Liebes Forum,
18 Monate (knapp) sind vergangen.
Es hat sich viel getan. Ohne die Reduzierung des Gewichtes, wäre man nie drauf gekommen, dass ich unter ADHS leide. Mit der Diagnose wurde mir (endlich) so vieles klar, bewusst und machte plötzlich Sinn.
Ich kann aufhören mir und anderen Schuld für diverse schief gegangene Dinge zu geben. Keiner hat Schuld und jetzt ist es wie es ist.
Also, was tun Menschen wenn Winde der Veränderung wehen? Manche bauen Mauern, manche Windmühlen!
Ich hab mich für die Windmühlen entschieden und von heut auf morgen gekündigt. Das berufsbegleitende Studium auch.
Erkenntnis ist ne feine Sache: ich werde mich nie mehr zu irgendwas quälen, was nicht aus mir selbst kommt. Das bedeutet: ab heute werde ich nichts mehr tun um anderen zu imponieren oder zu gefallen. So war das nämlich mit meiner Berufswahl. Es konnte nie kompliziert genug, nie bedeutend genug sein. Ich hab zu lange ignoriert, dass meine Fähigkeiten woanders liegen. In meinem Job war ich immer nur mittelmäßg - aufgrund der Tatsache, dass ich es lieblos und nicht für mich gemacht habe.
Ab heute werde ich Ritalin zu mir nehmen, ich setzt viel Hoffnung drauf, da eine kleine Erleichterung für die Organisation meines Lebens zu bekommen. Ob es klappt ist natürlich noch ungewiss aber zumindest weiss ich jetzt wo ich ansetzen kann.
Ich bin bereit mich als Mensch mit einem gewissen Handicap zu akzeptieren und so zu lieben. Es fällt mir mit der Diagnose sogar leichter, es ist eine Krankheit, ich konnte nie was dafür. Die ständige innengerichtet Wut war unnötig.
Jetzt bin ich 35 und fange nochmal ganz neu an. Ein neuer Mensch..und im Grunde hab ich das dem alten Menschen, mit dem Fettpanzer zu verdanken, der diesen hier beschützt hat. Wenn ich alte Bilder sehe, bin ich nicht mehr angewidert, sondern eher traurig. Mich so akzeptieren zu können, jetzt wo dieser dicke Mensch verschwunden ist, schade. Ich wünschte, ich hätte mir das früher schon sagen können: "Du bist einer der liebenswertesten Menschen denen ich je begegnet bin. Schön, dass es Dich gibt!"
Im Leben zählt für uns alle nur eins: sich selbst nah zu sein, denn wir sind unsere wichtigste Ressource. Euch wünsche ich exakt die selbe Erkenntnis.
Liebste Grüße aus München mit 30 Grad Sonnenschein
Shikatzu
18 Monate (knapp) sind vergangen.
Es hat sich viel getan. Ohne die Reduzierung des Gewichtes, wäre man nie drauf gekommen, dass ich unter ADHS leide. Mit der Diagnose wurde mir (endlich) so vieles klar, bewusst und machte plötzlich Sinn.
Ich kann aufhören mir und anderen Schuld für diverse schief gegangene Dinge zu geben. Keiner hat Schuld und jetzt ist es wie es ist.
Also, was tun Menschen wenn Winde der Veränderung wehen? Manche bauen Mauern, manche Windmühlen!
Ich hab mich für die Windmühlen entschieden und von heut auf morgen gekündigt. Das berufsbegleitende Studium auch.
Erkenntnis ist ne feine Sache: ich werde mich nie mehr zu irgendwas quälen, was nicht aus mir selbst kommt. Das bedeutet: ab heute werde ich nichts mehr tun um anderen zu imponieren oder zu gefallen. So war das nämlich mit meiner Berufswahl. Es konnte nie kompliziert genug, nie bedeutend genug sein. Ich hab zu lange ignoriert, dass meine Fähigkeiten woanders liegen. In meinem Job war ich immer nur mittelmäßg - aufgrund der Tatsache, dass ich es lieblos und nicht für mich gemacht habe.
Ab heute werde ich Ritalin zu mir nehmen, ich setzt viel Hoffnung drauf, da eine kleine Erleichterung für die Organisation meines Lebens zu bekommen. Ob es klappt ist natürlich noch ungewiss aber zumindest weiss ich jetzt wo ich ansetzen kann.
Ich bin bereit mich als Mensch mit einem gewissen Handicap zu akzeptieren und so zu lieben. Es fällt mir mit der Diagnose sogar leichter, es ist eine Krankheit, ich konnte nie was dafür. Die ständige innengerichtet Wut war unnötig.
Jetzt bin ich 35 und fange nochmal ganz neu an. Ein neuer Mensch..und im Grunde hab ich das dem alten Menschen, mit dem Fettpanzer zu verdanken, der diesen hier beschützt hat. Wenn ich alte Bilder sehe, bin ich nicht mehr angewidert, sondern eher traurig. Mich so akzeptieren zu können, jetzt wo dieser dicke Mensch verschwunden ist, schade. Ich wünschte, ich hätte mir das früher schon sagen können: "Du bist einer der liebenswertesten Menschen denen ich je begegnet bin. Schön, dass es Dich gibt!"
Im Leben zählt für uns alle nur eins: sich selbst nah zu sein, denn wir sind unsere wichtigste Ressource. Euch wünsche ich exakt die selbe Erkenntnis.
Liebste Grüße aus München mit 30 Grad Sonnenschein
Shikatzu