Mein Leben mit dem Schlauchmagen – 2 Jahre nach der OP
Am 18. Januar 2010 war meine Schlauchmagen-OP. 2 Jahre sind vergangen – Zeit inne zu halten, zurück zu blicken und eine kleine Bilanz zu ziehen:
Was soll ich sagen? Mein Leben hat sich in vielen Dingen geändert.
Ich habe bisher ca. 57kg abgenommen und ich lebe nun mit ca. 75kg Körpergewicht – mal ein Kilo mehr, selten ein Kilo weniger - ein „leichtes Leben“.
Konkret heißt das, dass meine Jeans-Größe von einer 42´er Weite auf 32´er Weite „geschrumpft“ ist und meine Hemden und Pullover nun nicht mehr Größe XXXL sonder in Größe L oder manchmal auch M super passen. Neulich habe ich ein Hemd bestellt, welches dann „Slim Fit“ war und ich konnte es kaum fassen als es dann perfekt passte.
Aber das sind ja nur – wenn auch nicht ganz unwesentliche -Äußerlichkeiten. Ich kann damit umgehen wenn mich Leute einfach nicht erkennen, die mich lange nicht gesehen haben. Das kann auch praktisch sein! Aber an meiner Stimme und wenn ich mal – wie vor dem türkischen Zoll wegen dem alten Passfoto - die Backen aufpuste, hat mich dann doch noch Jeder (wieder-) erkannt.
Seit Februar 2011 steht mein Gewicht glücklicherweise, denn noch dünner will ich nicht werden. So langsam beschäftige ich mich mit dem Thema WH-OP, was ich aber ganz relaxt sehe. Bauchstraffung wäre nett! Alles andere eher Luxus. Mal sehen was meine Krankenkasse bzw. der MDK so meint.
Gesundheitlich geht es mir super!!! …und das war ja mein Hauptgrund für die OP. Keine Rücken- oder Gelenkschmerzen mehr. Eigenartiger Weise hatte ich seit der OP auch keine Angina oder Bronchitis mehr, welche mich früher mindestens 2x im Jahr heftig erwischten, obwohl ich leider (immer noch) rauche. Ob das an der Abnahme liegt kann ich nicht sagen, auf jeden Fall freut es mich. Kein „Ruf nach einem Sauerstoffzelt“ mehr, wenn ich mal 3 Treppen oder mehr zu Fuß gehe. Heute sehe ich Treppensteigen als mein Bauch-Beine-Po-Training an. Sport hat einen großen Platz in meinem Leben eingenommen. Ich gehe 2x in der Woche zum KIESER-Training und mache dort gesundheitsorientiertes Krafttraining an Geräten. Hier hat man sich sofort nach der OP super auf meine Bedürfnisse und später auch auf meine „Problemzonen“ eingestellt. Für die Ausdauerkondition nutze ich zügige und lange Spaziergänge.
Rückblickend war die Reha (AHB) nach meiner OP eine super Entscheidung, da dort noch mal wesentliche Anker zu wichtigen Themen wie Ernährung (…noch heute ist oft mein Frühstücks-Motto: „Magerquark ist Eiweißhaltig und sättigt gut!“), Sport, Psyche und auch die wichtigen Themen „Für sich selbst sorgen und Verantwortung übernehmen!“ gesetzt wurden.
Viel Zuspruch, Anteilnahme und Unterstützung habe ich auch stets in der SHG Berlin-Mitte gefunden.
Ich hoffe das ich mittlerweile davon einiges zurückgeben kann/konnte.
Das Thema Essen steht für mich seit der OP unter dem Motto „Klasse statt Masse!“. Das wenige was ich esse soll gut und hochwertig sein. Als Ergänzungspräparate nehme ich Vitamine A-Z, Vigantoletten und verpasse mir monatlich eine B12-Spritze. Meine Laborwerte sind im Normbereich.
Als Mensch habe ich mich natürlich auch verändert. Viele meinen zum positiven, wenige haben auch schon mal Kritik geübt. An konstruktiver Kritik kann ich wachsen! Trotzdem stelle ich mir manchmal die Frage, ob ich jedem gefallen bzw. es recht machen muss oder möchte. Meiner Meinung nach steckt darin bereits die Veränderung. Als „Dicker“ habe ich in meinem sozialen Umfeld eine gewisse Rolle eingenommen und diese Rolle hat sich einfach etwas „ausgedünnt“. Ich muss nicht der „Zusammenhalter, Tröster, Spaßmacher“ o.ä. sein. Wenn ich es will kann ich es, aber ich „muss“ es eben nicht (mehr). Zu meiner Freude kann ich feststellen, dass die Mehrzahl meiner Freunde meine Veränderung mitträgt. Ich habe aber auch etwas „aussortiert“ und das ist gut so. Im Leben geht man mit Menschen immer einen bestimmten Teil des (Lebens-) Weges gemeinsam, es kreuzen sich Wege und manchmal trennen sie sich auch schlichtweg, oft konkreten Anlass. Ich sehe das als Chance und Bereicherung. Auch durch die OP durfte ich wunderbare Leute kennen und schätzen lernen.
Nicht vergessen möchte ich das ich die Nachsorgeangebote (Gruppenbesuche, Arztkonsultation, Blutwerte,…) in der Praxis von Frau Dr. Rosenthal aktiv nutze, da ich mir wichtig bin und meine vorgenannten Erfolge nachhaltig sichern und erhalten möchte.
So, nun ist es ja doch recht ausführlich geworden. Egal, dann kommt gleich noch eine Danksagung „a´la Oskar-Verleihung“ hinterher:
Ich danke diesem Forum und seinen aktiven Mitgliedern für oftmals hilfreiche und interessante Informationen, den Machern und Mitgliedern der SHG Berlin-Mitte, Frau Dr. Anke Rosenthal und Ihrem Team der Schwerpunktpraxis in Berlin für die tolle Vorbereitung, Antragstellung und Nachsorge, Herrn Prof. Dr. Lange für seine chirurgischen Fertigkeiten, meiner Hausärztin Frau Dr. Schneider, dem Team von KIESER-Training in Berlin-Reinickendorf, dem Team der Reha-Klinik Teutoburger Wald in Bad Rothenfelde, meinen Freunden & Kollegen, meiner Familie und allen die mich auf meinem Weg begleitet haben und die ich eventuell versehentlich Vergessen habe!
Herzlichst
Euer
BerlinSmile
P.S.: Wer Rechtschreibfehler o.ä. findet, darf diese gern behalten!
Am 18. Januar 2010 war meine Schlauchmagen-OP. 2 Jahre sind vergangen – Zeit inne zu halten, zurück zu blicken und eine kleine Bilanz zu ziehen:
Was soll ich sagen? Mein Leben hat sich in vielen Dingen geändert.
Ich habe bisher ca. 57kg abgenommen und ich lebe nun mit ca. 75kg Körpergewicht – mal ein Kilo mehr, selten ein Kilo weniger - ein „leichtes Leben“.
Konkret heißt das, dass meine Jeans-Größe von einer 42´er Weite auf 32´er Weite „geschrumpft“ ist und meine Hemden und Pullover nun nicht mehr Größe XXXL sonder in Größe L oder manchmal auch M super passen. Neulich habe ich ein Hemd bestellt, welches dann „Slim Fit“ war und ich konnte es kaum fassen als es dann perfekt passte.
Aber das sind ja nur – wenn auch nicht ganz unwesentliche -Äußerlichkeiten. Ich kann damit umgehen wenn mich Leute einfach nicht erkennen, die mich lange nicht gesehen haben. Das kann auch praktisch sein! Aber an meiner Stimme und wenn ich mal – wie vor dem türkischen Zoll wegen dem alten Passfoto - die Backen aufpuste, hat mich dann doch noch Jeder (wieder-) erkannt.
Seit Februar 2011 steht mein Gewicht glücklicherweise, denn noch dünner will ich nicht werden. So langsam beschäftige ich mich mit dem Thema WH-OP, was ich aber ganz relaxt sehe. Bauchstraffung wäre nett! Alles andere eher Luxus. Mal sehen was meine Krankenkasse bzw. der MDK so meint.
Gesundheitlich geht es mir super!!! …und das war ja mein Hauptgrund für die OP. Keine Rücken- oder Gelenkschmerzen mehr. Eigenartiger Weise hatte ich seit der OP auch keine Angina oder Bronchitis mehr, welche mich früher mindestens 2x im Jahr heftig erwischten, obwohl ich leider (immer noch) rauche. Ob das an der Abnahme liegt kann ich nicht sagen, auf jeden Fall freut es mich. Kein „Ruf nach einem Sauerstoffzelt“ mehr, wenn ich mal 3 Treppen oder mehr zu Fuß gehe. Heute sehe ich Treppensteigen als mein Bauch-Beine-Po-Training an. Sport hat einen großen Platz in meinem Leben eingenommen. Ich gehe 2x in der Woche zum KIESER-Training und mache dort gesundheitsorientiertes Krafttraining an Geräten. Hier hat man sich sofort nach der OP super auf meine Bedürfnisse und später auch auf meine „Problemzonen“ eingestellt. Für die Ausdauerkondition nutze ich zügige und lange Spaziergänge.
Rückblickend war die Reha (AHB) nach meiner OP eine super Entscheidung, da dort noch mal wesentliche Anker zu wichtigen Themen wie Ernährung (…noch heute ist oft mein Frühstücks-Motto: „Magerquark ist Eiweißhaltig und sättigt gut!“), Sport, Psyche und auch die wichtigen Themen „Für sich selbst sorgen und Verantwortung übernehmen!“ gesetzt wurden.
Viel Zuspruch, Anteilnahme und Unterstützung habe ich auch stets in der SHG Berlin-Mitte gefunden.
Ich hoffe das ich mittlerweile davon einiges zurückgeben kann/konnte.
Das Thema Essen steht für mich seit der OP unter dem Motto „Klasse statt Masse!“. Das wenige was ich esse soll gut und hochwertig sein. Als Ergänzungspräparate nehme ich Vitamine A-Z, Vigantoletten und verpasse mir monatlich eine B12-Spritze. Meine Laborwerte sind im Normbereich.
Als Mensch habe ich mich natürlich auch verändert. Viele meinen zum positiven, wenige haben auch schon mal Kritik geübt. An konstruktiver Kritik kann ich wachsen! Trotzdem stelle ich mir manchmal die Frage, ob ich jedem gefallen bzw. es recht machen muss oder möchte. Meiner Meinung nach steckt darin bereits die Veränderung. Als „Dicker“ habe ich in meinem sozialen Umfeld eine gewisse Rolle eingenommen und diese Rolle hat sich einfach etwas „ausgedünnt“. Ich muss nicht der „Zusammenhalter, Tröster, Spaßmacher“ o.ä. sein. Wenn ich es will kann ich es, aber ich „muss“ es eben nicht (mehr). Zu meiner Freude kann ich feststellen, dass die Mehrzahl meiner Freunde meine Veränderung mitträgt. Ich habe aber auch etwas „aussortiert“ und das ist gut so. Im Leben geht man mit Menschen immer einen bestimmten Teil des (Lebens-) Weges gemeinsam, es kreuzen sich Wege und manchmal trennen sie sich auch schlichtweg, oft konkreten Anlass. Ich sehe das als Chance und Bereicherung. Auch durch die OP durfte ich wunderbare Leute kennen und schätzen lernen.
Nicht vergessen möchte ich das ich die Nachsorgeangebote (Gruppenbesuche, Arztkonsultation, Blutwerte,…) in der Praxis von Frau Dr. Rosenthal aktiv nutze, da ich mir wichtig bin und meine vorgenannten Erfolge nachhaltig sichern und erhalten möchte.
So, nun ist es ja doch recht ausführlich geworden. Egal, dann kommt gleich noch eine Danksagung „a´la Oskar-Verleihung“ hinterher:
Ich danke diesem Forum und seinen aktiven Mitgliedern für oftmals hilfreiche und interessante Informationen, den Machern und Mitgliedern der SHG Berlin-Mitte, Frau Dr. Anke Rosenthal und Ihrem Team der Schwerpunktpraxis in Berlin für die tolle Vorbereitung, Antragstellung und Nachsorge, Herrn Prof. Dr. Lange für seine chirurgischen Fertigkeiten, meiner Hausärztin Frau Dr. Schneider, dem Team von KIESER-Training in Berlin-Reinickendorf, dem Team der Reha-Klinik Teutoburger Wald in Bad Rothenfelde, meinen Freunden & Kollegen, meiner Familie und allen die mich auf meinem Weg begleitet haben und die ich eventuell versehentlich Vergessen habe!
Herzlichst
Euer
BerlinSmile
P.S.: Wer Rechtschreibfehler o.ä. findet, darf diese gern behalten!