Informativer Beitrag
Nicht jeder der Untergewichtig oder Übergewichtig ist, hat automatisch eine Essstörung. Nicht jeder der auch mal eine extrem Diät macht oder immer wieder Diäten macht, ist automatisch Essgestört.
Aber Essstörung heißt ebenfalls nicht, das man nur dann eine Essstörung hat, wenn man folgendes Unternimmt um sein Gewicht zu kontrollieren:
Denkt man an Essstörung, denkt man auch meist noch in Kategorien und dann erschöpft es sich schon.
Als ersten kommen einen:
Aber dann hört die Fantasie schon auf. Wenn man sich nicht zu diesen „Offensichtlichen“dazurechnet, dann hat man ganz einfach KEINE Essstörung. Das ist ein weitgefehltes und längst überholtes Vorurteil.
Wenn man das Wort „Essstörung“ anders formuliert, wird vielleicht vieles schon klarer und man muss sich dann doch näher damit auseinandersetzten, wenn man sich selbst ehrlich und radikal einschätzen möchte.
Essstörung = gestörtes Verhältnis zum Essen
Eine Person mit einer Essstörung hat also nichts anderes, als ein gestörtes Verhältnis zum Essen. So wenig spektakulär und medizinisch sich das jetzt anhört, umso schlimmer ist es eigentlich in der Bedeutung. Den es heißt im Umkehrschluss, dass vielmehr Menschen von Essstörung sind, als sie es selbst eigentlich wahrhaben wollen.
Ein gestörtes Verhältnis zum Essen liegt unter auch dann vor, wenn man:
Diese Aufzählung ist mit Nichten komplett.
*Wenn jemand früher durch Essen sehr übergewichtig geworden ist, dann ist es wohl nur selten der Fall das der Körper plötzlich ins totale Gegenteil verkehrt. Man nimmt nur dann weiter ab, wenn man weniger Energie zuführt, als der Körper braucht. Es ist meist nur eine Sache, dass man sich selbst gegenüber ehrlich ist und Bestandsaufnahme macht.
Es gibt so viele Gründe nicht mit dem Abnehmen aufhören zu können, aber in den aller seltensten Fällen hat es was damit zu tun, dass der Körper nicht aufhören kann. Es ist der Kopf und die Psyche, die das nicht können. Aber um das zugeben zu können, bedarf es einer eigenen Einsicht, die zum jetzigen Zeitpunkt vielleicht auch einfach noch nicht geht.
Ein gestörtes Verhältnis zu essen geht also weit über das Erbrechen und Essen verbieten hinaus und fängt viel früher an, als allgemeinhin angenommen. Ich habe all diese Symptome bei mir oder meinen Mitpatienten in verschiedenen Therapien und Kliniken gesehen und wir habe, nach der eigenen Krankheitseinsicht ehrlich darüber gesprochen.
Eine Essstörung kommt meist nicht alleine daher. Entweder eine andere psychische Krankheit war der Auslöser oder es gesellt sich eine weitere psychische / körperliche Krankheit dazu. Das nennt man dann Kormorbität. Ich könnte zum Beispiel nicht die Hand darauf legen was zuerst da war.
Die Essstörung oder die Depression. Was aber mit der Essstörung später hinzukam, war die Körperschemastörung. Diese geht sehr oft Hand in Hand mit einer Essstörung. Egal wie dick oder dünn man ist, man kann es wirklich nicht im Spiegel erkennen. Und da kann man noch so genau gucken, man sieht es wirklich nicht.
Bei Essstörungen oder eben dem gestörten Verhalten zum Essen sollte man nicht lange fackeln. Sobald die Krankheitseinsicht kommt, auf die Suche nach einer Therapie machen. Es ist schwierig einen Therapieplatz für Essstörung zu bekommen und die Wartelisten sind lang.
Essstörungen sind eine sehr komplexe Krankheit und oft wechseln sich die einzelne Essstörung ab und ersetzten einander. Je früher man die Krankheit erkennt und behandeln lässt, umso leichter lässt sie sich heilen. Hat sie sich erst einmal über Jahre manifestiert, muss man oft ganz tief graben.
Einen Therapieplatz zu finden, wenn man Essstörung hat und gleichzeitig noch eine Adipositas-OP hatte, ist noch einmal eine andere Herausforderung. Nicht viele Therapeuten oder Kliniken kennen sich mit den OPs und dem angemessenen Essverhalten und Portionen danach aus. Oftmals werden Unverträglichkeiten oder Portionen als ein zusätzliches Symptom der Essstörung gewertet und die Therapie wird dadurch erschwert oder falsch.
An erster Stelle steht aber immer die Krankheitseinsicht. Solange nur andere die Essstörung haben und man selbst findet, dass man sein Essverhalten unter Kontrolle hat (und da beginnt es, Essen hat nichts mit zwanghafter Kontrolle zu tun), so lange schlittert man weiter und tiefer in ein gestörtes Essverhalten. Wenn man dann soweit ist und zugeben kann, dass man die Kontrolle über die Kontrolle verloren hat, dann kann der Heilungsweg und die Therapie beginnen.
Nicht jeder der Untergewichtig oder Übergewichtig ist, hat automatisch eine Essstörung. Nicht jeder der auch mal eine extrem Diät macht oder immer wieder Diäten macht, ist automatisch Essgestört.
Aber Essstörung heißt ebenfalls nicht, das man nur dann eine Essstörung hat, wenn man folgendes Unternimmt um sein Gewicht zu kontrollieren:
- Bewusst herbeigeführtes Erbrechen
- Missbrauch von Entwässerungskapseln
- Missbrauch von Abführmitteln
- Missbrauch von diversen Diätkapseln
- Verweigerung von Essen
- Essensverbote
Denkt man an Essstörung, denkt man auch meist noch in Kategorien und dann erschöpft es sich schon.
Als ersten kommen einen:
- Magersucht (Anorexie)
- Ess-Brech-Sucht (Bulimie)
- Binge-Eating-Disorder (Hemmungslose, hochkalorische Essattacken ohne Kompensation)
- Vielleicht noch die A-Typische Essstörung die sich irgendwie aus allem zusammensetzt.
Aber dann hört die Fantasie schon auf. Wenn man sich nicht zu diesen „Offensichtlichen“dazurechnet, dann hat man ganz einfach KEINE Essstörung. Das ist ein weitgefehltes und längst überholtes Vorurteil.
Wenn man das Wort „Essstörung“ anders formuliert, wird vielleicht vieles schon klarer und man muss sich dann doch näher damit auseinandersetzten, wenn man sich selbst ehrlich und radikal einschätzen möchte.
Essstörung = gestörtes Verhältnis zum Essen
Eine Person mit einer Essstörung hat also nichts anderes, als ein gestörtes Verhältnis zum Essen. So wenig spektakulär und medizinisch sich das jetzt anhört, umso schlimmer ist es eigentlich in der Bedeutung. Den es heißt im Umkehrschluss, dass vielmehr Menschen von Essstörung sind, als sie es selbst eigentlich wahrhaben wollen.
Ein gestörtes Verhältnis zum Essen liegt unter auch dann vor, wenn man:
- Ohne Allergien und körperliche Beschwerden, bestimmt Nahrungsmittelgruppen verbietet, weil man Angst hast davon zuzunehmen.
- Wenn man seinen Teller immer und ständig nach Nährwerten und Kaloriengehalt zusammenstellt. (Ich spreche hier von „IMMER“ und nicht von ab und zu als kleines Feedback zwischendurch, ob noch alles rund läuft!)
- Wenn man absichtlich einen Gewichtsverlust aufrecht hält oder herbeiführt, obwohl man weiß das man eine Grenze überschritten hat.
- Wenn man spontane Essen oder Essen außer Haus absagt / ablehnt, weil damit das ganze Abnehm- oder Halteprogramm vermeintlich in Gefahr gerät.
- Wenn sich die Gedanken im ungesunden Rahmen ständig um Nahrungsmittel, Kochen und Essen drehen. (eine ständige, gedankliche Auseinandersetzung mit dem Thema Essen)
- Wenn heimlich gegessen wird
- Wenn über Portionsgrößen oder Essen im Allgemeinen gelogen wird. (Ich esse soviel und nehme trotzdem immer noch ab *dazu mehr weiter unten)
- Wenn man den eigenen Körper ablehnt und sich nur noch über Zahlen oder Kleidergrößen definieren kann.
- Wenn 1 oder 2 Kilo mehr eine wirklich große seelische Belastung darstellt, wenn der Verstand doch weiß, dass es auch mal Wassereinlagerungen sein können.
- Wenn man das Essen über Stunden hinauszögert, obwohl man Hunger hat.
- Wenn man Ausreden erfindet, um nicht essen zu müssen.
- Wenn Essen zu einem komplizierten Ritual wird und es richtig schlimm ist, wenn dieses Ritual nicht eingehalten werden kann.
- Wenn man zwanghaft und ständig auf der Waage steht (Waage verschiebt um anderswo vielleicht weniger zu wiegen, sich vor und nach dem WC-Gang zu wiegen, verschiedene Körperstellungen auf der Waage ausprobiert um ein niedrigeres Gewicht zu sehen…)
- Wenn man nur dann ohne schlechtes Gewissen essen kann, weil man sich vorher in den eigenen Augen genug bewegt hat (exzessiver Sport)
Diese Aufzählung ist mit Nichten komplett.
*Wenn jemand früher durch Essen sehr übergewichtig geworden ist, dann ist es wohl nur selten der Fall das der Körper plötzlich ins totale Gegenteil verkehrt. Man nimmt nur dann weiter ab, wenn man weniger Energie zuführt, als der Körper braucht. Es ist meist nur eine Sache, dass man sich selbst gegenüber ehrlich ist und Bestandsaufnahme macht.
- Zähle ich vielleicht doch panisch Kalorien?
- Will ich mir vielleicht doch noch ein niedrigeres Gewicht für etwaige Feste ansparen?
- Ist meine Panik vor einer erneuten Zunahme so groß, dass ich lieber mit Untergewicht dagegen steuern möchte?
- Weiß ich vielleicht gar nicht, wie das Gewicht halten geht?
- Will ich einfach nicht aufhören mit dem abnehmen, weil es so ein unsagbar tolles Gefühlt ist. Und mit was ersetzte ich dieses tolle Gefühl, wenn ich nicht mehr abnehme?
- Vielleicht manipuliere ich mich unterbewusst selbst, um nicht mit dem abnehmen aufzuhören
- Vielleicht hört es sich besser an, wenn ich anderen von meinem Kampf mit dem Gewicht halten schreibe oder das ich einfach so ohne eigenes Zutun weiter abnehme (warum hat das ohne eigenes Zutun abzunehmen dann vorher nicht geklappt)
Es gibt so viele Gründe nicht mit dem Abnehmen aufhören zu können, aber in den aller seltensten Fällen hat es was damit zu tun, dass der Körper nicht aufhören kann. Es ist der Kopf und die Psyche, die das nicht können. Aber um das zugeben zu können, bedarf es einer eigenen Einsicht, die zum jetzigen Zeitpunkt vielleicht auch einfach noch nicht geht.
Ein gestörtes Verhältnis zu essen geht also weit über das Erbrechen und Essen verbieten hinaus und fängt viel früher an, als allgemeinhin angenommen. Ich habe all diese Symptome bei mir oder meinen Mitpatienten in verschiedenen Therapien und Kliniken gesehen und wir habe, nach der eigenen Krankheitseinsicht ehrlich darüber gesprochen.
Eine Essstörung kommt meist nicht alleine daher. Entweder eine andere psychische Krankheit war der Auslöser oder es gesellt sich eine weitere psychische / körperliche Krankheit dazu. Das nennt man dann Kormorbität. Ich könnte zum Beispiel nicht die Hand darauf legen was zuerst da war.
Die Essstörung oder die Depression. Was aber mit der Essstörung später hinzukam, war die Körperschemastörung. Diese geht sehr oft Hand in Hand mit einer Essstörung. Egal wie dick oder dünn man ist, man kann es wirklich nicht im Spiegel erkennen. Und da kann man noch so genau gucken, man sieht es wirklich nicht.
Bei Essstörungen oder eben dem gestörten Verhalten zum Essen sollte man nicht lange fackeln. Sobald die Krankheitseinsicht kommt, auf die Suche nach einer Therapie machen. Es ist schwierig einen Therapieplatz für Essstörung zu bekommen und die Wartelisten sind lang.
Essstörungen sind eine sehr komplexe Krankheit und oft wechseln sich die einzelne Essstörung ab und ersetzten einander. Je früher man die Krankheit erkennt und behandeln lässt, umso leichter lässt sie sich heilen. Hat sie sich erst einmal über Jahre manifestiert, muss man oft ganz tief graben.
Einen Therapieplatz zu finden, wenn man Essstörung hat und gleichzeitig noch eine Adipositas-OP hatte, ist noch einmal eine andere Herausforderung. Nicht viele Therapeuten oder Kliniken kennen sich mit den OPs und dem angemessenen Essverhalten und Portionen danach aus. Oftmals werden Unverträglichkeiten oder Portionen als ein zusätzliches Symptom der Essstörung gewertet und die Therapie wird dadurch erschwert oder falsch.
An erster Stelle steht aber immer die Krankheitseinsicht. Solange nur andere die Essstörung haben und man selbst findet, dass man sein Essverhalten unter Kontrolle hat (und da beginnt es, Essen hat nichts mit zwanghafter Kontrolle zu tun), so lange schlittert man weiter und tiefer in ein gestörtes Essverhalten. Wenn man dann soweit ist und zugeben kann, dass man die Kontrolle über die Kontrolle verloren hat, dann kann der Heilungsweg und die Therapie beginnen.
Äh, das war ich nicht - diese komische Signatur