ACHTUNG !!!! Sehr langes Posting.
Hallo liebe Forums-Freunde und all diejenigen, die es interessiert
Nachdem ich in den letzten Monaten nur noch selten vertreten war, hoffe ich, dass es sich wieder ändert. Das Problem meiner Nichtanwesenheit war zum Großteil mein Bypass, den ich nun seit über 13 Jahren hatte. Für diejenigen, die mich noch nicht kennen die ergänzende Info, dass ich vorher ein bzw. nacheinander zwei Magenbänder hatte. Im September hatte ich 19 Jahre Adipositaschirurgie erlebt bzw. durchlebt. Ich möchte an dieser Stelle aber nicht auf meine ganze Adipositasgeschichte zurückgreifen, wenn gleich sie sicherlich für viele interessant wäre. Dies kann ich aber an anderer Stelle zu einem anderen Zeitpunkt nachholen. Was ich allerdings erwähnen möchte, dass ich keinesfalls GEGEN den Magenbypass und der Adipositaschirurgie spreche. Ich möchte explizit darauf hinweisen, dass es MEINE Geschichte ist. Sicherlich eine letztendlich nicht erfreuliche Nachricht, aber für mich wahrscheinlich die richtige Entscheidung. Ob richtig oder falsch, kann ich sicherlich erst nach Wochen/Monaten feststellen, jedoch tendiere ich für mich, dass es die richtige Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt war. Es fällt mir schwer, den Anfang zu machen, denn ich weiß nicht, ab wann es für Euch interessant ist. Aus diesem Grund steige ich mitten ins Geschehen ein. Ich habe mich nach vielen Jahren von meinem Magenbypass getrennt und wenn ich ehrlich bin, habe ich auf den OP-Tag so gefiebert, wie viele von Euch zur Bypass-OP fiebern. Während viele von Euch mit dem Gewicht kämpfen und durch den Magenbypass Lebensqualität erhoffen, so war es bei mir in den letzten Monaten, wenn nicht sogar Jahren, genau umgekehrt. Mein Magenbypass hat mich krank gemacht, nahm mir sämtliche Lebensqualität und trieb mich am Schluss oftmals an meine persönlichen Grenzen. Dennoch wollte ich nicht so schnell aufgeben, denn mein Gewicht gefiel mir auch (70 kg). Ich möchte nur ein paar Dinge aufzählen, die mir das Leben schwer machten.
Ich bin Schmerzpatientin und keine Tabletten wirkten mehr so richtig. Viele werden sich jetzt fragen wie das. Ja, das war 2009 – ab hier ging es Jahr für Jahr immer mehr bergab. Ich hatte zwischen Pouch und Restmagen eine Fistel, die massives Sodbrennen verursachte und deshalb operiert wurde. Aufgrund meiner Vorgeschichten mit dem Magenband war das Gewebe alles andere als jungfreulich, was zur Folge hatte, dass es bei dieser Operation zu einer lebensgefährlichen Komplikation gekommen ist und ich um mein Leben kämpfen musste. Ein Loch in der Speiseröhre von über 2 cm war die Ursache. Ich überlebte es, aber ab hier begannen schon die ersten Probleme. Da ich mich aber persönlich wie auch beruflich voll und ganz dem Thema Magenbypass und Adipositaschirurgie widmete, habe ich mich so gut es ging mit den nicht wenigen Problemen arrangiert. Es wurde aber immer problematischer. Die Dumpings (Frühdumping) waren das Schlimmste. Selbst nach dem Verzehr von Cocktailtomaten bekam ich ein Dumping. Vor lauter Frust wurden die Süßigkeiten mein bester Freund. Mir ging es nach dem Genuss von Schokolade richtig schlecht, aber es war ein Trost. Danach folgte die nächste Problematik. Da ich aufgrund der Spätkomplikation im Jahre 2009, also 3 Jahre nach meinem Umbau vom Magenband zum Magenbypass keinen Pouch (Vormagen) mehr hatte, ging mein Essen ungebremst in den Dünndarm. Heftigste Dumpings waren das Problem. Ich schlief beim Sprechen und Essen ein und wenn ich etwas mit der Hand aufgeschrieben hatte, konnte man es nicht mehr lesen. Der Schlaf dauerte ca. 30 bis 60 Minuten. Ich traute mich fast nichts mehr essen, da ich wusste, dass ich danach wieder „ausfalle“. Wenn ich mit dem Auto unterwegs war, durfte ich vorher sowieso nichts essen, egal wie groß auch der Hunger gewesen ist. Selbst auf meinen Enkel aufzupassen, wurde für mich eine immer größere Herausforderung. Ich kann Euch nicht mehr sagen, wie oft ich am PC eingeschlafen bin. Einmal sogar so „unverhofft“, dass ich beim Heben der Kaffeetasse einschlief und der Kaffee über die Tastatur lief. Zuckerwerte kletterten nicht selten über 400, der Höchstwert lag bei 458. Meine Medikamente schlugen auch nicht mehr an, so dass ich vom Diabetesmedikament Jardiance 10 auf 25 erhöhen und noch zusätzlich 1 x Woche Trulicity spritzen musste. Ich vermute auch, dass meine (Opiate) Oxycodon deshalb so „stark“ sind/waren, weil auch diese wie ein ICE in den Darm rutschten und gar keine Zeit hatten, zu wirken. Das für mich zum Schluss hin das Schlimmste war das Schwitzen. Ich musste, das ist kein Witz, meine Haare sowohl tagsüber wie in der Nacht bis zu 3 x trocken fönen, weil sie total nass vom schwitzen waren. Ich hatte immer meine Schwitztücher in der Handtasche, im Auto und in der Jacke. Eigentlich ein Wunder, dass ich nicht öfters eine Erkältung hatte.Leider aber seit einem Tag vor der OP. Mir war es am Schluss so peinlich, dass ich nicht mehr unter Menschen wollte. Ich sehnte mich so an „normale“ Zeiten zurück, weil ich mich selbst nicht mehr leiden mochte.
Einige denken jetzt sicherlich, dass ich viel zu lange gewartet habe und schon früher hätte reagieren müssen. Ja … „STIMMT“, aber es gab keinen Chirurgen, der mich nach der „Stent“komplikation nochmals operieren würde. Ich musste also so leben, falls man hier noch von leben sprechen kann. Norbert hatte abends stets eine schlafende Frau und das seit über 3 Jahren. Ich hasste teilweise mein Leben, weil ich nichts mehr machen konnte. Mein ehemaliger Chef bekam natürlich alles mit, da wir noch regelmässig Kontakt haben. Erst wollten wir noch, dass ich in eine endokrinologische Klinik gehe, aber dort sagte man mir, also ich vorletzte Woche als Notfall dort war und über 100 km gefahren bin, dass ich mir einen regulären Termin holen soll. Der nächste Termine wäre im Mai 2020 gewesen. So lange konnte ich nicht warten und mein Nieren- und Diabetesarzt riet mir auch schon seit einigen Monaten zum Rückumbau. Dann kam die erst einmal für mich erleichternde Nachricht, dass mich Dr. Jonas und Prof. Golling (als Kombipaket) im DIAK Schwäbisch Hall aufnehmen und den Umbau machen. Sie wussten genau, wie sehr ich unter dem Bypass zum Schluss gelitten habe. Wir mussten dann die OP noch einmal für ein paar Tage verschieben, weil kein Intensivbett frei war, aber ich definitiv mindestens eine Nacht dort bleiben muss. Und jetzt …. Ist schon alles vorbei. Am Dienstag wurde ich LAPAROSKOPISCH operiert (Hut ab, diesen Bauch mit den vielen Voroperationen nochmals laparoskopisch zu operieren), 1 Nacht kam ich auf Intensiv und am Montag darf ich, wenn alles weiter so gut verläuft, nach Hause. Ich beginne nun ähnlich wie ein AC-Operierter mit dem Kostaufbau. Erster Tag pro Schicht 100 ml, 2 Tag pro Stunde eine halbe Tasse Flüssigkeit/Brühe und heute bin/war ich bei einem Liter. Morgen beginne ich der Breiphase und dann geht es zur leichten pürierten Schonkost. Die nächsten 3 Monate gibt es pro Mahlzeit nicht mehr als 150 g/ml.
So – nun ist es doch länger geworden,aber es war bzw. ist für mich ein langer Weg. Ich bin selbst gespannt, wie es weitergeht. Wie wird sich das Gewicht entwickeln? Wie wird es mit der Gesundheit weitergehen. Werde ich wirklich keine Dumpings mehr haben? Mein mit größter Wunsch ist, dass ich wieder eine Arbeit finde, die mir Spaß macht und wo ich nette Kolleginnen und/oder Kollegen habe.
Wenn Ihr Fragen habt, nur her damit. Aktuelles Gewicht einen TAG vor der OP (mit Kleidung … ohne Schuhe) 72,4 kg.
Ein großes Dankeschön geht an Dr. Jonas, Prof. Golling, IS, Radiologie und der super Station B4 im DIAK Schwäbisch Hall.
Hallo liebe Forums-Freunde und all diejenigen, die es interessiert
Nachdem ich in den letzten Monaten nur noch selten vertreten war, hoffe ich, dass es sich wieder ändert. Das Problem meiner Nichtanwesenheit war zum Großteil mein Bypass, den ich nun seit über 13 Jahren hatte. Für diejenigen, die mich noch nicht kennen die ergänzende Info, dass ich vorher ein bzw. nacheinander zwei Magenbänder hatte. Im September hatte ich 19 Jahre Adipositaschirurgie erlebt bzw. durchlebt. Ich möchte an dieser Stelle aber nicht auf meine ganze Adipositasgeschichte zurückgreifen, wenn gleich sie sicherlich für viele interessant wäre. Dies kann ich aber an anderer Stelle zu einem anderen Zeitpunkt nachholen. Was ich allerdings erwähnen möchte, dass ich keinesfalls GEGEN den Magenbypass und der Adipositaschirurgie spreche. Ich möchte explizit darauf hinweisen, dass es MEINE Geschichte ist. Sicherlich eine letztendlich nicht erfreuliche Nachricht, aber für mich wahrscheinlich die richtige Entscheidung. Ob richtig oder falsch, kann ich sicherlich erst nach Wochen/Monaten feststellen, jedoch tendiere ich für mich, dass es die richtige Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt war. Es fällt mir schwer, den Anfang zu machen, denn ich weiß nicht, ab wann es für Euch interessant ist. Aus diesem Grund steige ich mitten ins Geschehen ein. Ich habe mich nach vielen Jahren von meinem Magenbypass getrennt und wenn ich ehrlich bin, habe ich auf den OP-Tag so gefiebert, wie viele von Euch zur Bypass-OP fiebern. Während viele von Euch mit dem Gewicht kämpfen und durch den Magenbypass Lebensqualität erhoffen, so war es bei mir in den letzten Monaten, wenn nicht sogar Jahren, genau umgekehrt. Mein Magenbypass hat mich krank gemacht, nahm mir sämtliche Lebensqualität und trieb mich am Schluss oftmals an meine persönlichen Grenzen. Dennoch wollte ich nicht so schnell aufgeben, denn mein Gewicht gefiel mir auch (70 kg). Ich möchte nur ein paar Dinge aufzählen, die mir das Leben schwer machten.
Ich bin Schmerzpatientin und keine Tabletten wirkten mehr so richtig. Viele werden sich jetzt fragen wie das. Ja, das war 2009 – ab hier ging es Jahr für Jahr immer mehr bergab. Ich hatte zwischen Pouch und Restmagen eine Fistel, die massives Sodbrennen verursachte und deshalb operiert wurde. Aufgrund meiner Vorgeschichten mit dem Magenband war das Gewebe alles andere als jungfreulich, was zur Folge hatte, dass es bei dieser Operation zu einer lebensgefährlichen Komplikation gekommen ist und ich um mein Leben kämpfen musste. Ein Loch in der Speiseröhre von über 2 cm war die Ursache. Ich überlebte es, aber ab hier begannen schon die ersten Probleme. Da ich mich aber persönlich wie auch beruflich voll und ganz dem Thema Magenbypass und Adipositaschirurgie widmete, habe ich mich so gut es ging mit den nicht wenigen Problemen arrangiert. Es wurde aber immer problematischer. Die Dumpings (Frühdumping) waren das Schlimmste. Selbst nach dem Verzehr von Cocktailtomaten bekam ich ein Dumping. Vor lauter Frust wurden die Süßigkeiten mein bester Freund. Mir ging es nach dem Genuss von Schokolade richtig schlecht, aber es war ein Trost. Danach folgte die nächste Problematik. Da ich aufgrund der Spätkomplikation im Jahre 2009, also 3 Jahre nach meinem Umbau vom Magenband zum Magenbypass keinen Pouch (Vormagen) mehr hatte, ging mein Essen ungebremst in den Dünndarm. Heftigste Dumpings waren das Problem. Ich schlief beim Sprechen und Essen ein und wenn ich etwas mit der Hand aufgeschrieben hatte, konnte man es nicht mehr lesen. Der Schlaf dauerte ca. 30 bis 60 Minuten. Ich traute mich fast nichts mehr essen, da ich wusste, dass ich danach wieder „ausfalle“. Wenn ich mit dem Auto unterwegs war, durfte ich vorher sowieso nichts essen, egal wie groß auch der Hunger gewesen ist. Selbst auf meinen Enkel aufzupassen, wurde für mich eine immer größere Herausforderung. Ich kann Euch nicht mehr sagen, wie oft ich am PC eingeschlafen bin. Einmal sogar so „unverhofft“, dass ich beim Heben der Kaffeetasse einschlief und der Kaffee über die Tastatur lief. Zuckerwerte kletterten nicht selten über 400, der Höchstwert lag bei 458. Meine Medikamente schlugen auch nicht mehr an, so dass ich vom Diabetesmedikament Jardiance 10 auf 25 erhöhen und noch zusätzlich 1 x Woche Trulicity spritzen musste. Ich vermute auch, dass meine (Opiate) Oxycodon deshalb so „stark“ sind/waren, weil auch diese wie ein ICE in den Darm rutschten und gar keine Zeit hatten, zu wirken. Das für mich zum Schluss hin das Schlimmste war das Schwitzen. Ich musste, das ist kein Witz, meine Haare sowohl tagsüber wie in der Nacht bis zu 3 x trocken fönen, weil sie total nass vom schwitzen waren. Ich hatte immer meine Schwitztücher in der Handtasche, im Auto und in der Jacke. Eigentlich ein Wunder, dass ich nicht öfters eine Erkältung hatte.Leider aber seit einem Tag vor der OP. Mir war es am Schluss so peinlich, dass ich nicht mehr unter Menschen wollte. Ich sehnte mich so an „normale“ Zeiten zurück, weil ich mich selbst nicht mehr leiden mochte.
Einige denken jetzt sicherlich, dass ich viel zu lange gewartet habe und schon früher hätte reagieren müssen. Ja … „STIMMT“, aber es gab keinen Chirurgen, der mich nach der „Stent“komplikation nochmals operieren würde. Ich musste also so leben, falls man hier noch von leben sprechen kann. Norbert hatte abends stets eine schlafende Frau und das seit über 3 Jahren. Ich hasste teilweise mein Leben, weil ich nichts mehr machen konnte. Mein ehemaliger Chef bekam natürlich alles mit, da wir noch regelmässig Kontakt haben. Erst wollten wir noch, dass ich in eine endokrinologische Klinik gehe, aber dort sagte man mir, also ich vorletzte Woche als Notfall dort war und über 100 km gefahren bin, dass ich mir einen regulären Termin holen soll. Der nächste Termine wäre im Mai 2020 gewesen. So lange konnte ich nicht warten und mein Nieren- und Diabetesarzt riet mir auch schon seit einigen Monaten zum Rückumbau. Dann kam die erst einmal für mich erleichternde Nachricht, dass mich Dr. Jonas und Prof. Golling (als Kombipaket) im DIAK Schwäbisch Hall aufnehmen und den Umbau machen. Sie wussten genau, wie sehr ich unter dem Bypass zum Schluss gelitten habe. Wir mussten dann die OP noch einmal für ein paar Tage verschieben, weil kein Intensivbett frei war, aber ich definitiv mindestens eine Nacht dort bleiben muss. Und jetzt …. Ist schon alles vorbei. Am Dienstag wurde ich LAPAROSKOPISCH operiert (Hut ab, diesen Bauch mit den vielen Voroperationen nochmals laparoskopisch zu operieren), 1 Nacht kam ich auf Intensiv und am Montag darf ich, wenn alles weiter so gut verläuft, nach Hause. Ich beginne nun ähnlich wie ein AC-Operierter mit dem Kostaufbau. Erster Tag pro Schicht 100 ml, 2 Tag pro Stunde eine halbe Tasse Flüssigkeit/Brühe und heute bin/war ich bei einem Liter. Morgen beginne ich der Breiphase und dann geht es zur leichten pürierten Schonkost. Die nächsten 3 Monate gibt es pro Mahlzeit nicht mehr als 150 g/ml.
So – nun ist es doch länger geworden,aber es war bzw. ist für mich ein langer Weg. Ich bin selbst gespannt, wie es weitergeht. Wie wird sich das Gewicht entwickeln? Wie wird es mit der Gesundheit weitergehen. Werde ich wirklich keine Dumpings mehr haben? Mein mit größter Wunsch ist, dass ich wieder eine Arbeit finde, die mir Spaß macht und wo ich nette Kolleginnen und/oder Kollegen habe.
Wenn Ihr Fragen habt, nur her damit. Aktuelles Gewicht einen TAG vor der OP (mit Kleidung … ohne Schuhe) 72,4 kg.
Ein großes Dankeschön geht an Dr. Jonas, Prof. Golling, IS, Radiologie und der super Station B4 im DIAK Schwäbisch Hall.