Schlauchmagen vs. Omega Loop - wer kann hier berichten?

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    • Das kenne ich auch gut, bin noch älter. Ich musste zwar zu keiner Kur, aber war kurz vor der Pubertät sagen wir am obersten Rand des Normalgewichts, meine fast gleichaltrige Schwester rank und schlank. Damals waren die kuriosesten Diäten in Mode, zu denen meine Mutter mich verdonnerte. Abends durfte ich eine Scheibe Schwarzbrot essen, während die übrige Familie nach Herzenslust zugriff. Mit dem Erfolg, dass ich heimlich mein ganzes Taschengeld in Chips, Schokolade, echte Cola und Hefeteilchen umsetzte :S
    • Frau_vonWegen schrieb:

      Ernährungsberatung in der Klinik war nix, das habe ich schon nach der OP gemerkt. Nett zwar, aber unflexibel und wenig hilfreich.

      Was psychologische Unterstützung angeht, sind meine Probleme nicht so groß, dass sie ärztliche Unterstützung rechtfertigen würden. Da wüsste ich auch nicht, wohin ich mich wenden sollte, wenn die Probleme keinen richtigen Krankheitswert haben.
      Allein die OP rechtfertigt den Anspruch auf eine psychologische Unterstützung.
      Ich glaube es gibt einige AZs,
      die sind echt richtig gut, dazu gehört u.a. meines. Dort kann ich jederzeit anrufen und bekomme einen Termin bei der EB oder der Psychologin. Ich meine mit ein bisschen schnippeln ist es auch bei nicht allen gemacht.
      Das hab ich aber auch vor der OP alles gefragt und danach mein AZ ausgesucht. Ich denke, dass das nicht zu verachten ist. Auch wenn ich es bisher nur 2 mal am Anfang in Anspruch genommen habe.
    • MrsBrainshaker schrieb:

      Das kenne ich auch gut, bin noch älter. Ich musste zwar zu keiner Kur, aber war kurz vor der Pubertät sagen wir am obersten Rand des Normalgewichts, meine fast gleichaltrige Schwester rank und schlank. Damals waren die kuriosesten Diäten in Mode, zu denen meine Mutter mich verdonnerte. Abends durfte ich eine Scheibe Schwarzbrot essen, während die übrige Familie nach Herzenslust zugriff. Mit dem Erfolg, dass ich heimlich mein ganzes Taschengeld in Chips, Schokolade, echte Cola und Hefeteilchen umsetzte :S
      Ja, das kenne ich auch! Ich würde ja lachen, wenn es nicht so traurig wäre.
      Wenn die Kinder größer werden, machen sie es heimlich. Meine Schwester, wie Mutter waren/sind schon immer schlank gewesen. Mein Vater nur etwas übergewichtig. Zumal es in meiner zeit als Kind keine Kleidung für übergewichtige Kinder gab... eine neue hose kaufen war ein verhasster Tagesact
    • Ich war als Kind total schlank, als junge Frau auch noch (bis Anfang/ Mitte 30). Meine mittlere Tochter kam als dickes Baby auf die Welt und hatte immer einen unstillbaren Hunger. Bis sie ca. 15 oder 16 war, habe ich für sie auch „Spezialkleidung“ kaufen müssen. Dann hat sie so viele Nahrungsmittelunvertröglichkeiten entwickelt, dass sie schlank wurde und seitdem geblieben ist. Im Dezember wird sie 27.
    • tina0403 schrieb:

      Ich war als Kind total schlank, als junge Frau auch noch (bis Anfang/ Mitte 30). Meine mittlere Tochter kam als dickes Baby auf die Welt und hatte immer einen unstillbaren Hunger. Bis sie ca. 15 oder 16 war, habe ich für sie auch „Spezialkleidung“ kaufen müssen. Dann hat sie so viele Nahrungsmittelunvertröglichkeiten entwickelt, dass sie schlank wurde und seitdem geblieben ist. Im Dezember wird sie 27.
      Puh, da hatte deine Tochter ja eigentlich Glück im Unglück <3
    • Sellerie schrieb:

      Ganz genau so empfinde ich das auch. 2008 war es noch engagierter. Jetzt ist total die Luft raus. Niemand geht auf mich ein. Meine Fragen bleiben offen und ich habe das Gefühl, dass alles pauschal abgefertigt wird. Ich bin bereits dabei mir außerhalb was zu suchen. Nur muss man das privat bezahlen, denke ich.
      Ja richtig, es ist irgendwie so massenabfertigungsmäßig. Ich will mich nicht beschweren, aber ich dachte, dass man in einem Adipositaszentrum, das sich 'Individualität' auf die Fahnen schreibt, auch individuell behandelt wird.

      Allerdings lief bisher bei mir auch alles weitestgehend komplikationsfrei. Und das AZ, in dem ich operiert wurde, hat mein MMK wirklich gut koordiniert. Deshalb will ich jetzt nicht jammern. Ich komme damit auch ganz gut klar, ich bin recht resilient.
      Nur hat nicht jeder so ein Glück wie ich. Und Unsicherheit ist natürlich trotzdem da.

      Eine Verhaltenstherapie fänd ich auch interessant. Einfach nur mal zur Probe, damit ich mein erlerntes Verhalten mal gegenprüfen kann. Wer kann sich schon sicher sein, den richtigen Weg zu gehen?

      Einfach, um mal zu schauen, ob ich alles richtig mache. Meine Einstellung kalibrieren sozusagen. Mal 'von außen jemanden drauf sehen lassen'.

      Natürlich verfolgen auch mich Ängste, dass die OP umsonst war, dass ich es nicht schaffen werde abzunehmen. Obwohl ich erst ein paar Wochen operiert bin, habe ich schon 3-4x stark an mir und an der OP gezweifelt, wenn das Gewicht mal ein paar Tage nicht runter gegangen ist. Ich habe mir zwar vorgenommen, mich nur noch monatlich zu wiegen - das klappt aber nicht so ganz. Gäbe es dieses Forum nicht (insb. den Thread von Elisabeth mit dem Thema 'Realitätsverlust'), wäre ich wohl vollends durchgedreht. Ist das schon krankhaft?

      Ich neige auch dazu, Lebensmittel als 'richtig' und 'falsch' zu klassifizieren. Schlechtes Gewissen bei 'falschem' inklusive.
      Wie viel Süßes ist zu viel? Ist die eine Handvoll Nüsse okay oder doch nicht?

      Die psychologische Eigenleistung nach so einer OP ist wirklich enorm. Dank meiner halbwegs guten Selbstreflexion und diesem Forum stehe ich aktuell noch recht gut dar. Aber stellenweise fühlt man sich doch etwas alleingelassen.
      Zeit, dass sich was ändert. :rosen:

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Frau_vonWegen ()

    • Ich glaube, dass bei Vielen jahrelanges Dicksein zu so vielen Unsicherheiten und Ängsten führt, dass keine Resilienz (mehr) vorhanden ist. Alles wird hinterfragt und das Gefühl, sich selbst zu vertrauen ist quasi nicht mehr vorhanden. Ich würde niemanden draufschlugen lassen wollen, ob ich mich richtig verhalte, das würde mir große Sorgen machen. Ich verstehe aber, wie du wohl zu diesem Gedanken kommst.
    • Also ich finde es falsch, allen Übels Wurzel in der Kindheit/Erziehung zu sehen. Auch wenn das 99% der Therapeuten gerne diagnostizieren, aber das muss wohl an deren Lehrplan liegen.
      Ich zum Beispiel hatte eine tolle Kindheit, farbenfroh und voller abwechslungsreichen Spaß. Mein Vater, gebürtiger Preuße der im Krieg in Hugo Boss Uniform in Wien kämpfte (gegen wen genau hab ich nie erfahren), befahl erst spät, er war schon über 50, meiner Mutter einen Sohn zu gebären- moi‘.

      Als Erstgeborener eines ehemaligen preußischen Offiziers genoss ich erstklassige Erziehung, die aber nichts daran änderte, erst klein und mopsig, dann groß und fett zu sein.
      Zur Bestrafung meiner Dickheit schloss mich mein Vater im Schrank ein. Als ich noch dicker wurde, schloss er sich selbst im Schrank ein. Einmal versprach er mir, zum Rummel zu fahren. In Wahrheit überquerten wir in einer nebeligen Herbstnacht mit seinem monströsen schwarzen Adenauer-Mercedes die Ungarische Grenze und er setzte mich vor einer russischen Kaserne aus. Die Sowjets hielten mich erst für einen kleinen Bären und wollten eine Mütze aus mir machen, später erkannten sie das Kind im Speckmantel und gaben mir Süßes.
      Wie ihr seht, hatte ich eine ganz normale Kindheit. Und ja – dennoch war ich stets Adipös.

      Ganz ehrlich: Niemand hat mich zum Naschen und viel essen gezwungen. Im Gegenteil, meine Mutter lief mit mir von einem Arzt zum anderen weil sie meiner Fresssucht nicht Herr werden konnte. Sie kochte Gesundes, ich fraß heimlich Schoki. Mir wurden die abstrusesten Diäten verschrieben, ich wurde auf Fastenkuren geschickt, gerade mal eine Lobotomie stand nie zur Diskussion, aber sonst hatte ich das ganze Diätscheißprogramm rauf und runter inkl. eines Exorzismus (mein Dämon war allerdings zu fett um sich aus mir heraus zu zwängen obwohl er es versucht hat. Erst Jahre später ließ ich ihn operativ durch meine sexy Sadie [SADI-S] ersetzen.)

      Womit wir wieder beim Thema sind: Ab einer gewissen Gewichtsklasse und Anzahl von Leidensjahren hilft nur noch eine OP-außer man ist … wie war das nochmal?- ach ja – ein vernunftbegabtes Lebewesen. Und wenn wir schon dabei sind, werte Mrs Brainshaker: 70% der AC-Operierten nehmen wieder zu?

      :|

      Echt jetzt?

      ||

      Du glaubst das wirklich, nur weil das …äh…wo genau steht???
      Wie auch immer.
      Ich hoffe mit dem Beitrag mindestens so geholfen zu haben wie Du mit den Deinen.

      Tata,
      Isac
    • Mensch Isac, das klingt wirklich nach einer fröhlichen Kindheit. Fast jedes Kind genießt ja das Eingesperrtsein im Schrank. Vermutlich hattest du da drin auch deine Schoki- Vorräte.
      Ich hingegen hatte eine lieblose Kindheit, war als Mittleres von Dreien stets die Anstrengende, Aufrührerische, Ungeliebte. Und dennoch war ich ein schlankes, durchtrainiertes Kind. Die Schokolade und anderen Süßigkeiten, die Oma mir und sämtlichen anderen Kindern gab (in einem Korb, der am Band vom Balkon heruntergelassen wurde), stellten keine großen Gefahr dar. Denn Kindheit in den 70ern bedeutete bei mir das Aufwachsen in einer Gärtnerei zwischen Wäldern und Seen. Ich verbrannte mehr Kalorien als ich hätte essen können, wie meine Geschwister, Cousins und Cousinen. Essen war einfach nebensächlich.
      Sogar nach der Geburt meiner drei Kinder war ich schlank und sportlich, war Nordic Walking Trainerin, machte Kampfsport (Wing Tsun) und ging rudern. Achja, Mottorrad fuhr ich auch……
      Bis ich Anfang der 2000er schwer erkrankte und das dicke Leben seinen Lauf nahm. Bis zur Sackgasse, die ich im letzten Jahr erkannte und meine vergeblichen Abnehmversuche endlich beendet werden sollten.
      So kann es eben auch gehen: ohne Dicksein in der Kindheit kommt irgendwann ein Punkt , der alles verändert.
      Zum Zeitpunkt meiner OP lag mein BMI zwar „nur“ bei etwa 41, jedoch wurde mir bestätigt, dass ich ohne OP nicht dauerhaft abnehmen würde. Und eben DAS sind die Fakten: 2% aller Übergewichtigen schaffen es, ihre Abnahme nach einer Diät zu halten. Ein verschwindend geringer Anteil der zeigt, dass bei sehr vielen Menschen die „Krücke“ OP die einzige Möglichkeit ist, aus dem Strudel des ewigen Fett-Jojo herauszukommen. Ich hätte es allein nicht geschafft. Und das, obwohl ich früher schlank war. Aber ich bewundere alle, die es allein schaffen.
    • Das nur 30% der bariatrischen OP‘s erfolgreich sind, stimmt einfach nicht. In einer Studie des renommierten
      New England Journal of Medicine steht:

      Eine große Studie aus den Vereinigten Staaten untermauert nun den vielfältigen Nutzen bariatrischen OP‘s. Im Schnitt hatten die 418 Patienten, die vor der Operation im Mittel 133,9 kg wogen, zwei Jahre nach dem Eingriff 45 Kilogramm abgenommen. Der Erfolg blieb langfristig weitgehend erhalten, selbst nach zwölf Jahren waren sie mit durchschnittlich 97,5 kg immer noch 35 kg unter dem Gewicht vor der Operation. Die Kontrollpatienten verloren bei vergleichbarem Ausgangsgewicht allenfalls ein bis zwei Kilo, wie es im „New England Journal of Medicine“ (Bd. 377, S. 1143) nachzulesen ist.


      Ich habe vor der Schlauchmagen OP auch mehrfach versucht abzunehmen. Einmal mit Atkins auch fast 50 kg geschafft. Aber nach etwa einem Jahr ging das Gewicht wieder hoch, egal was ich tat. Ich aß unverändert unter 25 g KH am Tag und war in Ketose. Der Körper gewöhnt sich an jede Ernährung irgendwann und versucht das ursprüngliche Gewicht wieder zu erreichen. So zumindest wurde es mir von den Ärzten erklärt.
      Erst die OP hat einen Reset bewirkt. Warum das so ist, weiß man wohl noch nicht genau.
      Beginn MMK Dezember 2019 - 134,5 kg auf 1,69 m

      10. November 2020 - 99,9 kg endlich UHU :love:

      Ziel erreicht - Normalgewicht

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Grisu X ()

    • Ich bin inzwischen ja der festen Überzeugung, das es irgendwelche, noch nicht in der Tiefe bekannten, hormonellen oder Stoffwechselprozesse sind, die uns dick gemacht haben.
      Meine persönliche Erfahrung NACH der OP lässt das vermuten.
      Vor der Op war ich ein echter Süßschnabel, nach der OP hat mich alles, was auch nur entfernt an süß erinnert hat dermaßen angeekelt....das war wirklich schlagartig mit dem Aufwachen nach der OP so.
      Mir war das Weißbrot am 2. Tag post OP zu süß, ich habe mich richtig geekelt!
      Babymöhrchenbrei, nicht essbar, widerlich süß, das Gleiche mit Tomatensuppe...Shakes waren die nackte Hölle, bis ich Fresubin entdeckt habe.
      Das hat sich wieder ein wenig verändert, aber ein Süßschnabel bin ich immer noch nicht.

      Auch ich habe ständig meine Psyche zu Rate gezogen, es mit Therapie versucht, um diesem Übergewicht Herr zu werden. Nein, auch das war eine Sackgasse.

      Aber: auch ich bin ein Kind der Siebziger. Und in den Siebzigern fing man an, Lebensmittel immer mehr industriell zu verarbeiten.
      Das Gemüse meiner Kindheit war tot, das kam nämlich aus der Dose. Das war totgegart....die Soßen kamen aus dem Päckchen, schön mit Geschmacksverstärkern versetzt. Wabbeliges Graubrot, aus Weißmehl.

      Ich glaube, wenn der Mikro und Makronährstoffhaushalt nicht stimmt, essen wir mehr, weil der Körper auf der Suche nach Nährstoffen ist. Wir haben aber vielleicht durch die ganze industriell gefertigte Nahrung verlernt, auf die Signale unseres Körpers zu hören und suchen an den falschen Stellen.
      Platt gesagt, fehlt dem Körper gerade z.B. Vitamin C, suchen wir nicht nach einem Apfel, oder einer Zitrone, sondern einfach nach schnell verfügbarer Nahrung.
      Ich weiß heute, nachdem ich mich OP bedingt mit dem Thema Eiweiß auseinandersetzen mußte, das ich permanent einen Eiweißmangel in meinem Leben hatte. Was bei mir übrigens auch Wassereinlagerungen begünstigt hat.
      Eiweiß ist bis heute mein Endgegner, weil ich einfach nicht auf eiweißhaltige Lebensmittel stehe. Jedenfalls nicht in den Mengen, die mein Körper bräuchte.

      Und dann kommt das Thema Zucker dazu. Meine Geschmacksnerven waren da wirklich ziemlich vers---t. Was kein Wunder ist, wenn man sich mal anschaut, wo überall in welchen Mengen Zucker reingekippt wird. Und ich glaube, das Zeug macht abhängig und man will immer mehr....
      Das Getränk meiner Kindheit war Wasser oder Zitronentee!!!! Dieser Krümeltee mit Tonnen an Zucker!

      Vor einigen Jahren habe ich eine Weile vegan gelebt, weitgehend unverarbeitet aus ganzen Pflanzen...das Gewicht ging damals ohne Anstrengung als Nebeneffekt runter. Einfach so. Als ich anfing, auch wieder verarbeitete Lebensmittel zu essen, ging es wieder rauf.

      Ich habe in meiner Kindheit und Jugend Leistungssport betrieben, war ständig auf den Beinen, nur auf Achse..trotzdem war ich nicht gertenschlank und habe da schon mit meinem Gewicht gekämpft.

      @tina0403 Es wäre für mich mal interessant, wenn Du mal etwas zu der Ernährung Deiner Kindheit schreiben würdest. Weil Du ja auch ständig in Bewegung warst aber eben schlank.
    • Ich bin auch ein Kind der Siebziger (Jahrgang 69) und mit einem riesigen Gemüsegarten aufgewachsen. Mein Vater war Gärtner. Es gab nur frisches und dazu reichlich Bewegung, denn wir lebten ländlich mit Pferden, Hunden, Hühnern und Kaninchen. Trotzdem war ich immer eher mollig, was meine schlanke Mutter dazu veranlasste, mir bereits mit 12 Jahren und 55 kg wiegend eine Diät zu verordnen. Bis 16 hatte ich die Eier Diät, Kohlsuppen Diät und natürlich die Brigitte Diät durch.
      Klappte immer, aber natürlich wog ich ein halbes Jahr später mehr als vorher. Meine Mutter (zeitlebens Größe 38) ist daran schier verzweifelt. Ich auch und mit 18 habe ich die Flucht ergriffen.
      Ich habe 2 mal aus eigener Kraft auf Normalgewicht abgenommen. Jedesmal die Euphorie, die ich hier auch ab und an bei Menschen wahrnehme, die glauben jetzt das Ei des Columbus gefunden zu haben. Leider ist abnehmen das leichte an der Sache. Die Crux ist das Halten. Ich habe mit weight watchers und Atkins ab- und wieder zugenommen obwohl ich mein Essen gewogen und exakt ausgerechnet hatte. Irgendwann kam dann immer die Resignation und auch „es ist ja egal was ich mache“ Einstellung. Das hat natürlich auch nicht geholfen.
      Beginn MMK Dezember 2019 - 134,5 kg auf 1,69 m

      10. November 2020 - 99,9 kg endlich UHU :love:

      Ziel erreicht - Normalgewicht
    • Ich bin von der Sorte, die schlecte Gefühle mit Essen kompensiert hat und gute Gefühle mit Essen erstärkt habe. Klarer Fall für den Psychiater, wo ich auch 20 Jahre war - nicht zuletzt wegen meiner Panikstörung. Und trotz aufgearbeiteter Kindheit, blieb fer JoJo. Ich konnte zwar immer wie ein Weltmeister abnehmen, aber das Gewicht nicht halten. Einmal hat es geklappt und ich habe 3 Jahre 80 kg gehlaten bei 1,75 m und dann kam das Binge Eating und ich stopfte mich auf 170 kg voll, wobei mir das Gefresse sogar Spass gemacht hat streckenweise. Also pathologische Strukturen begleiteten meinen Diätweg. Jetzt muss ich - wie gesagt - mit unkonventionellen Mitteln - meine Gewicht halten. Ich hoffe, ich bleibe am längeren Hebel sitzn.
      Liebe Grüsse Heike ...... und @llseits einen schönen Tag :katze:
    • MrsBrainshaker schrieb:

      Auf der Bodypositivity-Seite Marshmallow Mädels wird auf eine Studie verwiesen, wonach 70% der AC-Operierten wieder zunehmen.
      Kannst Du bitte den link mal einstellen? Habe den Artikel gesucht, aber nicht finden können. Danke
    • Waterbottle schrieb:

      Ich bin inzwischen ja der festen Überzeugung, das es irgendwelche, noch nicht in der Tiefe bekannten, hormonellen oder Stoffwechselprozesse sind, die uns dick gemacht haben.
      Meine persönliche Erfahrung NACH der OP lässt das vermuten.
      Vor der Op war ich ein echter Süßschnabel, nach der OP hat mich alles, was auch nur entfernt an süß erinnert hat dermaßen angeekelt....das war wirklich schlagartig mit dem Aufwachen nach der OP so.
      Mir war das Weißbrot am 2. Tag post OP zu süß, ich habe mich richtig geekelt!
      Babymöhrchenbrei, nicht essbar, widerlich süß, das Gleiche mit Tomatensuppe...Shakes waren die nackte Hölle, bis ich Fresubin entdeckt habe.
      Das hat sich wieder ein wenig verändert, aber ein Süßschnabel bin ich immer noch nicht.

      Auch ich habe ständig meine Psyche zu Rate gezogen, es mit Therapie versucht, um diesem Übergewicht Herr zu werden. Nein, auch das war eine Sackgasse.

      Aber: auch ich bin ein Kind der Siebziger. Und in den Siebzigern fing man an, Lebensmittel immer mehr industriell zu verarbeiten.
      Das Gemüse meiner Kindheit war tot, das kam nämlich aus der Dose. Das war totgegart....die Soßen kamen aus dem Päckchen, schön mit Geschmacksverstärkern versetzt. Wabbeliges Graubrot, aus Weißmehl.

      Ich glaube, wenn der Mikro und Makronährstoffhaushalt nicht stimmt, essen wir mehr, weil der Körper auf der Suche nach Nährstoffen ist. Wir haben aber vielleicht durch die ganze industriell gefertigte Nahrung verlernt, auf die Signale unseres Körpers zu hören und suchen an den falschen Stellen.
      Platt gesagt, fehlt dem Körper gerade z.B. Vitamin C, suchen wir nicht nach einem Apfel, oder einer Zitrone, sondern einfach nach schnell verfügbarer Nahrung.
      Ich weiß heute, nachdem ich mich OP bedingt mit dem Thema Eiweiß auseinandersetzen mußte, das ich permanent einen Eiweißmangel in meinem Leben hatte. Was bei mir übrigens auch Wassereinlagerungen begünstigt hat.
      Eiweiß ist bis heute mein Endgegner, weil ich einfach nicht auf eiweißhaltige Lebensmittel stehe. Jedenfalls nicht in den Mengen, die mein Körper bräuchte.

      Und dann kommt das Thema Zucker dazu. Meine Geschmacksnerven waren da wirklich ziemlich vers---t. Was kein Wunder ist, wenn man sich mal anschaut, wo überall in welchen Mengen Zucker reingekippt wird. Und ich glaube, das Zeug macht abhängig und man will immer mehr....
      Das Getränk meiner Kindheit war Wasser oder Zitronentee!!!! Dieser Krümeltee mit Tonnen an Zucker!

      Vor einigen Jahren habe ich eine Weile vegan gelebt, weitgehend unverarbeitet aus ganzen Pflanzen...das Gewicht ging damals ohne Anstrengung als Nebeneffekt runter. Einfach so. Als ich anfing, auch wieder verarbeitete Lebensmittel zu essen, ging es wieder rauf.

      Ich habe in meiner Kindheit und Jugend Leistungssport betrieben, war ständig auf den Beinen, nur auf Achse..trotzdem war ich nicht gertenschlank und habe da schon mit meinem Gewicht gekämpft.

      @tina0403 Es wäre für mich mal interessant, wenn Du mal etwas zu der Ernährung Deiner Kindheit schreiben würdest. Weil Du ja auch ständig in Bewegung warst aber eben schlank.
      Ich bin fast genauso wie Grisu aufgewachsen: in der Gärtnerei meines Großvaters mit Unmengen an frischem Obst und Gemüse. Meine Ernährung war gesund und abwechslungsreich, ohne Fertigprodukte. Es gab
      viel Fleisch, das war so üblich (vermutlich auch , weil ich in ziemlich wohlhabenden Verhältnissen aufgewachsen bin), zweimal die Woche Fisch und Eintöpfe jeglicher Art. Vater, Opa und Onkel waren Jäger mit eigenem Revier. Wild habe ich fast genauso verabscheut wie Fisch <X . Nudeln waren genauso verpönt wie Pfannkuchen oder Milchreis. Die beiden letzteren habe ich erst kennengelernt, als ich erwachsen war. Am Wochenende gab es selbstgebackenen Kuchen.
      Ich liebe immer noch Fleisch und Gemüse (außer Bohnen und Tomaten).
      Wie gesagt, Essen hatte damals längst nicht die Priorität wie spielen, toben, Sport. Ich hatte vermutlich gar keine Zeit dafür :D . Manchmal denke ich, ob ich deshalb jetzt-nach der OP- immer nach Gespür esse und nur etwas abwiege. Ich kenne ja „normales“ Essen. Es ist jetzt so, dass ich sogar den Bissen im Mund wieder ausspucke, wenn ich in diesem Moment plötzlich das Sattgefühl habe. Das wäre mir einfach zu unangenehm im Magen, denn einmal habe ich das erlebt. Mein Essen dauert immer auch nur wenige Minuten, bis ich satt bin. Das ist mir gerade erst aufgefallen, nachdem irgendwo stand, man solle nach 20 Minuten aufhören.
      Es ist schon spannend, wie unterschiedlich alles bei den verschiedenen Menschen ist.
    • tina0403 schrieb:

      Es ist jetzt so, dass ich sogar den Bissen im Mund wieder ausspucke, wenn ich in diesem Moment plötzlich das Sattgefühl habe. Das wäre mir einfach zu unangenehm im Magen, denn einmal habe ich das erlebt.
      Das geht mir auch so. Bei Völlegefühl wird mir sofort speiübel. Das ist schon mal ein guter Grund, warum ich mich nicht überfressen kann.
      Liebe Grüsse Heike ...... und @llseits einen schönen Tag :katze: