Plan und Ratlos: WHO ohne Magenband o.Ä.?

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    • Plan und Ratlos: WHO ohne Magenband o.Ä.?

      Hallo zusammen,

      kurz zu meiner Person:
      ich bin 22 Jahre alt und habe im vergangen Jahr 100 Kilogramm abgenommen. Von 205 KG auf aktuell 105 KG ohne eine vorherige Operation. Rein mit einer Ernährungsumstellung. Erst eine ziemlich lange Zeit Low-Carb also Eiweißbasiert und später dann und auch gegenwärtig vegan. Ich möchte natürlich noch weiter abnehmen und setzte aber mittlerweile auch auf Muskelaufbau.

      Ich denke aber es wird unmöglich sein ohne eine WHO dauerhaft zufriedenstellend Ergebnisse zu erzielen.

      Ich stehe nun vor tausenden Fragen in Bezug auf zukünftige WHOs.

      Ich bräuchte einen groben Fahrplan. Wo gehe ich hin und an wen wende ich mich? Hausarzt oder einen Chirurg? Ab wann sollte ich überhaupt mit diesen Gedanken beginnen? Ist es überhaupt realistisch eine solche OP zu bekommen obwohl ich kein Magenband o. ä. habe?

      Ich habe wirklich keine Ahnung wie ich hier vorgehe und wäre dankbar für jede Antwort welche mir hier einen groben Fahrplan skizziert.

      Vielen Dank und liebe Grüße
    • Wow. Herzlichen Glückwunsch, dass du das aus eigener Kraft geschafft hast.

      Warum sollst du denn keine OP bekommen, wenn du ohne OP abgenommen hast?! Das ist doch gar keine Voraussetzung dafür.

      Ich bin zwar operiert, aber bei uns heißt es, wir sollen einen Termin ausmachen, wenn wir 4-6 Monate das Gewicht gehalten haben.

      Am besten schaust du mal nach einem Plastischen Chirurgen, der sich auf Adipositaschirurgie spezialisiert hat und machst mal einen Termin. Solltest du Hautreizungen haben etc, dann lass die am besten von einem Hautarzt dokumentieren. Dann ist es später beim Antrag einfacher, wenn du Gutachten mit vorlegen kannst.
    • Vielen Dank!
      Das beruhigt mich schon ein wenig.
      Ich meine einmal gelesen zu haben, dass die Chancen gegen 0 gehen, wenn man im Vorfeld meine Operation hatte. Weil das Risiko zu hoch sei, erneut zu zunehmen.
      Machte für mich aber auch keinen Sinn, da dass ja eine Bestrafung für einen extrem Willen darstellt (ich will damit nicht sagen, dass ein extremer Wille nicht auch bei einem Magenband nötig wäre :))
    • Von mir auch den allerhöchsten Respekt für Deine Leistung. Das ohne OP zu schaffen ist wirklich schwer und deswegen umso bemerkenswerter.

      Wie happyroni schon schreibt, ist eine WHO völlig unabhängig von einer vorherigen bariatrischen Operation. Im Gegenteil, auch wenn man mit einer OP viel abgenommen hat, ist es keineswegs automatisch so, dass man eine WHO bewilligt bekommt. Diese ist immer eine freiwillige Leistung der Krankenkasse, die beantragt werden muss, und die nur dann bewilligt wird, wenn eine medizinische Indikation vorliegt. In unseren Fällen also tatsächliche körperliche Beschwerden und Behinderungen, die durch die Hautlappen entstehen. Entzündungen, Bewegungseinschränkungen, schmerzhafte Veränderungen etc. Die musst Du sowieso durch ein Gutachten eines plasitschen Chirurgen belegen, außerdem schadet es nicht, von z.B. Hautarzt, Orthopäde, bei Frauen Gynäkologe zusätzliche Gutachten/Atteste beizulegen. Der Klassiker sind die permanent behandlungsbedürftigen Entzündungen in den Hautfalten / Intimbereich / Oberschenkel / Bauchnabel etc. Es ist sinnvoll, das bereits jetzt behandeln zu lassen und dadurch für die Krankenkassen zu dokumentieren.

      Du hast schon sehr, sehr viel abgenommen. Eine WHO sollte man aber erst anstreben, wenn das Gewicht "dauerhaft" so ist, wie es bleiben soll. Also wenn Du weder weiter abnehmen willst, noch womöglich bald wieder zunimmst, z.B. weil das Gewicht doch weit unter dem Wohlfühlgewicht liegt, das man dann nicht halten kann. Gutachten von plastischen Chirurgen haben sehr unterschiedliche Wartezeiten - das kommt auf den jeweiligen Arzt an. ICH empfehle, sich jemanden zu suchen, der Erfahrung mit ehemals adipösen Patienten hat. Es ist einfach etwas anderes, ob man am Bauch ein bisschen Hautläppchen rausfiletiert und aus einem flachen Bauch einen noch flacheren zaubert, oder ob man exteme Hautüberschüsse, womöglich noch mit restlichen Fettpolstern oder auch Hautveränderungen operieren muss. Schliesslich sollst Du mit dem Ergebnis den Rest Deines Lebens gut zurecht kommen.

      Dann machst Du einfach bei einem oder mehreren Chirurgen einen Beratungstermin aus. Gutachten kosten normalerweise eine Bearbeitungsgebühr von 50-100 € (in Privatkliniken deutlich mehr, aber die können dann meist eh keine Kassenpatienten operieren, würde ich also ausklammern). Mit dem Gutachten und den Attesten beantragst Du dann die Kostenübernahme bei Deiner Kasse. Die muss dann innerhalb 3 Wochen (oder mit Einschaltung des MDK in 5 Wochen) entscheiden ob sie das bewilligt. Wenn nein, kannst Du noch Widerspruch einlegen. Wenn ja, hat man in der Regel mehrere Jahre Zeit die WHOs (meist benötigt man ja mehrere) durchführen zu lassen.
      Liebe Grüße von Gaugele


      Erstgespräch 19.07.2012 mit 186 kg >>> Schlauchi-OP 20.02.2013 mit 169,5 kg >>> BDS 23.01.2015 mit 90 kg
      Mein OP-Bericht Mein OP Bericht Schlauchi am 20.02.2013
    • Natürlich ist eine bariatrische OP KEINE Voraussetzung dafür, nach Abnahme Straffungen gezahlt zu bekommen. Das wäre ja echt eine Strafe für diejenigen, die ohne OP abgenommen haben. Es muss eine medizinische Indikation vorliegen, also z. B. Hautentzündungen in den Hautfalten, Bewegungseinschränkungen durch hängende Hautlappen etc. Die psychische Schiene zu fahren, ist ganz unklug, da zahlt die Krankenkasse lieber eine Psychotherapie als eine Straffung (auch wenn ich das doof finde, denn die Psyche spielt da meiner Meinung auch eine große Rolle).

      Erkundige dich hier oder telefonisch in den ansässigen Kliniken, ob sie in ihrer plastischen Chirurgie auch Adipositaspatienten behandeln und was sie benötigen für eine Beratung. Bei mir war es so, dass ich eine Überweisung vom Facharzt (Hautarzt, Orthopäde oder Gynäkologe) brauchte, um eine kostenlose Beratung zu bekommen. Ich wurde befragt, wie und in welchem Zeitraum ich wieviel abgenommen habe, was mich am meisten behindert, nach Reizungen und Bewegungseinschränkungen etc. Dann wurden für den MDK Bilder gemacht, die deutlich machten, wo Hautüberschüsse sind, Reizungen etc. Das alles ging dann mit einem weiteren Gutachten meiner Gynäkologin an die Krankenkasse und jetzt warte ich auf Antwort (wurde an den MDK weiter geleitet).

      Ich drücke dir die Daumen, dass du die für dich passende Klinik findest! Tolle Leistung!
    • Das ist großartig und ich freue mich für dich, dass du auf diesem Wege auch von der Krankenkasse gewürgt wirst! Was für eine Leistung, Mannomann!!
      Ich wäre ja sehr gespannt auf vorher nachher Bilder, sowohl von der Abnahme als auch dann von den OPs. Aber das ist natürlich eine private Entscheidung ^^ .

      Wie um Himmels Willen hast du denn die Disziplin für diese Wahnsinnsabnahme aufgebracht??
      Wie lange warst du adipös und wie war vorher dein Umgang mit Essen und Diätversuchen?
      Lass uns an deiner Weisheit teilhaben! :saint:
    • Mellifica schrieb:

      Das ist großartig und ich freue mich für dich, dass du auf diesem Wege auch von der Krankenkasse gewürgt wirst! Was für eine Leistung, Mannomann!!
      Ich wäre ja sehr gespannt auf vorher nachher Bilder, sowohl von der Abnahme als auch dann von den OPs. Aber das ist natürlich eine private Entscheidung ^^ .

      Wie um Himmels Willen hast du denn die Disziplin für diese Wahnsinnsabnahme aufgebracht??
      Wie lange warst du adipös und wie war vorher dein Umgang mit Essen und Diätversuchen?
      Lass uns an deiner Weisheit teilhaben! :saint:
      Also das hoffe ich doch nicht, dass man dafür gewürgt wird :zwinker:

      Aber auch von mir herzlichen Glückwunsch !!!!!!
      Liebe Grüße von Gaugele


      Erstgespräch 19.07.2012 mit 186 kg >>> Schlauchi-OP 20.02.2013 mit 169,5 kg >>> BDS 23.01.2015 mit 90 kg
      Mein OP-Bericht Mein OP Bericht Schlauchi am 20.02.2013