Opioide und Schmerzen
■ Anwendung:
bei bestimmten starken Schmerzen, bei denen übliche Schmerzmedikamente, wie Paracetamol oder Ibuprofen, oder andere Schmerzbehandlungen nicht mehr ausreichend wirken oder aus medizinischen Gründen nicht nicht angewandt werden dürfen
■ Beispiele für Opioide:
Buprenorphin, Codein, Fentanyl, Hydromorphon, Morphin, Oxycodon, Tapentadol, Tilidin/Naloxon, Tramadol
■ Anwendungsformen:
Tablette, Pflaster
■ Häufige Nebenwirkungen:
Übelkeit, Benommenheit, Verstopfung, trockener Mund, Schwäche, Juckreiz, vermehrtes Schwitzen, verringertes sexuelles Lustempfinden, Störungen der Monatsblutung
■ Besonderheiten:
Anwendung nach festem Zeitplan erforderlich
■ Suchtpotenzial:
unter ärztlicher Aufsicht gering
Was sind Opioide und wie wirken sie?
Opioide sind erprobte Schmerzmittel. Sie enthalten opiumartige
Wirkstoffe, die im Schlafmohn natürlicherweise
vorkommen. Opioide hemmen gezielt die Schmerzübertragung,
vor allem in Gehirn und Rückenmark.
Opioide werden auch vom Körper selbst gebildet und
bei Stress ausgeschüttet. Sie unterdrücken plötzlich
auftretende Schmerzen. Bei besonders starken oder
chronischen Schmerzen sind diese körpereigenen
Stoffe bald erschöpft. Bei chronischen Schmerzen helfen
dann manchmal künstlich hergestellte Opioide, die
Sie zum Beispiel als Tablette erhalten.
Wann werden Opioide eingesetzt?
Bei Krebspatienten sind Opioide ein wichtiger Bestandteil
der Schmerzbehandlung. Bei anderen langanhal
tenden Schmerzen dagegen sind Opioide nicht
grundsätzlich wirksamer als andere Schmerzmittel.
Diese Schmerzen sollen daher nicht ausschließlich mit
Opioiden behandelt werden. In der Regel wird eine Kombination
aus medikamentösen, physiotherapeutischen
und auch psychologischen Maßnahmen eingesetzt.
Welche Behandlung für Sie geeignet ist, sollen Sie mit
Ihrem Arzt gemeinsam entscheiden. Dabei werden Ihre
zusätzlichen Erkrankungen, Vorlieben für bestimmte
Darreichungsformen sowie Nutzen und Schaden der
verschiedenen Behandlungsformen berücksichtigt.
Für einige Erkrankungen wie Nervenschmerzen bei Diabetes,
chronischen Rückenschmerzen, chronischen
Schmerzen bei Gelenkverschleiß und nach Gürtelrose
belegen hochwertige Studien eine Wirksamkeit bis zu
3 Monaten. Bei anderen Schmerzursachen kann nach
Meinung der Experten eine Behandlung versucht werden.
Länger als 3 Monate können Opioide eingenommen
werden, wenn Sie bei Ihnen zuvor gut wirksam und
verträglich waren. Häufig können Patienten nicht eindeutig
sagen, ob das Schmerzmittel gut wirkt. Durch Reduktion
oder Absetzen des Opioids kann dann überprüft
werden, ob die Schmerzen wieder zunehmen.
Wann wird von Opioiden abgeraten?
Opioide sollen nicht eingesetzt werden bei: Migräne,
Spannungskopfschmerzen, chronischen Unterbauchschmerzen
bei Frauen, Reizdarmsyndrom, chronisch
entzündlichen Darmerkrankungen, chronischer Bauchspeicheldrüsenentzündung,
Fibromyalgiesyndrom,
während einer Schwangerschaft sowie bei psychischen
Störungen mit chronischen Schmerzen wie Depression.
Bei diesen Krankheiten wirken Opioide kaum oder gar
nicht und die Nebenwirkungen überwiegen.
Machen Opioide abhängig?
Bei einer Behandlung mit Opioiden länger als 4 Wochen
kann eine körperliche Abhängigkeit (Gewöhnung)
entstehen, muss aber nicht. Dies ist normal und
tritt bei fast allen Medikamenten ein, die länger genommen
werden. Dies bedeutet jedoch nicht, süchtig
zu sein. Bei Sucht handelt es sich um eine unkontrollierte,
unsachgemäße und zwanghafte Einnahme
einer Droge. Das Risiko eines süchtigen Gebrauchs
von Opioiden, welche Ärzte Patienten mit chronischen
Schmerzen verschreiben, ist jedoch gering.
Werden Opioide plötzlich abgesetzt, entwickeln sich
Entzugssymptome wie Unruhe, Nasenlaufen oder
Durchfall. Sie werden vermieden, indem Sie in Absprache
mit Ihrem Arzt das Opioid schrittweise absetzen
(„ausschleichen“).
Besonderheiten bei der Einnahme
Wichtig ist eine regelmäßige Einnahme. Nur dadurch
gelingt eine gleichmäßig gute Schmerzlinderung. Keinesfalls
sollen Sie Opioide nach Bedarf einnehmen,
die Einnahme hinauszögern oder selbstständig die
Dosis verändern. Dadurch können wieder erhebliche
Schmerzen entstehen.
Was Sie selbst tun können?
■ Teilen Sie Ihrem Arzt umfassend Ihre Beschwerden,
weitere Erkrankungen und Wünsche mit, damit Sie gemeinsam
das richtige Schmerzmittel auswählen.
■ Erarbeiten Sie mit Ihrem Arzt realistische Ziele: Sinnvoll
ist zum Beispiel, die Schmerzstärke um etwa ein Drittel
zu senken und Alltagsfunktionen zu verbessern, wie
die Arbeitswiederaufnahme oder die Schlafqualität.
■ Sprechen Sie Ihren Arzt an, wenn Sie das Gefühl
haben, dass eine Schmerzbehandlung nicht ausreichend
wirkt. Teilen Sie Auffälligkeiten und Nebenwirkungen
mit. Möglicherweise gibt es ein besser
passendes Medikament für Sie.
■ Teilen Sie Ihrem Arzt Ihre Ängste und Vorbehalte gegenüber
Opioiden mit.
■ Nehmen Sie Opioide wie vom Arzt verordnet ein. Es
ist wichtig, sie in regelmäßigen Abständen, in ausreichender
Dosis und lange genug zu nehmen.
■ Lassen Sie sich einen Plan mitgeben, in dem vermerkt
ist, wie Ihre Medikamente zu nehmen sind.
■ Verzichten Sie während der Einstellungs- und Umstellungsphase
von Opioiden auf das Autofahren und das
Bedienen von gefährlichen Maschinen.
■ Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob Sie ein Schmerz -
tagebuch führen sollen.
■ Entspannungstechniken können Ihnen helfen, Anspannungen,
Ängste und Schmerzen zu verringern.
■ Der Austausch mit anderen Betroffenen kann hilfreich
sein. Besuchen Sie eine Selbsthilfegruppe.
■ Versuchen Sie sich von Ihren Schmerzen durch für Sie
angenehme Dinge abzulenken, wie Beschäftigung mit
Freunden oder Tieren.
■ Geben Sie grundsätzlich niemals Arzneimittel, das
heißt auch Schmerzmittel, weiter. Andere Personen
sollten sich immer selbst an einen Arzt wenden.
Quelle: äzq
■ Anwendung:
bei bestimmten starken Schmerzen, bei denen übliche Schmerzmedikamente, wie Paracetamol oder Ibuprofen, oder andere Schmerzbehandlungen nicht mehr ausreichend wirken oder aus medizinischen Gründen nicht nicht angewandt werden dürfen
■ Beispiele für Opioide:
Buprenorphin, Codein, Fentanyl, Hydromorphon, Morphin, Oxycodon, Tapentadol, Tilidin/Naloxon, Tramadol
■ Anwendungsformen:
Tablette, Pflaster
■ Häufige Nebenwirkungen:
Übelkeit, Benommenheit, Verstopfung, trockener Mund, Schwäche, Juckreiz, vermehrtes Schwitzen, verringertes sexuelles Lustempfinden, Störungen der Monatsblutung
■ Besonderheiten:
Anwendung nach festem Zeitplan erforderlich
■ Suchtpotenzial:
unter ärztlicher Aufsicht gering
Was sind Opioide und wie wirken sie?
Opioide sind erprobte Schmerzmittel. Sie enthalten opiumartige
Wirkstoffe, die im Schlafmohn natürlicherweise
vorkommen. Opioide hemmen gezielt die Schmerzübertragung,
vor allem in Gehirn und Rückenmark.
Opioide werden auch vom Körper selbst gebildet und
bei Stress ausgeschüttet. Sie unterdrücken plötzlich
auftretende Schmerzen. Bei besonders starken oder
chronischen Schmerzen sind diese körpereigenen
Stoffe bald erschöpft. Bei chronischen Schmerzen helfen
dann manchmal künstlich hergestellte Opioide, die
Sie zum Beispiel als Tablette erhalten.
Wann werden Opioide eingesetzt?
Bei Krebspatienten sind Opioide ein wichtiger Bestandteil
der Schmerzbehandlung. Bei anderen langanhal
tenden Schmerzen dagegen sind Opioide nicht
grundsätzlich wirksamer als andere Schmerzmittel.
Diese Schmerzen sollen daher nicht ausschließlich mit
Opioiden behandelt werden. In der Regel wird eine Kombination
aus medikamentösen, physiotherapeutischen
und auch psychologischen Maßnahmen eingesetzt.
Welche Behandlung für Sie geeignet ist, sollen Sie mit
Ihrem Arzt gemeinsam entscheiden. Dabei werden Ihre
zusätzlichen Erkrankungen, Vorlieben für bestimmte
Darreichungsformen sowie Nutzen und Schaden der
verschiedenen Behandlungsformen berücksichtigt.
Für einige Erkrankungen wie Nervenschmerzen bei Diabetes,
chronischen Rückenschmerzen, chronischen
Schmerzen bei Gelenkverschleiß und nach Gürtelrose
belegen hochwertige Studien eine Wirksamkeit bis zu
3 Monaten. Bei anderen Schmerzursachen kann nach
Meinung der Experten eine Behandlung versucht werden.
Länger als 3 Monate können Opioide eingenommen
werden, wenn Sie bei Ihnen zuvor gut wirksam und
verträglich waren. Häufig können Patienten nicht eindeutig
sagen, ob das Schmerzmittel gut wirkt. Durch Reduktion
oder Absetzen des Opioids kann dann überprüft
werden, ob die Schmerzen wieder zunehmen.
Wann wird von Opioiden abgeraten?
Opioide sollen nicht eingesetzt werden bei: Migräne,
Spannungskopfschmerzen, chronischen Unterbauchschmerzen
bei Frauen, Reizdarmsyndrom, chronisch
entzündlichen Darmerkrankungen, chronischer Bauchspeicheldrüsenentzündung,
Fibromyalgiesyndrom,
während einer Schwangerschaft sowie bei psychischen
Störungen mit chronischen Schmerzen wie Depression.
Bei diesen Krankheiten wirken Opioide kaum oder gar
nicht und die Nebenwirkungen überwiegen.
Machen Opioide abhängig?
Bei einer Behandlung mit Opioiden länger als 4 Wochen
kann eine körperliche Abhängigkeit (Gewöhnung)
entstehen, muss aber nicht. Dies ist normal und
tritt bei fast allen Medikamenten ein, die länger genommen
werden. Dies bedeutet jedoch nicht, süchtig
zu sein. Bei Sucht handelt es sich um eine unkontrollierte,
unsachgemäße und zwanghafte Einnahme
einer Droge. Das Risiko eines süchtigen Gebrauchs
von Opioiden, welche Ärzte Patienten mit chronischen
Schmerzen verschreiben, ist jedoch gering.
Werden Opioide plötzlich abgesetzt, entwickeln sich
Entzugssymptome wie Unruhe, Nasenlaufen oder
Durchfall. Sie werden vermieden, indem Sie in Absprache
mit Ihrem Arzt das Opioid schrittweise absetzen
(„ausschleichen“).
Besonderheiten bei der Einnahme
Wichtig ist eine regelmäßige Einnahme. Nur dadurch
gelingt eine gleichmäßig gute Schmerzlinderung. Keinesfalls
sollen Sie Opioide nach Bedarf einnehmen,
die Einnahme hinauszögern oder selbstständig die
Dosis verändern. Dadurch können wieder erhebliche
Schmerzen entstehen.
Was Sie selbst tun können?
■ Teilen Sie Ihrem Arzt umfassend Ihre Beschwerden,
weitere Erkrankungen und Wünsche mit, damit Sie gemeinsam
das richtige Schmerzmittel auswählen.
■ Erarbeiten Sie mit Ihrem Arzt realistische Ziele: Sinnvoll
ist zum Beispiel, die Schmerzstärke um etwa ein Drittel
zu senken und Alltagsfunktionen zu verbessern, wie
die Arbeitswiederaufnahme oder die Schlafqualität.
■ Sprechen Sie Ihren Arzt an, wenn Sie das Gefühl
haben, dass eine Schmerzbehandlung nicht ausreichend
wirkt. Teilen Sie Auffälligkeiten und Nebenwirkungen
mit. Möglicherweise gibt es ein besser
passendes Medikament für Sie.
■ Teilen Sie Ihrem Arzt Ihre Ängste und Vorbehalte gegenüber
Opioiden mit.
■ Nehmen Sie Opioide wie vom Arzt verordnet ein. Es
ist wichtig, sie in regelmäßigen Abständen, in ausreichender
Dosis und lange genug zu nehmen.
■ Lassen Sie sich einen Plan mitgeben, in dem vermerkt
ist, wie Ihre Medikamente zu nehmen sind.
■ Verzichten Sie während der Einstellungs- und Umstellungsphase
von Opioiden auf das Autofahren und das
Bedienen von gefährlichen Maschinen.
■ Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob Sie ein Schmerz -
tagebuch führen sollen.
■ Entspannungstechniken können Ihnen helfen, Anspannungen,
Ängste und Schmerzen zu verringern.
■ Der Austausch mit anderen Betroffenen kann hilfreich
sein. Besuchen Sie eine Selbsthilfegruppe.
■ Versuchen Sie sich von Ihren Schmerzen durch für Sie
angenehme Dinge abzulenken, wie Beschäftigung mit
Freunden oder Tieren.
■ Geben Sie grundsätzlich niemals Arzneimittel, das
heißt auch Schmerzmittel, weiter. Andere Personen
sollten sich immer selbst an einen Arzt wenden.
Quelle: äzq