psychol.Unbedenklichkeitserklärungen

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    • psychol.Unbedenklichkeitserklärungen

      Hallo Zusammen,

      freue mich über viele interessante Beiträge im Forum.

      Hier nochmal ne Frage, da ich mich gerade in der Phase befinde, wo ich alle Antragsunterlagen zusammenstelle..:

      Mein beratender Arzt sagt mir, daß zur Vorlage eine Bestätigung eines Psychologen hilfreich wäre, welches bestätigt, daß gegen den geplanten bariatrischen Eingriff "keine Bedenken" bestünden.

      Hintergrund sei, daß abgeklärt werden müsse, ob die Gewichtszunahme auf psychologischen Ursachen beruhe (dann wolle die KK erst diese abklären, resp. behandeln).

      Habe mich jetzt also nach langem Umherschauen bemüht und einen Termin bekommen.

      Habt Ihr Erfahrungen damit, war das bei Euch auch erforderlich und vor allem … was fragen die denn in so einem Termin??

      Wenn Ihr mir da Infos habt, wäre ich dankbar, damit ich mich bißchen besser darauf einstellen kann… ansonsten gehe ich da einfach mal locker hin und lasse es auf mich zukommen.

      Grüße und Danke im voraus

      Euer Jerry64


      PS: Eure Smiley-ETC… Auswahl ist beeindruckend !! Da habe ich - sonst nutze ich die nie ! - richtig Lust, meinen Text mit voll zu kleistern !!
    • jerry64 schrieb:


      Hintergrund sei, daß abgeklärt werden müsse, ob die Gewichtszunahme auf psychologischen Ursachen beruhe (dann wolle die KK erst diese abklären, resp. behandeln)


      Wenn wir ehrlich sind, ist die Psyche in den meisten Fällen die Ursache für unsere Krankheit „Adipositas“. Wir haben uns die Kilos in erster Linie nicht durch Hunger angefuttert, sondern weil wir etwas kompensiert haben. Ich denke, das wissen mittlerweile auch die zuständigen Entscheidungsträger.

      Das Problem ist nur, dass wenn wir die Ursache behandeln oder erfolgreich behandelt haben, trotzdem das Gewicht noch viel zu hoch ist. Um ein Kilo abzunehmen, müssen wir 7.000 Kalorien einsparen. Gehen wir von durchschnittlich 50 Kilo Gewichtsabnahme aus, so sind dies 350.000 Kalorien. Wenn wir diese auf konservative Maßnahme abnehmen möchten, dauert es einfach zu lange und die Gefahr des Aufgebens ist viel zu groß, weil wir letztendlich die vielen Kilos sehen, die war abnehmen müssen und das frustriert uns und macht uns indirekt Angst, dass wir nicht durchhalten.

      Dazu kommt, dass wir durch das jahrzehntelange falsche Essverhalten einen ausgedehnten Magen haben, der sich eben nicht nur mit 1 Scheibe Brot zufrieden gibt. Von dem her ist es doppelt schwierig, solange durchzuhalten, bis wir 350.000 Kalorien eingespart haben. Wenn man dann davon ausgeht, dass mit 30 Minuten Sport im Durchschnitt nur 300 Kalorien verbraucht werden, dann ist auch erkennbar, dass wir es mit Sport nicht schaffen können. Sicherlich ist die Kombination Sport, gesunde und reduzierte Ernährung und Veränderungen im Alltag das Optimale, aber trotzdem schaffen es nur die Wenigsten, konservativ diese vielen Kilos abzunehmen. Es gibt immer wieder Menschen, die es ohne OP schaffen (siehe MirandaGirl), aber wenn es so einfach wäre, würden nicht über 50 % der Bevölkerung mittlerweile übergewichtig sein.

      Von dem her ist eine Operation erst einmal der Rettungsanker um in relativ kurzer Zeit viele Kilos zu verlieren und wenn dann parallel dazu das Gelernte in der VT umgesetzt wird, klappt es auch nach der sog. Honeymoon-Phase.

      Ich persönlich finde eine VT absolut wichtig und zwar vor und nach der Operation. Es gibt viel zum aufarbeiten, denn die Gründe für unser bisheriges Essverhalten verschwinden nicht durch eine Operation. Darüber müssen wir uns im Klaren sein.
    • jerry64 schrieb:


      PS: Eure Smiley-ETC… Auswahl ist beeindruckend !! Da habe ich - sonst nutze ich die nie ! - richtig Lust, meinen Text mit voll zu kleistern !!


      Es wird demnächst neue geben, die wir dann auch nach Themen gliedern. Das ist jetzt durch das schnelle Internet alles möglich. :positiv:
    • jerry64 schrieb:

      Mein beratender Arzt sagt mir, daß zur Vorlage eine Bestätigung eines Psychologen hilfreich wäre, welches bestätigt, daß gegen den geplanten bariatrischen Eingriff "keine Bedenken" bestünden.

      "Es wäre hilfreich" ist falsch.

      Verhaltenstherapie ist einer der Punkte der für ein MMK erfüllt sein muss, entweder in Form einer Verhaltenstherapie oder ein psychologisches Gutachten.

      Ich habe auch erst mal nur das Gutachten gewählt, kann aber jederzeit kurzfristig einen Termin in der Klinik bekommen wenn Bedarf besteht.

      Mach dir keinen Kopf wegen dem Termin. Es werden in einem lockeren Gespräch deine Lebensumstände abgefragt. Seit wann du Übergewicht hast, wodurch es deiner Meinung nach entstanden ist, Adipositas in der Familie?, Essgewohnheiten, geregelter Tagesablauf, Essstörungen? usw. Sie wollen eben heraus finden ob du Behandlungsbedürftige Probleme hast.

      Falls du noch Fragen dazu hast kannst du mir eine PN schicken.

      Liebe Grüße :hallo:

      Ella
    • @ Ella... :hallo:

      das mit der verhaltenstherapie beim MMK habe ich auch gedacht und Ramona hat mich dann aufgeklärt.
      in den Leitlinien steht nicht, dass man zwangläufig eine VT machen muss.


      hier ein auszug aus dem leitfaden den Ramona in einem thread gepostet hat

      Wortlaut:

      Durchführung einer ambulanten oder stationären Psychotherapie (Verhaltenstherapie oder Tiefenpsychologie), falls eine Essstörung (BED, night-eating) oder eine Psychopathologie (z.B. Depression, Ängstlichkeit) vorliegt.
      lieben Gruss....Netta :blumenkuss:
      Wenn man sich an Pfannkuchen ganz ganz doll
      überfrisst
      ,
      crépiert man dann?
    • Liebe Ramona, Netta, Ella,

      sicherlich habt Ihr Recht, wenn Ihr darauf hinweist, daß es hier um grundlegendes Fehlverhalten in der Nahrungsaufnahme geht. Ob eine Verhaltenstherapie zusätzlich sinnvoll oder gar erforderlich ist, werde ich einfach mal ganz offen mit meinem betreuenden Arzt und auch mit meiner Ernährungsberaterin besprechen.

      Grundsätzlich finde ich schon mal gut zu wissen, daß das (wohl) nicht zwingende Voraussetzung ist für den Antrag bei der Kasse.

      Unabhängig davon ist mir klar, daß auch bei OP eine Verhaltensänderung erfolgen muß ! Bzw. dann erst recht !

      Danke und bis zur nächsten Frage !!! :grinsen:


      Euer Jerry64
    • hallo,

      ja, das sit in der regel notwendig.
      ich halte davon nichts. wir alle haben irgendein trauma erlebt, das uns dazu brachte, dass wir so dick wurden. und das gehört aufgearbeitet, sonst haben wir keine reele chance, das abgenommene zu halten.

      meine meinung. daher wäre es besser, die kk verordnet einem therapie begleitend.

      lg
      nicki
    • Ich kann mich da Nicki32 nur anschließen. Und selbst wenn es kein Trauma ist, dann ist es falsch erlerntes Verhalten und zusätzlich Kompensation (so war es bei mir) . Das ändert man nicht einfach so von ganz alleine und auch die OP ändert das nicht dauerhaft. Dass ausgeschlossen werden muss, dass schwere psychische Störungen den Erfolg einer OP gefährden, das ist nochmal eine andere Sache. Auch dazu dient das Gutachten.

      Aber selbst wenn ein Therapiebedarf festgestellt wird oder das vorgeschrieben würde, es gibt viel zu wenig Therapeuten, die sich da auskennen und freie Plätze haben. Sinnvoll wäre es allerdings. Vom gesunden und maßvollen Essen sind wir alle nicht so dick geworden.
      14.04.14 OP Gewicht 124,8 Kilo bei 1,65m 01.09.14 UHU 99,7 Kilo 15.12.14 U90 seit 01.05.15 nicht mehr adipös U85______inkl Corona Kilos jetzt 88/89 Kilo


      Jeden 2. Dienstag im Monat um 17h trifft sich die SHG im Martin-Luther-Krankenhaus Berlin. Zur Zeit nur online bei Facebook facebook.com/groups/1646631915475507
    • In der S3-Leitlinie steht folgendes:

      Unter einer multimodalen Therapie ist Folgendes subsumiert:

      1. Art der Behandlung

      Ernährung: Möglichkeiten zur Ernährungstherapie sind dann erschöpft, wenn mittels einer energiereduzierten Mischkost und einer weiteren ernährungsmedizinischen Maßnahme (z.B. Formula-Diät, weitere Form einer energiereduzierten Mischkosten) das Therapieziel nicht erreicht wurde.

      Bewegung: Durchführung einer Ausdauer- und/oder Kraftausdauersportart mit mindestens zwei Stunden Umfang pro Woche, falls keine Barrieren bestehen (/z.B. Gonarthrose für Gehsportarten oder Scham beim Schwimmen).

      Verhalten: Durchführung einer ambulanten oder stationären Psychotherapie (Verhaltenstherapie oder Tiefenpsychologie), falls eine Essstörung (BED, night-eating) oder eine Psychopathologie (z.B. Depression, Ängstlichkeit) vorliegt.

      2. Setting:

      Behandlungen zum Lebensstil sollten nach Möglichkeit in der Gruppe (Leitung durch Fachpersonal) erfolgen.
    • Ella Bonsai schrieb:


      Verhaltenstherapie ist einer der Punkte der für ein MMK erfüllt sein muss, entweder in Form einer Verhaltenstherapie oder ein psychologisches Gutachten.

      Hallo Netta,

      Das ist von mir, wo habe ich da geschrieben das man eine Verhaltenstherapie machen MUSS? Bitte richtig lesen :rolleyes: . Dann hättest du auch gelesen das ich mich selber erst einmal nur für das Gutachten entschieden habe.

      Ich habe meine Ernährung bereits vor über einem Jahr mit Hilfe meiner Hausärztin umgestellt, wodurch ich seit dem nicht mehr zu, sondern minimal abgenommen habe. Meine Ernährung ist laut meiner EB in Ordnung, nur eben die Portionsgröße nicht. Dadurch, und durch diverse Krankheiten die mich vom intensiven Sport abhalten geht es eben nicht groß runter mit dem Gewicht.




      netta schrieb:

      das mit der verhaltenstherapie beim MMK habe ich auch gedacht und Ramona hat mich dann aufgeklärt.
      in den Leitlinien steht nicht, dass man zwangläufig eine VT machen muss.
    • Hallo,


      ich kann das Posting von Ramona nur unterstreichen :995: :995:


      EINE VT VOR UND NACH DER OP FINDE ICH EBENFALLS SEHR WICHTIG !!!! Und ich bin davon überzeugt , nur wenn man wirklich erkannt hat wo das Problem liegt , kann man es dauerhaft schaffen das Gewicht zu halten...einfach wird der Weg nicht ....