Suchtverlagerung, Adipositas als psychosomatische Krankheit, was tun?

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Suchtverlagerung, Adipositas als psychosomatische Krankheit, was tun?

      Liebe alle,
      ich wende mich mit einer Frage an euch, die mich sehr beschäftigt. Ich bin vor 1,5 Jahren wegen des Jobs von Berlin nach Düsseldorf gezogen und habe mich vor drei Wochen in der Sana Klinik vorgestellt. ich bin jetzt 49 Jahre alt und mein BMI ist 50 und ich muss sagen, dass ich mich körperlich noch nie so schlecht gefühlt habe wie jetzt. Durch beruflichen und privaten Dauerstress und Covid Homeoffice habe ich in einem Jahr 25 Kilo zugenommen.

      Ich denke, auch da ich eine kleine Tochter habe, ist jetzt die Zeit gekommen um mich möglichst bald operieren zu lassen. In Remscheid stellten sie mir die Schlauchmagen OP in 2,5 Monaten in Aussicht und waren supernett und positiv. Ich ging dann zu meiner Psychologin, die ich noch nicht sehr lange habe und vor allem wegen meiner schwierigen Beziehung aufsuchte und erzählte ihr von meinem Vorhaben, ich hatte es auch vorher schon erwähnt. Die Psychologin sagte mir, sie würde mir abraten von der OP. Patient*innen wie ich müssten dringend in eine psychosomatische Klinik gehen, und das mindestens 3 mal für jeweils 6 Wochen, bis sich in Sachen Suchtverhalten etwas ändere. Erst dann solle ich mich operieren lassen. Ich würde auf den Abgrund zusteuern und es wäre sicher, dass ich danach eine Alkohol- oder Kaufsucht oder vielleicht noch Schlimmeres entwickeln würde. Dann riet sie mir noch eine Schwerbehinderung zu beantragen, da ich Arthrose in Knien habe und eben dick bin... darüber hatten wir noch nie gesprochen und sie tat so, als wäre das doch völlig klar.

      Ehrlich gesagt bin ich jetzt sauer und irgendwie verstört. Das Essen eine Sucht ist, und das die Magen Op nur ein Hilfsmittel ist, weiss ich auch. Ich fühle mich von ihr aber als echter "Fall" eingeordnet und das kenne ich nicht und ich finde es auch irgendwie beleidigend bzw. beängstigend. Ich verstehe zwar die Sorge der Psychologin, ich hatte aber den Eindruck dass sie sich überfordert fühlt davon, dass sie denkt, sie muss mir unbedingt helfen. Ich habe meine Entscheidung gefällt und will mich so bald es geht operieren lassen.

      Wenn ich operiert bin, werde ich mich auch sehr gern mit therapeutischer Begleitung mit dem Suchtverhalten auseinandersetzen, wenn es nötig wird. Wie war das denn bei euch mit der Suchtverlagerung? Ist es wirklich so krass, dass man sich dann eine alternative Sucht sucht? und was haltet ihr von psychosomatischen Klinikaufenthalten? Ich finde Therapien und sich mit sich in einem klinischen Setting auseinandersetzen zu können eigentlich meistens gut und interessant, wenn man die Möglichkeit bekommt. Jetzt aber ist meine Tochter 7 Jahre alt, ihr Vater ist grade im Krankenhaus, da er chronisch krank ist, und ich möchte ihr jetzt keine längere Phase ohne mich zumuten... Ich höre sonst gern auf Ratschläge von Expert*innen aber in diesem Fall nicht. Ich war außerdem schon seit ich 7 bin wegen Adipositas beim Psychologen, bei OA, im Autogenen Training, in der Kinderkur und weiss Gott wo!

      Was denkt ihr dazu und welche Erfahrungen habt ihr mit eurer Sucht gemacht?
      Danke im Voraus :] und allerliebste Grüße,

      Sittingbull
      Viele Grüße,
      Sittingbull <3
    • Meine Erfahrung mit Psychotherapie, Facharzt, Reha, Tagesklinik, Medikamente ist, es bringt garnichts. Vor wenigen Jahren ist die erneute Behandlung beim Therapeuten und Tagesklinik gescheitert, da keine Aussicht auf Besserung. Den besten Erfolg auf die Psyche hat die Magen OP gebracht. Zwar komisch aber ist so.
      Mit dem richtigen BMI Rechner Normalgewicht.
    • Breffi schrieb:

      Meine Erfahrung mit Psychotherapie, Facharzt, Reha, Tagesklinik, Medikamente ist, es bringt garnichts. Vor wenigen Jahren ist die erneute Behandlung beim Therapeuten und Tagesklinik gescheitert, da keine Aussicht auf Besserung. Den besten Erfolg auf die Psyche hat die Magen OP gebracht. Zwar komisch aber ist so.
      Hallo Breffi,
      ja das Gefühl habe ich auch. Ich freu mich so sehr darauf... Ist ja bei dir auch noch nicht so lange her. Das muss so ein Hammergefühl sein!
      Viele Grüße,
      Sittingbull <3
    • Ich denke das wichtigste, ist das Erkennen des Problems. Wenn man es sich eingesteht, ist man schon auf dem Weg zur Heilung. Ich habe weit vor der OP meine Ernährung auf Intervallfasten umgestellt. Erst 14/10 und später 16/8 - also 14 Stunden fasten und nur den restlichen Tag essen usw. Anfangs egal was, Hauptsache ich habe mich an die Zeiten gehalten. Nach und nach habe ich das dann mit meiner Ernährungsberatung modifiziert und so bis zur OP 15 kg abgenommen.
      Damit habe ich mir bewiesen, das ich das kann.

      Die Psychiaterin hat mir das dann auch so bestätigt.

      Eine Kaufsucht (Alkohol ist mit bariatrischer OP sehr durchschlagend und ich meide ihn komplett) habe ich bislang nicht, allerdings triggern einen schon die vielen Dinge, die man plötzlich kaufen kann. Plötzlich gibt es ja in jedem Onlineshop alles in Größen in die ich auch wieder reinpasse. Da muss ich mich schon zügeln. Man muss sich selbst immer weiter hinterfragen.

      Die Aussagen, vor allem mit der Schwerbehinderung, finde ich absolut daneben. Ich konnte zu Beginn des MMK nur noch auf Krücken laufen und heute gehe ich täglich 2-3 km mit meinem Hund über Felder und durch den Wald. Allein das war die OP wert.

      Ich kann nur zur OP raten. Vielleicht hat deine Psychologin nicht soviel Erfahrung mit Patienten wie uns. Die Kliniken arbeiten meist mit einer psychologischen Klinik zusammen, vielleicht kannst du dort mal das Gespräch suchen.
      Beginn MMK Dezember 2019 - 134,5 kg auf 1,69 m

      10. November 2020 - 99,9 kg endlich UHU :love:

      Ziel erreicht - Normalgewicht
    • Hallo,

      ich schreibe mal kurz, was ich darüber denke, ich hoffe es wird nicht zu wirr.

      Auch ich bin davon ausgegangen, das Essen bei mir eine Sucht ist, die in der Psyche begründet liegt. Jahrelang habe ich mich damit auseinandergesetzt, was der Grund dafür ist, habe geschaut, was ich dagegen tun kann.
      Tja, geholfen hat mir nix, ich hab es zum Schluss auf einen BMI von 48,3 gebracht und körperlich war ich echt kaum belastbar.
      Jetzt bin ich seit acht Monaten operiert und es geht mir gut, wirklich gut, auch der Psyche. Klar, ich hab auch mal schlechte Tage, aber im großen und Ganzen ist echt alles im Lack.
      Bisher konnte ich bei mir keine Suchtverlagerung feststellen. Alkohol trinke ich seit der OP gar nicht mehr, vorher auch schon wenig. Ok, jetzt im Lockdown zocke ich phasenweise fast Suchthaft Mensch Ärgere Dich nicht mit unserer Tochter, aber ich bekomme auch keine Entzugserscheinungen wenn wir das ein paar Tage nicht tun.
      Selbst Shopping, vor allen Dingen Klamotten, was ja jetzt echt wieder sehr gut geht, artet nicht aus. Ich weiß, mich überfordern zu viele Klamotten. Ok, Hundeshopping artet gerade etwas aus, aber das Ding braucht das, Punkt.
      Sport ist auch nicht von Sucht geprägt, ich bewege mich meistens gerne, kann aber auch mal faulenzen.
      Sexsucht ist auch nicht, das verhütet spätestens wieder der Hund ;-).

      Was ich aber feststelle ist, Dinge, denen ich früher trotz aller Willenskraft nicht lange widerstehen konnte, sind mir heute echt relativ egal. Süßigkeiten habe ich seit der OP nicht gegessen, Kuchen, Kekse, alles nicht. Und es fehlt mir auch nicht. Ich mag Süß seit dem Tag der OP nicht mehr.

      Ich persönlich bin mir gar nicht mehr so sicher, das Esssucht immer psychisch bedingt ist. Manchmal habe ich echt das Gefühl, da laufen eher irgendwelche biochemischen Prozesse, oder Bodenstoffe oder weiß der Geier schief.

      Ok, es sind auch erst 8 Monate, aber ich kann bisher relativ problemlos meine Regeln, die relativ streng sind, einhalten.

      LG Waterbottle
    • Grisu X schrieb:

      Die Aussagen, vor allem mit der Schwerbehinderung, finde ich absolut daneben.
      Finde ich nicht. Ich habe mich in gut 20 Jahren von GdB 30 zum Scherbehindertenausweis hochgearbeitet. Der GdB kann ja auch nur befristet sein. Eine Gleichstellung oder Ausweis hat auch Vorteile. Durch den GdB ändert sich ja nichts an der Gesundheit. Mein GdB ist unbefristet. Einen Verschlimmerungsantrag werde Ich nicht stellen, da die Gesundheit neu bewertet wird und ich auch den Ausweis verlieren könnte. Ich liebe mein Frührentnerdasein.
      Mit dem richtigen BMI Rechner Normalgewicht.
    • Breffi schrieb:

      Grisu X schrieb:

      Die Aussagen, vor allem mit der Schwerbehinderung, finde ich absolut daneben.
      Finde ich nicht. Ich habe mich in gut 20 Jahren von GdB 30 zum Scherbehindertenausweis hochgearbeitet. Eine Gleichstellung oder Ausweises hat auch Vorteile. Durch den GdB ändert sich ja nichts an der Gesundheit. Ich liebe mein Frührentnerdasein.
      Es kommt ja auf den Fall an. In meinem Fall ist jetzt keine Behinderung mehr da und je nach Beruf ist ein Schwerbehindertenausweis nicht immer hilfreich. Zumindest sollte die Möglichkeit der Heilung an erster Stelle kommen.
      Beginn MMK Dezember 2019 - 134,5 kg auf 1,69 m

      10. November 2020 - 99,9 kg endlich UHU :love:

      Ziel erreicht - Normalgewicht
    • Vielen Dank für eure Antworten, das hilft mir wirklich sehr weiter. Ich habe ganz stark das Gefühl, das mit der OP meine Esssucht weg sein wird, obwohl ich natürlich weiss, dass es bei manchen Operierten auch anders lief. Zu viel Einkaufen mache ich jetzt schon, aber aus Frust. Ich könnte mir vorstellen, dass das sogar weniger wird wenn ich mich wieder besser bewegen kann. Alkohol trinke ich fast garnicht, was ich aber grad für einen Spleen entwickle ist, dass ich ab und zu Zero Kalorien Energy Drinks trinke und mir die eigentlich täglich reinziehen könnte, weil ich so schlapp bin. Aber das mach ich auch nicht jeden Tag weil ich weiss, dass die auf die Dauer ungesund sind. Ich plane wenn ich operiert bin wieder mehr rumzureisen, herumzulaufen und Fahrrad zu fahren ohne ständig am Ende zu sein, davon träum ich... :) Ich glaube mit dem Vorschlag des Antrags einer Schwerbehinderung wollte die Psychologin mir helfen da ich beruflich sehr unter Druck stehe, und sie denkt, dass ich dadurch vor Kündigung etc. geschützt sein könnte. Das ist am Theater aber sowieso anders, da haben wir immer zeitlich befristete Verträge. Ich fand's nur komisch, dass sie das so adhoc als Alternative zur OP vorgeschlagen hat. Ich merke jetzt seitdem ich im Januar Covid hatte und mich kaum noch bewegt habe, dass meine Beine /Knie es nicht mehr lange machen, wenn ich nicht bald abspecke und ich bin superschlapp... Ich bin mal gespannt ob es in Benrath wirklich so schnell klappt mit der OP. Wäre echt schön.
      Viele Grüße,
      Sittingbull <3
    • Leider ist die Eßsucht schwer zu behandeln, denn essen müssen wir. Wenn ich Trinker wäre und kein Alkohol mehr trinke oder Raucher und keine Zigarette mehr rauche oder Spielsüchtig wäre usw kann man durch weglassen seine Sucht in Griff bekommen aber essen muss man und so wird man immer wieder verführt.

      Die OP hat mir geholfen ich bin schnell satt und mein Geschmack was das essen betrifft hat sich geändert, früher habe ich viel Cola getrunken jetzt nur Stilles Wasser süßes mag ich nicht mehr lieber herbes. Ich bereue die OP nicht ohne sie, wer weis ob ich hier noch sitzen würde, habe jedes Jahr 15 bis 20 Kilo zugenommen.
      Drücke die Daumen das alles klappt.
    • sittingbull schrieb:

      Ich habe ganz stark das Gefühl, das mit der OP meine Esssucht weg sein wird
      Eine Sucht spielt sich im Kopf und nicht im Magen ab. Du wirst ja am Magen operiert und nicht am Kopf. Wenn du also dick geworden bist, weil du eine Esssucht hast, ist die durch die OP nicht verschwunden, denn die Sucht nach Essen hat immer tiefliegende Gründe. Es gab Auslöser auf die du mit Essverhalten reagiert hast und irgendwann wurde das dann auch noch automatisiertes Verhalten. Das kommt nicht selten dazu.
      Und zu Beginn kannst du der Esssucht nicht fröhnen, weil es sehr weh tun würde und weil man auch zu Beginn sehr diszipliniert, motiviert und ängstlich ist, etwas kaputt zu machen. Aber irgendwann ist der OP-Effekt weg und dann macht sich der Kopf wieder breit, denn die Suchtgedanken wurden ja nicht "verarbeitet", daran wurde ja nicht "gearbeitet", sie sind ja noch da, lagen nur eine Zeit brach.
      Und genau da setzt das MMK an, bereitet dich psychologisch darauf vor, deshalb ist das so wichtig - das nur mal so am Rande.
      Ob du einen Klinikaufenthalt brauchst um nach der OP nicht in eine Suchtverlagerung zu fallen, kann dir hier niemand beantworten.
      Ich kenne sehr viele, die ihre Sucht verlagert haben. Hier im Forum, in FB Gruppen, im Freundeskreis, in anderen Foren. Da spielt plötzlich erheblicher Alkoholkonsum eine Rolle, aber auch sehr häufig Anorexie, also das gar nicht mehr Essen und ganz oft eine Kaufsucht und nicht zu verachten die Sportsucht, um nur so die Häufigsten zu nennen. Und die Gefahr daran zu erkranken ist viel größer, wenn man sich psychologisch NICHT vorbereitet hat, an keiner therapeutischen Begleitung teilgenommen hat, was das Essverhalten angeht, etc.

      ABER, letztlich kann dir hier niemand helfen oder die Entscheidung abnehmen. Du musst sie für dich ganz allein treffen, was dir dein Gefühl sagt, solltest aber die Fakten nicht außer Acht lassen und vielleicht auch ein wenig quer lesen, dich informieren, etc.

      Alles Gute für dich.
      Grüße von Tanni
      RNY-Magenbypass am 24.06.20
      Mein Bypass-Tagebuch
    • Hallo Tanni, danke für deine Antwort. Ich bin in Therapie seit ich denken kann... wie weiter oben geschrieben hatte ich meine erste Therapie als in der sechsten Klasse wegen Übergewicht. Als Kind war ich auch schon beim autogenen Training deswegen. Meine Eltern waren beide Mediziner und haben mit mir jede Diät auf dem Planeten durchprobiert. Ich war bei der Kinderkur, habe während des Studiums dann eine Psychoanalyse gemacht. Vor 10 Jahren hab ich dann wieder mit tiefenpsychologisch fundierter Gesprächstherapie angefangen, mit Pausen immer wieder bis heute. Dann war ich auch bei Overeaters Anonymous eine Zeit lang, ich hab das M.O.B.I.L.I.S. Programm der Uni Freiburg gemacht, war in Hypnose und bei Yoga für Dicke. Hypnose, Yoga und auch Meditation fand ich bisher am Wirksamsten. Ich habe zwischendurch auch immer wieder abgespeckt aber nur unter größter Entsagung mit Eiweißshakes und sonst nix. Ich habe auch das MMK bei Martin Susewind in Berlin in der MIC gemacht, bin dann aber nach Düsseldorf gezogen, des Jobs wegen. Hatte vorher auch schon mal das MMK bei Dr. Rosenthal in Berlin gemacht, aber bin dabei schwanger geworden. Hab also Einiges durch... :/ Jetzt mit fast 50 geben meine Knie auf... ich schaffe es einfach nicht mehr, laufe aber täglich trotzdem ca. 8000- 10000 Schritte aber eiere voll rum und es tut höllisch weh. Ich hatte auch immer die Vorstellung, dass ich es selber schaffen will. Jetzt nicht mehr, bzw, ich muss es dann ja doch selber schaffen. Deshalb könnte ich wohl von Ultima Ratio sprechen was die OP betrifft, und vermutlich waren die Kollegen in Remscheid auch deshalb so schnell bereit mir eine OP einzuräumen. Wenn ich die Liste lese, kann ich es selber kaum glauben,.. Krasses Thema Übergewicht, mein ganzes Leben lang. Ich werde jedenfalls berichten, wie es weitergeht und gehe demnächst noch zweimal im Monat zu einer Gruppentherapie für Leute mit Essstörung. wenn ich das auf die Reihe kriege... Viele Grüße, Sittingbull
      Viele Grüße,
      Sittingbull <3

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von sittingbull ()

    • @sittingbull,
      ich habe eine Suchtverlagerung. Mein nicht mehr soviel Essen können habe ich bisher kompensiert mit:
      • Essstörung (Laxativa)
      • Kaufsucht (unüberlegte Spontankäufe in kurzen Abständen)
      • Alkohol (habe zeitweise jeden Abend 2 Likörchen mit Schlauchmagen getrunken)
      • ausgeprägtere Depressionsschübe (schwere bis mittelschwere Depression)
      Nicht das ich jetzt alles auf einmal hätte :D aber mit jeder von Ihnen habe ich über kurz oder lang Bekanntschaft gemacht.
      Breffi kann ich nicht ganz zustimmen. Ich habe auch schlechte Erfahrung mit Psychosomatischen Kliniken oder einer Klinik für Essstörung gemacht. Medikamente haben bei mir ebenfalls nicht angeschlagen, was aber wohl eher die Ausnahme ist.
      Mit meinen beiden Therapeutinnen für die Verhaltenstherapie habe ich persönlich jedoch sehr gute Erfahrungen gemacht.

      Das wird wohl jeder anders wahrnehmen und ich würde das Feld der Medizin hier eher nicht über einen Kamm scheren wollen.
      Äh, das war ich nicht - diese komische Signatur
    • Eine gute Psychologin würde Dir Ihre Bedenken sagen, Dich aber auf Deinem Weg begleiten.
      Das was sie gemacht hat... naja muss man nix zu sagen.

      Ich war schon mehrmals in Psychosomatischen Kliniken, das was sie von Dir will ist eine Intervalltherapie, ich denke Verhaltenstherapie. Ansich keine schlechte Therapie, wenn man sich drauf einlässt, aber leider auch sehr langwierig.

      Ich hab sowohl Krisentherapie als auch Intervalltherapie, Traumatherapie und EMDR hinter mir... letztendlich bin ich seid 11 Jahren voll berentet. Je nach Therapeut ( es muss einfach passen ) kann sowas schon helfen, wenn man sich versteht und miteinander arbeitet.

      Bei mir hat man aufgegeben, nennt sich dann so nett "austherapiert", das Trauma sitzt zu tief.

      Trotzdem habe ich die Bypass OP gemacht, aber auch mit Angst der Suchtverlagerung. Ich hab damals mich selbst verletzt, danach war ich Kettenraucherin, dann kam das Essen dazu... im MMK hab ich aufgehört zu rauchen, die OP ist nun 5 Monate her, bisher keine Suchtverlagerung. Und falls ich merke da passiert etwas falsches, dann habe ich eine Psychologin an der ich mich wenden kann.
      13.01.2020 Start MMK
      08.10.2020 OP Roux-y Magenbypass
      114kg auf 72 kg ( Stand 21.05.2021 ) :yippieh:
    • sittingbull schrieb:

      Hallo Tanni, danke für deine Antwort. Ich bin in Therapie seit ich denken kann... wie weiter oben geschrieben hatte ich meine erste Therapie als in der sechsten Klasse wegen Übergewicht. Als Kind war ich auch schon beim autogenen Training deswegen. Meine Eltern waren beide Mediziner und haben mit mir jede Diät auf dem Planeten durchprobiert. Ich war bei der Kinderkur, habe während des Studiums dann eine Psychoanalyse gemacht. Vor 10 Jahren hab ich dann wieder mit tiefenpsychologisch fundierter Gesprächstherapie angefangen, mit Pausen immer wieder bis heute. Dann war ich auch bei Overeaters Anonymous eine Zeit lang, ich hab das M.O.B.I.L.I.S. Programm der Uni Freiburg gemacht, war in Hypnose und bei Yoga für Dicke. Hypnose, Yoga und auch Meditation fand ich bisher am Wirksamsten. Ich habe zwischendurch auch immer wieder abgespeckt aber nur unter größter Entsagung mit Eiweißshakes und sonst nix. Ich habe auch das MMK bei Martin Susewind in Berlin in der MIC gemacht, bin dann aber nach Düsseldorf gezogen, des Jobs wegen. Hatte vorher auch schon mal das MMK bei Dr. Rosenthal in Berlin gemacht, aber bin dabei schwanger geworden. Hab also Einiges durch... :/ Jetzt mit fast 50 geben meine Knie auf... ich schaffe es einfach nicht mehr, laufe aber täglich trotzdem ca. 8000- 10000 Schritte aber eiere voll rum und es tut höllisch weh. Ich hatte auch immer die Vorstellung, dass ich es selber schaffen will. Jetzt nicht mehr, bzw, ich muss es dann ja doch selber schaffen. Deshalb könnte ich wohl von Ultima Ratio sprechen was die OP betrifft, und vermutlich waren die Kollegen in Remscheid auch deshalb so schnell bereit mir eine OP einzuräumen. Wenn ich die Liste lese, kann ich es selber kaum glauben,.. Krasses Thema Übergewicht, mein ganzes Leben lang. Ich werde jedenfalls berichten, wie es weitergeht und gehe demnächst noch zweimal im Monat zu einer Gruppentherapie für Leute mit Essstörung. wenn ich das auf die Reihe kriege... Viele Grüße, Sittingbull
      Du musst dich NICHT vor mir rechtfertigen. :friends:
      Wenn du es alles aufgeschrieben hast, um mir das zu erörtern ist es natürlich okay. :]
      Und glaube mir, ich kenne deinen Weg. Ich bin seit meinem 5. Lebensjahr übergewichtig und seit meinem 12. Lebensjahr dick. Meine erste Diät habe ich mit 12 gemacht und im Laufe meines Lebens 26 "bekannte" namhafte Diäten gemacht, von den eigenen verzweifelten Versuchen ganz zu schweigen. Naja plus Kliniken, Sportprogramme, 29 Jahre Psychotherapie (Gesprächstherapie, Verhaltenstherapie, Psychoanalyse, Tiefenpsychologische Therapie, Systemische Therapie, ach und wie sie alle heißen - bis Dezember 2020) - Austherapiert. Ach, Hypnose hatte ich vergessen.
      Und soll ich dir was sagen?
      Meine Binge-Eating-Störung habe ich ganz alleine geheilt. Aus eigener Kraft und da bin ich mächtig, mächtig stolz drauf! Dafür habe ich gekämpft und gelitten, aber niemand wollte mir helfen, ich sei austherapiert und niemand fühlte sich zuständig für BED. Hätte ich Anorexie gehabt oder Bulimie hätte es Ansprechpartner ohne Ende gegeben, aber bei Adipositas und BED war kein Psychotherapeut in der Lage, fühlte sich nicht qualifiziert. Super.
      Und so habe ich gelernt, auch meine Esssucht selber zu behandeln, selber in den Griff zu kriegen, mich lesen zu lernen, verstehen zu lernen, woher die Sucht kommt, was wann der Auslöser war, warum ich wie reagiert habe und wie ich das durchbrechen kann.
      Ich kann dir nicht sagen, wieviel ich dazu gelesen habe, Seminare besucht habe, Sach- und Fachliteratur verschlungen habe. Ich lese ca. 220 Bücher im Jahr und davon mindestens 80 Sach- und Fachbücher! Ich tue alles dafür um gesund zu werden, weil mir irgendwie alle anderen nicht helfen können, wenn es um die Psyche und mein Essverhalten geht. Sie fühlen sich alle überfordert, nicht qualifiziert.
      Deshalb verstehe ich dich so gut, glaube mir.
      Auch ich bin den Weg des Umbaus gegangen. In erster Linie zwar wegen einem so starken Reflux, der zu Asthmaproblemen geführt hat, zu Schlaflosigkeit durch Sitzschlaf in der Nacht und all sowas, ABER, ich wusste auch, dass mir dadurch die Möglichkeit einer weiteren Abnahme gegeben war, ABER, ich habe 5 Jahre mit diesem Reflux gelebt, WEIL ich wusste, dass ich für diesen Umbau vom Kopf her nicht bereit bin und versagen würde. Ich wusste, ich MUSS die Binge-Eating-Störung vorher in den Griff kriegen und herausfinden, warum ich esssüchtig bin. Das war mir klar. Und das hat quälende 5 Jahre gedauert. Die Umbau OP wurde mir 2015 angeboten, gewollt habe ich sie erst 2020...
      Grüße von Tanni
      RNY-Magenbypass am 24.06.20
      Mein Bypass-Tagebuch
    • Hattest Du denn vorher schon Suchtprobleme (ausser beim Essverhalten)?

      Ich selber bin ein begeisterter Fan von Psychotherapie - ohne sie wäre ich heute nicht da, wo ich gerade bin. An mir zu arbeiten und mich in Mini-Schritten zu verändern würde ich ohne nicht schaffen.

      Sie hat ganz schön ausgeholt - dafür dass Eure Bande des Vetrauens noch ganz zart ist. Ich finde es nicht richtig, dass sie ihre Meinung derart dominant in den Vordergrund stellt. Als erstes hätte sie ihre Unterstützung signalisieren müssen. Macht keinen so guten Eindruck auf mich.

      Vielleicht bekommst Du nach OP psychische Probleme, mit denen Du jetzt gar nicht rechnest, oder auch eben nicht. Du wirst flexibel mit der Situation umgehen müssen, was auch immer Dich erwartet, aber Dich jetzt prophylaktisch therapieren zu lassen, ich weiß nicht. Vielleicht hat sie aber auch gemeint, dass Du momenatn so viele Baustellen hast um die man sich eventuell vor einer so weitreichenden OP ihrer Meinung nach kümmern müsste?

      Ein GdB bringt nur Vorteile mit sich. Ich denke, erstmal muss man den Schock verkraften, sich mit dem Label schwerbehindert auseinander zu setzten. Du selbst kannst bestimmen, imwieweit Du die beruflichen Vorteile (mehr Urlaub, bester Kündigungsschutz) daraus nutzen möchtest. Es ist nicht verpflichtend, die Schwerbehinderung beim Arbeitgeber zu melden oder gar bei einem Bewerbungsgespräch zu erwähnen.

      Ich an Deiner Stelle würde micht noch bei einer anderen Therapeutin vorstellen. Dann hast Du den Direktvergleich, ob Du bei Deiner jetzigen gut aufgehoben bist. Aus der Ferne würder ich meinen, eher nicht.

      @Zita1979
      austherapiert gibt es nicht. In Deutschland werden die Therapiestunden nach Ausbildung des Therapeuten genehmigt (z.B. wenige in einer Gesprächstherapie, massig in einer Psychoanalyse) und nicht nach Schwere der Erkrankung. Das ist bullshit und wird in anderen Ländern auch anders gehandhabt. Ein tiefsitzendes Trauma heilt nicht aus und wird je nach Lebenssituation immer wieder Begleitung brauchen.
    • Hi sittingbull,

      ich bin seit 2,5 Jahren operiert, habe einen Bypass und habe knapp 60 kg abgenommen.Noch halte ich das Gewicht. Eine WHO habe ich auch schon, also insgesamt ein neues Leben das ich nicht mehr missen möchte.

      Sucht entsteht im Essbereich meistens sehr früh in der Kindheit und bildet sich neben psychischen Strukturen auch in körperlichen, v.a. in den Hirnstrukturen- ab, über das Belohnungssystem.
      Zucker ist stärker als Kokain, wirkt aber zum Glück langsamer ....Adipositas ist eine lebenslange Erkrankung, viele Mechanismen im Körper und in der Psyche verhindern eine dauerhafte Abnahme.

      Meiner Meinung nach war die OP meine einzigste Rettung davor. Suchtverlagerung ist danach aber tatsächlich ein Thema, bei den meisten ist es Alkohol, da Alkohol nun schneller und stärker wirkt...eine Sucht davon geht relativ schnell. Auch ist Depression ein Thema weil Essen als emotionale Regulation entfällt, was auch häufig den Alkabusus als Selbstmedikation erklärt.

      Inwieweit deine Therapeutin mit ihrer Warnung wirklich Recht hat kannst nur du beurteilen, du bist der Experte für Dich. Hinweise von ihr in die genannten Richtungen sind zwar legitim und richtig, eine absolute Aussage aber ist weder fachlich noch menschlich gut. Ist eh egal was die Therapeutin sagt, Du entscheidest, dein Leben.
      IN der Therapieausbildung, zumindest in der VT Ausbildung, war Adipositas kein Thema, leider, ebenso nicht im Psychologie- Studium, dass ist der Grund warum sich da kaum ein Therapeut auskennt, auch weil es keine abrechenbare Ziffer dafür gibt.

      Die OP, der Weg dorthin, das Leben danach, ein echtes Abenteuer, mit vielen Chancen und leider auch mit Risiken.
      Das sichere Abnehmen nach einer OP ist ein sehr großer positiver Verstärker von "richtigen" Verhalten, den gilt es zu nutzen, eine große und wichtige Change auf Veränderung, keine Garantie auf Nachhaltigkeit.

      Ich persönlich habe mir noch einen Hund angeschafft, Bewegung ist ein Schlüssel für nachhaltige Abnahme.
      Auch finde ich Spiritualität, Meditation, Yoga, also Alles aus dem Bereich der Selbstachtsamkeit wichtig, völlig wurscht was du machst, aber zu wissen wie es einem selber geht und zu wissen was ich machen kann -wenn es mir schlecht geht- ist ohne Essen und Alkohol oder Medikamenten post OP umso wichtiger.
      Es ist also eine Frage des Bewusstseins mir selbst gegenüber mit dem ich unterwegs bin, dass ist übrigens auch in einer Psychotherapie der größere Wirkfaktor als irgendwelche therapeutische Techniken.
      Geduld im Sinne von dulden, negativer Emotionen, ist das Ziel. Sollte dir das gelingen wirst du nie mehr Probleme mit Suchtverlagerungen haben, aber Geduld zu lernen finde ich persönlich sehr schwer.

      Das Selbstwert steigt im Verhältnis zur Gewichtsabnahme...das kann sich umdrehen und dann wird es hart! Das sollte anfangs voll genutzt werden, voller Selbstwert ins neue Leben, dass ist schon sehr geil.

      Mediziner sind bei diesem Weg wichtig, Psychologen die sich auskennen sind leider rar, selbst Ernährungsberater fand ich weniger hilfreich als erwartet....wichtig ist es sich selbst zu informieren, du bist hier, hast also schonmal viel richtig gemacht, warst schon in der Klinik und bist in Therapie.

      Viel Glück Dir und bleib weiter aktiv, alleine werden sich ansonsten deine Probleme nicht lösen, dass ist Fakt.
      :135:
    • @Fender, vielen Dank für deine Antwort.
      Einiges was du sagst, kenne ich sehr gut und teile deine Meinung. z.B. dass es sehr wichtig ist, mich selbst zu kennen und selbstachtsam zu sein. Es ist für mich ganz schön irre, dass ich jetzt mit fast 50 immer noch mit dem selben Problem beschäftigt bin, mit dem ich schon seit früher Kindheit zu tun habe. Ich bin schon mein ganzes Leben lang dick und bin einfach sehr erschöpft davon, mich immer mit dem zu viel Essen auseinanderzusetzen und immer so viel Gewicht mit mir herumzuschleppen. Ich kann mir auch vorstellen, das es ganz schön krass ist, ein Körpergefühl und Körperbild abzulegen, mit dem man sein ganzes Leben umgegangen ist und das auch die Funktion hatte und hat mich zu schützen. Ein riesiges Thema für mich ist das mit mir selber umgehen können denn komischerweise hab ich für die Schwächen der anderen irgendwie mehr Verständnis als für meine eigenen. Depressionen hab ich auch in dick, bin aber bisher immer doch immer selbst wieder hoch gekommen. Ich habe das Vertrauen, das ich klarkommen werde, auch wenn ich mich nicht mehr mit Essen ablenken, unterhalten und trösten kann - denn im Moment esse ich vor allem deshalb so viel, weil ich unglücklich darüber bin, dass ich so dick bin und mich so schlecht bewegen kann... Ist natürlich absurd... aber wenn ich operiert bin, bin ich wenigstens nicht mehr so schwer und dann hoffentlich auch bald beweglicher. Ich bin vor eineinhalb Jahren von Berlin nach Düsseldorf gezogen und hier kriegt man zwar schneller Arzttermine aber dafür haben Therapeut*innen und Ärzte weniger Verständnis für meine Skurrilität als Künstlerin und Profi-Spinnerin, die in Berlin eher locker gesehen werden. Mir ist aufgefallen, dass ich am schlanksten war und mein Leben am besten lief, wenn ich viel meditiert habe und dadurch der ganze Tagesablauf eigentlich wie eine spirituelle Praxis war. Offenbar macht die Meditation etwas im Hirn, was mich so beruhigt, dass ich mich nicht ständig mit essen beruhigen muss. Manchmal habe ich das Gefühl, dass wenn ich mich nicht die ganze Zeit vollstopfe, ich vor lauter innerer Unruhe wegfliege... aber naja, das versteht wahrscheinlich auch nur jemand, der so eine ähnliche Geschichte hat. Sorry wenn ich so spät abends schreibe, kann ich mich nicht mehr so richtig konzentrieren, bin dir aber sehr dankbar für deine lieben Worte. Am Ende müssen wir mit uns selbst leben und uns selbst Freund*in und Unterstützung sein. Gute Nacht und liebe Grüße, sittingbull
      Viele Grüße,
      Sittingbull <3
    • Hallo @mi-ri

      vielen Dank dir auch für deine Antwort. Ich kenn mich mit dem Schreiben im Forum noch nicht so gut aus und wollte dir eigentlich direkt auf deinen Beitrag antworten ... mittlerweile ist meine Wut auf die Psychologin schon wieder verraucht. Es war ihr klar anzumerken, dass sie mir unbedingt helfen wollte, für mich war das allerdings etwas zu sehr mit dem Holzhammer und da sie mich auch in dem Gespräch die ganze Zeit mit einer anderen Patientin verglichen hat, die auch in einer Leitungsposition arbeitet, Adipositas hat und in eine psychosomatische Klinik kam, hatte ich den Eindruck, sie kann uns beide nicht mehr so genau auseinanderhalten. Ich habe jetzt grad keine Kraft und Zeit mir eine andere Therapeutin zu suchen, aber in diesem Stadtteil gibt es eine Psychiatrie mit einer großen psychosomatischen Abteilung, die haben eine Gruppentherapie zweiwöchentlich für Frauen mit psychosomatischen Essstörungen und da habe ich schon Vorgespräche geführt. Ich habe das nur nicht weiterverfolgt, weil ich befürchtete, dass das vielleicht bei der Kasse als Kontraindikation gelesen wird für die OP, wenn ich da jetzt hingehe... Ich hab jedenfalls jetzt schon Süchte in verschiedene Richtungen, Z.B. bin ich ziemlich Nachrichten- und Internet süchtig und arbeite schon daran, das zu reduzieren. Viel kompensiere ich auch mit Einkaufen, Kleider, Möbel und andere Kinkerlitzchen... Ich habe das Gefühl mich immer dafür belohnen zu müssen, dass ich das Leben so wie es ist, schaffe... Ich habe mir für die Zeit nach der OP vorgenommen, noch mal genau hinzusehen, ob das mit dem so viel Arbeiten eigentlich wirklich so sein muss und ob ich nicht auch andere Möglichkeiten habe, zu leben ohne Dauerstress.

      mi-ri schrieb:

      Ein GdB bringt nur Vorteile mit sich. Ich denke, erstmal muss man den Schock verkraften, sich mit dem Label schwerbehindert auseinander zu setzten. Du selbst kannst bestimmen, imwieweit Du die beruflichen Vorteile (mehr Urlaub, bester Kündigungsschutz) daraus nutzen möchtest. Es ist nicht verpflichtend, die Schwerbehinderung beim Arbeitgeber zu melden oder gar bei einem Bewerbungsgespräch zu erwähnen.''
      Ich werde mir das mit der GdB mal anschauen, vielleicht gibt es ja irgendeinen Vorteil, den ich davon haben kann. Ich finde es grundsätzlich ok, dass sie mir so etwas vorschlägt. Aber sie hat es ohne Vorbereitung rausgehauen und das fand ich ebenfalls nicht grade samtbehandschuht... Ich werd's jedenfalls mal genauer untersuchen. Liebe Grüße sittingbull
      Viele Grüße,
      Sittingbull <3
    • Der GdB wird aber auch nur vergeben bei einer dauerhaften Einbuße. Ja, mit Adipositas bekommt man einen GdB unter bestimmten Voraussetzungen, aber wenn sich der Zustand ändert, wird er auch wieder entzogen. Fraglich ist eher ob alle Voraussetzungen für eine Schwerbehinderung vorliegen, um dann die Vorteile da raus zu ziehen. Denn mit einem festgestellten GdB von 20 oder 30 wird das noch lange nichts.
      Und sind wir mal ehrlich. So ein GdB ändert ja nichts an meinem Gesundheitszustand. Ich werde dadurch nicht gesünder oder verlängerte mein Leben. Aber wenn ich die Adipositas bekämpfe, und sei es mit Hilfe einer OP, dann kann ich selbst etwas erreichen. Das schafft kein GdB und kein Merkzeichen der Welt.