Schwester wird immer dicker

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    • Schwester wird immer dicker

      Hallo,
      ihr
      Meine Schwester wird immer dicker. Sie ist relativ klein und wiegt mehr als 160kg. Sie hat schon mehrere Klamotten zum platzen gebracht, weil sie zugenommen hat. Ihre Füße tun ihr immer weh und weite Strecken kann sie auch nicht mehr gehen. Seit kurzem kann sie sogar kein Auto mehr fahren, weil ihr Bauch so groß ist, dass er so doll gegen das Lenkrad drückt, dass sie nicht mehr lenken kann. Ihr ist das noch nicht mal peinlich, vielmehr ist sie Stolz drauf und sie möchte sogar noch mehr zunehmen. Egal was man ihr sagt, sie hört nicht zu oder es ist ihr egal. Ich weiß nicht, was ich noch machen soll

      Danke
      LG
    • Das du dich sorgst als Schwester ist verständlich.
      Aber es ist ihr Leben,ihre Entscheidung.
      Startgewicht 113,6 kg im Juli 2017- Op-Gewicht 104 kg am 30.8.17 und aktuell 62 kg

      Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende. (Oscar Wilde )

    • Hallo Donna,

      leider kannst DU gar nichts machen, so schlimm das Gefühl auch für dich ist.

      Deine Schwester scheint dringend Hilfe zu brauchen, aber sie muss sich das zuerst eingestehen und diese dann auch annehmen.

      Vielleicht hilft es dir, wenn du den Kontakt etwas reduzierst.
      Signalisiere ihr, dass du sie liebst und jederzeit für sie da bist, wenn sie bereit für ein Umdenken ist, aber du nicht zusehen kannst und möchtest, wie sie sich selbst zu Grunde richtet.


      Alles Gute für euch
    • Hallo Donna610!
      Ich finde es wirklich sehr gut, dass du dich so sehr um deine Schwester sorgt und sie unterstützt, wo immer du kannst. Aber ich denke, dass es wichtig ist, dass sie merkt, was alles nicht mehr alleine geht und wie sehr sie auf Unterstützung angewiesen ist. Wenn ihr Leben gemütlich weitergeht, weil du sie zur Arbeit bringst und wieder holst, dann merkt sie nicht, dass es so nicht weitergeht.
      Such das Gespräch mit ihr, mach ihr klar, dass du sie liebst und genau aus diesem Grund auf Abstand gehen musst. Aber immer für sie da bist, wenn sie Unterstützung auf dem Weg der Abnahme braucht. Sie wird dann hoffentlich sehr bald merken, dass es so nicht weitergeht und sich Hilfe holen. Nicht, dass du dir später mal den Vorwurf machst, dass du sie noch dabei unterstützt hast... Das war bei einer Freundin so gewesen. Sie konnte es nicht übers Herz bringen und auf Abstand zu ihrer Schwester gehen und hat sie dann auch in der Spitze mit Essen versorgt, weil ihre Schwester nicht mehr aus dem Haus konnte und auch das Geld für die ewigen Bestellungen nicht mehr da war. Sie war in dem Strudel drin und kam nicht einfach mehr daraus. Sie hat gar nicht gemerkt, dass sie zur Komplizin geworden ist. Erst als ihre Schwester mit Atemnot in die Klinik kam, wurde ihr genau das auch von den Ärzten gesagt.
      Es muss bei euch nicht so sein, aber man merkt oft aus Liebe erst viel zu spät, wenn man in dem Strudel drin ist.
      Ich wünsche dir viel Kraft.
    • Ja, nur habe ich das Gefühl, wenn sie keiner mehr zur Arbeit bringt, dann geht sie da auch nicht mehr hin. Sie sagt jetzt schon, dass es zu anstrengend für die ist und die blöden Kollegen und so. Und wenn sie dann ganz zu Hause bleibt, dass sie dann noch mehr isst und dicker wird. Ich habe das Gefühl, das ihr das wirklich gefallen würde und ihr gesagt, dass sie dann auchunbeweglicher wird und sich irgendwann gar nicht mehr bewegen kann. Selbst das fand sie gut. Egal was ich sage, es prallt alles an ihr ab.
    • Hallo Donna610

      es ist schön, dass du dir solche Sorgen machst um deine Schwester und ihr helfen willst.

      Es gibt da nur ein Problem: du kannst jemandem nicht helfen, der sich (und seinem Umfeld) nicht eingesteht, dass er/sie überhaupt Hilfe braucht!

      Und - da haben meine Vorschreiber absolut recht - wenn du ihr alles das abnimmst, was sie nicht mehr alleine kann, dann läuft's doch! Warum soll sie etwas ändern?

      Nachdenklich macht mich, dass sie sagt, sie will das alles so, findet es sogar gut und es aktiv sogar verschlimmern, indem sie noch mehr isst und zunimmt. Das klingt für mich bedenklich nach jemandem, der im Hinterstübchen schon weiss, dass da was gewaltig falsch läuft. Aber anstatt den härteren Weg zu gehen und etwas dagegen zu tun (was auch bedeutet, eine Schwäche zuzugeben), tritt sie die Flucht nach vorn an und will die Abwärtsspirale noch forcieren und beschleunigen.

      Klingt fast wie ein Selbstmord auf Raten, wenn ich das mal so unverblümt ausdrücken darf.

      Leider wissen wir zu wenig über deine Schwester (Hintergrund, Lebensumstände usw.), um das vernünftig zu beurteilen - davon mal abgesehen, dass wir hier alle keine Experten sind, was psychische Störungen angeht. Da kann man mehr Schaden anrichten als Gutes tun, auch wenn die wohlwollensten Absichten dahinter stecken.

      Heike hat es auf den Punkt gebracht: hier muss ein Psychiater (oder wenigstens ein Psychotherapeut) ran.

      Vielleicht kannst du wenigstens dahingehend auf sie einwirken, dass sie immer ein Telefon zur Hand hat, falls sie mal stürzt oder sich sonst nicht allein helfen kann.

      Deine Schwester braucht einen Aha-Moment, der ihr unmissverständlich klarmacht, dass sie so nicht weitermachen kann, wenn sie sich nicht selbst zerstören will. Es sei denn, sie will sich wirklich selbst kaputt machen. In beiden Fällen braucht sie professionelle Hilfe.

      Was sagen denn eure Eltern bzw. der Rest der Familie dazu?

      Chi
      +++
    • Ihr habt schon Recht. Es ist nur schwierig, sie ist meine Schwester. Und ich denke es ist eine Mischung aus Frustration, Verzweiflung. Und ehrlich gesagt, es hat mich auch im ersten Moment ein Schock für mich gewesen, als sie plötzlich kein Auto mehr fahren könnte. Gut meine Schwester ist klein, aber dass sie sooo dick geworden ist. Und jetzt wo ich drüber nachdenke, braucht sie immer mehr Unterstützung als noch beispielsweise vor einem Jahr.
      Unsere Eltern machen sich natürlich auch Sorgen. Meine Mutter sagt aber noch, wenn es ihr so gut schmeckt. Ich frage mich, wie weit das noch gehen soll? Bis sie nur noch im Bett liegt und such gar nicht mehr bewegen kann?
      Und es wäre wohl besser mit einem Psychlogen
    • Donna.
      Laut Aussage deiner Mutter, ist deine Schwester ja mit gutem Appetit und "schmeckt-lecker" ausgerüstet...Es ist sehr schwer, einer Ersatzbefriedigung - wie einer Ess- und Fresssucht, ohne professioneller Hilfe, beizukommen. Wer befüllt ihr denn den Teller, wer kommt dann für die finanzielle Seite auf - wenn die Schwester der Arbeit mit den blöden Kollegen "abschwört???
      Ich finde, deine gesamte Familie braucht unbedingt professionelle Hilfe mit vielen Beratungsgesprächen.
      Sigrid.
    • Ich glaube meine Mutter möchte auch nur, dass es meiner Schwester gut geht. Sie weiß auch, dass das Essen Grenzen haben muss. Aber ich glaube, wenn meine Schwester nicht mehr arbeitet würde meine Mutter auch die ganze Arbeit für sie machen. Was eigentlich Kontraproduktiv ist. Ich glaube auch nicht, dass mein Mutter weiß, in welchem Umfang meine Schwester, das machen möchte.
      Es ist irgendwie ein Teufelskreis. Welche Mutter möchte es nicht, dass es ihren Töchtern gut geht?
    • Wenn deine Schwester nicht bereit ist sich helfen zu lassen, vielleicht gehst du mit deiner Mama zu einem Psychologen und redet mit ihm, was ihr in der Situation machen könnt. Ihr beide müsst zusammen ein Ziel verfolgen, dann könnt ihr euch gegenseitig unterstützen. Ich glaube das braucht ihr beide auch. Wenn ihr als geballte Power dasteht, dann fällt es euch leichter deiner Schwester zu helfen und sie merkt vielleicht schneller, dass es so nicht geht.
    • Ich kenne auch einige Leute, die haben irgendwann einmal behauptet sie fänden es toll dick zu sein. Ich glaube, dass das reine Schutzbehauptungen von Leuten waren, die keine Chance mehr sahen abzunehmen. Von denen sind mittlerweile auch einige operiert. Zeig ihr doch mal unser Forum. Da kann sie sehen, dass es viele von uns geschafft haben. Vielleicht kommt sie ja auch auf den Geschmack.
      Höchstgewicht im September 2016 : 191 kg (BMI 56)
      Schlauchmagen OP am 01.03.2017 bei 185 kg
      Ziel: Unter 90 kg mit BDS erreicht am 09.01.2019
      Stand am 07.12.19: 87,5 kg
      Allgemeinzustand: HAPPY !!!
    • :panik: Ich bin ja fast sprachlos.
      Ich schließe mich zunächst einmal der Meinung von Rudi_Regenbogen an. Niemand, der wirklich richtig dick ist, findet das toll (Schutzbehauptung).

      Aber nicht nur deine Schwester braucht professionelle Hilfe. Ich finde die Aussage deiner Mutter wirklich mehr als bedenklich. DAS IST NICHT NORMAL!
      Natürlich will jede Mutter nur das Beste für ihr Kind. Aber bei einem Gewicht von 160kg ist es sicherlich nicht hilfreich sein Kind weiter zu mästen :sorry: und zu sagen: "Es schmeckt ihr dich so gut".
      Da liegt mein Verständnis bei NULL.

      Man kann der Betroffenen nur versuchen, im wahrsten Sinne des Wortes, den Spiegel vorzuhalten und hoffen, dass sie es einsieht und sich Hilfe holt.

      Ich war so oft wütend auf meine Mutter (schon als Kind), weil sie mir offen ins Gesicht gesagt hat, dass ich zu dick bin.
      Lange Zeit hab ich sie für die Blöde gehalten deswegen ("Sie hat ja auch gut reden, sie ist rank und schlank", dachte ich mir).
      Heute hab ich natürlich längst eingesehen, dass sie schon immer Recht hatte und sie hat mir tatsächlich Mut gemacht eine bariatrische Operation anzustreben.
      Sie sagte wortwörtlich: "Ich habe Angst um dich und ich möchte, dass ihr zuerst uns und nicht wir dich beerdigen müssen." ;(

      Ich hoffe, dass bei euch alles gut wird.

      Liebe Grüße Sandra
    • Ich kann mich in die dicke Schwester gut einfühlen. Wenn man ein Gewichtsproblem hat, dann ist das letzte was man braucht, irgendwelche Leute, die einem sagen, dass man abnehmen soll.
      Denn wenn man abnehmen könnte, wäre man gar nicht erst so dick geworden.
      Deshalb werden irgendwelche Appelle und Druck rein gar nichts nützen. Stattdessen müsste man ihr versichern, dass man auf ihrer Seite steht, und ihr Hoffnung machen, dass es noch eine Möglichkeit gibt. Aber nicht indem sie sich "mal zusammenreißt", sondern indem sie sich Hilfe sucht.
      Wie diese Hilfe aussehen kann, das kann man ihr vorschlagen, auswählen muss sie dann selbst.
      Eine Operation muss nicht die einzige Lösung sein, die genannten Psychiater oder Psychologen sind auch eine Möglichkeit, je nachdem, was die Ursachen sind. Gegen eine körperliche Veranlagung zum Übergewicht hilft, wenn überhaupt, nur die OP. Bei psychischen Ursachen muss man vor allem die psychischen Ursachen angehen. Eine OP kann man zusätzlich machen, aber wenn man die psychischen Ursachen nicht angeht, dann wird die OP nicht dauerhaft helfen.