Kuchen nach Op? Sich was gönnen?#

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    • Laelia schrieb:

      Aber es gibt mehr als genug die mit "normalem" Essen wieder dick werden.
      Ich vermute aber auch, dass es etliche gibt, die glauben, sie könnten dauerhaft auf irgendwas verzichten, und damit dann doch irgendwann scheitern. Deshalb glaube ich nicht, dass man sagen kann, dass dauerhafter Verzicht (und das ist es wirklich, ich glaube man macht sich vorübergehend etwas vor, wenn man meint, es sei kein Verzicht) immer zum dauerhaften Erfolg führt. Es ist leicht, Dinge wegzulassen, auf die man keine Lust mehr hat, aber etwas wegzulassen, worauf man Lust hätte, ist eben schwer, und es lässt sich schlicht nicht steuern, worauf man Lust hat. Man versucht es über den Verstand, und es kann eine Weile funktionieren, aber vielleicht nicht für immer. Deshalb finde ich es gar nicht verkehrt, wenn man den kontrollierten Umgang mit solchen Nahrungsmitteln oder Genussmitteln lernt, und nicht unbedingt den kompletten Verzicht anstrebt.

      Ich glaube, keiner hat wirklich vor, nur möglichst schnell wieder Kuchen essen zu können oder Alkohol trinken zu können nach einer OP. Das wird doch ein wenig schnell einfach unterstellt.
    • Sahnestueck schrieb:

      Ich meine.................Ich würde einem Alkoholiker auch nicht raten: "Hey, ein kleiner Wodka geht doch sicher."
      Ich rate niemandem zu irgendwas sondern schildere meinen Weg und meine Sicht auf die Dinge. Jeder trägt eine Eigenverantwortung und muss selbst wissen was er tut. Das kann man jedem erwachsenen Menschen zutrauen.

      Dein Weg ist auch DEIN Weg und nicht der von anderen. Du hattest deine eigenen Gründe für dein Übergewicht, für die OP und eigene formulierte Ziele. Das ist nicht bei jedem dasselbe.
      :guckstdu:
      Größe: 1,71m
      Höchstgewicht: 132kg (BMI: 46)
      OP Gewicht: 124kg (BMI: 43)
      aktuell: 62,3kg (BMI: 21,7)
    • Tamiko schrieb:

      Laelia schrieb:

      Aber es gibt mehr als genug die mit "normalem" Essen wieder dick werden.
      Ich vermute aber auch, dass es etliche gibt, die glauben, sie könnten dauerhaft auf irgendwas verzichten, und damit dann doch irgendwann scheitern. Deshalb glaube ich nicht, dass man sagen kann, dass dauerhafter Verzicht (und das ist es wirklich, ich glaube man macht sich vorübergehend etwas vor, wenn man meint, es sei kein Verzicht) immer zum dauerhaften Erfolg führt. Es ist leicht, Dinge wegzulassen, auf die man keine Lust mehr hat, aber etwas wegzulassen, worauf man Lust hätte, ist eben schwer, und es lässt sich schlicht nicht steuern, worauf man Lust hat. Man versucht es über den Verstand, und es kann eine Weile funktionieren, aber vielleicht nicht für immer. Deshalb finde ich es gar nicht verkehrt, wenn man den kontrollierten Umgang mit solchen Nahrungsmitteln oder Genussmitteln lernt, und nicht unbedingt den kompletten Verzicht anstrebt.
      Ich glaube, keiner hat wirklich vor, nur möglichst schnell wieder Kuchen essen zu können oder Alkohol trinken zu können nach einer OP. Das wird doch ein wenig schnell einfach unterstellt.
      @Tamiko

      Meine Frage ist jetzt überhaupt nicht zynisch oder provokativ gemeint, sondern wirklich interessiert:
      Ich für meinen Teil habe jahrzehntelang versucht einen kontrollierten Umgang mit gewissen Nahrungsmitteln und Genussmitteln zu lernen....ohne langfristigen Erfolg, egal wie sehr ich das wollte und wie sehr ich mich angestrengt habe.
      Warum sollte ich das nach einer Op besser können als vorher? Ok, am Anfang kann ich das vielleicht über die wirklich kleinen Mengen hinbekommen, aber dann?

      Ich bin mit meinen 3,5 Monaten operiert sein ja noch ein Frischling, trotzdem mache ich seit einigen Wochen eine interessante Erfahrung.
      Die ersten Wochen hat mich nur der Gedanke an Süßes fast zum Spucken gebracht.
      Und ich mag süßen Geschmack auch bis heute nicht mehr. Ein Stück Apfel ist mir zu süß, genauso wie z.B. pürierte Erdbeeren. Kann ich echt nicht essen, weil bääääh.

      Trotzdem erzählt mir mein Hirn, oder meine alten Suchtdämonen, oder wie auch immer man das nennen möchte, jeden Tag, ich möge doch bitte Schokolade essen, oder Kekse, oder wenigstens Pudding....und dieses Hirn ist da manchmal ganz schön penetrant.
      Ich bin mir sehr sicher, das wenn ich das ausprobieren würde, ich das im Moment genauso eklig finden würde wie meine früher geliebten Erdbeeren.

      Aber das Restrisiko ist mir einfach zu hoch. Ja, es ist echt schwer, Dinge wegzulassen, auf die man Lust hat. Und mein Hirn erzählt mir ja, das ich Lust darauf habe, nur meine Geschmacksnerven sehen das wahrscheinlich anders.
      Aber was macht ein Drogenabhängiger, wenn er clean ist und ihm sein Hirn aber erzählt er soll mal Stoff rüberwachsen lassen? Wenn er einfach Lustauf eine Tüte hat?

      Und ja, es ist wirklich schwer, auf Dinge zu verzichten, auf die man Lust hat. Aber es ist doch genauso schwer, Dinge zu tun, auf die man keine Lust hat. Trotzdem dem tut man das. Arbeiten, putzen, die Schwiegermutter anrufen...

      Wenn ich mich also zwingen kann, unlustige Dinge zu tun, dann könnte es ja andersrum auch klappen....der Lust auch mal mit Zwang zu begegnen...mich zu zwingen, meiner Sucht nicht nachzugeben.

      Denn ich für mich habe verstanden, das ich süchtig bin. Wirklich nur für mich, das unterstelle ich niemand anderem.
      Und da ich in meinem unmittelbaren Umfeld leider Erfahrung mit dem Thema Drogensucht habe, ich gesehen habe, wieviel Leid diese Sucht verursacht, ich gesehen habe, was meine eigene Sucht aus mir gemacht hat, kann ich darauf nach meinem Wissenstand zu mit Abstinenz reagieren.

      Wie lange ich das schaffe? Ich weiß es nicht. Aber jeder Tag ohne meinen „ Stoff“ ist ein guter.
    • Happy37 schrieb:

      Ich rate niemandem zu irgendwas sondern schildere meinen Weg und meine Sicht auf die Dinge. Jeder trägt eine Eigenverantwortung und muss selbst wissen was er tut.
      Yes. Konform zu 100%. Und genau das, was ich tue.
      Ich erweitere es noch um: Jeder entscheidet verantwortlich selbst über Erfolg oder Misserfolg und darf das auch.

      Happy37 schrieb:

      Dein Weg ist auch DEIN Weg und nicht der von anderen.
      Und mein Weg hat dazu geführt, dass ich nicht mehr 204 kg sondern 75 kg wiege, dass ich komplett medikamentenfrei bin und glücklich über ein aktives Leben, das mich nicht länger einschränkt.
      Fazit: Läuft!!

      Waterbottle schrieb:

      Ich für meinen Teil habe jahrzehntelang versucht einen kontrollierten Umgang mit gewissen Nahrungsmitteln und Genussmitteln zu lernen....ohne langfristigen Erfolg, egal wie sehr ich das wollte und wie sehr ich mich angestrengt habe.
      Warum sollte ich das nach einer Op besser können als vorher? Ok, am Anfang kann ich das vielleicht über die wirklich kleinen Mengen hinbekommen, aber dann?
      Kommt mir bekannt vor. Und ja....................Gute und genau die richtige Fragestellung.
      Und wenn ich heute nach 15 Monaten beim Einkaufen am Chips-Regal vorbeilaufe, ist es überhaupt kein Verzicht, sondern die bewusste Entscheidung, nie wieder so unüberlegt alte Gewohnheiten aufzunehmen. Wer es als Verzicht empfindet, ist meiner Meinung nach noch nicht wirklich da angekommen wo man ankommen sollte. Man kann daran arbeiten.
      Ich lächle die Chips-Tüte an und sage ihr klar: "Du kommst hier net rrrrrein."
      Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein.
      Wer sagt´s? Der Albert sagt´s.
      In diesem Sinne Mädels und Jungs.............Go for it and keep it up.
    • Waterbottle schrieb:

      Tamiko schrieb:

      Laelia schrieb:

      Aber es gibt mehr als genug die mit "normalem" Essen wieder dick werden.
      Ich vermute aber auch, dass es etliche gibt, die glauben, sie könnten dauerhaft auf irgendwas verzichten, und damit dann doch irgendwann scheitern. Deshalb glaube ich nicht, dass man sagen kann, dass dauerhafter Verzicht (und das ist es wirklich, ich glaube man macht sich vorübergehend etwas vor, wenn man meint, es sei kein Verzicht) immer zum dauerhaften Erfolg führt. Es ist leicht, Dinge wegzulassen, auf die man keine Lust mehr hat, aber etwas wegzulassen, worauf man Lust hätte, ist eben schwer, und es lässt sich schlicht nicht steuern, worauf man Lust hat. Man versucht es über den Verstand, und es kann eine Weile funktionieren, aber vielleicht nicht für immer. Deshalb finde ich es gar nicht verkehrt, wenn man den kontrollierten Umgang mit solchen Nahrungsmitteln oder Genussmitteln lernt, und nicht unbedingt den kompletten Verzicht anstrebt.Ich glaube, keiner hat wirklich vor, nur möglichst schnell wieder Kuchen essen zu können oder Alkohol trinken zu können nach einer OP. Das wird doch ein wenig schnell einfach unterstellt.
      @Tamiko
      Meine Frage ist jetzt überhaupt nicht zynisch oder provokativ gemeint, sondern wirklich interessiert:
      Ich für meinen Teil habe jahrzehntelang versucht einen kontrollierten Umgang mit gewissen Nahrungsmitteln und Genussmitteln zu lernen....ohne langfristigen Erfolg, egal wie sehr ich das wollte und wie sehr ich mich angestrengt habe.
      Warum sollte ich das nach einer Op besser können als vorher? Ok, am Anfang kann ich das vielleicht über die wirklich kleinen Mengen hinbekommen, aber dann?

      Ich bin mit meinen 3,5 Monaten operiert sein ja noch ein Frischling, trotzdem mache ich seit einigen Wochen eine interessante Erfahrung.
      Die ersten Wochen hat mich nur der Gedanke an Süßes fast zum Spucken gebracht.
      Und ich mag süßen Geschmack auch bis heute nicht mehr. Ein Stück Apfel ist mir zu süß, genauso wie z.B. pürierte Erdbeeren. Kann ich echt nicht essen, weil bääääh.

      Trotzdem erzählt mir mein Hirn, oder meine alten Suchtdämonen, oder wie auch immer man das nennen möchte, jeden Tag, ich möge doch bitte Schokolade essen, oder Kekse, oder wenigstens Pudding....und dieses Hirn ist da manchmal ganz schön penetrant.
      Ich bin mir sehr sicher, das wenn ich das ausprobieren würde, ich das im Moment genauso eklig finden würde wie meine früher geliebten Erdbeeren.

      Aber das Restrisiko ist mir einfach zu hoch. Ja, es ist echt schwer, Dinge wegzulassen, auf die man Lust hat. Und mein Hirn erzählt mir ja, das ich Lust darauf habe, nur meine Geschmacksnerven sehen das wahrscheinlich anders.
      Aber was macht ein Drogenabhängiger, wenn er clean ist und ihm sein Hirn aber erzählt er soll mal Stoff rüberwachsen lassen? Wenn er einfach Lustauf eine Tüte hat?

      Und ja, es ist wirklich schwer, auf Dinge zu verzichten, auf die man Lust hat. Aber es ist doch genauso schwer, Dinge zu tun, auf die man keine Lust hat. Trotzdem dem tut man das. Arbeiten, putzen, die Schwiegermutter anrufen...

      Wenn ich mich also zwingen kann, unlustige Dinge zu tun, dann könnte es ja andersrum auch klappen....der Lust auch mal mit Zwang zu begegnen...mich zu zwingen, meiner Sucht nicht nachzugeben.

      Denn ich für mich habe verstanden, das ich süchtig bin. Wirklich nur für mich, das unterstelle ich niemand anderem.
      Und da ich in meinem unmittelbaren Umfeld leider Erfahrung mit dem Thema Drogensucht habe, ich gesehen habe, wieviel Leid diese Sucht verursacht, ich gesehen habe, was meine eigene Sucht aus mir gemacht hat, kann ich darauf nach meinem Wissenstand zu mit Abstinenz reagieren.

      Wie lange ich das schaffe? Ich weiß es nicht. Aber jeder Tag ohne meinen „ Stoff“ ist ein guter.
      Ja das mag dir jetzt alles zu süß sein, du aber auch gefühlt gestern erst operiert. Da ist man auch noch euphorisch und will alles zu 1000% machen. Aber glaub mir. In 4,5 oder auch mehr Jahren hast du auch wieder eine komplett andere Sicht.
      die meisten frisch operierten glauben das ist alles für immer. Aber irgendwann kommt die Normalität, das man sich nicht mehr den ganzen Tag mit Abnahme, Essen und Co beschäftigt und dann wird sich zeigen wie gut ihr euch alle im Griff habt. Und auch der Geschmack ändert sich irgendwann wieder, ihr müsst einfach alle nur abwarten. Irgendwann wird operiert sein genauso stupide Normalität wie nicht operiert sein. Es ist alles eine Frage der Zeit. Und da meine ich keine Wochen und Monate sondern Jahre und Jahrzehnte.
      Mund sind wir dich ehrlich die Kunst nach der op ist nicht das Abnehmen, das geht anfangs von ganz alleine. Die Kunst ist das Gewicht halten und das auch nich nach Jahren. Und da scheitern viele. Das ist dann das was man hier entweder mitbekommt oder auch nicht weil derjenige dann verschwindet.
    • Tamiko schrieb:

      Ich vermute aber auch, dass es etliche gibt, die glauben, sie könnten dauerhaft auf irgendwas verzichten, und damit dann doch irgendwann scheitern. Deshalb glaube ich nicht, dass man sagen kann, dass dauerhafter Verzicht (und das ist es wirklich, ich glaube man macht sich vorübergehend etwas vor, wenn man meint, es sei kein Verzicht) immer zum dauerhaften Erfolg führt.
      Das sehe ich ganz anders, denn das Leben ist kein Wunschkonzert, denn man bekommt nicht ständig das was man möchte, sondern das was möglich ist.
      Frag mal einen Alkoholiker oder einen Heroinsüchtigen was die möchten. Wenn sie das bekommen was sie möchten sterben sie, wenn sie es schaffen zu verzichten überleben sie die Erkrankung.
      So drastisch ist es bei Adipositas nicht immer, aber trotzdem ist Adipositas genauso tödlich, wenn auch meist nicht so schnell.

      Das bedeutet das eine was man will und das andere was man muß. Wie so oft im Leben.
      Wenn ich das eine möchte muss ich das andere tun um es zu bekommen. Ich muss dann nur noch entscheiden wie wichtig mir das ist.
      Übertragen bedeutet das ich muss entscheiden wie wichtig es mir ist "normal" (wenn man denn Chips, Kuchen und co. als normal empfindet) zu essen, oder ob ich gern darauf verzichte, weil ich ja etwas dafür bekomme.

      Mir persönlich fällt es leichter ganz (wie ein Alkoholiker) auf Zucker zu verzichten, statt ihn in Maßen zu genießen.
      Geschmack ist Gewohnheitssache, deshalb schmeckt es mir inzwischen schon gar nicht mehr so gut wie früher.

      Gesundes Essen kann man wieder lernen, und dann hat es auch nichts mehr mit Verzicht zu tun, wenn man seine Ernährung umstellt.
      Es ist eine Entscheidung die man zu treffen hat, die ich schon vor Jahrzehnten getroffen habe.

      Deshalb musste ich nach der OP meine Ernährung bis auf ein paar kleine Anpassungen nicht ändern, und hatte es vielleicht etwas leichter als andere, die erst nach der OP damit beginnen.
      Liebe Grüße Laelia
    • @Mellimaus

      Davon gehe ich auch aus, das sich der Geschmack wieder ändert. Genau deswegen fasse ich das „ Zeug“ jetzt schon nicht mehr an, um eben meine Sucht nicht zu befeuern und vielleicht in dem Moment wo alles wieder normal ist gewappnet zu sein, weil sich neue und für mich bessere Verhaltensweisen bis dahin so fest etabliert haben, das ich gefestigter in diese Zeit gegen kann.
      Was soll ich denn sonst tun? Auch hier: diese Frage ist ernst und nicht zynisch gemeint.
      Was sollen denn Deiner Meinung nach die „frischoperierten“ tun?
      Was können wir tun, außer an uns und unserem Verhalten, unseren „Dämonen „ zu arbeiten? Was außer uns mit uns auseinander zu setzen , in der Zeit, wo diese Krücke noch funktioniert, uns zu belesen, Strategien zu entwickeln?
      Wenn ich nicht daran glauben würde, das ich mit dieser Operation Erfolg haben kann, wenn ich hart an mir arbeite, dann hätte ich mich dieser Op, vor der ich Todesangst hatte gar nicht erst unterziehen müssen, dann hätte ich mich gleich aufgeben können.

      Ich habe nie behauptet, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben, und so schreibe ich hier auch nicht. Ich erzähle nur von meinen derzeitigen Gedanken und Erkenntnissen und wie ICH damit umgehe.
      Ich schrieb auch wortwörtlich, das ich nicht weiß, wie lange ich das schaffe, aber das jeder Tag ohne meinen Stoff ein guter ist.

      zum Thema Euphorie und alles 1000 % richtig machen wollen möchte ich noch sagen, das ich natürlich alles für MICH richtig machen möchte, sonst hätte ich es gleich bleiben lassen können, wenn ich da weitergemacht hätte wo ich vorher aufgehört habe.

      Euphorisch bin ich in keinster Weise, eher im Gegenteil.
      Klar freue ich mich, über Erfolge, über das Erlebnis einen Kurzurlaub auf einer autofreien Insel bewältigen zu können. Das sind Dinge, die mir unendlich viel Glück schenken, in dieser sehr anstrengenden, oft unsicheren Zeit.
      Denn ich habe hier den viel gefeierten Honeymoon nicht gehabt. Für mich ist die bisherige Abnahme echt harte Arbeit gewesen.
      Drei Jahre vor der Op, an meiner Seele, meinem Verhalten etc.
      Nach der Op hörte das nicht auf. Meine Abnahme läuft nämlich nicht von alleine, ich muß da wirklich viel für tun, auf den verschiedensten Ebenen. Die einzige Hilfe, die ich durch die OP habe, sind die kleineren Mengen. Die Erfahrung die Kilos nur so von mir zu schmeißen habe ich von Anfang an nicht gemacht.
      Ich muss das wirklich über Disziplin regeln....und lernen mit meinen Ängsten vor dem „Scheitern“ zu leben....und das jeden Tag.
    • Mich stört etwas die Kritik an den Frischoperierten, die ja anscheinend keine Ahnung haben...
      Auch wenn ich mit einer OP, knapp vor einem Jahr, sicher noch nicht zu den alten Hasen gehöre, aber auch nicht mehr zu den Frischlingen, finde ich es total schade. Immer dieses ABER...

      Warum unterstützt man nicht die Gedanken derer, die gerade versuchen eigene Strategien im Umgang mit ihren "Dämonen" zu finden?!
      Ich finde es toll, dass jeder einzelne von uns sich mit dem Thema auseinandersetzt und versucht seinen Weg zu finden.

      Ich persönlich kann es nicht mehr hören/lesen, wenn geschrieben wird, dass das später eh alles anders ist und man sich erst beweisen muss, wenn es in einigen Jahren darum geht das Gewicht immer noch gehalten zu haben.

      Ich finde es geht darum seinen Frieden mit sich und dem Essen zu schließen und für sich ganz persönlich einen guten Umgang damit zu finden.

      Das Forum lebt doch gerade von den unterschiedlichen Strategien, von denen jeder profitieren kann.

      Wir sollten uns jeden Tag von der Euphorie der Frischlinge anstecken lassen. Das wünsche ich uns allen.
    • Sahnestueck schrieb:



      Verzicht? Ist als Wort hier so negativ behaftet. Und gönnen wird immer irgendwie positiv besetzt. Nun denn....
      Die Definition von "Verzicht": Aufgabe eines Wunsches; etwas lassen, was man gerne hätte; nicht durchsetzen trotz Anspruch usw.
      Verzicht ist nicht positiv (weder hier noch wo anders), freiwilliger Verzicht ist immer noch "Opfer",
      wenn etwas keine persönlich Bedeutung hat, ist es auch kein "echter" Verzicht....
      Wenn das Verlangen nach "ungesunden" Lebensmitteln nicht mehr da ist, herzlichen Glückwunsch! Ohne "Verlangen" meines Erachtens auch kein Verzicht. :D

      gönnen ist positiv sich selbst oder anderen gegenüber...
    • Und deshalb gönne ich mir eine gesunde Ernährung, völlig ohne Verzicht. :thumbsup:
      Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein.
      Wer sagt´s? Der Albert sagt´s.
      In diesem Sinne Mädels und Jungs.............Go for it and keep it up.
    • Waterbottle schrieb:

      Meine Frage ist jetzt überhaupt nicht zynisch oder provokativ gemeint, sondern wirklich interessiert:
      Ich für meinen Teil habe jahrzehntelang versucht einen kontrollierten Umgang mit gewissen Nahrungsmitteln und Genussmitteln zu lernen....ohne langfristigen Erfolg, egal wie sehr ich das wollte und wie sehr ich mich angestrengt habe.
      Warum sollte ich das nach einer Op besser können als vorher? Ok, am Anfang kann ich das vielleicht über die wirklich kleinen Mengen hinbekommen, aber dann?
      Genau die gleiche Frage habe ich hier im Forum auch schon gestellt, wie denn eine OP etwas bringen kann, wenn man doch trotzdem ein angepasstes Essverhalten lernen muss, und warum soll das nach der OP klappen und vorher nicht? Ich kann dir die Antworten nicht mehr im Einzelnen sagen, aber es war insgesamt überzeugend, dass das geht.
      Außerdem finde ich, dass kompletter Verzicht auch eine Form von kontrolliertem Essen ist, also könnte man genauso fragen, wie das nach der OP klappen sollte, wenn es vorher nicht ging.

      Waterbottle schrieb:

      Die ersten Wochen hat mich nur der Gedanke an Süßes fast zum Spucken gebracht.
      Und ich mag süßen Geschmack auch bis heute nicht mehr. Ein Stück Apfel ist mir zu süß, genauso wie z.B. pürierte Erdbeeren. Kann ich echt nicht essen, weil bääääh.

      Trotzdem erzählt mir mein Hirn, oder meine alten Suchtdämonen, oder wie auch immer man das nennen möchte, jeden Tag, ich möge doch bitte Schokolade essen, oder Kekse, oder wenigstens Pudding....und dieses Hirn ist da manchmal ganz schön penetrant.
      Vielleicht solltest du es drauf ankommen lassen. So ein Gehirn muss ja auch erstmal umlernen. Vielleicht lernt es die Lektion, wenn du mal was Süßes isst, und es schmeckt schrecklich. Dann muss dein Gehirn auch vielleicht nicht mehr ständig dran denken.
      Eine Geschmacksänderung ist ja optimal, wenn das Ungesunde nicht mehr schmeckt, dann kann man es leicht weglassen.

      Laelia schrieb:

      Frag mal einen Alkoholiker oder einen Heroinsüchtigen was die möchten. Wenn sie das bekommen was sie möchten sterben sie, wenn sie es schaffen zu verzichten überleben sie die Erkrankung.
      Beim Alkoholismus gibt es auch eine Form der Entwöhnungstherapie, die auf kontrollierten Umgang setzt. Und Heroinsüchtige nehmen oft Methadon oder ähnliche Ersatzstoffe. Abgesehen davon, dass ich Schokoladensucht nicht mit Heroinsucht vergleichen würde, wenn dann nur mit Alkohol oder Nikotin oder Marihuana vielleicht noch. Heroin ist dann doch noch eine Spur härter.

      Das Leben ist kein Wunschkonzert, aber wir haben in unserer Welt doch den Luxus, es uns so schön wie möglich zu machen. Das kann man ja ausnutzen, um immer häufiger freundlich und wertschätzend mit sich selbst umzugehen. Wenn das komplette Weglassen bestimmter Lebensmittel da reinpasst, ist das völlig in Ordnung. Ich würde generell versuchen, alle guten Tipps auszuprobieren, alles was irgendwie helfen kann (wie auch andere schöne Dinge machen, nie mit Essen belohnen sondern mit was anderem, Bewegung, Ablenkung und alles was geht).
      Aber wenn man jetzt anfangen würde, wirklich einen harten Verzicht daraus zu machen, wo man täglich mit sich selbst kämpft oder sich ein schlechtes Gewissen macht, wenn es mal nicht geklappt hat, dann würde das auf Dauer nicht gutgehen. Spätestens dann sollte man gelernt haben, wie man damit umgehen kann. Das Aufdecken psychischer Mechanismen wird dann auch ganz wichtig. Was passiert genau in dem Moment, wo ich anfange, unkontrolliert zu essen? Welche anderen Verhaltensweisen kann ich ausprobieren? Ich glaube, dass die Beschäftigung mit diesen Fragen entscheidend sein könnte für den langfristigen Erfolg. Aber das ist auch nur meine jetzige Meinung, mir fehlt ja z.B. die Erfahrung, selbst operiert zu sein.
    • Bei keinem meiner Diäten hat der Verzicht/Verbot von bestimmten Dingen länger Zeit erfolgreich funktioniert. Es kam der Heißhunger auf Verbotenes und das Gewicht ging nach oben, da auch die übrigen Portionsgrößen unverändert blieben. Wenn ich mir jetzt bestimmte Dinge verbiete, rechne ich auch mit Heißhunger darauf. Da esse ich doch lieber alles in kleinen Mengen.
      Mit dem richtigen BMI Rechner Normalgewicht.
    • @Breffi: Solange das mit den kleinen Mengen klappt, ist das gut. Im Moment fällt mir das Aufhören nach 1 Stück Schokolade schwer bzw. ich schaffe es nicht.

      Tamiko schrieb:

      und warum soll das nach der OP klappen und vorher nicht?
      Das frage ich mich auch immer wieder. Denn offensichtlich geht es doch nicht ohne Verzicht, egal, ob ich es so bezeichne oder anders. Aber kann ich das lebenslang durchhalten? Viele ja anscheinend nicht, sonst käme es nicht zu den Zunahmen. Legt die OP den Schalter im Kopf um? Was ist, wenn ich wieder mehr essen kann und die Krücke des schnellen satt seins wegfällt?

      Waterbottle schrieb:

      Wo bist Du?
      Iin Münster.
    • Ich denke, es ist auch immer, wie man persönlich tickt: Ich habe in Erinnerung, dass meine Eltern gemeinsam eine Raucherentwöhnung gemacht haben. Mein Vater - von jetzt auf gleich - keine einzige Zigarette mehr. Sein ganzes Leben nicht mehr. Meine Mutter hat den Ausstieg in Etappen gemacht. Jede Woche den Konsum um 3 bis 5 Zigaretten reduziert und irgendwann gesagt, jetzt habe ich meine letzte Schachtel gekauft. Langsam hat sie sich an neue Rituale angewöhnt, zur 2. Tasse Kaffee nach dem Frühstück den Qualm weglassen usw.
      Im Ergebnis waren beide erfolgreich und haben seit 1982 an nicht mehr geraucht.

      Im Ergebnis heißt das für mich, ohne Verzicht geht es nicht. Wenn man es schafft sich von schlechten Angewohnheiten zu verabschieden, erwächst daraus ein ganz neuer Genuss. Es dauert nur seine Zeit.
    • Zunächst bedeutet es normalerweise Verzicht. Mit der Zeit jedoch kann man sich daran gewöhnen und dann kann es durchaus zu Freiheit werden und man kann sich auch einen normalen Umgang damit angewöhnt haben.

      Ich habe früher viel Süßgetränke konsumiert. Habe ich mir abgewöhnt, 'gönne' mir aber ab und zu ein Cola oder eine Schorle und gut ist. Würde auch überhaupt keinen Grund sehen warum ich das nicht tun sollte. Denn ich hätte auch überhaupt keinen Grund mir das wieder anzugewöhnen, dafür schmeckt mir mein Wasser inzwischen viel zu gut und ebenso die Kalorien die ich mir dadurch einspare.

      Beim Rauchen ist dies anders, da ist die Gefahr des Rückfalls bei mir eine ganz andere und obwohl ich auch überhaupt keine Lust hätte wieder zu rauchen setze ich mich dieser Gefahr überhaupt nicht aus. Und wenn ich an Rauchern vorbei komme freue ich mich immer über meine gewonnene Freiheit, denn ein Raucher kann nie ganz frei sein.