Zirkuläres Bodylift Schlossparkklinik Berlin

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    • Zirkuläres Bodylift Schlossparkklinik Berlin

      In den Wochen vor der OP habe ich das Forum systematisch durchforstet nach allem, was es zu diesem Thema gibt. Um Wiederholungen zu vermeiden weicht der Bericht von der üblichen Form ab. Das war die schlimmste Zeit, diese Ungewissheit vor der OP. Ich wollte wissen, was mich erwartet und habe dann im Internet nach "zirkuläres Bodylift" gesucht. Sehr informativ waren auch die Videos von der OP. Ich empfehle jedem, der eine solche OP vor hat bei Youtube nach Bodylift zu suchen. Die haben dort hauptsächlich die amerikanischen Videos und dort heißt diese Operation bodylift 360°.

      Auf die Schlossparkklinik und Dr. Noak bin ich durch Empfehlung von Leidensgenossen aus der MIC Klinik Berlin gekommen. Dort habe ich 3 OPs durch. Magenband rein, Magenband raus, Magenbypass.

      Um es vorweg zu nehmen: Ich bin positiv überrascht von beiden Kliniken. Bei unserem Gesundheitssystem hätte ich schlimmeres erwartet. Es gibt nichts zu beanstanden. In beiden Kliniken sind das Personal und die Ärzte unwahrscheinlich nett. Man hat das Gefühl, im Grand Hotel zu übernachten. Wer dem widerspricht, dem sage ich dass es ja keine Grand Hotels sind, sondern Kliniken. Vielleicht liegt das daran, dass ich bislang nur die Wohlstands Chirurgie erlebt habe, die auch zu einem Teil von Selbstzahlern lebt.

      Die Ärzte

      Ich habe den ersten Kontakt mit Dr. Noak gehabt. Er hat mir die OP erklärt und das Gutachten gemacht. Ganz sensibel und einfühlsam, so wie Dr. Susewind aus der MIC Klinik. Zu solchen Ärzten muss man einfach Vertrauen haben. Als ich in der Klinik war, kam ein weiterer Oberarzt Dr. Kai Block und besprach die weiteren Details zur OP. Ich war überrascht, so viele Oberärzte und Chefärzte. Das läuft wohl so, dass sich einige Ärzte eine Stelle teilen und nebenbei noch Private Praxen betreiben, was man so im Leistungsspektrum im Volksmund unter Schönheitschirurgie fassen könnte. Das ist jetzt nicht abwertend gemeint, denn ich würde mit einer SchönheitsOP lieber zu einen erfahrenen Facharzt gehen statt zu einem Arzt ohne Facharzttitel, der sich für die Schönheit interessiert und eine tolle Stereoanlage im Wartezimmer hat.

      Die große Überraschung kam dann, als ich im Detail nachgefragt habe: Dr. Noak wird operieren, aber zusammen mit mindestens 3 weiteren Fachärzten. Ein Arzt alleine kann diese OP nicht durchführen und mit mehreren Ärzten geht es schneller. Das war einleuchtend und hatte mich schon in den OP Videos auf Youtube gewundert, wieviele Hände dort gleichzeitig zu sehen waren.

      Dr. Noak hat dann angezeichnet. Ja und da hatte ich das Gefühl beim Bildhauer zu sein. Das ist reines Handwerk, Erfahrung und ein Gefühl für Ästhetik. Was die sich da so gemeinsam vorgenommen hatten aus meinem verunstalteten Körper zu machen, Respekt. Nach der OP habe ich ihn dann nur noch einmal beim Verbandswechsel gesehen.

      Die Operation

      Ich musste mich nicht vor der OP enthaaren und eine Darmentleerungsprozedure wurde auch nicht durchgeführt. Sicherlich musste ich nüchtern sein und vor der OP noch mal aufs Klo. Eine Enthaarung wäre zu empfehlen, dann tut es nicht so weh beim Pflasterwechsel. Der übliche Ablauf, LMAA Tablette, Anästhesievorbereitung, das Licht geht aus und man kommt im Aufwachraum zu sich. Man hat das Mieder an. Dann kommt man auf Station an und muss der Welt mitteilen, dass alles gut gegangen ist. Ja die OP hat nur 5 Stunden gedauert und 6 kg von mir sind jetzt beim Abdecker.

      Nach der OP

      Weiter geht es damit, dass ich sofort aufstehen will, habe keine Schmerzen und der Kreislauf ist stabil. Im Gegensatz zur MIC Klinik haben die Schwester sich hier nicht darauf eingelassen. Was wenn ich umkippe usw. Ich musste mich in meine Schicksal fügen und blieb liegen.

      Die Überraschung: Ich hatte einen Blasenkatheter drin. Daher musste ich auch nicht aufstehen. Etwa 8 Stunden nach der OP hatte ich meinen Rausch ausgeschlafen. Ab da wurde es langweilig im Bett.

      Am nächsten Tag dann das ersehnte Aufstehen mit 3 Schwestern. So viel Zeit wollten die für mich auch nicht aufwenden und daher lag ich nach wenigen Metern wieder im Bett. Die nächste Schicht hatte mehr Zutrauen zu mir und hat mich nach meinem Willen laufen lassen. Zum Schichtwechsel durfte ich auch alleine aufstehen. Daher wurde nach der Nacht der Blasenkatheter gezogen.

      Schmerzen

      So genau habe ich mich nicht beschäftigt, aber es muss wohl zur Zertifizierung einer Klinik notwendig sein, den Patienten nach Schmerzen von einer Skala 1-9 zu befragen. Das ist sehr nervig und aus meiner Sicht die völlig falsche Fragestellung. Man bekommt eine Dosis Schmerzmittel und dann fragen die ob man Schmerzen 0-9 hat. Na wenn ich Schmerzmittel nehme, dann habe ich keine Schmerzen, null Schmerz bedeutet kein Schmerzmittel mehr und dann geht es richtig los. Also muss man lügen und eine Zahl ab 4 sagen, damit man die Schmerzmittel bekommt und der Pegel erhalten bleibt.

      Und wie war es wirklich? Wundschmerzen hatte ich nicht, aber die Drainagen haben weh getan, wenn ich mich bewegt habe. Diese Schmerzspitzen bekommt man nicht mit Tabletten in der üblichen Dosis weg. Das wäre genauso, als wenn ich eine Schmerztablette nehme und mir mit dem Hammer auf die Finger haue. Das tut auch weh.

      Bis zur Entlassung:

      Medizinisch passiert nicht viel. Die Drainagen werden kontrolliert, Schmerzmittel, Abführmittel, Thromboseprophylaxe, Fieber, Blutdruck und Puls messen. Der Tagesablauf besteht aus Essen, Mobilisation, Ausruhen und Schlafen. Nachdem die Drainagen gezogen waren, war ich praktisch schmerzfrei und konnte mich bewegen.

      Entlassung:

      Unbedingt daran denken, dass die Kleidung mit der man ins Krankenhaus eingerückt ist, nach der OP nicht mehr optimal sitzt. Das Mieder ist glatt und da rutschen die Sachen. Ich hatte Hosenträger vergessen und musste die Hose bis zum Auto mit der Hand festhalten. Eine Woche nach der OP kann ich mir wieder die Schuhe zubinden, Auto fahren und arbeiten gehen. Ich brauche keine Schmerzmittel. Das ist sicherlich von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich, hängt von der Kondition und von der Willensstärke ab. Sicherlich bin ich da eine Ausnahme.

      Fazit:

      Das war jetzt meine 4. Operation und die schwerste. Ich hatte eine Wartezeit von 3 Monaten bis zur OP und habe ein ganz intensives Fitnessprogramm absolviert, Alkohol weggelassen und mich nur gesund ernährt. Drei Monate geht das schon mal. Ich habe mir das OP Video mehrfach angesehen und wusste, was mich erwartet und habe abgewogen was will ich: Eine solche Tortur durchmachen oder mit diesem verhassten Körperteil namens Fettschürze leben. Ja. Es war es mir wert. Ich habe es nicht bereut. Ich kann aber nur jedem raten, den inneren Schweinehund zu überwinden und vor der OP jeden Tag Sport zu treiben. Wer nicht fit ist, wird es nach so einer OP schwer haben.

      Kleine Episode am Rande als Nachtrag:

      Natürlich kann ich nicht sagen, wie die OP gelungen ist. Der Körper ist eine Woche nach der OP geschwollen und voller Hämatome. Aber ich habe freien Blick nach unten. Der Bauch / die Fettschürze ist weg und das war mein Ziel. Ich hatte aber immer Angst, dass ich in einem solchen Massenbetrieb in den falschen OP geschoben werde und mit riesigen Brüsten aufwache. Jedenfalls konnte ich nach der OP direkt das beste Stück des Mannes sehen. Mein lieber Schwan! Die bieten ja dort auch Penisvergrößerungen an. Dachte ich, oh doch was schief gelaufen bei der OP, aber bloß nichts sagen. Ich habe dann auch noch mal die Rechnung geprüft. Eine solche private Zusatzleistung wie Penisvergrößerung stand nicht drauf. Also muss ich dem Abklingen der Schwellungen nach der OP mit einem weinenden und einem lachenden Auge entgegensehen.
    • Danke für deinen Bericht! Ich bin noch ein Stück entfernt davon, Dr. Noack aufzusuchen aber mit jedem Bericht über ihn, den ich lese, steht fest, dass ich wohl gar nicht woanders nachfragen muss. Über die MIC müssen wir eh nicht diskutieren, die sind der Oberhammer dort.
      14.04.14 OP Gewicht 124,8 Kilo bei 1,65m 01.09.14 UHU 99,7 Kilo 15.12.14 U90 seit 01.05.15 nicht mehr adipös U85______inkl Corona Kilos jetzt 88/89 Kilo


      Jeden 2. Dienstag im Monat um 17h trifft sich die SHG im Martin-Luther-Krankenhaus Berlin. Zur Zeit nur online bei Facebook facebook.com/groups/1646631915475507
    • Ich bin zwar noch weit von einer WHO entfernt, habe aber Deinen tollen Bericht mit Interesse gelesen.
      Danke dafür!

      Wenn es dann mal bei mir so weit sein sollte, werde ich mich auf alle Fälle auch bei Dr. Noak vorstellen, da ich schon viel Gutes über ihn gehört habe.

      Über Deine kleine Episode am Rande musste ich übrigens herzlich lachen!

      Ich wünsche Dir eine gute Wundheilung! :positiv:
    • Sehr ausführlicher Bericht, danke.

      Über die letzte Bemerkung mußte ich aber auch lachen :positiv:

      Viele Grüße
      abnehmen = neues Leben ?

      Mai 2007: Schlauchmagen - von 157 auf 134 kg abgenommen, danach wieder zugenommen bis auf 168 kg, bei Eintritt des Diabetes mit etwas Diät auf 154 kg runter, danach wieder 161 kg

      Febr. 2015: Umbau zum Omega-Loop-Bypass (Mini-Bypass) mit 157 kg nach Eiweißphase (vorher 161 kg)


      [Blockierte Grafik: http://www.diaet-ticker.de/pic/weight_loss/131408/.png]
    • danke für deinen bericht..

      ich habe heute in 1 monat meine bauchdeckenstraffung und sauge auch gerade alle möglichen infos auf die ich bekommen kann..

      wünsche dir eine gute wundheilung

      gruss angela
    • Einen direkten Link will ich nicht schicken, weil das auch regelmäßig aktualisiert wird und die Links dann nicht mehr funktionieren.

      youtube.com/

      Dann Suchbegriff eingeben: bodylift op

      Und dann z.B. 360 Body lift 2.avi auswählen. Es gibt aber Duzende Videos davon. Diese Videos folgen meist dem gleichen Drehbuch. Erst erklärt einer was, dann zeichnen sie an, dann die Szenen aus dem OP und zum Schluss der Vorher-Nachher Vergleich. Ich fand es für mich eben sehr wichtig für die Aufklärung vor der OP, was wird mit mir während der OP gemacht. Das wird in diesen Videos in voller Brutalität gezeigt. Daher wusste ich vorher genau, worauf ich mich einlasse.

      Bei der minimalinversiven Chirurgie bei Magenband oder Magenbypass geht es dagegen eher feinfühlig und zart vor.
    • 4 Wochen nach der OP

      Der Mensch ist undankbar und vergisst schnell.

      Vier Wochen nach der OP sind die Schwellungen abgeklungen und ich habe vermutlich den Endzustand erreicht. Kein Kreischalarm! Nüchtern und emotionslos: Also da gibt es noch weitere Stellen oberhalb des Bodylift, die operiert werden könnten.

      Bezogen auf die OP bin ich jedoch äußerst zufrieden. Ich will noch ca. 20kg abnehmen und bereue die zeitige WHO nicht. Diese lästige Fettschürze ist weg. Ich kann mich wieder ungestört bewegen, habe 3 Wochen nach der OP nach 20 Jahren wieder in einem Ruderboot (ein richtiges Sportboot) gesessen und bin eine kleine Runde von 5km gerudert. Das klappt noch. Ich werde wieder Rudern gehen. Sicherlich wird mein Rollsitz öfter repariert werden müssen, aber das ist es mir wert. Im Sommer habe ich Fahrradurlaub gebucht, einmal die Mosel runter. Vor 3 Jahren gab es kein Fahrrad, mit dem ich fahren konnte. Deshalb bin ich sehr dankbar und kann jeden nur ermutigen, sich am Magen und später plastisch operieren zu lassen. Ja, ich kann wieder voll am Leben teilhaben.

      Nach der OP habe ich sofort mit der Narbenpflege begonnen. Ich habe jetzt noch 3 kleine Stellen, die etwas nässen. Das sind die Stellen, wo die Schläuche drin steckten. Die Narben an diesen Stellen werden später nicht ganz so schön. Das kann man aber nicht ändern.

      Die Klinik hat zur Narbenpflege Bi-Öl empfohlen. Mein Hausarzt eine Narbensalbe mit Silikon (gegen das Austrocknen) und Heparin (um das Blut in den Narben aufzulösen). Früh nehme ich die Silikonsalbe und abends das Bi-Öl.

      Die beiden Mieder musste ich schon nacharbeiten lassen. Die haben einfach eine Falte abgenäht, um es enger zu stellen. Als es jetzt einige Tage so warm war, habe ich ganz schön geschwitzt im Mieder. Daher meine Empfehlung, solche OP´s nur im Winter machen lassen. Die Klinik hat mir geraten, bei meinem Bewegungsdrang das Mieder lieber 8 Wochen statt 6 Wochen zu tragen. Halbzeit also, da muss ich also durch.

      Bei der OP habe ich viel Blut verloren. Die Blutwerte erholen sich 4 Wochen nach der OP nur langsam. Die Folge ist, dass weniger Sauerstoff transportiert werden kann und ich schneller müde bin. Ich habe in den letzten 4 Wochen sehr viel geschlafen, inklusive Mittagsschlaf 10 bis 12 Stunden am Tag.

      Von der Bekleidung her kann ich auch noch nicht einschätzen, was wird. Zwei Konfektionsgrößen kleiner sind es bestimmt nach der OP. Das Gebiet um die Narben war nach der OP taub, da ja die Nervenbahnen durchtrennt wurden. Langsam weicht die Taubheit. Ich kann aber noch keine Hose nur mit einem Gürtel tragen, weil die rutscht. Daher trage ich noch immer Hosenträger. Mit dem Neu-Einkleiden werde ich wohl noch warten müssen, bis ich das Mieder nicht mehr tragen muss.