OP - Der Weg des geringsten Widerstandes ?

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    • Fez schrieb:

      ... wenn ich in diesem Jahr eines gelernt habe, dann ist es, dass so eine OP immer das letzte Mittels ein sollte...
      Und wenn ich eins gelernt habe, dann dass nicht wie als Fettsack angenommen 70-80% meiner "normalen"Mitmenschen (also Menschen ohne jegliche physische Beeinträchtigung absolut ignorante Ar****(lat. Podicis) sind, sonden 80-95% meiner Mitmenschen absolut ignorante Ar**** (lat. Podicis) sind.
      Also nicht aufregen, wenn einer sagt, wir Adipositasoperierten habens uns leicht gemacht. Allerdings, im Gegensatz zu Arschlöchern die sowas sagen, haben's wir ja wirklich leicht.
    • Ich persönlich kann für mich sagen, ich bin mit der OP definitiv nicht den Weg des geringsten Widerstandes gegangen....im Gegenteil. Das war eine der härtesten Entscheidungen meines Lebens.
      Mich meiner "Schwäche" stellen und mir eingestehen, ich schaffe es alleine wirklich nicht, das hat mich ehrlicherweise doch den ein oder anderen Zacken in meiner Krone gekostet.

      Aber viel heftiger war es für mich, mich wirklich meiner Todesangst vor dem OP Tisch zu stellen. Ich glaube, ich erwähnte es mehrfach, das ich noch auf dem OP Tisch vor Angst geweint habe...
      Der Kampf ja oder nein hat drei Jahre lang gedauert.

      Und auch der Weg nach der OP war manchmal unglaublich schwer und hart für mich. So viele Ängste denen ich mich stellen mußte, soviel sich mit mir selber ekelhaft ehrlich auseinandersetzen müssen...

      Auch jetzt, wo ich mein Zielgewicht erreicht habe würde ich niemals sagen, der Widerstand ist gering. Auch da, der persönliche Einsatz ist, in meinem Fall, wirklich ein hoher und muß es auch sein.

      Ohne echt eiserene Disziplin geht es halt nicht. Nie wirklich loslassen, immer kontrollieren, planen, sich selber in den Faltenar...treten....
      Aufpassen, das alte Dämonen nicht so schnell laufen wie ich mit dem Windbeutel und mich einholen.

      Aber für mich ganz persönlich war es das wirklich wert, mit allem was dazu gehört. Und ich wünsche mir wirklich aus tiefstem Herzen die Kraft, das lebenslang durchzuziehen.
    • Also wisst ihr, ich denke einfach, es gibt hier ganz viele unterschiedliche Charaktere. Ich gehöre zu denen, die Heikes Denkweise irgendwie nachvollziehen kann. Ich bin seit jeher eine Schwester Leichtfuss und bin auch fröhlich in die OP gegangen. Und auch jetzt finde ich das Leben nicht wahnsinnig anstrengend (höchstens was den Beruf betrifft) . Heike hatte allerdings wesentlich mehr auf der Waage als ich, weshalb ich ihre OPs irgendwie mehr gerechtfertigt finde als meine. Wobei ich mich auch mit 106,8 Kg megafett und noch schlimmer: total krank fühlte. Ach, es ist schwer zu beurteilen. Ich verstehe beide Ansichten.
    • Ich sehe die magen-op genau wie jeden andere medizinische Behandlung, wenn eine Notwendigkeit vorliegt. Niemand zweifelt daran dass depressive Menschen medikamentös eingestellt werden müssen, bei entsprechender Erkrankung, niemand sagt zu ihnen, hör doch auf sich schlecht zu fühlen, be Happy, lass dir durch Sonne das Gemüt erhellen oder jemanden mit Diabetes, das wird schon wenn du dich nur zusammenreißt oder jemanden mit gebrochen Fuß selber schuld, hättest nicht Fahrrad fahren sollen, mit Disziplin und reinem Willen lässt du den Knochen heilen und den Schmerz ertragen. Fast alle Krankheiten haben ihre ursprung durch die Handlung von uns selbst, unseren Vorfahren oder Mitmenschen, soll AIDS nicht behandelt werden, weil die selbst an der Ansteckung schuld sind, was ist mit Methadon für abhängige, machen die es sich auch nicht zu leicht.
      Jeder Mensch hat das Recht auf Unterstützung bei Genesung und ein wertes leben ohne Schmerz, und so wie es 7 Milliarden Menschen auf diesem Planeten sind, so viele Behandlung gibt es auch. Das gilt für uns genauso. Was jeder aus seiner Chance und leben macht musst man jedem zugestehen, auch wenn derjenigen ein widerling ist oder seine Chance vergeudet, und auch da sind wir, adipösen, kein Ausnahme.
    • Lara125-0 schrieb:

      . Niemand zweifelt daran dass depressive Menschen medikamentös eingestellt werden müssen, bei entsprechender Erkrankung, niemand sagt zu ihnen, hör doch auf sich schlecht zu fühlen, be Happy, lass dir durch Sonne das Gemüt erhellen
      Nicht falsch verstehen, aber due hast keine oder keine langjährigen Erfahrungen als depressiv Erkrankte oder? (Nimms mir nicht übel wenn ich daneben liege). Denn genau das bekommt man sehr wohl sehr oft neben jetzt reiß dich mal zusammen, kriegen Sie Ihr Leben in den Griff (nicht von Fachpersonal sondern andere Fachrichtungen) usw. zu hören. Manchen hilft das vielleicht, aus eigener auch aktueller Erfahrung, es macht alles nur noch viel schlimmer. (Das hört man übrigens auch wenn man schon in Behandlung ist)
    • Du kannst nicht deine eigene Erfahrungen als Maßstab für die Welt Nehmen oder für Deutschland, natürlich gibt es solche Leute,
      Es gibt tausende, die sagen Corona gibt es nicht, es gibt aber Millionen die sich mehrmals impfen und versuchen sich an die Auflagen zu halten, hier geht es um grundsätzliche Frage
      Und man darf auch nicht vergessen, einige missbrauchen das Gesundheitswesen, solche gibt es auch
    • Sorry aber wo habe ich von Corona gesprochen???? Und nein es sind nicht nur meine eigenen Erfahrungen, denn irgendwas haben die Menschen, diie hier sind auch mal gelernt, studiert oder machen es beruflich. Depression wird nicht in dem Maße toleriert, wie es oben steht und diese Kommentare gibt es. Die gibt es bei vielen psychischen Erkranungen. Genau so wie es mittlerweile wissenschaftliche Erhebungen zu dem Phänomen der Übertherapie gibt "Ach das hat ja heute jeder, macht man eben ne Therapie ist nicht so schlimm: und dadurch eben Druck entsteht bei schwerwiegenderenden Fällen oder der Eindruck man würde sich hängen lassen.

      Psyche ist komplex, Gewicht ist komplex, es ist eher das gebrochene Bein, was jeder sieht und nachvollziehen kann, wo keiner fragt und zweifelt.
    • @Lara125-0 ich sehe all die Dinge, die Du als Beispiel genannt hast, genauso wie Du.
      Es ist erleichternd, sich in einem Forum mitzuteilen, wo man weiß, auf Gleichgesinnte zu treffen und verstanden zu werden.
      In der echten Welt da draussen, hatten es bei mir Ignoranten und Spötter nie einfach (ich mit denen allerdings auch nicht).

      Wo ich mich in meinem ersten Leben noch zurückgenommen habe, um nicht noch mehr öffentliche Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen (wie ich es mit meiner monströsen Erscheinung automatisch tat), scheiß ich mich jetzt gar nichts mehr. (Anmerkung: Scheiß mich nix= ist mir vollkommen egal).
      Da ich doch ein wenig meine äußerliche Erscheinung in das Mainstreambild unserer Gesellschaft einfügen konnte/musste, werde ich mit Ignoranten auf dem Gebiet Sucht/Psychoerkrankungen natürlich weniger bis gar nicht mehr konfrontiert. Aber falls doch, ist Napalm am Morgen (zitat. Apo.N.) nichts gegen meine Reaktion.

      Daher rate ich allen, sich nichts gefallen zu lassen. Und zwar absolut nichts. Auch wenn man denkt, was soll ich denn schon groß ausrichten? Ich habe doch eh keine Chance gegen diesen menschlichen Abfall - es sind einfach zu viele.
      Man kann sich wehren. Immer.
      Erst wenn man tot ist, muss man sich alles bieten lassen.

      Klar, manchmal denke ich auch, lass die Idioten reden, ich bin einfach nicht in Stimmung für Diskussionen, nicht mal irgendein Arschloch zur Sau machen, würde jetzt mein Gemüt erfreuen. Aber im nachhinein ärgere ich mich oft, passiv geblieben zu sein.

      Ich denke, jede(r) hier, wer sich in DIESEM Forum herumtreibt, ist ein gebranntes Kind. Auf die eine oder andere Weise haben wir alle hier schlechte Erfahrungen mit Reaktionen auf unsere Krankheit erlebt. Daher kann ich nur meine Aussage untermauern, die lautet wie folgt: Nein. Eine Adipositas OP ist sicher nicht der Weg des geringsten Widerstandes. Für die meisten hier (inkl. meiner Person) allerdings der einzige Weg auf eine halbwegs lebenswerte Existenz.
    • Hallo lieber isac
      Ich habe Mitgefühl mit dir für alle schlimme Erfahrungen, Mitgefühl nicht Mitleid
      Und wie du bedaure ich überwiegend passiv geblieben zu sein, den für manche ist es echt eine Einladung weiter zu machen einen herablassend und wie einen Hund zu behandeln, und das Erleben nicht nur adipöse Menschen sondern viele Andre auch. Und was mich am meisten verwundet, ist dass die widerlinge die sich so benehmen, wenn sie ihre eigene Medizin bekommen nichts selbst aushalten können oder sie halten sich für liebende, anständige und allemeinungenundleute respektierende Personen
      Mittlerweile bin ich zu einem Entschluss gelangt, der etwas radikal ist, ich bitte falls das jemanden zuviel ist, dies wirklich nur als einzig meine Meinung zu handhaben: es gibt auf dieser Welt Männer die ihre Kinder, Babys, missbrauchen, Eltern die aus gleichgültig ihre Kindern verhungern lassen, Männer die ihre Frauen, Kinder bis zum Tode prügeln und sie leben jeden Tag mit sich selbst und kommen wunderbar mit sich klar, die schämen sich für nichts, verstecken sich nicht, und wenn Reue aufkommt, dann aber nur wenn sie enttarnt oder gefasst würden, die Personen zerstören Menschen, ganze Leben und leben gut damit, und da soll ich mich schämen das meiner Hintern breiter wie der Stuhl ist, na und ich hebe ihn jeden Tag auf, gehe zur Arbeit, wie tausende Frauen die nebenbei ihre Kinder versorgen, egal wie ihnen die Knochen weh tuen, Männer und Frauen die jeden Tag zur Arbeit sich schleppen und versuchen durchzuhalten, die motivierter und verlässlicher sind als so manch normalgewichtiger
      Nur weil man keine talie hat und bisschen mehr Platz einnimmt, da soll ich man sich schämen?, ist das den so schlimm im Vergleich zu den oben erwähnten "Mitbürgern"? Jeder hat das Recht auf Gesundheit, und wenn ihm ein weg und Möglichkeiten gegeben werden diese zu erreichen, dass ist es absolut in Ordnung, seinen Beitrag muss dennoch jeder leisten, und wenn für einen ohne Probleme läuft, ist es auch legitim sogar wünschenswert.
      Ich verantworte mein Gewicht und mein Umgang damit vor mir und meiner Familie, und dass sollte für jeden gelten, und ich lasse mich nicht mehr schlecht behandeln nur aufgrund von paar Kilos fett, es ist nur fett, es tut niemanden was im Gegensatz zu manchen Menschen