schwankende Selbstwahrnehmung der Figur

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • toll geschrieben @Boomer

      Auch danke an all die anderen Beiträge...es scheint also einerseits eine "normale Schwankung" zwischen sich dicker oder dünner zu fühlen bzw die geleistete Abnahme oder den noch ausstehenden Weg zu sehen ... Und andererseits eine einer Essstörung zugehörigen krankhafte verzerrte Körperwahrnehmung zu geben...

      :interessant:
      Tut Gut zu wissen, dass ich mit den Schwankungen der Wahrnehmung nicht alleine bin ^^
    • Natürlich gibt es auch die Krankheit gestörte Selbstwahrnehmung. Man nehme als Beispiel die Magersucht. Ich habe eine Klientin mit Anorexie. Das Mädels hat in guten Zeiten knapp was über 40 kg und sieht aus wie ein wandelndes Skelett. Sie selbst sieht sich dick. Da helfen auch keine guten Tipps und Aussagen wie "du spinnst" . Da muss eine psychiatrische Behandlung her.

      Gestörte Selbstwahrnehmung gibt es in vielen Lebensbereichen, nicht nur in der Körperwahrnehmung. Und das ist immer eine ernstzunehmende Krankheit .

      Was ich aber bisher hier gelesen habe klingt eher alles normal im Sinne von Tagesform.

      Wer allerdings merkt, dass er damit wirklich ein Problem haben könnte und sich selbst psychisch fertig macht, der sollte sich nicht scheuen, sich Hilfe zu suchen . Erster Ansprechpartner könnte das AC sein. Die können im Bedarfsfall weiter vermitteln.
    • Vieeeelen Dank @Boomer, für diesen tollen Beitrag!!!
      Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen.
      Beginn 6-monatiges MMK: 11.08.2016, 132,4 kg
      Beginn 3-monatiges MMK: 13.02.2017, 133,0 kg
      Beginn der Eiweißphase: 04.05.2017, 123,3 kg
      Gewicht am OP-Vor-Tag: 17.05.2017, 119,5 kg
      [Blockierte Grafik: http://swlf.lilyslim.com/9Hmgp1.png]

      Wer mich dick nicht will, hat mich schlank nicht verdient!
      Dort, wo man nicht segeln kann, muss man wohl oder übel rudern...
    • Das mit der Selbstwahrnehmung kenne ich auch nur zu gut.
      In meinen schwersten Zeiten hatte ich 168kg und Kleidergröße 56.
      Aktuell schwanke ich zwischen 86 und 89kg und Kleidergröße 40/42.

      Ich habe manchmal Momente da fühle und sehe ich mich dicker als vorher.
      Ich habe auch eine Vergangenheit mit psychischen Erkrankungen und muss im Moment sehr aufpassen nicht wieder da rein zurutschen.


      Ich denke, dass da bei vielen auch das Selbstwertgefühl, die Psyche und die eigene Meinung von sich eine große Rolle spielt. Wenn man sich schon Jahre und Jahrzehnte lange "gehasst" hat dann geht das nicht innerhalb von ein paar Monaten weg.
      Schlauchmagen OP am 17.12.2015 in Wangen bei Dr. Immler mit 168,0kg

      UHU erreicht am 15.12.2016 :thumbsup:

      Aktuell liege ich um die 85kg.




      WHO bei Dr. Ziegler in Stuttgart

      29.08.2019 Bauchdeckenstraffung
      05.12.2019 Oberschenkelstraffung
    • Ich merke bei mir, dass diese Körperwahrnehmungsstörung schon im Dickseinzustand die Wurzeln geschlagen hat... Ich musste vielzuoft erfahren, dass eine Person, die ich als extrem übergewichtig viel weniger wog als ich...
      ich denke, mit der Abnahme schlägt es einfach um.
      Wenn ich. orher nicht gesehen habe, wie dick dass ich eigentlich bin, kann es schon sein, dass ich später nicht sehe, wie dünn dass ich bin.
      Deswegen ist Therapie begleitend zur Abnahme sehr wichtig.
    • Was ich mich frage: Wie sollen wir nach der Abnahme ein normales Körpergefühl bekommen, wenn auch von aussen gerne das falsche "widergespiegelt" wird. Als ich dick war hiess es meist: Ach, so schlimm ist es doch gar nicht.
      Und mitten in der Abnahme ging es dann los mit "Jetzt reichts aber, Du wirst dürr/mager/magersüchtig", obwohl ich da noch deutlich adipös war.
      Ich kann inzwischen auf dem Flohmarkt Kleidung ohne Größenschildchen kaufen und sie passt.
      Und Kommentare in Richtung meiner gestörten Selbstwahrnehmung (= Unterstellungen von Magersucht) ignoriere ich, da ich weiss, dass ich mit BMI23 einfach weit weg bin von Untergewicht, sehr bewußt esse und mein Gewicht seit 10 Monaten halte. Mein Hausarzt ist in Nebenfunktion Psychotherapeut und hat sich zwischendurch auch Sorgen gemacht, als ich meinte, ein bißchen Bauchspeck dürfe noch weg - als ich damals meinte, ob er sich wirklich bei BMI über Normalgewicht da schon Sorge mache, hat er gestutzt und gesagt, dass das wohl eher die gestörte Wahrnehmung von seiner Seite sei - der Unterschied zu früher sei einfach so krass und übergewichtig das neue normal.

      Wie soll man sich da wundern, dass man leicht Probleme mit der Selbstwahrnehmung bekommt?
      11.01.2016: 139,5 - Tiefstgewicht: 64,6kg
      Ernährungsumstellung und Sport seit Januar 2016, Zielgewicht erreicht Januar 2017 :D
      WHO-Start September 2017
    • Nein Alex, das ist normal in der Wahrnehmung der meisten Menschen, aber nicht Normalgewicht nach BMI - und somit schon ein leicht erhöhtes Gesundheitsrisiko.
      Jeder so wie er mag, aber ich kann das nimmer hören.
      11.01.2016: 139,5 - Tiefstgewicht: 64,6kg
      Ernährungsumstellung und Sport seit Januar 2016, Zielgewicht erreicht Januar 2017 :D
      WHO-Start September 2017

    • @Linvala
      23 ist nicht nur Normal-BMI sondern sogar ideal.

      Falls Du schlanker werden willst, ist das dir überlassen. Aber als Fakt wollte ich das hier einfach nicht stehen lassen.

      Wenn man den umstrittenen BMI überhaupt als Berechnungsgrundlage benutzen will sollte man sich an die aktuellen Tabellen halten.
      Hier ein interessanter Link: spiegel.de/gesundheit/diagnose…rklich-gut-a-1091650.html

      lg
      Bärbel
      Bilder
      • bmi-tab.JPG

        42,16 kB, 748×435, 483 mal angesehen
      Du selbst, genauso wie jeder andere im ganzen Universum,
      verdienst deine Liebe und Zuneigung
      (Buddha) :niceday:
    • Wirklich gut wäre sicher eine Betrachtung auf Basis der Körperfettanteils, weil nur der wirklich ausschlaggebend ist - aber das ist nunmal nicht so einfach wie eine Berechnung mit Gewicht und Größe.
      Ich liege bei meinen Gewicht also BMI23 und viel Sport an der Grenze zu zu viel Körperfett - also bei weitem nicht ideal.
      Aber diese Diskussion kann man bis unendlich führen - ich wollte nur einbringen, dass die ganze Gesellschaft Probleme mit der Wahrnehmung hat ;)
      11.01.2016: 139,5 - Tiefstgewicht: 64,6kg
      Ernährungsumstellung und Sport seit Januar 2016, Zielgewicht erreicht Januar 2017 :D
      WHO-Start September 2017
    • Jaja, das mit der Wahrnehmung ist so'ne Sache. Ich habe das Problem auch, aber hauptsächlich bedingt durch meine Hautüberschüsse, die sich - trotz Shapewear - immer genau so bescheuert legen wie Speckfalten.

      Die Ratio sagt mir - nee, ist kein Fett, die BIA sagt mir - nee kein überschüssiges Fett mehr vorhanden, die Kleidergröße sagt mir - alles im grünen Bereich.

      Aber wenn ich mich hinsetze und die "Rollen" sehe, krieg ich das kalte K*****!

      Ich weiß ganz genau, dass sind keine Speckrollen und beweisbar ist es auch noch ... trotzdem krieg ich den Gedanken nicht aus dem Kopf. Und manchmal zieht mich das ziemlich runter, dass trotz Normalgewicht meine Silhouette einfach im Ar*** ist. Da kann die Shapewear noch so gut sein, die Fettschürze ist trotzdem noch da (wenn auch reduziert, weil 'eingepackt') und damit haben sich Bleistiftröcke und enge Kleider für mich erledigt. Und wenn dann oben an den Armen / Achseln alles hängt und rausquillt, krieg ich richtig schlechte Laune. Ärmellos hat sich damit ebenfalls für mich erledigt.

      Und oft empfinde ich mich dann als "dick". Bescheuert, ich weiß, aber solange ich diese Hautlappen mit mir rumschleppe, wird sich daran nix ändern.

      Such is life.

      Chi
      +++
    • Ach Chi,

      ich persönlich dachte ja zum Beispiel, das sich neben den körperlichen Problemen, die ich durch die vielen Hautüberschüsse hatte, sich auf mein Wahrnehmungsbild mit ändern wird. Bei mir ist das nicht der Fall, ich sehe mich trotzdem verzerrt.
      Mit meiner Therapeutin haben wir einen Test gemacht. Mit einem Stück Wolle sollte ich den Umfang meiner Taille legen. :whistling:
      Ja, als sie dann den reelen Umfang gemessen hat und ihn in meinen Umfang hineinlegen konnte, hab ich erst mal eine Runde Rotz und Wasser geheult. Mein reeler Umfang ist um ca. 25 - 30 cm kleiner, als wie ich ihn im Spiegel wahrnehme.

      Trotzdem waren und sind die OPs gut, weil ich zum Beispiel schon mal den Hautpilz und andere körperliche Beschwerden los bin.
      Willst du einen Antrag für WHOs stellen?
    • Die liebe Selbstwahrnehmung ist auch mein größtes “Problem“, an dem ich momentan arbeite. 8o Und das ist für mich schwieriger als meine Abnahme.

      Sehe ich mich in einem Spiegel oder beim Vorbeigehen an einem Schaufenster, schau ich zweimal hin und denke mir: Boahh, bin ich wirklich so schlank? Oder: Bin das wirklich ich. ?( Oder aber beim Einkaufen. Statt Größe 54/56 kann ich mittlerweile Kleidung in Größe 38/40 kaufen. Und ich bin offen gesagt mit der Auswahl dezent überfordert. Ich bin auch vom Kleidungsstil mittlerweile ein komplett anderer Typ geworden.

      Habe ich dagegen figurbetonte Kleidung ohne meine heißgeliebte Shapewear an, schau an mir herunter oder stehe nackt vor dem Spiegel, sehe ich immernoch meinen “alten“ Körper, mein altes Gewicht. Ich bin in meinem neuen Körper noch nicht so wirklich angekommen, was ja einerseits kein Wunder ist, denn ich war ja über 10 Jahre massiv übergewichtig. Aber mein jetziger Körper ist auch nur ein Übergangskörper, meinen endgültigen “erhalte“ ich ja erst nach der WHO.

      Was bei mir das“Unbehagen“ gegenüber meinen eigenen Körper auslöst, ist die überschüssige Haut und die restlichen, hartnäckigen Fettpölsterchen . :huh:
      Überall hängt Haut...die Röllchen über dem BH, meine leeren Schläuche, die Bauchschürze, der Po, der eine Etage tiefer gerutscht ist...


      Leider schränkt mich meine Selbstwahrnehmung auch im Alltag ein. Ich gehe nicht zum Schwimmen, trage keine kurzen Hosen und Tops in der Öffentlichkeit, was von meiner Familie und Freunden leider nur teilweise verstanden wird, denn so schlimm sähe ich ja nicht aus :S . Und mein größter Graus ist der tägliche Gang in die Sammelumkleide in der Arbeit.
      Leider werden in den Medien vornehmlich perfekte Körper gezeigt. Egal ob in der Werbung, in Social Media oder in Katalogen...das macht es für mich nicht unbedingt leichter, mich in meinem “anderen“ Körper wohlzufühlen.
      Aber die Tage meiner Hautlappen sind ja zum Glück gezählt :panik:

      Von “Fremden“, besser gesagt, von Außenstehenden kommt mittlerweile auch die Rückmeldung, dass ich schlank bin :love: . In der Arbeit, von der Familie, von Freunden oder aber auch von Ärzten.

      Ich denke, dass der ganze Abnehmprozess einfach nicht mit Erreichen des persönlichen Zielgewichtes abgeschlossen ist, sondern dass es einfach noch Monate, wenn nicht Jahre dauert, bis man oder auch frau ;) sich in seinem neuen Körper wieder zu Hause fühlt :rolleyes: . Und für mich ist die WHO auch ein einschneidender Weg dahin. ^^ Und ich versuche mich momentan auch in Selbstliebe zu üben, was gar nicht so leicht ist, aber mir jeden Tag ein bisschen besser gelingt, denke ich zumindestens. :saint: Und es gibt auch immer mehr Momente, in denen ich mich wohlfühle. 8)
      Mein Wort zum Donnerstag :P

      Liebe Grüße
    • Hatte ich, Margarita. Musste zum MDK, was ein total entwürdigendes Erlebnis war. Alles rundweg abgelehnt. Meine Probleme kann man eben nicht so gut sehen, da machen sich Entzündungen natürlich besser. Aber die Einschränkungen sind da, merke ich jeden Tag bei der Alltagsbewegung und im ganz normalen Alltag und beim Schlafen - vom Sport ganz zu schweigen.

      Hat aber alles nicht gereicht. Für einen jahrelangen Kampf über den Rechtsweg hatte ich nicht die Kraft, da ich mich dieses Jahr auch noch mit einem Burnout herumschlagen musste, war lange krank, Tagesklinik, das ganze Programm. Seit 01.10. habe ich einen neuen Job, also kann ich längere Ausfälle erstmal vergessen.

      Läuft nicht gerade rund. Aber Jammern bringt mich nicht nach vorne - mein neuer Job hat erstmal Priorität und mit dem Rest komme ich irgendwie klar - mal besser, mal schlechter..

      Leider werden die WHOs bei uns nicht als Folge des Gewichtsverlusts als integraler Bestandteil des Prozesses gesehen, hinzu kommt noch, dass es wirklich überwiegend Glückssache ist, ob man sie genehmigt bekommt oder nicht - es sei denn man hat wirklich massivste medizinische Beschwerden.

      Wünschenswert wäre es, wenn die WHOs am Ende des Weges zu haben wären, gern darf dafür auch die Messlatte etwas höher gehängt werden (z.B. 2 - 3 Jahre Gewicht im Normalbereich halten, dokumentierte Compliance post-OP u.ä.). Ausnahme - wie gesagt - schwere medizinische Probleme, da muss sowas na klar früher in Angriff genommen werden.

      Aber soweit sind wir noch lange nicht und ich werde es wohl auch nicht mehr erleben.

      Also fühl ich mich weiter dick und die KK interessiert's einen Dreck, wie es mir dabei geht. Aber als ich krank war, haben die ständig meinen Psychiater genervt, wann ich denn wieder arbeitsfähig sei, ganz toll. Hauptsache ich verdiene Geld und bezahl schön für alle mit, herzlichen Dank!

      So, das musste mal raus.

      Chi
      +++
    • Kotz dich ruhig aus, das ist wichtig und richtig. Ich bin deiner Meinung, es sollte am Ende des Weges stehen, wenn man sein Gewicht über einen gewissen Zeitraum gehalten hat. Das man hier alles beantragen muss, finde ich schwierig. Gerade das die Psyche nicht mit einbezogen wird, ist meines Erachtens geradezu nachlässig. Den psychische Probleme (und dazu gehören auch solche Probleme) können in eine Spirale münden und dann kann man wirklich richtig lange krank geschrieben sein. Siehe mich. Depression und Essstörung können einander bedingen und sind gar nicht so einfach auseinander zu halten. Mal war das Eine zuerst da oder auch das Andere. Vollkommen egal, es kann ich eine mittelschwere bis schwere Depression führen und dann kann es richtig teuer für Krankenkasse, Arbeitsagentur und Rentenversicherung zusammen werden.

      Da wären die OPs alleine, als Kostenfaktor nur ein kleiner Teilbetrag.

      Aber dann wiederum, bei mir hat die OP die Wahrnehmung nur wenig verändert. Und trotzdem geht es mir nach der OP anders besser. Kann es nicht beschreiben. Ich bin kein Model, aber ich fühle mich um längen besser. Das Aussehen zählt bei dem ein oder anderen dann doch mehr. Da kann man uns nun mal nicht alle über einen Kamm scheren. Oder es vielleicht sogar als oberflächlich abstempeln. Den für sein Unterbewusstsein und seine Gefühle, da kann man einfach nichts.