Heben nach OP

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    • Heben nach OP

      Hallo zusammen,

      heute hab ich meinen OP-Termin genannt bekommen. In gut drei Wochen ist es soweit. 8o Ich habe ein Kleinkind von zwei Jahren zu Hause - ein sehr sensibles Modell, das viel Zeit bei Mama auf dem Arm verbringt. Nun habe ich heute im AZ gefragt, wie es nach der OP mit Heben aussieht. Über 5kg sollte ich nicht heben. Kind wiegt aktuell gute 15kg.

      Mir ist klar, dass ich eine Haushaltshilfe bei der KK beantragen kann. Das löst aber nicht das Problem, dass mein Kind auf meinen Arm möchte. Ich werde nun schon damit beginnen im Alltag das Tragen ausschleichen zu lassen. Aber so ganz werden wir wohl davon nicht wegkommen...

      Wie sehr schadet es, wenn man nach der OP 15kg durch die Gegend trägt? Mein Kind wird es nicht verstehen, wieso ich das plötzlich nicht mehr tun kann. ;(

      Beste Grüße
      Never
    • Wie wäre es, wenn Du nicht trägst, aber im Sitzen zum Kuscheln zur Verfügung stehst? Damit könntest Du Dich schonen und gleichzeitig dem Bedürfnis nach Nähe von Deinem Kind gerecht werden.
      Kannst ja sagen, dass Mama momentan er/sie/es nicht tragen kann, weil das dem Mama Bauch momentan nicht gut tut, aber Kuscheln im Sitzen oder Liegen dafür (fast) immer möglich ist.
    • Hallo,

      Das würde ich auch so machen, Kind im Sitzen auf den Schoss. Zeig ihm Deine Narben und erkläre dass Mama doll Aua am Bauch hat, das wird es verstehen.

      Meine Tochter hat bis zu meiner OP nur mit mir zusammen im Bett geschlafen. Ich habe ihr dann erklärt dass das nach der OP nicht mehr geht weil ich Angst habe dass sie mir in den Bauch tritt. Hat funktioniert, sie schläft seitdem in ihrem Bett :D

      Alles Gute für die OP
      Sunny0
      15.06.2020 Erstgespräch AZ Mannheim
      16.06.2020 Start MMK mit EB Startgewicht: 140kg BMI 47,9
      22.02.2021 Start Eiweißphase Gewicht: 147 kg BMI 50,4
      08.03.2021 Roux-Y-Bypass UMM
      08.05.2022 Gewicht 85 kg
    • Danke für eure Tipps, so würde ich das auf jeden Fall machen.

      In manchen Situationen ist es dann was schwieriger. :D Wenn die Laune vom Kind gerade schlecht ist, ich aber gerade ganz dringend auf Toilette muss, darf ich auch keinen Schritt tun, ohne den Pampersbomber auf den Arm zu nehmen. Ansonsten gibt es zwei Optionen: ich lasse ein total verzweifeltes Kind zurück, das bitterlich weint oder ich mache mir in die Hose.... ;( Das sind die Situationen, wo auch gutes Zureden überhaupt nicht hilft.
    • Es wird für euch beide eine Herausforderung, die ihr aber meistern werdet.
      Tragen würde ich nach der OP auf gar keinen Fall. Du kannst dir einen Narbenbruch zuziehen, das wäre nicht feierlich. Meine Zwillinge waren auch gerade 3 geworden mit meiner OP. Sprich mit ihr. Kinder verstehen sehr gut, wenn es einem nicht so gut geht. Erklär ihr, dass du aua hast und sie nicht tragen kannst, weil dann das aua noch länger dauert. Versuch sie einzubinden, indem du ihr Miniaufgaben im Haushalt gibst, Wäsche in die Waschmaschine stecken oder rausholen, etwas in die Spülmaschine stellen oder legen, durbeim aufstehen helfen. So stärkst du sie und sie fühlt sich groß und kann helfen. Das wird nicht gleich beim 1. Mal klappen, aber wenn du es ihr jedes Mal sagst, dann wird sie mit der Zeit merken, dass eigentlich alles okay ist.
      Wenn du auf die Toilette musst, dann frag sie ob sie dir die Tür aufmachen kann oder beim abtrocknen das Handtuch reichen.
      Wenn du das ruhig machst und ihr erklärst, dass du ihre Hilfe brauchst, weil du aua hast, wirst du sehen, dass auch sie daran wächst und du wirst automatisch mehr Freiheiten für dich bekommen. Wenn du wieder alles kannst, dann behalte das bei.
    • Toller Beitrag, happyroni,

      ich hätte ähnliches vorgeschlagen. Vielleicht kannst Du auch eine Puppe Deiner Tochter verbinden und ihr nahebringen, dass diese auch Hilfe von ihr braucht. So hab ich das gemacht, als ich meine 1 1/2 jährige Tochter bei der Schwangerschaft meines Jüngsten nicht mehr tragen konnte. Sie hat wunderbar mitgemacht und soweit möglich hatte sie es auch verstanden. Vielleicht habt ihr auch ein Bobbycar und Du kannst sie hinter Dir herziehen wenn Du schnell wohin musst? Weiß nicht ob das geht. :/
    • Klappte heute schon mal gar nicht. :D Dauernd war "Mama Arm" angesagt. Ich erkläre schon jetzt, dass ich bald operiert werde und es dann mit dem Tragen nicht mehr gehen wird. Das wird erst mit "ja OK" und anschließend mit "Mama Arm" quittiert. :thumbsup:

      Gut, dass wir noch drei Wochen Zeit haben, um zu üben... :rolleyes:

      Im Alltag sehe ich da tatsächlich nicht so das Problem... Kritischer ist es wirklich, wenn die Laune im Keller ist und gutes Zureden überhaupt nicht mehr hilft. Im Sitzen auf den Arm hilft da nämlich aktuell auch nicht. Das muss schon im Stehen gemacht werden. Kinder können da sehr eigensinnig sein...
    • Ich glaube da hilft nur Konsequenz. Wenn du es ihr erklärst und sie dann doch wieder hoch nimmst, wird das nicht klappen. Entweder du ziehst das jetzt durch oder nach der OP. Was kann denn schon großartig passieren, außer dass sie einen Bock bekommt, den sie ja eh dann schon hat. Es gilt auch wie sonstimhandling der Kinder: nicht reden, machen. Klingt erstmal hart, aber ich bin Beim einen Vieren damit super gut gefahren. Kurze Erklärung und dann dran halten. Das wird noch so oft passieren.
      Üben bringt da nicht viel. Sie wird nicht verstehen warum du sie auf den Arm nimmst, wenn du doch eigentlich nicht darfst oder kannst. Und wenn sich das jetzt 3 Wochen noch verfestigt, wird das noch schwieriger nach der OP. Daher mein Rat, entweder jetzt durchziehen oder nach der OP, aber mit Konsequenz und Liebe.
    • Ich bin heute nach meiner OP aus dem Krankenhaus entlassen worden und habe meine kleine Tochter endlich wieder in meine Arme schließen können. Sie kam schon angerannt und wollte auf mich draufhopsen, da habe ich zu ihr gesagt: "Momentchen, mein Mäuschen, ich muss dir mal ganz kurz was zeigen" und habe mein Shirt angehoben und ihr meinen durchlöcherten Bauch mit den blauen Flecken gezeigt. "Ich habe Aua Bauch und kann dich deshalb nicht so hochheben, wie ich gern möchte. Bitte sei vorsichtig."
      Das Töchterchen hat sich mein Aua eingehend angesehen und hat kurz drüber nachgedacht. Dann sagte sie "Okay, du arme Mama." und hat auch den ganzen Abend über recht gut aufgepasst. Klar war sie jetzt nicht optimal rücksichtsvoll und ich musste sie gelegentlich daran erinnern. Aber sie hat sich bemüht.
      Allerdings ist meine Kleine auch fast vier Jahre alt und allein deshalb in Sachen Empathie wahrscheinlich schon ein bisschen weiter als Deine. Schon durch den optischen Eindruck hat sie es verstanden.

      Auch Zweijährige verspüren schon Ansätze von Empathie, gerade wenn es um die Mama geht. Natürlich möchte auch eine Zweijährige nicht, dass es Mama schlecht geht. Aber allein mit Worten, vorallem wenn es (noch) nichts sichtbares gibt, wirst Du im Vorhinein nicht viel ausrichten können. Für ein so kleines Kind ist eine bevorstehende Verletzung viel zu abstrakt, das kann sie überhaupt noch nicht nachvollziehen. Das einzige, was Du machen kannst, ist darauf zu vertrauen, dass sie sich ein wenig erschreckt, wenn sie die Löcher sieht.

      @happyroni 's Vorschlag kann ich bedingt zustimmen. Es wird sicher funktionieren, wenn Du jetzt und ab heute aufhörst, sie hochzunehmen. Aber das wird sie erst recht nicht verstehen, wenn es keinen augenscheinlichen Grund für Dein Verhalten gibt. Das kann an anderer Stelle durchaus für Probleme sorgen. Ich bin da eher für einen etwas kooperativeren Ansatz.

      Wenn das nicht klappt: Kann das Kind nicht eventuell für ein paar Tage zu den Großeltern? Dein Kreislauf wird sicher das eine oder andere Mal ganz schön schwächeln, wenn die OP erst einmal überstanden ist. Und dann wirst Du froh sein, nicht mit deiner Tochter diskutieren zu müssen. Und du wirst sie auch nicht tragen wollen, denn nach der OP wirst Du erst mal einen starken Schmerz verspüren, den man zwar mit Schmerztabletten mildern kann, trotzdem fühlt es sich an, wie ein dicker Bauchmuskelkater. Und im Krankenhaus wird man dir eindringlich davon abraten, mehr als 5 kg zu heben.

      Ich bin sehr froh, dass sich meine Tochter - obwohl durchaus fordernd - mittlerweile etwas Rücksichtnahme angewöhnt hat. Aber das von einer Zweijährigen zu erwarten, halte ich für wenig zielführend. In diesem Alter sind sie eben noch weitgehend kleine Egos :whistling:

      Ich wünsche Dir alles Gute für deine Operation, @Nevertheless!
      Zeit, dass sich was ändert. :rosen:
    • Da jetzt noch drei Wochen Streit bis zur OP sind, könntest du vielleicht jetzt mit einem Ersatz starten. Wir haben hier ein Mädchen, dass zwar schon 6 aber emotional fast ein Baby ist. Sie lebt seit über 5 Jahren in der Wohngruppe und braucht viel Sicherheit. Wir haben schon früh damit angefangen, ihr getrage T Shirts oder Halstücher von mir zu geben. Eine 6Jährige ist mir selbst auf dem Schoß oft zu schwer :D . Sie nimmt sich dann ihr Teil, was „nach Tina riecht“ und lehnt sich auf dem Sofa an mich. Das funktioniert auch, wenn andere Betreuer im Dienst sind und sie Trost braucht.
      Generell halte ich es wie Happyroni für einen guten Zeitpunkt, sie durch kleine Aufgaben zu stärken (schon vor der OP) und die Abhängigkeit von dir etwas umzulenken auf andere Dinge. Mit 2 sind Kinder oft gut ablenkbar. Vorausgesetzt, man ist schnell :thumbsup: , sonst ist es zu spät.
    • Noch ein Tipp, wie du dich gut vorbereiten kannst auf die Zeit nach der OP: bei Pinterest findest du coole Ideen wenn du „Beschäftigung für Kleinkinder“ eingibst. Oft besser als jedes Spielzeug.
    • Die Frage des Zeitpunkts ist in der Hinsicht wichtig, denn ich denke, dass man nach der OP eher mit sich zu tun hat und nicht noch Nerven für einen "Kleinkrieg" hat.
      Ich denke auch nicht, dass es wichtig ist den Kindern alles zu visualisieren. Meine wissen bis heute nichts von der OP und mussten auch die Wunden nicht sehen. Ich wollte nicht, dass es ihnen Angst macht. Man geht ganz ins KH rein und kommt so wieder raus ohne, dass man offensichtlich krank ist. Damit wollte ich meine Kinder nicht belasten. Deshalb habe ich ihnen danach gesagt, dass ich Schmerzen am Bauch habe, keinen hochheben oder tragen kann und fertig, ich aber alle noch genauso sehr liebe. Es gab nie eine Diskussion oder so.
      Wir haben auf dem Sofa gekuschelt, ich habe viel Zeit mit vorlesen und erzählen verbracht.

      Aber jeder hat seine eigene Meinung und sein Vorgehen. Es gibt einfach kein richtig und kein falsch.

      Wenn du sie in die Vorbereitungen einbinden möchtest, dann kannst du vielleicht den Koffer mit ihr gemeinsam packen, sie kann dir ein Buch aussuchen, was du mitnehmen kannst oder so. Eine Einkaufsliste für nach der OP schreiben,... Eventuell kann sie dir auch sagen, was sie in der Zeit braucht wo du nicht da bist oder wenn du zuhause bist, aber nicht so fit oder sie eine Ablenkung benötigt. Ihr könntet eine Kiste oder einen Koffer für sie gemeinsam packen. Ein paar Bücher, ein Spiel, ein Schmusetuch, Kuscheltier,... Vielleicht ein neues Buch, was aber erst ausgepackt werden darf, wenn du wieder da bist.
      Kinder wachsen an und mit neuen Situationen, wenn man sie nur lässt und es ihnen auch zutraut.

      Du wirst deinen Weg gehen und es wird alles klappen. Und selbst wenn sie das eine oder andere Mal sauer wird und bockt. Du kannst dir ganz sicher sein, dass sie dich weiterhin liebt, so wie du auch. Sie wird damit nicht aufhören, weil du ihr eine Grenze aufzeigst.
      Ganz sicher nicht.