Fragen über Fragen

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    • Fragen über Fragen

      Hallo!


      ich bin ganz neu hier und auch wenn ich mich schon eingelesen und anderweitig informiert habe, verzeiht mir wenn ich in manchen Punkten noch unwissend bin.

      Zu mir: Ich bin 28, zwei Kinder, BMI bei knapp 50. Gewichtsbedingt leide ich seit 3 Jahren unter einer Schlafapnoe.


      Ich habe mich nach langen Überlegen und Reflektieren dazu entschlossen eine Magenverkleinerung anzustreben. Termin mit einem Adipositaszentrum werde ich nach den Feiertagen ausmachen.


      Ich mache seit ca. 1,5 Jahren eine Verhaltenstherapie, die mir wirklich auch sehr geholfen hat- trotzdem bekomme ich mein Körpergewicht nicht in den Griff. Letztes Jahr habe ich auch eine Ernährungsberatung gemacht (allerdings nur 4 von den 5 angepeilten Sitzungen), sowie letztes Jahr eine Mutter-Kind Kur in der natürlich auch auf Bewegung geschaut wurde, sowie eine Arzt Adipositas Programm, mit Vortrag und gemeinsamen Kochen.

      Ich hatte bei meiner Rentenversicherung eine Adipositas Reha beantragt, die leider abgelehnt wurde.

      Kann ich durch diese Faktoren den Prozess des MMKs verkürzen?



      Ich muss sagen das ich Sorge habe,weil ich Alleinerziehend bin und nur selten jemand meine Kinder übernehmen kann- bei Selbsthilfegruppensind die meisten Veranstaltungen eher abends und Zeit für Sport bzw. Bewegung habe ich auch nur abends zu Hause.

      Ich habe außerdem Angst, weil ich schon seit Jahren eine Binge-Eating Störung habe/hatte, und die Therapie auch deswegen begonnen habe. Mit der Zeit habe ich allerdings gemerkt, dass ich natürlich oft unkontrolliert esse bzw. zuviel esse, allerdings hat das nichts mehr mit meinen unkontrollierten Fressattacken von früher zu tun- auch die Mengen sind moderat. Ist es schwierig trotz Therapie eine Zusage zu bekommen?



      Liebe Grüße

      Vicky
    • Hallo Vickypollard,
      bezüglich deiner Binge-Eating-Störung würde ich als erstes deinen Therapeuten fragen, ob er diese als remittiert/geheilt bescheinigen kann. Sonst wird es mit dem psychologischen Gutachten schwierig.
      Grundsätzlich kann ich mir vorstellen, dass du für ein verkürztes MMK in Frage kommst. Hängt immer am AZ.
      Viel Erfolg!
    • vickypollard schrieb:

      Mit der Zeit habe ich allerdings gemerkt, dass ich natürlich oft unkontrolliert esse bzw. zuviel esse
      Das ist auch mein Problem. Ich habe keine Binge-Eating-Diagnose, aber eine undifferenzierte Essstörung diagnostiziert bekommen. Mit den Mengen und Häufigkeit war es bei mir nie so extrem, dass ich die Kriterien von Binge-Eating erfüllen würde.
      Bezüglich Bewilligung einer OP weiß ich nichts, habe es bisher nicht probiert.
      Meine Sorge wäre aber, ob es sich nicht anderweitig irgendwie auswirken würde, wenn man diesen psychischen Bewältigungsmechanismus (Essen) nicht mehr so ausüben kann wie gewohnt. Ob ich dann zu anderen Bewältigungsmechanismen greifen würde, oder depressiv werden würde, oder ob ich versuchen würde, den Mechanismus der OP zu umgehen. Schokolade zum Beispiel hat ein geringes Volumen und könnte wohl auch nach einer OP noch in größeren Mengen gegessen werden, falls man sie verträgt.
      Machst du dir auch solche Gedanken?
    • vickypollard schrieb:

      Ich habe außerdem Angst, weil ich schon seit Jahren eine Binge-Eating Störung habe/hatte
      Das handhabt jede Klinik anders. Bei mir im Umkreis sind 3 Kliniken die bariatrische OPs durchführen und keine davon operiert Patienten mit vorliegenden chronischen, psychischen Erkrankungen oder gar bekannten Essstörungen. Wenn du suchst wirst du sicherlich was finden, ob du dir damit einen Gefallen tust ist eine andere Frage. Eine Bekannte von mir wurde abgelehnt weil sie vor 10! Jahren wegen Depressionen behandelt wurde und seit 8 Jahren symptomfrei ist.

      Eine OP hält dich nicht vom unkontrollierten Essen ab und du musst aber nach der OP kontrolliert essen. Dein Denken, Essen als Kompensationsstrategie zu verwenden das kann dir keiner über Nacht weg schneiden. Ich denke, das Problem wirst du erst in den Griff bekommen müssen.
      :guckstdu:
      Größe: 1,71m
      Höchstgewicht: 132kg (BMI: 46)
      OP Gewicht: 124kg (BMI: 43)
      aktuell: 62,3kg (BMI: 21,7)
    • Ich wurde trotz binge eating disorder operiert. Mein Arzt ist der Meinung das jeder Adipositas erkrankte Mensch eine Art Essstörung hat und daher ein recht auf eine op hat um sein Leben zu retten/ verbessern.

      Ich muss sagen es klappt ganz gut soweit. Das man nicht mehr die Probleme "weg essen" kann ist von Zeit zu Zeit schwierig, aber es wird von Woche zu Woche leichter.

      Das ist aber nichts für jeden und vor allem nicht ohne Therapeuten der begleitet und neue Strategien mitbringt
      Start: 12.09.19 (163,5 kg)
      am OP Tag: 02.10.19 (160.0 kg)
      Entlassung: 05.10.19 (159.5 kg)
      01 Monat: 02.11.19 (149.6)
      03 Monate: 02.01.20 (135,5)
      06 Monate: 02.04.20 (123,3)
      09 Monate: 02.07.20 (118.3)
      12 Monate: 02.10.20 (109,5)
    • Ich würde auch mit Binge Eating operiert, allerdings habe bzw hatte ich nur die leichte Version davon.
      Inzwischen habe ich dank stationärer Therapie das BE im Griff, auch wenn es richtig schwer ist und meine Therapeutin da viiiel Arbeit mit hat...
      [Blockierte Grafik: http://www.diaet-ticker.de/pic/weight_loss/136170/.png]

      Op-Gewicht (07.11.): 137,0 kg
      Gewicht (10.11.) : 139,0
    • anfangs war ich total überfordert, das führte zu einigen Streits zwischen meinem Partner und mir.
      So merkwürdig das klingt hat das etwas geholfen. Inzwischen versuche ich es mit ablenken, einfach raus gehen, zocken, Sport, auch mal ein kleines Stück Schokolade.

      Je nach Stimmung klappt es mal mehr und mal weniger gut
      Das Bedürfnis zu essen ist da und dennoch nicht nachzugeben oder andere Essstörungen zu entwickeln ist hart.

      Einmal hab ich nachgegeben und gegessen (ein paar Löffel xD) und mich dann übergeben... Das war mir eine Lehre
      Start: 12.09.19 (163,5 kg)
      am OP Tag: 02.10.19 (160.0 kg)
      Entlassung: 05.10.19 (159.5 kg)
      01 Monat: 02.11.19 (149.6)
      03 Monate: 02.01.20 (135,5)
      06 Monate: 02.04.20 (123,3)
      09 Monate: 02.07.20 (118.3)
      12 Monate: 02.10.20 (109,5)
    • Hey Leute
      Danke für eure Antworten. Tatsächlich mache ich mir persönlich keine Gedanken wegen des Binge eatings. Ich habe eine tolle Therapeutin mit der ich wirklich gut arbeiten kann und die selber auch der Meinung ist das ich sehr viele gesunde Anteile habe und das gut schaffen kann.
      Ich denke fast jeder der massives Übergewicht hat, hat Essen auf irgendeine Weise genutzt um Stress abzubauen oder Schmerz zu verdrängen etc.

      Lg
    • vickypollard schrieb:

      Ich denke fast jeder der massives Übergewicht hat, hat Essen auf irgendeine Weise genutzt um Stress abzubauen oder Schmerz zu verdrängen etc.
      Ich habe Essen dafür nicht benutzt. Ich habe schon immer viel gegessen war aber aufgrund von viel Sport immer schlank/normal und brauchte die Kalorien. Ich habe im Leistungssportbereich trainiert und hatte dementsprechend einen Grundumsatz. Mein Abendessen bestand nicht selten aus einem halben Huhn und einem halben Kilo Kartoffelsalat plus dementsprechend Frühstück und Mittagessen, oftmals noch Süßes dazwischen. Ne Tüte Chips am Abend zum Fernsehen, die habe ich weggeatmet. Ich hatte dann einen Sportunfall, bin lange ausgefallen. Der Sport viel weg und die Essensmengen blieben gleich, damit stieg das Gewicht. Da ich immer schon viel Essen gewohnt war war es mit einfachem Abnehmen nicht mehr getan.

      Gib aber sicher auch andere Gründe:
      erlernte Fehlernährung im Kindesalter
      Medikamente
      Genetik
      körperliche Erkrankungen
      :guckstdu:
      Größe: 1,71m
      Höchstgewicht: 132kg (BMI: 46)
      OP Gewicht: 124kg (BMI: 43)
      aktuell: 62,3kg (BMI: 21,7)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Happy37 ()

    • Wenn es keine psychischen Gründe für's Essen gibt (und auch keine Stoffwechselstörung, Hormonproblem o.ä.), verstehe ich aber nicht, weshalb man nicht ohne OP abnehmen kann. Man könnte dann ja mit Hilfe der Vernunft festlegen, wie viele Kalorien geeignet sind und sich dann daran halten. Warum funktioniert das bei euch nicht?
    • Nein, das stimmt so nicht. Denn durch die Hormon hast du das nicht mehr in der Hand. Das hat nichts mehr mit Vernunft zu tun. Wenn der Magen durch dauerhaftes Vielessen, dazu gehöre ich auch, zu groß geworden ist, wird auch das Hungerhormon über die gesamte Magenwand gebildet. Das Hormon bekommst du nicht anders in Griff, als durch eine Magenverkleinerung. Anders ist es bei Menschen, die intervallmäßig viel essen. Dort ist der Magen nicht über Jahrzehnte gedehnt worden sondern nur intervallmäßig. Manche essen auch nicht immer mehr, sondern vor allem süß, was zu einer Zunahme führt.
      So hat es mir die Ernährungsberaterin erklärt. Macht für mich auch Sinn.
      Sie meinte, deshalb haben oft auch Leute mit Bypass mehr Hunger, als Leute mit Schlauchmagen, weil der große Magen noch sehr viel vom Hormon produziert und noch im Körper ist.
      Aber auch da reagiert jeder Körper anders denke ich.
    • Ebenso gibt es einen sehr interessanten Bericht im Ärzteblatt zu den Darmbakterien. Sie verändern sich nach der OP. Es gibt Mäuseversuche zum Abnehmen: Mäuse bekommen Darmbakterien von einer Person, die konventionell abgenommen hat und eine andere Gruppe von operierten Personen. Bei gleicher Fütterung hat die "nichtoperierte" Mäusegruppe zugenommen und die anderen ihr Gewicht gehalten. Es gibt keine schlüssige Erklärung bisher. Nur die Erkenntnis: Es geht bei der OP bei weitem nicht nur darum die Menge des Essens zu regulieren. (Bericht lässt sich über eine Suchmaschine finden, das ist nur eine sehr verkürzte Darstellung.)
    • Über die Darmbakterien etc. habe ich mal irgendwo eine Doku gesehen, oder einen Artikel gelesen, weiß nicht mehr. Sie sagten dort, dass diese Dinge aber nur ca. 20% des Übergewichts verursachen würden. Der Rest käme von falschem Essverhalten.
      Allerdings denke ich selbst auch, dass der Einfluss dieser Dinge wesentlich größer sein könnte.