Der BurnOut lässt mich nicht los

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    • Der BurnOut lässt mich nicht los

      Letztes Jahr wurde ich im September wegen BurnOut auf Wunsch meines Freundes, vom Arzt aus dem Verkehr gezogen. Ich selbst, wäre weiter in die Arbeit gegangen, weil einfach der Mut zu allem gefehlt hat. Zum Krankmachen, zum Kündigen, zum Ansprechen.

      Mein Körper hat mir dann noch in der ersten Woche Krankschreibung einen fetten dreifachen Bandscheibenvorfall mit Krankenhausaufenthalt geschickt. Danke, den plötzlich hatte ich ja einen körperlichen Grund, das ich Krank war. Meine Psyche konnte die Krankheit "Bandscheibenvorfall" als richtige Krankheit aktzeptieren. Den BurnOut hingegen nicht!

      Ich habe Verhaltenstherapie organisiert und war nun auf den Tag genau 1 Jahr mit Krankengeld von der Krankenkasse versorgt.

      Meine betreuende Psychiaterin hat in den letzten Monaten immer wieder Druck gemacht und wollte mich in eine Klinik einweisen. Ich war schon einmal in einer Klinik und es ging mir schlechter als davor. Ich habe damals aus der Klinik heraus Bewerbungen geschrieben und bin wieder in die Arbeit gerannt. Für mich das kleinere Übel, als mit 15 fremden Menschen in einem Stuhlkreis zu sitzen und mir deren Probleme anzuhören und darüber urteilen zu MÜSSEN und sie hören meine Probleme und MÜSSEN auch darüber urteilen. Die Frage nach mehr als nur einer Einzelsitzung in der Woche wurde damals verneint. Meine Erwähnung, das ich schon nach wenigen Tagen in der KLinik meine Mutter im Traum umgebracht habe, wurde mit den Worten: "Na, besser im Traum, als in der Realität" kommentiert. Ich war froh, als ich dort wieder gehen konnte.

      Nun wollte also diese neue betreuende Psychologin, das ich wieder in so eine KLinik gehe und ich meinte: ich mache doch Verhaltenstherapie 1mal die Woche und das tut mir richtig gut. Darauf hin hat sie mir auf dem Kopf zugesagt: sie verweigern also die Mitarbeit. Gut, mir bleibt nichts anderes übrig als das an die Krankenkasse weiterzugeben und die werden Ihnen das Krankengeld streichen. ;( Ich habe sofort zurück gerudert und hätte nun einen Platz im November eben in wieder so einer Klinik antreten müssen.

      Ich kam wieder in den Rhytmus von Schlaflosigkeit, Panikattacken und meine Medikamente gegen Depression konnten nichts ausrichten. Also wieder beworben, weil ich in der Arbeit das kleinere Übel sehe (ich arbeite im Vertrieb). 5 Bewerbungen, 3 Vorstellungsgespräche und schon hatte ich eine Arbeit.

      Da war ich jetzt, ganz genau 6 Arbeitstage lang. Schon nach dem 5 Arbeitstag bin ich Samstags Morgens mit einem komischen Gehör aufgewacht. Als es bis Sonntags nicht besser wurde, ab in die HNO Notaufnahme in die UniKlinik Erlangen. Diagnose: Hörsturz einhergehend mit Tinitus.

      Die nächsten Tage sollte ich am frühen Morgen immer Cortison-Infusionen bekommen. Was mach ich Trampel! Ich telefoniere und organisiere und panike und schaffe es tatsächlich, das mich am gestern Morgen die Notaufnahme im örtlichen Krankenhaus mit einer Cortison-Infusion versorgt, damit ich danach schön brav in die Arbeit traben kann. Der Hörsturz am Wochenende war nicht Zeichen genug, das ich immer noch nicht arbeiten kann.

      Mein Freund hat mich superpünktlich von der Arbeit abgeholt, da man mit Infusion nicht Autofahren darf. Er hat über meinen Kopf hinweg sofort einen Termin mit dem Hausarzt ausgemacht. Dort bekam ich dann am Abend gleich die nächste Infusion, weil der Hörsturz einfach nicht weggehen wollte. Ich bin dann mitten im Behandlungsraum zusammengebrochen und habe bitterlich geweint. Ob er mich den krankschreiben könnte, ich möchte morgen nicht in die Arbeit. Daraufhin meint er, ich solle eine ganz lange Zeit wohl eher nicht in die Arbeit zurück.

      Ich habe jetzt 2 Wochen Krankenschein, nach 6 Tagen Arbeit. Mein Freund hat den heute Morgen abgegeben. Ich habe Panik, das meine neue Chefin anrufen könnte und das Telefon aus der Buchse genommen. Ruhepuls und Blutdruck sind abnormal hoch und die Schlaftropfen kommen von dem ganzen Adrenalin nicht zur Wirkung. Bin heute Nacht 3 Stunden nervös durch die Wohnung getrabt.

      Heute Abend gibt es die nächste Infusion. Diese Woche geht es noch zu einem HNO Arzt und im November habe ich einen Termin bei einem anderen Psychiater. Ich bin am Ende, allein was die Arbeit angeht.

      Zu Hause ging es mir die letzten Monate gut, man hat mir nichts angemerkt. Die Welt - meine Welt, sie war in Ordnung. Kaum bin ich in der Arbeit und muss noch keinerlei Verantwortung tragen, spielt mein Körper und meine Psyche verrückt.

      Ich werde die nächsten Monate also wieder auf Krankengeld angewiesen sein und versuchen, das ich eine Reha-Maßnahme über die Rentenversicherung bekomme. Eine evlt. Stundenweise Wiedereingliederung. Und wenn alle Stricke reißen, eine erste Berentung für 2 Jahre befristet. So hat mir das der Mann von der Rentenversicherung erklärt. Alleine würde ich jetzt zum Sozialfall werden, zum Glück habe ich einen stoischen, liebevollen, in allen Dingen unterstützenden Fels in der Brandung, als Partner!

      Ging es jemanden von euch schon mal so ähnlich. Das der Körper und die Psycho trotz 1-jähriger Pause!!!! vehemment ihr Recht auf mehr Pause eingefordert hat und einfach nicht gesund werden wollte. Wie ging es dann weiter bei euch?
    • Zum Thema kann ich leider (oder in dem Fall vielleicht eher Gott sei dank) nichts beitragen. Aber ich wünsche Dir alles, alles Gute und viel Kraft, um das zu bewältigen. Und "der Fels" ist sicher eine ganz ganz tolle Unterstützung !
      Liebe Grüße von Gaugele


      Erstgespräch 19.07.2012 mit 186 kg >>> Schlauchi-OP 20.02.2013 mit 169,5 kg >>> BDS 23.01.2015 mit 90 kg
      Mein OP-Bericht Mein OP Bericht Schlauchi am 20.02.2013
    • Liebe Margarita, ich kann da auch nix zu beitragen, außer, dass ein Hörsturz sowas wie ein Herzinfarkt ist, halt nur im Ohr, dass er bei beidseitigem Auftreten lebensgefährlich ist und dass ich dich deshalb von Herzen bitte, alles zu tun, was die Ärzte dir sagen.
      Ich kann dir auch nur ganz viel Kraft wünschen und dass du so schnell wie möglich wieder gesund wirst und endlich zur Ruhe kommst!
      Schön, dass du so einen Fels hast - halte ihn gut fest.
      Beginn 6-monatiges MMK: 11.08.2016, 132,4 kg
      Beginn 3-monatiges MMK: 13.02.2017, 133,0 kg
      Beginn der Eiweißphase: 04.05.2017, 123,3 kg
      Gewicht am OP-Vor-Tag: 17.05.2017, 119,5 kg
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      Wer mich dick nicht will, hat mich schlank nicht verdient!
      Dort, wo man nicht segeln kann, muss man wohl oder übel rudern...
    • Danke Gaugele, danke Isarflimmern!

      Ja, ich Ruhe - im Bett, seit Heute. Immer wieder schlafe ich für kurze Abschnitte ein und das ist gut so.
      Herzinfarkt im Ohr hört sich gruselig an Isaflimmern. Ich werde mich das wirklich zu Herzen nehmen, egal wie lange die Auszeit dauert. Es dauert so lange, wie es eben dauert.

      Ich muss mich einfach freimachen von meinen eigenen Vorurteilen, das ich quasi mit meinem BurnOut einen auf Lau mache und arbeitsunwillig bin.
    • Liebe Margarita, es gibt auch gute Rehakliniken, bei denen auch die Gruppensitzungen durchaus überlebbar sind - ich kann sowas nämlich theoretisch auch leiden wie Fußpilz und hatte erhebliche Vorurteile. Letztlich ging es aber in den Gruppenstunden darum, Strategien zu erarbeiten - ich war ja dort wegen Binge Eating, d.h. es ging um Strategien zum Thema: Wie überlebe ich den nächsten Fressanfall, wie installiere ich Skills im Alltag, was kann helfen und dabei hat dann jeder seine Ideen beigetragen, keiner hat geurteilt und am Ende hat man vielleicht für sich auch mal was ganz neues mitnehmen können.
      Morgens gab es einen Stuhlkreis, da musste man des öfteren angeben, wie es einem geht - Ziel dahinter "Gefühle benennen", mal ganz konkret, mal abstrakt als Wetterereignis zum Beispiel - wer wollte, konnte das ausführen, wer das nicht wollte, hats gelassen. Regel war immer: Man MUSS nicht antworten und man kann jederzeit gehen, wenns einem zu viel wird - auch als ich Türen knallend raus bin, weil der Therapeut den Nagel etwas zu heftig auf den Kopf getroffen hat, war das okay und wurde weder beurteilt, noch kommentiert oder gar verurteilt.
      Es gab Einzelzimmer, die zwar hellhörig waren, aber eben trotzdem genügend Intimsphäre gelassen haben.

      Was ich sagen will: Auch wenn die eine Klinik murks war - vielleicht ist eine andere Klinik besser. Es gibt mittlerweile reichlich Foren und Portale und wenn schon weg, dann eben auch zu einer rennomierten Fachklinik und nicht zur Vertrags-Reha-Klinik der Kasse, wo vom Bandscheibenvorfall über Diabetes bis hin zur Depression alles ist. Für mich war die Kliniklösung ein absoluter Fortschritt, weil die Therapeuten viel engmaschiger mit uns gearbeitet haben, die haben uns sogar mal ganz lächelnd an die Klippe gestellt und geschaut, ob wir fallen oder fliegen - wir konnten schliesslich jederzeit aufgefangen werden - anders als zuhause - da stürzt man ja auch des öfteren mal ab, ist dann aber dem Chaos alleine gegenüber gestellt. Die 8 Wochen dort waren nicht einfach und ich hab auch noch fast 1 Jahr Nachbearbeitungszeit gebraucht, aber es hat sich gelohnt, viel mehr als Zuhause die 2 Jahre ambulante Therapie.

      Meine Klinik hat auch eine eigene Burnoutstation, dort wird genauso gearbeitet wie mit den Adipösen... wenn Du willst, kann ich Dir gerne mehr erzählen!

      Ich drück dir alle alle Daumen!
      Warum sich heute schon erhängen, wenn es nächstes Jahr noch viel bessere Gründe dafür gibt?



    • Sehr gerne, Danke Caprese.

      Ich weiß, das ich auf alle Fälle in eine Klinik muss. Ich werde mich in Zusammenarbeit mit meinem neuen Psychiater auch um eine adequate Therapie kümmern. Für mich kommt nur eine Tagesklinik in Frage. Ich brauche mein Nest zu Hause, da ich 20 Jahre lang beruflich kein eigenes Zuhause hatte, sondern immer nur in Unterkünften gelebt habe. Aber auch das ist inzwischen kein Problem mehr.

      Ich hätte mir gewünscht, die Psychiaterin hätte mich mehr unterstützt und nicht gedrängt und gedroht. Der neue Psychiater wurde mir von einer wirklich sehr guten Bekannten empfohlen, deren Schwager das gleiche Problem hatte, wie ich. Ich habe schon für Mitte November einen Termin erhalten. Ein Unikum in unserer Gegend. Sie haben mich als Notfall aufgenommen.

      Aber ich würde mich freuen, wenn du mehr erzählen würdest. Gerne auch als PN, wenn dir das zu privat ist. Überhaupt kein Problem.
    • Liebe Margarita!

      An deine neue Chefin zu denken bringt dich jetzt nicht weiter. Das ist zwar bitter für Sie, muss dir aber in deinem Fall egal sein. Du musst an dich denken!

      Ich habe eine Freundin der ist es ähnlich ergangen wie dir, dann auch noch Hörsturz ewig krankgeschrieben. Sie hat dann die beste Entscheidung ihres Lebens getroffen… den Job gewechselt. Sie war in einer Versicherung und konnte Teilzeit den Druck nicht aushalten. Jetzt macht sie was kreatives, seither geht's ihr psychisch richtig gut:-)

      Vielleicht brauchst du auch was anderes in deinem Leben ! Hast du mit deiner Psychologin darüber schon mal gesprochen?

      Ich wünsch dir gute Besserung, denk an dich, liebe Grüße Mimi
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    • Mein "Weg zur Erwerbsminderungsrente " ist deinem nicht ganz unähnlich. Heute bin ich froh das ich den Antrag gestellt habe. Solange ich nur krank geschrieben war, hatte ich trotzdem noch den Druck mich jeden Monat bei meiner Chefin melden zu müssen. Und natürlich immer die Gedanken in meinem Kopf warum es so lange dauert, warum ich mich so schlecht fühle, das schlechte Gewissen meine Kollegen im Stich zu lassen und und und.
      2x war ich zur Reha in zwei verschiedenen psychosomatischen Kliniken. Gruppentherapie habe ich auch gehasst. Obwohl es manchmal auch von den eigenen Problemen ablenken kann wenn man sieht das andere Leute die gleichen oder ähnliche Probleme haben. Einzelgespräche waren in der zweiten Klinik 2 jede Woche. 1x ca 30 Minuten und 1x ca 1 Stunde.
      Zu Hause und in der Arbeit haben die guten Vorsätze aus der Klinik nie lange angehalten.
      Fakt ist aber das meine Psyche sich seit ein paar Wochen/Monaten deutlich erholt hat. Ich habe mich aber auch konsequent von meinen Arbeitskollegen fern gehalten und wenn wir doch mal telefonisch oder persönlich Kontakt hatten dann habe ich sofort gesagt das ich keine Neuigkeiten aus der Arbeit und erst recht nichts von meiner Chefin hören will.

      Sei froh liebe Margarita, dass du so einen guten Partner an deiner Seite hast. Habe ich zum Glück auch. Alleine wäre mit Sicherheit alles ganz anders gekommen.

      Ich drück dich mal ganz fest und wünsche dir viel Kraft für die vor dir liegenden Entscheidungen. Ruh dich aus! Isarflimmern hat Recht. Mit einem Hörsturz ist nicht zu spaßen. :friends:
    • Liebe Margarita,
      ich wünsche dir ganz viel Kraft und Geduld (auch mit dir selbst). Du kannst tatsächlich froh und dankbar sein , so einen tollen Partner an deiner Seite zu haben ... und besonders, wenn so schwierige Entscheidungen anstehen.
      Es geht immer irgendwie weiter und auch diese Zeit wirst du überwinden, das schaffst du!
      Fühl dich umarmt und liebe Grüße klementine
      "Der Glaube an die eigenen Möglichkeiten macht vieles möglich."
    • Danke, danke, danke kann ich nur noch einmal schreiben!

      Die Anspannung lässt ganz langsam nach. Das merke ich allein an meinen Naschkonsum. Ich habe 8 Tage rund um die Uhr genascht, in der Ausnahmesituation. Jetzt nasche ich nur noch punktuell. Zum Beispiel gestern im Liegen bei meinem Hausarzt, als ich die Cortison-Infusion für den Hörsturz bekommen habe. Ich habe dann immer Angst, das mein HA sagt: na, jetzt ist ja wieder alles gut, jetzt gehen wir wieder zurück in die Arbeit. Dabei weiß ich, das mein HA der allerletzte sein wird, der genau das zu mir sagen wird. Er ist das Gegenteil und meint direkt zu mir: das wird nix mit der Arbeit in nächster Zeit.

      Der ist inzwischen vergangen und ich kann wieder alle Frequenzen hören. Zum Glück, das hört sich wieder gut an. Der Tinnitus ist noch da, kann sich aber auch wieder zurückziehen. Das wird die Zeit jetzt zeigen. Also Geduld und Ausruhen. Habe nach Weggang einen Tinnitus auf beiden Ohren mit Dauerfiepen, das auch mit leisen Nebengeräuschen leider noch sehr gut wahrnehmbar ist für mich.

      Seit ich mir gestern einen neuen Psychiater organisiert habe, geht es mir auch schon etwas besser.

      @mimi75
      ja, das habe ich mich auch schon gefragt. Was komplett anderes zu machen. Ich muss neu justieren und überlegen. Mit dem Zusammenzug im neuen Jahr ist das dann auf alle Fälle für mich machbar. Das sind mein Freund und ich seit diesem Wochenende auch schon durchgegangen. Höchststundenzahl wird auf alle Fälle 30 Std.-Woche sein, wohl eher eine 20-25 Std.-Woche, wenn ich was in der Richtung bekommen. Und mir ist es inzwischen egal, ich verkauf auch Brötchen hinter der Theke. Auf alle Fälle muss es Universen weit entfernt vom Vertrieb für mich sein. Selbst nur die Sachbearbeitung ohne Verkauf am Telefon stresst mich anscheinend immens.


      @Zehra64
      über Erwerbsminderungsrente hatte ich bisher ja noch nie ernsthaft nachgedacht. Mit 48 Jahren fand ich mich dafür zu Jung. Nach dem jetztigen Desaster denke ich inzwischen auch darüber nach. Oder eben nach der Rente auf Zeit, die erst einmal 2 Jahre läuft. Ich weiß es nicht. Ich werde jetzt erst einmal eine stationäre Therapie machen, (hoffentlich Anfang 2017) und mich dann darum kümmern. Schritt für Schritt. Aber das ist ein guter Hinweis für mich, ganz lieben Dank.

      @klementine
      oh ja, das bin ich und das sage ich ihm auch sehr oft. Und das nicht nur in so Zeiten wie gerade, sondern auch wenn alles Rund läuft. Mein Mann ist das Beste mit, was mir in meinem Leben passieren konnte.
    • Hallo Margarita,
      es freut mich sehr das es dir wieder besser geht. Aber nicht gleich wieder übermütig werden, du brauchst weiterhin viel Ruhe damit die Besserung auch bleibt.

      Erwerbsminderungsrente ist genau diese Rente auf Zeit von der du geschrieben hast. Da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Teilweise Erwerbsminderung (4-max.6 Std Arbeit möglich), volle Erwerbsminderung (Minijob möglich). Anfangs bekommt man die nur befristet für 2 Jahre. Wenn man danach wieder ok ist, kann man direkt wieder arbeiten gehen. Wenn nicht, muss man einen Antrag auf Verlängerung stellen. Ich bin auch erst 46 und hatte auch so meine Probleme damit diesen Schritt zu gehen. Meine Hoffnung war die teilweise Erwerbsminderungsrente damit ich nur noch 4 oder 5 Stunden arbeiten kann. Bekommen habe ich mit Erstantrag die volle Erwerbsminderungsrente für 2 Jahre. Das hat mich total schockiert weil ich mich selber nicht so krank eingeschätzt habe. Aber der Arzt der mich beurteilen musste, war da anderer Meinung. Zum Glück. Ich weiß nicht ob ich die beiden Operationen(Magenband entfernen und Schlauchmagen) im Abstand von 7 Wochen so gut verkraftet hätte, wenn mir meine Chefin quasi im Genick gesessen hätte. Jetzt habe ich die Zeit etwas für mich zu tun und meine Gesundheit wieder auf die Reihe zu bringen. Und Ende nächsten Jahres muss ich dann entweder einen Antrag auf Verlängerung stellen oder Bescheid geben das ich wieder arbeiten kann. Bis dahin ruht mein Arbeitsvertrag.
    • Oh nein, ich werde garantiert nicht übermütig.
      Ich dachte halt, es ginge mir wieder gut. Und wie findet man raus, ob es wirklich so ist. In dem man wieder durchstartet. Und jetzt habe ich halt herausgefunden, das es nicht so ist.

      Musstest du vor dem Antrag in eine stationäre Therapie? Meine ehemalige Psychologin hat das nämlich zu mir gesagt. Sie hat sich schlichtweg geweigert, die Unterlagen vor einer stationären Therapie auszufüllen. Der Berater der Rentenversicherung hat mir das im letzten Sommer anders erzählt. Aber mal davon abgesehen, war ich bis vor ein paar Tagen auch noch gar nicht diesen Schritt bereit.

      Jetzt denke ich fast, das ich das auf alle Fälle mit in Betracht ziehen sollte. Neben einer stationären Therapie natürlich.
    • Ich finde Deinen Zustand ehrlich gesagt besorgniserregend, noch schlimmer Deine Entscheidung, Dich über ärztlichen Rat hinweg zu setzen.

      Wenn ich auch sehe, dass Du hier ja jetzt in gewisser Weise einlenkst.

      Das wichtigste für Dich sollte aber sein, dass Du nur an Dich denkst.

      Den Tinnitus als solchen bitte nicht auf die leichte Schulter nehmen.

      Alles Gute für Dich!
      "Live every day, as if it were your last, because one of these days you´ll be right..."

      "Rather die on my feet than live on my knees..."

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    • Du meinst sicherlich den stationären Aufenthalt in einer Psychosomatischen Klinik? Richtig @D2 Steher?
      Ja, da war die Panik da und ich habe mich nach dem Erpressen der Psychologin (es war kein Rat, sie hat mir damit nicht nur subjetiv gedroht, sondern gemeint ich muss!) noch viel schlimmer gefühlt. Da hat sich Arbeiten gehen für mich erst mal besser angefühlt.

      Ich erhoffe mir von dem neuen Psychologen etwas mehr Einfühlungsvermögen und bin jetzt auch bereit dazu. Es ist schwer, etwas anzunehmen, wenn man selbst von sich denkt, der BurnOut ist nur eine Art und Weise von mir, das ich mir ein laues Leben auf Kosten anderer mache. Verstehst du?

      Ich hatte bis zu diesem Wochenende trotz Diagnose das Gefühl, das ich mir das Jahr zuvor einfach nur ein laues Leben gemacht habe und einen "auf Krank". Es hat ein Jahr und den Hörsturz gebraucht um zu sehen: der BurnOut ist da und er ist Real! Er ist keine Einbildung. Und ich habe auch immer noch im Hinterkopf, was mein Umfeld von mir denken könnte.

      Meine Familie weiß bis heute nicht, das ich mit BurnOut und Mittelschwerer Depression krank geschrieben bin. Das würde mir zusätzlichen Druck aufbürden. Aber auch da werde ich bald soweit sein und es sagen können.

      Wahrscheinlich kann ich mich daher auch erst jetzt komplett auf eine andere, weitere Schiene der Therapie mit einlassen.

      Aber danke D2. Solche Reaktionen aus der Umwelt zeigen mir, das meine Umwelt nicht so schlecht über mich denkt, wie ich mir immer "einbilde"

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von nichtmehrhier2 ()

    • Liebe Margarita,

      keine Ahnung, was du da für ein Klinik erwischt hattest ;( . Tatsache ist aber, dass es wirklich tolle Psychosomatische Kliniken gibt, die absolut gute Arbeit machen. Ich kann einerseits nachvollziehen, dass du dich gedanklich momentan "nur" mit einer Tagesklinik anfreunden kannst, bzw. eine Reha in Betracht ziehst. Trotzdem ist die Intensität bei einer vollstationären Behandlung natürlich eine ganz andere. Ich arbeite im Fachbereich und habe noch nie gehört, dass die Kliniken, mit denen wir arbeiten, keine therapeutischen Einzelgespräche anbietet. Eins ist der Woche ist als Mindestleistung eigentlich schon üblich.

      Nimmst du denn Medikamente? (sorry, falls du das schon mal geschrieben hast, ich hab es momentan nicht auf dem Schirm)
      Viele Grüße aus dem Süden, das Schäfle.

      Der einzige Grund, warum man zurückschauen sollte, ist, zu sehen, wie weit man gekommen ist.
    • Meiner Schwester ging es ähnlich wie Dir.. sie war Lohnbuchhalterin - der Termindruck und einige andere Gegebenheiten in dem Job haben sie fertig gemacht.
      Auch-Burn out - ein Jahr aus dem Job raus.. wieder angefangen.. gleiche Situation..
      Sie hat sich völlig umorientiert - ich arbeite ja in einer Klinik und sie wusste, das ich meinen Job sehr gern mache .. viel Feedback bekomme von den Patienten.. es geht meist um andere.. das fand sie verlockend.. ist jetzt in der Altenpflege und damit superglücklich.. sie hat zwar finanziell Einbußen, aber die nimmt sie gern in Kauf für ein normales Leben und einen normalen Gemütszustand..

      Muss ja auch nicht altenpflege sein.. aber wenn Du Deinen Beruf aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben kannst - dann hast die Chance auf eine Umschulung (nennt man das so?).. und da gäbe es bestimmt Jobs die Du Dir vorstellen könntest..
    • Margarita schrieb:

      Solche Reaktionen aus der Umwelt zeigen mir, das meine Umwelt nicht so schlecht über mich denkt, wie ich mir immer "einbilde"

      Hallo Margarita,

      ich kenne Dich nur aus Deinen Posts hier im Forum und lese Sie immer gerne.

      Ich finde, Du schreibst prägnant, kompetent, sachlich, interessant und menschlich!




      Deine Psychologin war entweder unerfahren oder überheblich. Denn sie wollte Dich zu Deinem Glück zwingen.

      Ich war vor vielen Jahren einmal in einer ähnlichen Situation wie Du und auch nicht bereit in eine stationäre Therapie zu gehen. Erst als es mir dann ganz, ganz schlecht gegangen ist, war mir dann egal was andere denken könnten und habe mich stationär aufnehmen lassen. Es war die beste Erfahrung meines Lebens. Ich habe mich aber auch ohne Rücksicht auf Verluste mit Haut und Haaren darauf eingelassen und habe den Menschen voll vertraut, dass sie nur das Beste für mich im Sinn haben und ich habe es nie bereut.

      Dort habe ich unter anderem auch gelernt weinen zu dürfen, denn das hatte mir meine Mutter eigentlich immer ausgetrieben.


      Die Zeit alleine wird Dir leider nicht helfen. Denn Burnout entsteht, wenn man permanent überfordert wird.
      Und überfordert wird man vor allem wenn man Tätigkeiten ausführen muss, die nicht dem eigenen Wesen entsprechen und man auch dadurch in eine Phase immer stärkerer Minderwertigkeitsgefühle gerät.


      Ich wünsche Dir, dass Du den richtgen Weg für Dich findest!

      Herzliche Grüße
    • Danke dir @*Heike*, das ist lieb von dir. Ich gratuliere dir auf den Weg hier mal, das du den nächsten Schritt in die nächstkleinere Kategorie "Adipositas" geschafft hast. Schade, das es bei manchen von euch soooo mühsam laufen muss.


      @daaja1
      ja, das kann ich jetzt auch so sehen und ich hoffe, ich sehe es auch noch so, wenn der Tinnitus sich weiter zurück bewegt. Das Fatale ist ja, wenn die körperlichen Symptome vergehen, denke ich dann wieder: ab jetzt Simuliere ich nur. Auch wenn ich weiß, das das nicht stimmt. ;(
      Ich muss immer von einer Autoritätsperson gesagt bekommen: nein, du machst jetzt Pause, du bist Krank. Dann kann ich mir das erst erlauben.

      Ich weiß auch, das das total perfide ist. Aber ich komme inzwischen ganz langsam dahinter und lerne dazu.

      Jeder der Burnout hatte, kann das wahrscheinlich einigermaßen nachvollziehen.


      Im Moment schlafe ich zwischendurch immer mal wieder ein Stündchen, weil Cortison und Prednisolon mich müde machen. :bett: Meine zwei Kater finden das glaub ich, gerade megaklasse, die legen sich anstandslos ins Nachbarbett und ratzen mit mir zusammen um die Wette. :D
    • Liebe Margarita,
      Dein Zustand und Dein momentanes Befinden tut mir wirklich sehr leid.... zumal gerade Du mir so viel Mut gemacht hast und mir Geholfen hast mit Deinen Antworten!!!!
      Ich kann mich den Anderen nur anschließen und ganz wichtig TU DIR DIE RUHE AN!!!!!
      Ich wünsche Dir alles Gute - Kopf hoch!!!!!!!

      :knuddel:
      :ihrseidprima: Liebe Grüße!!

      25.05.2010 - OP Termin für Schlauchmagen :sister:
      08.08.2011 - OP Termin für Brustverkleinerung in Hagen - ist alles BESTENS verlaufen :freu:
      12.11.2012 - OP Termin für Bauchstraffung in Hagen - Wundheilungsstörung - seit Anfang März 2013 alles OK :]


      Startgewicht: 155 kg - Aktuelles Gewicht: 55 kg :niceday: