OP ? Dann halt nicht !

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    • OP ? Dann halt nicht !

      Moin zusammen,

      2020 hatte ich bei mir innerlich und auch praktisch den Startschuß zu einer Magen OP gesetzt - ich meldete mich 2020 beim Adipositas Zentrum, lies mich dort beraten, war beim Ernährungsberater, beim Psychologen, usw usw. usw.

      Das Ganze mit der OP, war bei mir „ready for GO“, irgendwann Anfang des letzten Quartals 2021 - also vor über 6 Monaten ! Nun sitze ich hier und warte, warte und….warte auf einen OP Termin.

      Erst sollte die OP vielleicht Ende 2021 statt finden, dann wahrscheinlich Anfang 2022 und nun wird so langsam der Frühling greifbar. Auf meine Nachfrage beim Klinikum, Ende 2021, kam eine eher unhöfliche Antwort, das alle nicht notwendigen ! OPs ausgesetzt würden, wegen Covid.
      Bei meinem abschliessenden Gespräch, mit dem Chirurgen, wurde mir das auch schon angedeutet.

      Fakten - Im März 2021 war der offizielle Waagetermin im Adipositaszentrum - Ergebnis = Knappe 140 Kg auf 180 cm.
      03.01.2022 meine Hauswaage = 161 Kg ( Und ich bin nicht gewachsen ). Mein max. Gewicht 2013 lag bei fast 185 Kg und mein min. Gewicht 2015 bei 78 Kg. Der Trend war unübersehbar - aufwärts, zu alten Gefilden…

      Meine echte und realistische Hoffnung 2020 war nun echt die OP. Leider scheinen Menschen aber mit Übergewicht eher die Patienten der 4. Klasse zu sein, denn es erachtet scheinbar niemand für notwendig oder gar gefährlich, wenn man so viele Kilos zu viel auf die Waage bringt. Ich verstehe das mit Covid aber irgendwie verstehe ich es auch nicht. Durch die Presse geistern Meldungen, über die Dunkelziffer der Toten, die deswegen gestorben sind, weil die aus Angst vor Covid nicht zum Arzt gegangen sind…
      Ich gehe zum Arzt, melde mich, hebe die Hand, entzünde Leuchtfackeln aber es wird nicht gesehen oder ist nicht „schlimm“ genug - ich weiß es nicht.

      Ich habe für mich nun entschlossen, am 03.01.2022, einen letzten Versuch ohne OP zu unternehmen !

      Ich gehe wieder so vor, wie ich es schon einmal gemacht habe - Zucker aus der Fabrik, ungesunde Fette sind Geschichte und ich zähle / schätze Kalorien.

      Seit 03.01 verliere ich ca. 1 Kg die Woche, werde sicher wieder Wochen dabei haben, wo nichts passiert oder es wieder nach oben geht aber ich merke, mein alter „Kampfeswille“ ist zurück.

      Ich bin aktuell so unterwegs, das selbst wenn ich den OP Termin nun kriegen sollte, ich diesen absagen würde. Zum einen, weil ich ein wenig stinkig auf die Gesamtsituation bin und zum anderen, weil ich es mir noch einmal beweisen will.

      Ich fühle mich aktuell gut, Esse am Tag so gesund wie nie und hoffe, das ich diesen letzten Versuch durchhalte und am Ende nicht wieder den Fehler mache, wie beim letzten Mal…
      Aktuell gibts Fisch, gedünstetes Gemüse und mein neues Steckenpferd : Selbstgemachte Smoothies
      ( Babyspinat, Feldsalat, Gurke, Staudensellerie, Bio Zitrone inkl. Schale, Ingwer, Walnüsse, Mandeln, Leinsamen geschrotet, Möhrensaft, 1/2 Birne oder halber Apfel )

      Beim letzten Mal, war ich mir ZU sicher, ich dachte mir immer - bei 90 ziehe ich die Notbremse, dann bei 100, dann bei 120 usw und am Ende hatte ich keine Lust mehr und fragte mich, warum soll ich dünn sein ? Die Buchse gibts auch in 7 XL.

      Also…Ernährungsumstellung 2.0 ist angelaufen und ich bin gespannt, ob es klappt…

      Ich poste das deswegen, weil ich es einfach Mal erwähnen wollte und ich werde hier spätestens zum Juni und 24.12 posten, ob und was sich getan hat. Dieser Thread ist also auch mein psychologischer „Afterburner“….( Muss ich direkt an ZZ Top denken - geile Platte ).

      Viele Grüße

      Frank
    • Ich finde das klasse wenn Menschen ohne Magenverkleinerung abnehmen können und es halten. Ich würde aber wenn irgendwann mal ein OP Termin steht, den trotzdem nehmen. Das du jetzt gesünder lebst, ist/war ja dann nicht umsonst, sondern du hast dich schon perfekt für das Leben nach so einer OP vorbereitet. Das muss aber jeder für sich selber entscheiden.
    • Ich finde die Entscheidung gut. Denn gerade, wenn du jetzt diesen Antrieb hast, nutze den Schwung und schaue ggf. wenn du mal taumelst, wo du für diesen Weg auch eine Unterstützung finden kannst.

      Solange du für dich noch nicht abschließend ausgeschlossen ist, dass es auf diesem Weg geht, ist der Ultima Ratio Moment ja noch nicht erreicht. Höre aber auch auf deinen Körper. Hier sind ja auch ein paar von uns die es ohne OP machen, langsam und stetig aus den verschiedensten Gründen. Es ist und bleibt immerhin auch ein operativer Eingriff mit seinen eigenen Risiken und ob es danach dauerhaft gelingt und nich nachoperiert wird, da sieht man dann ja hier auch.

      Also herzlich Willkommen bei uns in der Truppe "Abnehmen ohne OP" und ich freue mich, wenn du gerne auch zwischendrin mal was schreibst.
    • Guten Morgen,

      danke für euer Feedback :-)

      Ich finde es gut, das wir in Deutschland die Möglichkeit zur OP bei Adipositas haben - aber es es ist halt auch hier ein Geschäft, wie jedes andere. Ich hatte jetzt, Rückblickend, den Eindruck, das mein Weg bis zur OP sehr professionell war aber auch nur „runtergespult“ wurde…das Individuum war irgendwie nicht wichtig. Mein Eindruck war so - das Erstgespräch war ein Verkaufsgespräch…danach war es Fließband. Jeder neue Termin mit Dritten, war eher ein Standardtext und in dem Text wurden die Namen getauscht…
      Ist nur mein Eindruck und nicht falsch verstehen…ich glaube für mich ist es nun auch einfach Mal gut, kurz diesen „Eiskanal“ der OP zu verlassen, zu bewerten wo ich stehe und zu bewerten was ich machen möchte…

      Das ist einfach der Grund, warum ich nun OP technisch auf die Bremse trete. Ich glaube auch, das man immer Hilfe bekommt, egal ob abnehmen mit OP oder ohne. Ich habe aber für mich festgestellt…das ich beim abnehmen ohne OP keine Hilfe will. Ich bin 52 Jahre, ich weiß wie ich abnehmen kann bzw. warum ich zunehme. Ich weiß was ich ändern muss aber das WIE…ist mein weg. Ich glaube jeder von uns kennt die optimale Art und Weise, wie man sich richtig und gesund ernähren sollte. Ich glaube die meisten von uns, kennen das besser wie jeder dünne, durchtrainierte, geschulte Ernährungsberater…es scheitert bei mir nicht am wissen, sondern am wollen.

      Ich weiß nicht ob ich es schon einmal geschrieben hatte…mein Traum mit 184 Kg. war, einen Marathon zu laufen. Ich habe abgenommen und mir diesen Traum 3 x erfüllt - Berlin, Wien, Düsseldorf. Dann habe ich es schleifen lassen…
      Jetzt, mit knapp 150 Kilo habe ich den Traum…Marathon zu laufen. Entweder New York oder Boston. Ich glaube für mich, ist das Ziel maßgeblich für den Erfolg und das gilt es nun zu beweisen :-)

      Ich lege den Schalter aktuell von OP auf Ohne OP um und wenn es „falsch“ war…muss ich wieder zurück an den Start und fange wieder mit dem Thema OP an :-)


      Viele Grüße

      Frank
    • @sandmen danke für deinen Bericht. Wie gesagt es ist mein persönlicher Eindruck, dass ohne OP Hilfe zu bekommen schwerer ist vor allem, wenn mehr dazu kommt, als einfach weniger oder anders zu essen.

      Ich selber bin im Gesundheitswesen nicht unbewandert, wollte aus verscheidenen Gründen keine OP und habe mich versucht zu informieren, weil aufgrund einer anderen schwerwiegenden Erkrankung bestimmte Empfehlungen ausgesprochen wurden und Vorgaben genacht wurden. Ich habe mich in den Beratungen teils Richtung OP gedrängt gefühlt, habe bei tieferem Nachfragen nach den konservativen Ansätzen der AZ (MMKs) schnell festgestellt bzw. es auch schriftlich bekommen, dass diese primär dazu dienen Patienten auf die Zeit vor und nach der OP vorzubereiten aber nicht, es ohne OP zu schaffen und es schwierig wurde, sobald bestimmte individuelle Faktoren noch hinzu kamen und wie wenig koordiniert das alles manchmal wirklich ist. (Was nicht heißt, dass das für 99,9 % der Personen nicht der passende Weg ist).

      Ich habe von Oktober 21 bis diesen Monat gebraucht um die Hilfe zu bekommen, die ich mit meinem Krankheitsbild benötige und habe mehr Ablehnungen erhalten, auch von Fachambulanzen und Ernährungsmedizinern, als man zählen kann. Zu vielfältige und komplexe Begleiterkrankungen, keine neuen Patienten, Störung/Erkrankung atypisch daher kein passendes Behandlungsangebot, fehlende Fachkompetenz im Bereich Ernährung/Adipositas usw.

      Sicherlich zahlt man auch im MMK das ein oder andere selbst, aber im Endeffekt bedeutet Hilfe zu bekommen für mich aktuell 90,00 Euro die Stunde Ernährungstherapie (die KK übernimmt insgesamt 165 Euro für 5 mit denen es bei nir aber nicht getan ist) plus 14 tägig Fahrtzeit von je 1,5 Std. ein Weg und 120 Euro die angefangene Stunde und Fahrtzeit von ebenfqlls 1,5 Stunden ein Weg für die Ernährungsmedizinerin, die einzige im Umkreis von 100 km, die mich genommen hat.

      Was ich sagen wollte oben ist, dass sobald es kein Standardfall ist und es eben noch mehr zu beachten gibt, dass es dann manchmal nur sehr schwer ist die richtige Hilfe zu finde oder überhaupt. Richtig Essen und Kochen ist sicherlich ein wesentlicher Teil, aber nicht immer der einzige.

      Ich habe jetzt das Glück, dass ich in einer finanziellen Situation bin, dass ich mir das leisten kann, aber es gibt auch genug Menschen, die das nicht können. Die weder Stundenlang das Internet hoch und runter wälzen und die Nadel im Heuhaufen finden können oder die das Glück haben über Vitamin B doch noch den einen Arzt zu finden, der einen nicht ablehnt.

      Wo ich dir aber ausnahmslos zustimme ist, dass der Gewichtsverlust leichter ist, wenn man ein Ziel hat. Bei mir ist es z.B. kein Marathon. Es ist einfach mein Augenlicht nicht zu verlieren. Das ist auch meine Motivation um eine Zunahme soweit es mit den anderen Erkrankungen möglich ist zu vermeiden. Und wer weiß vielleicht kommt der Marathon ja auch irgendwann auf die Liste.
    • Hallo @sandmen
      ich kann deinen Ärger ganz gut verstehen. Mir ging es recht ähnlich. Vom ersten Hausarzttermin mit Empfehlung zur OP bis jetzt sind fast zwei Jahre vergangen. Und das, obwohl ich kein MMK machen muss. Alleine auf das Erstgespräch habe ich ein Jahr gewartet. Die Begründung: Corona. Und klar, ich war frustriert. Habe mich gefragt, warum ich jeden Tag in meinem Job einem großen Infektionsrisiko ausgesetzt bin (arbeite in der stationären Kinder- und Jugendhilfe, das gilt als ein Haushalt und somit gibt es keine Schutzmaßnahmen) und man mich dort nicht einmal mit Maske, Abstand, Plexitrennwand etc. zu einem Gespräch empfangen kann. Aber letztendlich stecke ich nicht drin und kann das nicht wirklich beurteilen.

      Mein Op Termin im Januar wurde abgesagt und ich habe nun einen neuen im März bekommen. Natürlich hat man sehr viel Zeit sich sehr viele Gedanken zu machen. Aber mein Entschluss steht fest. Ich habe in der Vergangenheit auch schon abgenommen. Das meiste waren etwas über 30kg in 2 Jahren. Wenn ich also einen Großteil meines Gewichtes abnehmen möchte, brauche ich dafür einige Jahre. Ich war schon immer jemand der super langsam abnimmt und bin seit fast schon immer übergewichtig. Mein Körper kennt es nur so. Und somit ist das Durchhalten auch immer sehr schwer für mich gewesen. Ich möchte aber nicht so lange warten, bis sich meine Lebensqualität verbessert.
      Wäre das anders, würde ich es auch nochmal so versuchen. Wobei... Habe eine Bekannte, die auch immer wieder viel hin und her diätet. Die nimmt ohne Op im Monat locker flockige 10kg ab. Mit Weight Watchers... Aber nicht mal sie schafft es das Gewicht zu halten und nimmt immer wieder zu.

      Eines steht aber fest, Corona hat schon einiges offenbart, was nicht so läuft, wie es sollte. Ich will gar nicht wissen, wie viele Menschan gestorben sind, weil Krebserkrankungen nicht früh genug erkannt wurden oder weil wichtige Ops verschoben wurden. Daher, so sehr es an mir persönlich auch nagt, bin ich mir dennoch bewusst, dass es mich schlechter treffen könnte.
      Und jetzt freue ich mich darauf die Op endlich hinter mich zu bringen und hoffe einfach mal, dass dieses Mal nichts dazwischen kommt.
      Wünsche dir alles Gute!