Wie mit den Kindern über anstehende OP reden?

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    • Wie mit den Kindern über anstehende OP reden?

      Hallo ihr,

      meine Frage richtet sich an die Eltern mit Kindern, die die OP und ihre Folgen schon mitbekommen.
      Meine Kinder sind 11, 9, 9, 1 und 1. Den drei Großen hab ich letztens von der OP erzählt. Aber ich glaube, ich habe nicht die richtigen Worte gefunden.
      Ich möchte nicht, dass sie allen erzählen, die Mama ließe sich operieren um schlank zu werden. Mir gefällt der Gedanke einfach nicht.
      Ich möchte auch nicht, dass sie das Gefühl haben, dass Gewicht eine so große Rolle im Leben spielt und dass nur schlanke Menschen gute Menschen sind. Durch meine Mutter hat Gewicht, Diät, Sport und Schlanken immer eine mega große Rolle gespielt und das hat mir gar nicht gut getan. Alle drei großen Kids sind sehr schlank, groß und sportlich.
      Klar bin ich übergewichtig, dennoch möchte ich den Kids beibringen, dass Menschen ok sind, wie sie sind. Ich fühle mich nicht wohl und ich komme mittlerweile gesundheitlich damit nicht mehr klar, aber andere Menschen dürfen ihr Übergewicht ja gern behalten.
      Meine Tochter sagte dann:"Mama ok, aber DU bist doch nicht dick". Sieht sie es nicht?

      Naja langer wirrer Text, aber meine Frage ist, wie habt ihr es euren Kindern erzählt und erklärt?

      Viele liebe Grüße
    • Lege den Schwerpunkt nicht auf dick, sondern auf gesund. Schildere ihnen deine Einschränkungen, die du aufgrund des Gewichts hast. Es gibt dicke Menschen, die gesund sind und sich nicht eingeschränkt fühlen und die Gruppe, zu der du dich zählst. Du strebst die OP nicht an, um dich anzupassen, weil nur schlank richtig ist (völliger Blödsinn), sondern weil du für deine Kinder aktiv und gesund bleiben möchtest, was mit deinem Gewicht zunehmend schwieriger wird.
    • Dem kann ich nur zustimmen. Ich hab es meiner Tochter (14) erklärt, dass ich gesundheitliche Einschränkungen durch mein Gewicht hatte (was sie ja durchaus schon mitbekommen hatte) und dass ich durch die OP die Chance habe, langfristig gesund zu werden und zu bleiben. Auf "Dicksein" an sich bin ich dabei gar nicht eingegangen, da das auch nicht mein Grund für die OP war und in unserer Familie immer Wert darauf gelegt wird, dass jeder so sein soll, wie er mag.
    • Ich habe den Wohngruppenkindern (damals 6, 11 und 12) dasselbe erklärt: ich werde am Magen operiert, um ein gesundes Leben zu führen und um mit euch viel unternehmen zu können.
      Die jetzt Siebenjährige hatte sich eine Zeitlang darauf eingeschossen, auch schlank sein zu „müssen“ , das war etwas schwierig. Sie hat mich und die kleinen Essensmengen sehr genau beobachtet und wollte auch nur sehr wenig essen. Diese Phase ist zum Glück überwunden. Aber eine Zeitlang habe ich deswegen nicht mit den Kindern gemeinsam gegessen.
    • Hallo,

      Ich schließe mich den anderen an. Nicht die Optik in den Vordergrund stellen, sondern die Gesundheit. Erkläre Ihnen wie Dein Magen jetzt aussieht (1,5l Flasche Wasser) und erkläre Ihnen wie der Magen verändert wird (Tennisball).

      Da ich mit meiner Tochter alleine bin war sie bei den Ergo Terminen vor der OP dabei. Dort wurde über die OP Methoden gesprochen, die Dame hat mir Filme gezeigt und die Werkzeuge mit denen operiert wird. Meine Tochter fand das sehr spannend. Sie war zu dem Zeitpunkt 8.

      Liebe Grüße
      Sunny0
      15.06.2020 Erstgespräch AZ Mannheim
      16.06.2020 Start MMK mit EB Startgewicht: 140kg BMI 47,9
      22.02.2021 Start Eiweißphase Gewicht: 147 kg BMI 50,4
      08.03.2021 Roux-Y-Bypass UMM
      08.05.2022 Gewicht 85 kg
    • Ich habe meinem damals 11-jährigen Sohn erklärt, dass ich eine OP habe um ganz gesund zu werden (für ihn war ich nicht krank weil er z.B. von Bluthochdruck nix mitbekommen hat) und keine Schlafmaske mehr zu benötigen. Ich hab ihm gesagt, dass der Nebeneffekt ist, dass ich dann deutlich schlanker werde und viel mehr mit ihm unternehmen kann - auch z.B. Trampolin hüpfen.
      DAS fand er dann toll.

      Allerdings wusste er nicht den OP-Tag, denn der war als er im Zeltlager war. Ich hab ihm erst beim nächsten Telefonat gesagt, dass ich schon operiert bin.

      Er hatte natürlich schon gesehen, dass ich dick war. ABER für ihn war das so eben SEINE MAMA. Er kannte mich nicht anders. Als es dann soweit war, dass man deutlich die Schlüsselbeinknochen sah fand er das alles gar nicht mehr toll ! Er wollte seine alte Mama zurück, die so schön weich und kuschelig war ! Klar fand er es toll, dass ich viel aktiver wurde nach und nach, aber das überwog nicht.

      Dieses Kuscheln hat damals tatsächlich rapide abgenommen ! Klar lag das auch am Alter, aber auch an der Abnahme :-(

      Jetzt - 4 Jahre später - findet er es toll, wenn auch seine Freunde (die mich dick noch gar nicht kannten) ihm sagen, dass er ne attraktive Mama hat. Aber trotzdem kommt auch heute noch, dass ich früher viel kuscheliger war :S
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      Gewicht 06.04.2018: 168 kg (Erstgespräch)
      Gewicht 18.07.2018: 166 kg (Beginn Flüssigphase)
      Gewicht 01.08.2018: 160 kg (OP-Tag)