Stagnierendes Gewicht trotz kcal-Defizit

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    • Stagnierendes Gewicht trotz kcal-Defizit

      :hallo1:

      ich hab eine Verständnisfrage, die ich trotz längerem Googlen noch nicht schlüssig verstehe. Hoffe ihr könnt mir weiterhelfen.

      Kurze Fakten von die ich zu Wissen glaube:
      • Egal ob man Sleeve oder ByPass: Der Grundumsatz wird nicht negativ beinflusst und fungiert wie auch vor der OP und wie bei jedem anderen gesunden Menschen ohne OP
      • Grundumsatz liegt i.d.R. zwischen 1.500 und 2.200 kcal. Abhängig von Körpereigenschaften (Stoffwechsel, Größe, Gewicht, Geschlecht, Muskelmasse, Ernährung, etc.)
      • Zu dem Grundumsatz kommt nocht der variable Leistungsumsatz die man durch Aktivitäten (Sport, Bewegung, etc.) zzgl über den Tag verliert. Hier sind Werte von 100 bis 1.500 kcal möglich


      Wenn man jetzt wirklich vom absoluten Worst Case mit minimalsten Werten ausgeht und sagt, man hat einen Tagesumsatz (Grund- und Leistungsumsatz addiert) von 1.500 kcal.
      Und weiterhin die These aufstellt, dass man am Tag im Durchschnitt die 1.000 kcal nicht überstreitet.

      Dann müsste man doch nach meiner Milchmädchenrechnung einen durchschnittlichen Defizit von 500 kcal pro Tag haben?
      Entsprechend der Information, dass 7.000 kcal Defizit in etwa 1 kg Fett entsprechen, müsste man doch in etwa 14 Tagen etwa 1 kg abgenommen haben?

      Aber ich höre / lese immer wieder von stagnierenden Gewichten oder gar einer Zunahme nach entsprechender Zeit nach der OP. Wie kann das aber sein? Denn wenn man sich halbwegs vernünftig ernährt ist durch die Begrenzung der 80 bis 100g pro Mahlzeit es doch kaum möglich große kcal-Umsätze zu machen?
      Eine Tages-Kcal würde in etwa so aussehen:

      4 Mahlzeiten * 100g = 400g Nahrung
      400g * 200kcal/100g = 800 kcal

      Ganz klar, dass es nur eine sehr grobe Rechnung ist aber ich habe penibelst die letzten 13 Monate mein Essen getrackt und muss sagen, dass ich seltenst über 1.000 kcal inkl. Eiweiss-Shake, Snacks und Nahrung gekommen bin. Aber selbst wenn es 1.200 kcal wären im Schnitt? Man müsste doch trotzdem weiterhin Gewicht verlieren?
      Wie kann es dann sein, dass einige PostOP langfristig stagnieren oder gar wieder zunehmen?
      Liegt es schlussendlich an der höheren Einnahmen an kcal am Tag oder beeinflusst die OP doch den Verbrauch und man setzt weniger kcal am Tag um?


      Bei mir selbst ist die OP nun etwa 1 Jahr her.
      Ich bin absolut zufrieden mit meinem Gewicht und meinem persönlichen Verlauf:
      30.07.2019 -> 116 Kg
      30.05.2020 -> 62 Kg
      25.08.2020 -> 72 Kg
      Die Gewichtssteigerung der letzten ~3 Monate ist definitiv Wassereinlagerungen und reine FettfreieMasse (Muskelaufbau). Ich betreibe in dieser Zeit exesives Kraftsport. Das der KFA in der Zeit gleich geblieben oder ggf. sich sogar verringert hat sieht man optisch sofort, daher ist es in diesem Fall vollkommen in Ordnung, dass die Waage mehr anzeigt.
    • Deine Ausführungen sind richtig, jedoch glaube ich, dass viele Dinge noch nicht ausreichend erforscht sind und gerade im Bereich Adipositas sich jeder seine eigenen Wahrheiten "bastelt". Nicht umsonst wird Adipositas auch mmer noch von diversen Ärzten als eigenverschuldetes unbeherrschtes Verhalten und nicht als Suchterkrankung angesehen.

      Genausowenig wie geklärt ist, warum man zu Beginn eines Gewichtsverlustes friert wie ein Schneider selbst wenn man noch kein Gramm abgenommen hat oder warum nach einer bariatrischen OP manchen nach 6 Monaten die Haare ausfallen und manchen nicht, sind diese Stillstände nicht wirklich geklärt.

      Aus meiner persönlichen Erfahrung kann ich aber folgendes sagen: Ich hatte mehrere Stillstände seit meiner OP am 14.10.2019. In dieser Zeit habe ich auf der Waage keinerlei Gewicht verloren. Ich habe mich aber regelmäßig vermessen und muss sagen, dass sich gerade in dieser Zeit mein Körper stark umverteilt hat. Ich habe an allen Stellen cm verloren. :D
      Das gab mir trotz der Stagnation auf der Waage Auftrieb.
      Außerdem habe ich natürlich auch meine Ernährung getrackt und wusste, dass ich nicht aufgrund des Nichteinhaltens von Ernährungsvorschriften nicht abnehme.
    • Hi Heike,

      danke für den Input. Darf ich kurz nachfragen, wo / wie du dein Grundumsatz von 970 kcal ermittelt hattest?

      Weil ich mir sagen lassen habe, dass mehr Gewicht = mehr Grundumsatz bedeutet.
      Ich habe gerade einfach mal in einem beliebigen Grundumsatz-Rechner paar fiktive Werte eingegeben:
      • Weiblich
      • 1,65 m
      • 170 Kg
      • 40 Jahre alt
      Und bekam als Output 2.396 kcal reiner Grundumsatz.

      Selbstverständlich sind die Rechner alles andere als exakt aber eine grobe Richtung geben die schon. Ich würde mal in einem gutglauben von +/- 25% Abweichung die Werte als Referenz nehmen.

      Aber wenn du tatsächlich 970 kcal Grundumsatz hattest und die verifiziert sind (Arzt / fachkundige Analyse), dann würde es das mysterium sicherlich erklären.

      Weisst du zufällig auch wie es so krass unter dem Normbereich gefallen ist? Wie gesagt, ist der untere Normbereich ja bei etwa 1.500 kcal. Sind es Auswirkungen der OP? Stoffwechselkrankheit? Falsche Ernährung zu der damaligen Zeit?

      Ich hoffe ich bin da nicht zu indiskret. Würde nur gerne verstehen ob sich die OP den Grundumsatz negativ beeinflusst oder woher die Quelle der großen Abweichung ist.
    • Der menschliche Körper und seine Funktionen sind in vielen Dingen sehr individuell und Rechenbeispiele können nur ganz grobe Anhaltspunkte geben. Bei wiederholten Diäten und ständiger Unterschreitung des Bedarfs stellt der Körper auf Notbetrieb um und begnügt sich mit deutlich weniger Energiezufuhr. sozusagen Überlebensmodus. Der reale Grundumsatz kann mittels einer Atemgasanalyse bei Sportärzten/ Sportwissenschaftlichen Instituten relativ genau bestimmt werden. Das ist auch kein festgeschriebener Wert sondern ändert sich bei anderen Voraussetzungen.
    • seestern07 schrieb:

      Der menschliche Körper und seine Funktionen sind in vielen Dingen sehr individuell und Rechenbeispiele können nur ganz grobe Anhaltspunkte geben. Bei wiederholten Diäten und ständiger Unterschreitung des Bedarfs stellt der Körper auf Notbetrieb um und begnügt sich mit deutlich weniger Energiezufuhr. sozusagen Überlebensmodus.
      davon kann ich leider nicht nur ein Lied sondern ein ganzes Musical singen.

      Ich kenne Diäten seit ich 8 Jahre alt bin... Heute bin ich 52. Dabei hat sich augenscheinlich mein Grundumsatz so stark verringert, daß ich selbst bei weniger als 1500 kcal noch zunehme.

      Bei dieser ganzen Abnehmerei sind mir aber auch ein paar Dinge aufgefallen.

      1. Ich kann keine Diät in einem Zeitraum von 2 Jahren wiederholen. Selbst wenn der Erfolg beim ersten Mal toll war, beim nächsten Mal geht nichts . Klingt total idiotisch - ist aber so

      2. Egal welche Diät (oder auch sonst) - Carbs am Abend geht überhaupt nicht. Auch wenn ich unter 1000 kcal am Tag bleibe ... War die letzte Mahlzeit Carb-lastig werde ich innerhalb von 24 Stunden mit einer Zunahme belohnt.

      Eine OP ist daher für mich der letzte Versuch und die letzte Hoffnung .

      Morgen bekomme ich meine Cortisol und TSH Werte und in 2 Wochen ist der Oberarzt wieder da. Dann entscheidet sich, ob ich einen Antrag bei der KK stellen muss oder direkt operiert werden kann (BMI>50). Alles andere ist erledigt.

      Liebe Grüße aus dem Pütt

      Lotte
      Liebe Grüße aus dem Kohlenpott

      Lotte
      :laola:
    • Oh-ha, @TigersLotte, was für eine Sch... Diät-Karriere, wenn ich das so ausdrücken darf!

      Das ist ja echt ein harter Weg, den du bisher gegangen bist. Ich drücke dir die Daumen, dass dir mit einer OP geholfen wird.
      Aber warum sollte es nicht klappen, du hast ja alle Voraussetzungen dafür. Und danach beginnt das leichtere Leben :D !
    • Danke @Mellifica

      Ich hoffe auch, dass eine OP helfen wird. Ich hab mich für einen Bypass entschieden. Allerdings wurden letztes Jahr starke Verwachsungen zumindest im Unterbauch festgestellt, daher kann es sein, das ich doch "nur" einen Sleeve bekomme. Aber auch damit wäre ich zufrieden.
      Liebe Grüße aus dem Kohlenpott

      Lotte
      :laola:
    • Ich habe mal einen Bericht über Kohlenhydrate, Verdauung und Ernährung gesehen. Dort wurde erläutert dass jeder Mensch eine andere Menge von Kohlenhydraten verträgt. Man kann das wohl grob mit einem ungewürzten Kräcker testen. Man misst wie lange es dauert bis der Kräcker beim kauen süß schmeckt. Bei einigen wird es fast sofort süß (die vertragen viele Kohlenhydrate) bei anderen schmeckt es gar nicht süß, egal wie lange sie kauen (die sollen weitestgehend darauf verzichten). Fand das sehr interessant. Mein Mann nimmt auch ab wenn er den ganzen Tag nur Zuckerhaltige Lebensmittel und Kohlenhydrate zu sich nimmt. Es kommt stark darauf an, wie der Stoffwechsel arbeitet. Die Darmbakterien sind wohl auch wichtig. Je nach zusammensetzung steigt oder sinkt die Wahrscheinlichkeit zu Übergewicht. Habe ich aber wie gesagt, nur in einer Doku gesehen.
    • @NewFighter

      Darf ich kurz nachfragen, wo / wie du dein Grundumsatz von 970 kcal ermittelt hattest?

      Spirometrie oder auch Atemgasanalyse

      gesundepfunde.com/grundumsatz-messen/

      NewFighter schrieb:

      Weisst du zufällig auch wie es so krass unter dem Normbereich gefallen ist? Wie gesagt, ist der untere Normbereich ja bei etwa 1.500 kcal. Sind es Auswirkungen der OP? Stoffwechselkrankheit? Falsche Ernährung zu der damaligen Zeit?
      Ich habe schnell 50 KG abgenommen ( von 170 kg auf 120 kg ) und damit den Stoffwechsel geschrottet und gar nicht mehr abgenommen. Das war mir klar, das ist mein Grundumsatz und so war es auch. Ich habe dann unter dem Grundumsatz gegessen bin heute, das hat aber gesundheitlich irgendwie keine Auswirkungen. Bloss es dauert eben Jahre
      Liebe Grüsse Heike ...... und @llseits einen schönen Tag :katze: