Das Verhängnisvolle Fett-Kohlenhydrate-Verhältnis##.

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    • Das Verhängnisvolle Fett-Kohlenhydrate-Verhältnis##.

      Servus,
      über die Jahre hat sich einiges bei mir getan. Auch in Fragen der Ernährung. Am Anfang meiner Reise stand vor allem unverarbeitetes Fleisch auf meinem Speiseplan. Damit habe ich abgenommen. Immer wieder habe ich meine Ansichten überprüft und meine Ernährung daran angepasst. Ich denke, das ist gut so – sich allem offen zeigen und kritisch zu hinterfragen. Die letzte Anpassung erfolgte erst vor wenigen Wochen. Ich aß immer weniger Fleisch und dann nichts mehr... mir fehlt nichts.

      Bei all diesen Veränderungen veränderte sich mein Gewicht nicht... das Gewicht pendelt zwischen 70 und 75 kg. In letzter Zeit seh ich die 70 ziemlich oft auf der Wage.

      Nun aber zu meinem Thema (das persönliche Update ist doch länger Ausgefallen ^^ ):
      Ich habe mal wieder experimentiert. Seit einiger Zeit, esse ich viel Hülsenfrüchte. Normalerweise bereite ich diese ziemlich Fettarm zu. Nicht aus Absicht. Es hat sich so ergeben. Die Bohnen landen entweder im Topf oder im Ofen.

      Als ich von meinem Ernährungsplan abweichen musste (nicht die passenden Lebensmittel zuhause) musste ich, wie gesagt, improvisieren. Ich hatte mir am Vortag meine übliche Portion Wachtelbohnen eingeweicht. Da fiel mir ein – aus Bohnen lassen sich auch Bratlinge herstellen... ich habe schon ordentlich Öl in die Pfanne getan und war ganz erstaunt, wie diese Bratlinge dieses Öl regelrecht aufgesogen haben. Binnen Sekunden!

      Das kam mir dann doch etwas gruselig vor. Den Rest des Teigs tat ich in den Ofen.

      Bratlinge waren fertig... und ich... stürzte mich darauf. Also wirklich gierig. Nach jedem bissen wurde ich gieriger und das Wasser lief mir in dem Mund zusammen. Eine Reaktion die ich so eigentlich nicht mehr kannte. Ich habe wohl dieses teuflische Verhältnis aus Fett und Kohlenhydrate wieder entdeckt.

      Zwei Dinge habe ich daraus gelernt:
      Ich werde niemals wieder Kohlenhydrate anbraten!
      Den Teig, den ich in den Ofen geschoben und zu kleinen Bällchen geformt hab, diese Bällchen schmecken ebenso. Ein neues Rezept also :thumbup: !


      Viele Grüße, von einem viel zu seltenen Gast...
    • @Negev

      ja, diese Erfahrung habe ich auch schon gemacht. Bei uns gibt es Fisch zum Beispiel nur im Ofen gedünstet oder im Ofen gegrillt. Aus der Pfanne ..... puh, vielleicht alle 5 Jahre einmal.
      Wenn ich den wirklich etwas in der Pfanne ausbacke (zum Beispiel ab und zu Rinderhackburger), dann mit sowenig Olivenöl, das ich das Öl mit einem Pinsel in der Pfanne verteilen muss.
      Aber meist mache ich sogar die in der Röhre.

      Meine wirklich gefährliche Kombi ist ja die altbekannte Fett-Zucker-Kombination. Hier habe ich jeglichen Haushaltszucker raus und nehme den nur noch, wenn ich mit Hefeteig backe.
      Da sind dann auf 500 gr. Mehl max. 50 gr Zucker bei mir drin.
      Äh, das war ich nicht - diese komische Signatur
    • An sich habe ich mit Fett keine Probleme. Meine Lieblingspfanne ist eine Gusseiserne und daraus mach ich dann Spiegeleier, Gemüse, Fleisch (zur Zeit eben nicht mehr)... nicht mit übermäßig viel Fett aber gerade so, das nichts hartnäckig anhängt.

      Bohnen sind vom Kohlenhydratgehalt aber schon eine ganz andere Hausnummer. Vergleichbar mit Kartoffeln oder Nudeln. Das war wahrscheinlich dann doch zu viel des Guten...
    • Hallo Negev,
      deinen Bericht zur Ernährungsumstellung fand ich rechtinteressant, ebenso dein relativ konstantes Gewicht.
      Gerade weil du schreibst, dass man sich zu Allemhinterfragen darf, frage ich mal ganz direkt, weshalb du der früher bevorzugtenFleischernährung abtrünnig geworden bist. Genauer gefragt: Schmeckt dir Fleischheutzutage nicht mehr? Bist du völlig davon weg?
      Die Umstellung auf die kohlenhydratreichen Bohnen empfindeich persönlich schon deshalb interessant, weil die Pintobohnen (Wachtelbohnen wiedu sie nennst) reich an Vitaminen und sonstigen, wichtigenNahrungsbestandteilen sind.
      Was mich zudem interessiert, ist die Frage nach derUmstellungphase. Seit wann bist du vom Fleisch weg? Sicher weißt du, dass derKörper ein unglaubliches Langzeitgedächt-nis hat, weswegen sich Leute oftwundern, warum dieser oder jener Effekt nicht zeitnah eintritt.
      Ganz zuletzt wünsche ich mir von dir das genaue Rezept derfettarmen Bällchen aus dem Ofen und was evtl. dazu gereicht wird (z.B.Blattsalat etc.)
      Lieben Gruß WOSCHU
    • Hallo Woschu

      Der Grund, weshalb ich immer weniger Fleisch gegessen hab – und jetzt, seit einigen Wochen, ganz darauf verzichte – ist weniger Rühmlich. Ich hatte schon immer das Ziel, mich gesund zu Ernähren. Ich mochte mir einbilden, das dass Fleisch beim Metzger hochwertiger ist, als das Fleisch aus dem Supermarkt. Das mag in Teilen zutreffen. Aber eine Garantie? Viele verschiedene Berichte ließen mich daran immer wieder Zweifeln. Hinzu kam, der Schlichte mangel an monetären Mitteln. Ich hatte also die Wahl, welche Gewichtung ich meiner Ernährung künftig geben wollte. Die Wahl fiel auf Bio und wenig respektive kein Fleisch. Am Ende weiß ich natürlich nicht, ob die Art mich zu ernähren – mit den, mir zu Verfügung stehenden Mitteln – die gesündeste ist. Jedoch hoffe ich, das sie, die am wenigsten schädlichste ist.

      Zwar wiederholen sich meine Essens-Gerichte sehr oft und seit Monaten esse ich immer das selbe Frühstück. Aber wenn ich in die Einkaufskörper der Anderen schaue, dann habe ich wenig Angst vor Einseitigkeit.

      Bohnen und Reis kann ich deshalb einen Platz in meiner Ernährung frei räumen, weil ich entsprechend viel Ausdauersport treibe. Wäre der Sport nicht, müsste ich die Kalorienzahl natürlich reduzieren und womöglich auch wieder das Verhältnis von Kohlenhydrate korrigieren.

      Auch ein Vorteil ist: ich habe etwas gefunden, was mich auch auf kulinarischer Ebene Befriedigt. Der all morgendlicher Haferschleim ist zum Genuss geworden. Neben Hafer kommen Milch, Kokosmilch, Sonnenblumenkerne, Leinsamen, Bananen, Äpfel und Sauerkirschen rein. Also es ist sicher nicht langweilig. Oder ich koche viel mit Erdnussmus.

      Ansonsten kann ich meine Ernährung so steuern, das sie mir, unter den jeweiligen Bedingungen, immer Vernünftig erscheint. Ich fühle mich dahin gehend völlig frei und bin nicht auf etwas angewiesen.

      Zuletzt das Rezept – wobei es natürlich noch im experimental-Stadium ist, geht eigentlich auch recht fix:

      150 g Bohnen
      30 g Kokosmehl
      3 Stück Ei
      33 g Tomaten-Paprika-Mark
      Olivenöl
      1 Zwiebel
      250 g Kaisergemüse
      50 g Emmentaler, gerieben

      Bohnen (egal welche) einweichen über Nacht und Kochen. Zwiebel anbraten. Zutaten in ein Topf werfen Zauberstab bis gewünschte Konsistenz. Teig mit Kokosmehl formbar machen. Käse und Zwiebel unter heben. Den Teig zu kleinen Bällchen formen und auf Backpapier verteilen. Gemüse kann man im Ofen gleich mit dünsten.

      Ist wie ein Falafel. Nur eben ohne Fett-tränke...
    • Hallo Negev,

      ich darf dir für deine ausführliche Antwort auf meine Fragen danken.

      Zunächst finde ich ebenso wie du, dass überwiegender Fleischkonsum bestimmt keine sehr gesunde Ernährung darstellt. Dass die Tiere heutzutage mit Kraftfutter u. Antibiotika „verkaufbar aufbereitet“ werden, ist ein Armutszeugnis für unsere Lebensmittelindustrie und die dafür Verantwortlichen. Dennoch wird immer wieder berichtet, dass ohne Fleisch dem Körper Stoffe fehlen, die irgendwann als Mangelerscheinung im Blutbild festgestellt - und dann per separater Ergänzung zugeführt werden müssen. Auch das kann auf Dauer keine Lösung sein, ist aber bestimmt gesünder als ein beherrschender Fleischkonsum.

      Dein genannter Ausdauersport hilft dir derzeit dabei, dass dich die doch üppige Kohlenhydratzufuhr nicht zunehmen lässt. Ich wünsche dir von Herzen, dass das so bleibt und du auch immer das Durchstehvermögen dafür aufbringen kannst.

      Ansonsten sind deine Falafel ohne Fetttunke natürlich sehr zu begrüßen und es ist gut, dass du den Teufelskreis des Kohlenhydrat-Fett-Gemischs erkannt hast.
      Eine junge Berlinerin hat mir mal zugeraunt : „Sündjen (sündigen) ist ja so schön“. J

      Für deinen weiteren und überaus beachtlichen Erfolg wünsche ich dir von Herzen alles Gute.
      WOSCHU
    • Woschu schrieb:

      Dennoch wird immer wieder berichtet, dass ohne Fleisch dem Körper Stoffe fehlen, die irgendwann als Mangelerscheinung im Blutbild festgestellt - und dann per separater Ergänzung zugeführt werden müssen. Auch das kann auf Dauer keine Lösung sein, ist aber bestimmt gesünder als ein beherrschender Fleischkonsum.
      Hier muss zwischen vegan und vegetarisch unterschieden werden. Im großen und Ganzen, fühle ich mich auf der sicheren Seite. Ich esse und verarbeite weiterhin Milchprodukte. Gleiches gilt für Eier. Für beides, achte ich sehr auf Qualität - sofern man das überhaupt kontrollieren kann. Am Ende kann erst eine medizinische Untersuchung Auskunft darüber geben, ob die Art mich zu ernähren, gesund ist.


      Woschu schrieb:

      Dein genannter Ausdauersport hilft dir derzeit dabei, dass dich die doch üppige Kohlenhydratzufuhr nicht zunehmen lässt.
      Wie geschrieben, achte ich sehr darauf! Das tägliche wiegen, obwohl ich schon längere zeit keine Überraschungen mehr erlebe, ist ein Ritual geworden. Ich empfinde das als sehr wichtig und kann es jedem empfehlen. Gerade in einer Überflusssituation muss die Nahrungsaufnahme kontrolliert stattfinden. Die Waage ist nur ein Werkzeug dazu. Das Gewicht sollte heute jeder im Auge haben.
    • Lieber Negev,

      wir haben viel gemeinsame Erkenntnisse zu Ernährungsfragen. Allerdings möchte ich, bezüglich des Gebrauchs der Waage, meine doch etwas anderen Erfahrungen darlegen.
      Ein tägliches Wiegen halte ich für nicht förderlich. Grund hierfür ist meine Erfahrung mit unterschiedlichem Lebensmittelkonsum bei unterschiedlich körperlicher Aktivität und unterschiedlicher Flüssigkeitszufuhr.

      Natürlich ist meine Nahrungsaufnahme nicht so reglementiert wie die deine und ob unser täglicher Bewegungsablauf vergleichbar ist, ist auch sehr zu bezweifeln. Insofern müssen auch die Stoffwechsel- und Ausscheidungszyklen unterschiedlich sein. Ein arbeitsreicher Tag mit viel körperlichem Einsatz (z.B. wegen Gartenarbeit oder Frühlingshausputz etc.) wird u.U. abweichende (d.h. ungewohnte) Vorgänge im Körper auslösen. Oft werden Lebensmittel oder Getränke konsumiert, die Wasser binden und erst dann wieder hergeben, wenn wir uns wundern, wo plötzlich die Gewichtsabnahme herkommt.

      Daher habe ich meine Gewichtskontrolle auf ein wöchentliches Wiegen reduziert. Das Ergebnis scheint mir besser „gemittelt“. Dass dabei auch mal ernährungsbezogen die Bremse angezogen wird ist klar. Meistens sind Ausreißer bei mir einer nicht förderlichen Art der Lebensmittel und/oder Getränke geschuldet, weniger der Menge.
      Ein tägliches Wiegen kann nach meiner Ansicht zu Neurosen führen, die eigentlich überflüssig sind.

      Ein angenehmes Wochenende wünscht dir und allen Forenteilnehmern
      WOSCHU
    • Woschu schrieb:


      Daher habe ich meine Gewichtskontrolle auf ein wöchentliches Wiegen reduziert. Das Ergebnis scheint mir besser „gemittelt“. Dass dabei auch mal ernährungsbezogen die Bremse angezogen wird ist klar. Meistens sind Ausreißer bei mir einer nicht förderlichen Art der Lebensmittel und/oder Getränke geschuldet, weniger der Menge.
      Ein tägliches Wiegen kann nach meiner Ansicht zu Neurosen führen, die eigentlich überflüssig sind.
      Dazu hat mit auch meine Ernährungsberaterin geraten. Wöchentlich reicht vollkommen. Der Körper verarbeitet Sachen in unterschiedlichen Situationen unterschiedlich. Nehmen wir an, du hast von Montag auf Dienstag abgenommen, von Dienstag auf Mittwoch das Gewicht gehalten und von Mittwoch auf Donnerstag leicht zugenommen. Der Grund für die Zunahme, die du am Donnerstag auf der Waage hattest kann rein theoretisch von Dienstag sein... oder sogar Montag. Beim täglichen Wiegen sucht man dann vielleicht die falschen Gründe für eine Zunahme und macht sich Stress.

      Am besten soll es sein, sich mitten in der Woche, also Mittwochs/Donnerstags zu wiegen, da man da auch das beste "Mittel" hat. Am Wochenende gönnt man sich meist mehr und die Woche über ist man meist disziplinierter. Von Wochenmitte bis Wochenmitte hat man dann den besten Durchschnittswert und die realsten Werte, da man weder vom Ballast vom Wochenende mit sich rumschleppt noch das sehr niedrige Gewicht des Hungerns die Woche über auf die Waage bringt.
      Startgewicht: 185,3 kg
      OP-Datum: 17.08.2020
      derzeitiges Gewicht: 142,7 kg

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      Tagebuch
    • Ist doch eigentlich egal wie oft oder wie wenig man sich wiegt, solange man es in seinem "eigenen Takt" macht.
      Manche mögen es nun mal jeden Tag und die kommen mit ein paar Hundert Gramm mehr oder weniger sehr gut klar. Das macht die nicht verrückt.

      Ich musste mich in der Klinik für Essstörung jeden verdammten Tag wiegen - Konfrontationstherapie nennen die den Mist. Seit ich aus der Klinik bin,
      wiege ich mich überhaupt nicht mehr. Ich nehme meine Kleidung als Messlatte her. Würde ich wieder auf die Waage steigen im Moment, dann wäre
      ich sofort wieder mitten in der Essstörung drin. So ruht sie im Augenblick und das ist gut so.

      Ich persönlich finde: beim Wiegen und der Wiegehäufigkeit gibt es weder Richtig NOCH Falsch. Es gibt einfach nur den persönlichen Weg für jeden Einzelnen von uns.
      Äh, das war ich nicht - diese komische Signatur
    • Durch das tägliche Wiegen, habe ich sehr viel über meinen Körper gelernt. Ich wiege mich immer nach dem Aufstehen. Gestern hab ich eine 69 abgelesen. Heute war es eine 71 und morgen könnte wieder eine 70 dastehen. Das sind normale Schwankungen bei mir. Das weiß ich. Daher kann ich auf solche Peaks eher gelassen reagieren. Erst wenn sich eine Tendenz über mehrere Tage zeigt, tu ich einen Löffel weniger Haferflocken in das Müsli :thumbup: . Auch hat mir das tägliche wiegen den Schrecken vor diesem Werkzeug genommen. Es ist einfach nichts besonderes mehr. Da muss ich mir keinen Tag auswählen, den ich natürlich vergesse. Ich muss auch nicht daran denken, das die Bedingungen möglichst gleich sind.

      Dann kann man sich selbst noch fragen:
      Man wiegt sich wöchentlich. Wie würde man auf eine Differenz von 2 kg reagieren?

      Am Ende gerät man noch in Panik oder hat während der Restwoche eine gewisse Unruhe. So würde es mir wahrscheinlich gehen.

      Aber gut, wenn man sich wohlfühlt, mit dem was man tut, und alles im griff hat - dann macht man wohl alles richtig. Einen "Experten" der mir sagt: "das und das" - hab ich während meiner Abnahme auch nicht gebraucht...