Suchtverlagerung, Adipositas als psychosomatische Krankheit, was tun?

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    • Hallo,

      Ich bin erst 5 Monate operiert und bei mir war nicht die Esssucht das Problem wie eine Psychologin - spezialisiert auf Adipositas und empfohlen vom AZ - herausgefunden hat. Ich habe einfach kein Hunger- und Sättigungsgefühl gehabt, was wohl an der schweren Form der Helio Bacta Schleimhautentzündung in meiner Kindheit lag (war Jahrelang nicht diagnostiziert worden).
      Im Gegensatz zu vielen, habe ich auch keine dicke Kindheit gehabt. Mir hat erst eine rigorose Disziplin geholfen vor der Op abzunehmen und natürlich die Ketogene Ernährung, da durch den Kohlenhydratentzug mein BZ konstant blieb und ich weniger gegessen habe.

      In den 5 Monaten seit Op kann ich bei mir keine Suchtveranlagung bzw Suchtverlagerung feststellen. Ich treibe genauso viel Sport wie vor der Op (habe eigenständig 20kg abgenommen bis zum 1. AZ Gespräch), lese immer noch genauso viele Bücher, höre immer noch die selbe und genauso viel Musik, trinke keinen Alkohol und habe keine Lust auf Süßes oder knusprig-fettiges. Sexsucht kann ich auch nicht feststellen, es ist noch genauso erfüllend und oft wie vor der Op, außer das ich nun mehr Ausdauer habe :rotwerd: Shoppen egal ob Online oder Vorort ist mit mir ein Kampf - ich hasse es!

      Klar glaube ich, das es eine Esssucht gibt genauso wie Magersucht aber mir wurde von einer Therapeutin die seit Jahren Adipositas Patienten ohne, vor und nach der Op betreut gesagt, das es in 8 von 10 Fällen keine Esssucht im eigentlichen Sinne ist, sondern das oft andere Probleme überdeckt werden die eigentlich therapiert werden müssten - wie Depressionen, körperlicher und/oder geistiger Missbrauch usw.

      Ich habe nun postOp 45kg abgenommen und würde die Op jederzeit wieder machen lassen.
      Meine Diva ist mein bester Freund geworden, weil ich Hunger und Satt sowohl im Magen als auch im Kopf fühle.
      Es ist was anderes meine Mini-Portionen zu sehen und dann zu merken das ich die letzten 2 Löffelchen nicht brauche um Satt zu sein. Satt bedeutet für mich so unendlich viel, das kann man sich nicht vorstellen.
    • sittingbull schrieb:

      Alkohol trinke ich fast garnicht, was ich aber grad für einen Spleen entwickle ist, dass ich ab und zu Zero Kalorien Energy Drinks trinke und mir die eigentlich täglich reinziehen könnte, weil ich so schlapp bin. Aber das mach ich auch nicht jeden Tag weil ich weiss, dass die auf die Dauer ungesund sind.
      Es gibt von Rockstar welche, die nennen sich Rockstar XDPower, die sind ohne Taurin und haben 2kcal pro 100ml und keinen Zucker.
      Ich gieße die Dose in eine Karaffe um und warte seit der Op ein paar Stunden oder einen Tag bevor ich die trinke, meist ist es ein Glas und der Rest wird am nächsten Tag getrunken. Mein AC meinte die sind ok, wenn es nicht zig Dosen am Tag sind.

      Anders ist es bei denen mit Taurin, alleine ist Taurin nur eine Aminosulfonsäure die der Körper auch selber bildet es hilft bei der Fettverdauung und ist hat in größeren Mengen einen entspannenden und krampflösenden Effekt - eine Freundin mit Epilepsie nimmt Taurin als Tabletten um die Anfälle abzuschwächen.
      Wie bei allem kommt es auf die Menge an.

      Nimmt man Taurin und Koffein zusammen ein pusht das eine das andere und das sollte vermieden werden.

      Ich bin oft Müde, wenn ich an den Ende eines Monats komme, da mein B12 Depot nachlässt., sobald ich wieder gespritzt habe wird es besser.

      Am besten zu lässt mal ein Vitamin und Mineralien-Blutbild machen.
    • Irgendwie check ich nicht wie das mit dem zitieren geht, liebe @Blutwaldfee
      Ich freue mich sehr für dich, dass dir die OP geholfen hat und du dich mit deiner Diva gut verstehst. :)
      Hast du einen Schlauchmagen oder Bypass? Wenn ich fragen darf?
      Ich bin so aufgeregt und hoffe, dass das wirklich stimmt, was das Adipositas Zentrum gesagt hat, dass ich innerhalb von 2,5 Monaten operiert sein werde..!!
      Ich hab am 18. auch einen Arzttermin bei dem ich mein Blutbild checken lasse, ich bin superschlapp, hatte aber auch im Januar Corona, denke dass sind auch die Nachwirkungen davon.
      Was den Energy Drink angeht, Rockstar XDPower, kickt der denn ohne Taurin?
      ich bin insgesamt sehr antriebsarm und kann mich grade so aufraffen meinen Job zu machen und meine Tochter zu versorgen, ich habe auch keine Schilddrüse mehr und nehme stattdessen Hormone, bin eigentlich ganz gut eingestellt und vor sechs Monaten war mein Blutbild noch gut aber im Moment schon superschlapp und diese insgesamte Antriebsarmut habe ich laut meiner Eltern schon seit meiner Kindheit... was das wohl sein mag habe ich auch nie rausgefunden.
      Alles Liebe und schönen Tag, sittingbull
      Viele Grüße,
      Sittingbull <3
    • Der pusht auch ohne Taurin und gibt es in 4 Geschmacksrichtungen (original, Waldmeister, Apfel, und Waldbeeren). Da ist Vitamin B6 und Niacin drin.

      Ich habe einen RNY-Bypass mit verlängerter biliopankreatischer Schlinge. Also eine erhöhte Malabsorption. Meine Diva und ich waren anfangs kein Traumpaar - viele Dumpings - aber es ist wie in jeder Beziehung man muss daran arbeiten :D

      Gut möglich das es wirklich 2,5 Monate sind. Ich wäre nach 3 Monaten operiert worden aber Corona und meine Schilddrüse haben daraus dann 8 Monate am 1. Gespräch gemacht.
    • @sittingbull
      Das mit der Gruppe finde ich superspannend, wäre genau das richtige für mich. Der Austausch, sich im anderen wiederfinden, das Gefühl, nicht mehr allein zu sein.
      Wichtig wäre mir hier eine gute Gesprächsleitung, dass das ganze nicht in Gejammer ausartet...
      Ob sich das negativ auf die Genehmigung auswirkt, ist sehr schwer zu beurteilen. Man möchte ja meinen, dass Du Dich positiv mit dem Thema auseinandersetzt. Ich könnte mir vorstellen, dass es darauf ankommt, was der Psychologe beim MMK ins Gutachten schreibt. Vielleicht überwiegt hier auch der Nutzen, den Du möglicherweise aus der Gruppe ziehst.

      @happyroni
      Es bedarf natürlich einer Grunderkrankung. Ich selber habe 50% ohne dass die Adipositas berücksichtigt wurde. Ich bin seit OP, mittlerweile ein halbes Jahr, krank geschrieben. Die Schwerbehinderung sichert mir meinen Arbeitsplatz. Dass ich mir nicht darum Gedanken machen muss, wirtschaftlich abgesichert zu sein, ist für mich Gold wert.
      Ich habe auch eine halbe Erwerbsminderungsrente - dafür gilt das Gleiche.
      Ich musste am Anfang die Kurve kriegen, beides nicht als Makel zu empfinden, sondern als Unterstützung für chronisch Kranke. Ich bin für beides sehr dankbar.
    • mi-ri schrieb:

      @happyroni

      Die Schwerbehinderung sichert mir meinen Arbeitsplatz.
      Hatte ich auch gedacht zumal ich noch Ersatzmitglied im Betriebsrat war. Nach der vorläufigen Insolvenz des Arbeitgebers wurde ein Investor gesucht. Bedingung: 30 Mitarbeiter Wechseln in die Transfergesellschaft, der halbe Betriebsrat war dabei. Mindestens 90 % der Mitarbeiter müssen den neuen Arbeitsvertrag unterschreiben. In meinem Fall wäre das ein Gehalt wie vor gut 20 Jahren bei der Firma gewesen. Da bin ich mit der Miniabfindung besser gefahren. Der Betrug um ein Jahresgehalt war halt hinzunehmen. Wenn der Arbeitgeber genug kriminelle Energie hat, bist du auch als Schwerbehinderter nicht sicher.
      Mit dem richtigen BMI Rechner Normalgewicht.
    • Ich denke du solltest drauf achten, dass du ein Gutachten von einem Psychologen bekommst, der nicht von Grund auf gegen die OP ist, denn dann kann das Gutachten auch nicht neutral erfolgen. Vielleicht, wenn du dich zu sehr vor den Kopf gestoßen fühlst, kannst nich einmal wechseln?! Eventuell hat das AZ eine Empfehlung für eine gute psychologische Begleitung.

      @mi-ri: Ich hab es nicht auf dich bezogen. Es tut mir leid, wenn meine Worte dich verletzt haben sollten. Das wollte ich auf keinen Fall. Ich habe jeden Tag mit unzähligen Menschen bzgl. der Schwerbehinderung und Einschränkungen zu tun.
      Ich war nur sehr überrascht, dass die Psychologin eher zu einem Schwerbehindertenantrang rät, als zu unterstützen, dass sie sich Hilfe für das Problem der Adipositas holt. Es kommt so rüber, als könne man den im vorbeigehen holen und dann auch gleich noch eine Schwerbehinderung bekommen. Menschen, die sich nicht damit auskennen vermittelt es eher, dass dies der leichtere Weg sei. Du weißt, so wie ich, dass dem nicht so ist.
      Mehr wollte ich damit nicht sagen, ich hoffe du verstehst mich.
    • Alles gut happyroni. Man merkt, dass mir das ein wichtiges Anliegen ist ;-)
      Traut Euch, wenn Ihr zur Zielgruppe gehört, das wollte ich ausdrücken.

      :friends:


      @Breffi
      unkündbar ist man leider nicht. Ich arbeite mit behinderten Kindern und Jugendlichen, da geht mein Arbeitgeber natürlich mit gutem Beispiel voran.
    • @happyroni
      Leider bekommen oft die den Ausweis, die den nicht benötigen und andere bekommen den gar nicht egal wie schlecht es der Person geht.

      @mi-ri
      Die Hemmschwelle ist für viele sehr hoch und er hat nicht nur Vorteile.
      Ich spreche da aus Erfahrung und will das nie wieder erleben. Viele Arbeitgeber zahlen lieber die Ausgleichsabgabe als jemanden mit Behinderung einzustellen. Egal wie gut die Zeugnisse sind!
      Seit gut 6 Jahren habe ich meinen Ausweis nicht mehr und brauche auch keine Hörgeräte mehr. Zum Glück, denn Deutschland ist nach wie vor kein Land für Gleichstellung.
    • Ich glaube, ich habe das oben schon mal erwähnt: Es ist ein Irrglaube, dem Arbeitgeber die Schwerbehinderung oder die Rente melden zu müssen. Ähnlich der Frage im Bewerbungsgespräch, ob du schwanger bist. Du entscheidest selbst, wem Du die Information geben magst.
      Im Fall Hörgerät mag es natürlich sein, dass es schwierig ist, weil von aussen sichtbar.

      Es kommt eben auf die Umstände an, aber wenn es möglich ist, dass sich Dein Zustand von heute auf morgen rapide verschlechtern kann, ist es eine gute Idee, die Fühler schonmal nach GdB und Rente auszustrecken. Denn wenn es Dir richtig schlecht geht, hast Du kaum die Kraft, Dich der Antragstellung oder gar einem Besuch des MDK zu stellen.
    • @Blutwaldfee
      Ja, da hast du recht. Ich haderer jeden Tag mit mir, aber auch wie haben unsere Vorgaben. Ich versuche immer klar zu machen, dass je besser die ausführlicher die Befunde und Gutachten sind, um so weniger Interpretationsspielraum. Leider hängt das sehr von der Qualität der Ärzte ab.
    • @happyroni

      happyroni schrieb:

      Ich denke du solltest drauf achten, dass du ein Gutachten von einem Psychologen bekommst, der nicht von Grund auf gegen die OP ist, denn dann kann das Gutachten auch nicht neutral erfolgen. Vielleicht, wenn du dich zu sehr vor den Kopf gestoßen fühlst, kannst nich einmal wechseln?! Eventuell hat das AZ eine Empfehlung für eine gute psychologische Begleitung.
      Ich kriege das psychologische Gutachten zum Glück von einer Psychologin aus dem AZ in der Sanaklinik von Dr. Sonnenberg, wenn meine Psychologin mir ein Gutachten schreiben würde... würde ich wahrscheinlich nie eine OP bekommen... :/ Sie kennt sich auf dem Gebiet aber einfach nicht aus und ist deshalb ziemlich befangen, das sagte sie auch.
      Viele Grüße,
      Sittingbull <3
    • mi-ri schrieb:

      Ich glaube, ich habe das oben schon mal erwähnt: Es ist ein Irrglaube, dem Arbeitgeber die Schwerbehinderung oder die Rente melden zu müssen. Ähnlich der Frage im Bewerbungsgespräch, ob du schwanger bist. Du entscheidest selbst, wem Du die Information geben magst.
      Im Fall Hörgerät mag es natürlich sein, dass es schwierig ist, weil von aussen sichtbar.

      Es kommt eben auf die Umstände an, aber wenn es möglich ist, dass sich Dein Zustand von heute auf morgen rapide verschlechtern kann, ist es eine gute Idee, die Fühler schonmal nach GdB und Rente auszustrecken. Denn wenn es Dir richtig schlecht geht, hast Du kaum die Kraft, Dich der Antragstellung oder gar einem Besuch des MDK zu stellen.
      Ich habe mein ganzes Leben freiberuflich oder in Theaterverträgen NV Bühne Solo gearbeitet, das sind Verträge die jedes Jahr aufgrund von betrieblichen Gegebenheiten neu geschlossen werden oder eben nicht, da sich im Theater ständig was ändert. Ich weiss also nicht was ich von so einer Schwerbehinderung haben sollte. Die Psychologin sprach von Gleichstellungsantrag zu Leuten die 50% Schwerbehinderung haben aber wann das für mich hilfreich sein sollte, weiss ich nicht. Ich habe jetzt noch 1,5 Jahre einen Vertrag und danach überlege ich mir wieder frei zu arbeiten oder umzuschulen und wieder nach Berlin zurück zu gehen.. Vielleicht ist für die Umschulung eine Schwebehinderung günstig. Schönes Wochenende! Sittingbull
      Viele Grüße,
      Sittingbull <3
    • Ein GdB ist immer ohne %. Ab einem GdB von 50 bekommst du einen Ausweis, mehr Urlaubstage (wenn der AG das weiß ) und der steuerliche Freibetrag ist gestaffelt nach dem GdB. Bei einem GdB unter 50 kannst du dich mit einem Schwerbehinderten gleichstellen lassen. Früher lief es über das Arbeitsamt. Dann hast du den Kündigungsschutz wie ein Schwerbehinderter. Auch mit einem GdB von 100 ist man noch arbeitsfähig. Ein GdB von z. B. 50 bedeutet nicht, dass du nur noch die Hälfte arbeiten kannst oder musst.
      Mit dem richtigen BMI Rechner Normalgewicht.