Hungergefühl, Sättigungsgefühl?

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    • Hungergefühl, Sättigungsgefühl?

      Hallo zusammen,

      Ich wurde am Montag mit einem Schlauchmagen versehen und habe soweit alles gut verkraftet. Aktuell schaffe ich pro Mahlzeit irgendwas zwischen 50 und 100 ml. Aber ich habe leider kein Sättigungsgefühl. Ich höre dann auf, wenn es im Magen rumort und ich aufstossen muss. Wenn ich dann noch 1-2 Löffel nehme, werde ich verdammt müde. Wie ist das bei euch? Bin da etwas ratlos, weil ich eben nicht weiss, was „satt“ bedeutet.
      Das entgegengesetzte Problem habe ich aber beim Hunger. Nach 2-2.5 Stunden bekomme ich wahnsinnigen Heisshunger auf ALLES. Ich könnte alles essen. Vom Schnitzel über den Donut, bei allem essbaren läuft mir das Wasser im Mund zusammen… Wie war das bei euch?

      Liebe Grüße,
      Tim
    • Wie du schon schreibst, du fühlst "HEISShunger" und keinen Hunger. Da hilft leider nur durchhalten, Disziplin und an den alten Mustern arbeiten.
      Zudem hab ich nach ein paar Monaten versucht, sehr ausgewogen zu essen, so das mein Teller bunt war. Sah lustig aus, am Beispiel meines samsäglichen Frühstückbrötchens. Geschafft habe ich nach einigen Monaten ein halbes Brötchen, das ich in 3 - 4 Stücke geteilt habe und jedes Stückchen hatte einen anderen Belag drauf. So habe ich nichts vermisst und meine Gelüste waren befriedigt. Also, das ist jetzt ein Beispiel.

      Auch heute habe ich oft sehr viel verschiedenes auf meinem Teller, aber davon jeweils halt entsprechend wenig. So hat der Heißhunger weniger Chance. Und ich meide Industriezucker, weil der bei mir auch Heißhunger auslöst.
      Musst du mal bei dir austesten (später erst - nicht so kurz nach der OP) welche Nahrungsmittel bei dir körperlichen Heißhunger auslösen und die meidet man dann eventuell.


      Hunger hatte ich die ersten Jahre überhaupt nicht. Ich habe einfach nach Plan gegessen, den ich vorab mit meinem AZ besprochen habe.
      Also, bei mir waren das so 4 - 5 kleine Mahlzeiten über den kompletten Tag verteilt und einfach nach Uhrzeit.
      Glückwunsch zur gelungen OP @katim
      Äh, das war ich nicht - diese komische Signatur
    • Ein wirkliches Hungergefühl habe ich nach mehr als 2,5 Jahren immer noch nicht. Heißhunger schon manchmal. Dann ersetze ich das was vorher gerne mal getriggert hat durch gesunde Alternativen. Z.B. Chips (war immer Auslöser für weiteren Ess-Flash) durch selbstgemachte geröstete Kichererbsen. Für den süßen Kuchenhunger haben wir immer Quarkauflauf im Kühlschrank.
      Ich habe am Anfang sehr akribisch meine Nahrung abgewogen und sehr streng strukturiert, wie vom AZ vorgegeben. Und ich habe immer auf meinen Bauch gehört, wenn er auch nur ein klein wenig gezuckt hat, habe ich aufgehört, auch wenn etwas übrig war. Und ich habe mir angewöhnt, das dann nicht für später aufzubewahren.
      Mittlerweile bin ich nicht mehr so strikt mit dem "wieviel" bei einer Mahlzeit, habe ein ganz gutes Gefühl für "satt" entwickelt und wieder antrainiert. Dafür aber achte ich sehr auf das "was", verzichte auf Zucker, Alkohol und Fertigkram komplett. Damit halte ich seit 1,5 Jahren das erreichte Normalgewicht beständig.
      Mir war immer bewusst, dass das neue Leben einen Preis haben wird und meine Disziplin herausfordert und dass ich lernen muss, wie "normal" funktioniert. Ist halt nicht immer einfach und erfordert nach mehr als 3,5 Jahren - mit Vorbereitungsphase - immer noch viel Kraft.
      Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein.
      Wer sagt´s? Der Albert sagt´s.
      In diesem Sinne Mädels und Jungs.............Go for it and keep it up.
    • Dieser Heißhunger auf ALLES wird der Kopfhunger sein, der Kopf verlangt einfach das Gewohnte. Die schnell auftretende Müdigkeit könnte ein Anzeichen für ein Dumping sein. Das bedeutet, ein bestimmtes Lebensmittel wird nicht gut vertragen, war zuviel oder sollte durch ein anderes ersetzt werden.
      Im Gegensatz zu Sahnestück hat mein AZ (bzw die dortige Ernährungsberaterin) davor gewarnt, Essen abzuwiegen, weil sie der Ansicht war, das würde möglicherweise das eigene Hungergefühl täuschen und man könne so nicht lernen. Ihr Rat war: Löffel als Masseinheit benutzen, um den Überblick zu behalten (z.B. 2 Esslöffel Joghurt + 1Essl. Obstmus usw) . Außerdem sollte ich kleine Desserschüsseln für Suppe und Untertassen als Teller nehmen.
      Ich denke aber, das ist vom Mensch zu Mensch unterschiedlich. Wer früher immer riesige Portionen gegessen hat, sollte vielleicht lieber abwiegen, um überhaupt erstmal ein Gespür für Mengen zu bekommen. Manche schreiben immer alles auf oder tranken die Lebensmittel per App. Das mache ich immer mal zwischendurch, weil ich damit auch die Proteinmenge ganz gut im Blick habe und eventuelles Snacken sichtbar wird.
      Was Süßigkeiten und Chips betrifft, so ist es sicher für jemanden, der eine Abhängigkeit davon hat, die Vermeidung der richtige Weg. Für andere könnte auch gelten, dass alles, was man sich verbietet, erst interessant wird. Da du aber noch ganz am Anfang bist, sollte es diese Überlegung noch gar nicht gehen, sondern als oberstes Ziel erstmal abnehmen und gesund sein stehen. Lust auf gesunde Ernährung machen Kochbücher und Rezepte, die du haufenweise im Internet findest.
      Mein Ziel war es immer, dass sich nicht mehr mein Tag um Essen und Essensbeschaffung dreht, sondern dass es wieder ein normaler Bestandteil meines Lebens wird, ohne zuviel Raum einzunehmen. Von diesem Punkt bist du noch weit entfernt und solltest dir erstmal genau überlegen, WAS du in Zukunft essen solltest, wie es dich zufrieden stellt und wie du es umsetzt, deinem Körper auch mit kleinem Magen die nötigen Nährstoffe zukommen zu lassen. Und auch für Operierte gibt es nach den Anfangsphasen Essen, das den Geschmack befriedigt ^^ . Also keine Angst, es fehlt ja noch ganz viel Routine. Hör bitte sofort auf zu essen, sobald es sich im Magen irgendwie komisch anfühlt.
    • Bei mir war oder ist es so wie bei @Sahnestueck. Allerdings wiege ich auch heute, nach 2,5 Post OP einen Großteil meiner Nahrung ab. 150g, mehr kommt nicht auf den Teller. Manchmal schaffe ich aber auch diese Menge nicht. Mein AZ fand abwiegen zur Sicherheit und für ein gutes Gefühl, das erst gelernt werden muss ein sehr gutes Mittel und empfiehlt es immer. Vorallem bei einem Schlauchmagen, da man dort nicht die Malabsorbtion als Unterstützung hat.
      Wie ist das bei deinem AZ?
      Ich esse aber auch alle 2,5 bis 3 Stunden, kann damit aber mein Normalewicht seit kanoo 1,5 Jahre halten.
      Versuche beim ersten Mucken aufzuhören. Nicht noch probieren ob ein weiterer Löffel geht. Iss lieber regelmäßig nach Plan. Dann kann dein Körper sich verlassen, dass er was bekommt und du hast eine Unterstützung..