Psychologisches Gutachten, Ablauf, Fragen

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    • Psychologisches Gutachten, Ablauf, Fragen

      Hallo ihr lieben, erstmal ein frohes neues Jahr. Ich hoffe ihr seid alle gut reingekommen und seid gesund. :)

      Ich hätte mal wieder eine Frage an euch.
      Und zwar muss ich bald zum psychologischen Gutachten und da ich jemand bin der sich immer total Gedanken macht und alles mögliche an Horrorszenarien vorstellt, wollte ich mal fragen ob ihr mir von euren Gutachten erzählen könnt.
      Insbesondere was ihr so gefragt wurdet, was ihr erzählen solltet und musstet, ob ihr eher mit der Wahrheit weitergekommen seid oder doch eher Märchenstunde, wie lang es gedauert hat und keine Ahnung was noch alles?!

      Ich stelle mir da so ein typisches Gespräch vor wo ich alles von Kleinkind bis heute erzählen muss, Gefühlsleben und Sexualität, Beruf und Alltag ...
      Da ich ziemlich introvertiert bin, hab ich da natürlich nicht so die Lust drauf und denke mir halt auch "Was hat das mit meinem Gewicht oder der OP zu tun?".

      Klar, ist die gesamte Familie übergewichtig ist das natürlich von Interesse und zeigt dass ich nicht unbedingt zu blöd zum Essen bin sondern die Gene mich ärgern, aber anderes was ich mir vorstelle hat damit ja nun nicht viel zu tun, wird vllt auch nicht gefragt aber könnte ich mir vorstellen und will ich auch gar nicht erzählen ... Waaaah

      Naja, ich freue mich auf jeden Fall über Erfahrungsberichte, Abläufe, Tipps und Tricks die mir helfen könnten :)

      Viele Grüße und bleibt gesund :)
    • Du musst keine Panik schieben. Bei mir ging es eine halbe Stunde etwa. Ich wurde gefragt, seit wann ich adipös bin, wie meine Lebenssituation ist, was sich durch die OP ändert, also ob mir bewusst ist, dass ich mich ändern muss und die OP sonst nichts bringt und ob ich mir bewusst bin, dass ich ein Lebens lang auf bestimmte Dinge achten muss und was das ist. Suplementieren zum Beispiel, trennen von Trinken und Essen,... Und noch die Frage, warum ich diese OP will, den Grund dafür.
      Mehr war es nicht. Es war ein netter Austausch.
    • Breffi schrieb:

      Und meine Erfahrung ist Wahrheit bringt Warteschleife von 3 Monaten.
      Breffi, das hats Du schon mehrfach erwähnt. was heisst das denn konkret und was für eine Warteschleife ?

      Timothy666 schrieb:

      Ich hätte mal wieder eine Frage an euch.
      Meine Antwort würde Dir nichts nützen. Ich habe meinem Psycho das Gutachten vorgeschrieben und habe darauf abgezielt, dass ich das Gefühlsessen im Griff habe. Für mich ein Grund, anderenfalls an der Op zu scheitern. Von Genen würde ich gar nichts sagen, denn die zwingen Dich ja nicht, Dich zu überessen ;-)
      Liebe Grüsse Heike ...... und @llseits einen schönen Tag :katze:
    • Breffi schrieb:

      @*Heike*
      Für die OP nicht geeignet im 1. Versuch, laienhaft ausgedrückt. 2. Versuch 3 Monate später, so wollte es der Prof. von der LWL Klinik. Viel oder nichts hatte sich bei mir geändert. Im Gespräch habe ich dann was ich für problematisch hielt nicht mehr erwähnt oder beschönigt. :thumbsup:
      Das hattest du erwähnt. Aber gerade im psychischen gibt es manche Hürde nicht ohne Grund. Natürlich kann man, wie @*Heike* hoffen es im Griff zu haben.

      Aber man sollte einfach nicht vergessen, dass es durchaus ernsthafte psychiatrische Gründe gibt, die eben ggf. die Warteschleife "brauchen". Ärgerlich ja, bremst es einen aus, möglich, aber am Ende sind es hier ja auch alles erwachsene Personen. Man muss selber für sich entscheiden, was das beste ist. Und wen es für dich so funktioniert hat @Breffi dann istvdas doch super.

      Eigentlich kann ich ja auch nicht mitreden, da ich den OP weg u.a. wegen der Psyche nicht gehe. Aber ich hätte mir auch einfach ein psychologisches Gutachten iwo holen können, hätte ich vor meiner Anfrage gewusst, wie das AZ in Oberhausen drauf ist, in meiner Email nichts von der Essstörung und chron Suizidalität gesagt, hätte in einem Monat das "MMK" rum und würde operiert ohne weiteres Antragsverfahren. Und dann? Kann gut gehen. Muss es aber nicht. Dafür gibt es nun mal die Stationen vor der OP.

      Ich kann im eigenen Interesse und bei aller Ungeduld raten ehrlich mit sich selber zu sein.
    • Bei mir wurde damals nur abgeklopft, ob ich eine Essstörung habe, die vorher therapeutisch behandelt werden sollte. :D (die Essstörung kam nach der OP mit voller Wucht, aber gut, das ist ein andere Thema)
      Und dann auch so Sachen, wie warum ich abnehmen möchte. Da wurde mir das erste mal sehr bewusst, das für mich das Äußerliche zu der Zeit komplett zweitrangig war und ich echt
      nur wieder dünner sein wollte, damit ich endlich beim Wochenendsport mithalten konnte, ohne Schmerzen Wandern und beim Radl fahrn nicht gleich ein Sauerstoffzelt brauchte.
      Auch meine nervigen Bandscheibenvorfälle wollte ich endlich Herr werden, was ich schlussendlich auch geworden bin.

      Ach ja, und wie es mit der Unterstützung im direkten Umfeld aussieht und wie lange ich mich mit dem Gedanken an eine OP schon beschäftige.

      Sex oder der ganze andere Summs :D wurde nicht mal im Ansatz gefragt.

      Ich persönlich bin schon immer eine Freundin von Wahrheit, also habe ich auch alles auf den Tisch gepackt. Auch die Hoffnungen (keine Schmerzen mehr beim Sport) und Ängste (ob ich das mit dem neuen Essstil auch packe und die Verlustängste vor bestimmten Nahrungsmitteln) habe ich offen und ehrlich ausgesprochen. So konnte sie dann auch ins Gutachten schreiben, das ich da nicht blauäugig in was reinschlittere und ich mir im Ansatz vorstellen kann,
      das der OP-Weg nicht der bequeme Weg ist und ich Willens bin, mein Leben anzupassen.
      Äh, das war ich nicht - diese komische Signatur
    • Danke sehr für eure Worte, ist wirklich hilfreich und ermutigt mich :)

      Mein Problem ist halt, was das Essen angeht, dass ich mittlerweile einfach zu viel esse und die Kalorien überhand nehmen.
      Weder großartig ungesund oder ständig, aber die 2-3 Mahlzeiten am Tag sind halt deutlich mehr als nur 1 Scheibe Brot, o.ä..
      Irgendwie muss man ja satt werden mit nem Magen wo 2-3l reinpassen :/

      Dann bin ich mal gespannt was bei rum kommt und was das AZ in Oberhausen dazu sagt :)

      Danke nochmal und gerne mehr wer noch erzählen mag :)
    • Timothy666 schrieb:

      Danke sehr für eure Worte, ist wirklich hilfreich und ermutigt mich :)

      Mein Problem ist halt, was das Essen angeht, dass ich mittlerweile einfach zu viel esse und die Kalorien überhand nehmen.
      Weder großartig ungesund oder ständig, aber die 2-3 Mahlzeiten am Tag sind halt deutlich mehr als nur 1 Scheibe Brot, o.ä..
      Irgendwie muss man ja satt werden mit nem Magen wo 2-3l reinpassen :/

      Dann bin ich mal gespannt was bei rum kommt und was das AZ in Oberhausen dazu sagt :)

      Danke nochmal und gerne mehr wer noch erzählen mag :)
      So sieht es bei mir auch aus. Das Problem sind die Mengen, das fehlende Sättigungsgefühl. Das gefühlige Essen hab ich durch mentales Training weitgehend in den Griff bekommen. Das hab ich beim Psychologen auch genau so gesagt.

      Es wurde gefragt, wie lange ich übergewichtig bin, was ich sonst schon so versucht habe usw., um Die Umstände de des Übergewichts erkennen zu können. Dann, in wiefern ich mich vertraut gemacht habe mit dem, was ich ändern muss. Supplemente, Trinken erst nach dem Essen, Nachsorge usw.. stand dann auch so im Gutachten, dass ich gut informiert bin und realistisch.

      Und letztlich wurde noch die aktuelle Situation abgefragt, ob die stabil und unterstützend ist. Also in beruflicher Hinsicht, Familie, Partnerschaft usw., oder ob sich da zusätzliche Baustellen auftun.

      Dauerte so 20-30 Minuten und war ein angenehmes Gespräch.
    • Das AZ vorweg. Als eine von vielen Vorbereitung, nebenbei noch EB über 3 Monate, Magenspiegelung, Bluttests, Selbsthilfegruppen.
      Hatte auch gehofft es geht was einfacher und schneller bei einem BMI ü50, Herzinfarkt im Vorfeld und KHK, aber immerhin bin ich nicht gezwungen Sport vorzuweisen.
    • Timothy666 schrieb:

      Das AZ vorweg. Als eine von vielen Vorbereitung, nebenbei noch EB über 3 Monate, Magenspiegelung, Bluttests, Selbsthilfegruppen.
      Hatte auch gehofft es geht was einfacher und schneller bei einem BMI ü50, Herzinfarkt im Vorfeld und KHK, aber immerhin bin ich nicht gezwungen Sport vorzuweisen.
      Ja die scheinen da unkompliziert. Hatte mich versucht in Oberhausen über das konservative Programm zu informieren (die meisten Infos habe ich hier ürbigens von dir erhalten. Denn Frau Praske hat sofort nur zur OP beraten)
    • @Timothy666
      warum das Wort "gezwungen" bei dem Thema Sport?
      Gucken die den nicht darauf, das du genügend Bewegung hast? Das ist eigentlich schon wichtig und ich spreche hier jetzt nicht von einer Aufforderung für FitnessStudio oder dergleichen.
      Aber einfach das sie sehen, das du auch in diesem Bereich was für dich tust. Da reicht ja zu Beginn echt schon ein bisserl mehr gehen.

      Die Abnahme, auch mit einer Adipositas-OP gerät zwangsläufig früher ins Stocken, wenn man nicht genügend Bewegung hat. Wie schon gesagt, das muss überhaupt kein Sport sein.
      Aber sobald Nahrungsaufnahme, Gewicht und Kalorienzufuhr im Einklang sind, hört es mit der Abnahme auf. Wenn dann noch was gehen soll, muss man an der Stellschraube Bewegung
      drehen.

      Um da nicht so einen emotionalen Stress (Zwangssport :D ) zu produzieren, habe ich damals angefange möglichst weit weg von jedem Eingang zu parken. Da waren es schon mal mehr
      Schritte im ganz normalen Alltag, ohne das es mich groß gejuckt hat. Im Haus habe ich dann vieles (Abfall rausbringen z.B.) auf mehrere Gänge verteilt, weils eben auch im Alltag unterging.
      So ging das weiter und siehe da, hatte ich ohne Spaziergang plötzlich jeden Tag einfach so zwischen 8.000 und 10.000 Schritte auf dem Kerbholz. Und zwar ohne das ich dafür noch
      extra was tun musste.

      Beim Zähneputzen und am Herd habe ich ständig ihrgendwelche Beinübungen gemacht. Zehenspitzen auf und ab, Beine gekrätscht - auf die Zehenspitzen gestellt - und etwas nach unten: so bin ich dann immer ein paar Sekunden still gestanden, das habe ich mehrfach wiederholt.

      Ich war der absolute Sportmuffel und die extremste Couchpotato überhaupt und habe mich über viele Jahre vom Wort und der Bedeutung Bewegung an ein sportlicheres Verhalten herangedient.
      Das hat dann auch noch funktioniert, zu meinem eigenen Erstaunen.

      Fang lieber gleich damit an, was immer mit deinem Gewicht und deiner körperlichen Konstition gerade machbar ist. Und sei es nur, jeden Abend auf dem Sofa die Beine anzuheben und die Bauchmuskeln zu driezen.
      Es gibt unendlich viele Möglichkeiten die keine Geräte brauchen und nur ein paar Minuten in Anspruch nehmen. Aber auf Dauer, wenn du das abgenommen Gewicht ohne großen Verzicht auf Essen halten willst,
      wirst du um ein "mehr" an Bewegung nicht drumerherum kommen.

      Zudem wird das deinen Kreislauf nach der OP gut tun, sonst kommt man nur schwer in die Pötte.
      Äh, das war ich nicht - diese komische Signatur