Hallo Ihr Lieben,
wahrscheinlich gibt es auf meine Fragen keine Antworten, aber vielleicht habe ich ja Glück und finde hier zumindest Menschen, denen es ähnlich ergeht und die vielleicht doch den einen oder anderen Tipp für mich haben.
Einmal kurz angerissen:
Mein Magenbypass ist nun ziemlich genau 15 Jahre alt. Leider war es damals noch nicht so, dass man eine großartige Nachsorge hatte. Ich wurde in Herne operiert, entlassen und war dann auf mich allein gestellt. Für meine damalige Hausärztin war ich die erste Patientin mit einem Magenbypass.
Im ersten Jahr schaffte ich es von gut 140 kg auf ca. 95 kg runter. Dann ging erst mal lange Zeit nichts mehr, ich nahm sogar 10 kg zu. Schaffte es dann aber schlussendlich wieder zurück auf 95 kg. Mit diesem Gewicht hatte ich 2011 meine Bauchdeckenstraffung. Angespornt durch das schöne Ergebnis der OP nahm ich dann nochmal 10 kg ab und blieb erst einmal auf den 85 kg stehen.
2015 kämpfte ich mich auf knapp 75 kg runter, pendelte etwas und hatte dann bis 2019 ein Gewicht, das immer irgendwo zwischen 68 und 73 kg schwankte. Es lief gut. Sobald ich merkte, dass ich zunahm, bekam ich es in ein bis zwei Tagen wieder in den Griff.
Zwischenzeitlich hatte ich noch einige Wiederherstellungs-OPs, die mehr oder weniger erfolgreich verliefen (Brust und Arme, Oberschenkel, Torso)
Ende 2019 ließ ich mir die Gebärmutter entfernen, da ich unter Dauerblutungen und Unterleibsschmerzen litt. Zudem diagnostizierte meine Gyn mir eine Endometriose in der Gebärmutter.
Und dann kam 2020 - und ab da lief irgendwie alles aus dem Ruder.
Im Laufe des Jahres 2020 stieg mein Gewicht von knapp 73 kg auf über 80 kg und ich konnte nichts dagegen tun. Meine alte Strategie - mit dem Essen aufpassen, weniger Kohlenhydrate, dann wird es wieder - ging nicht mehr auf. Ich konnte es einfach nicht aufhalten.
Heute, 2 Jahre später, kämpfe ich noch immer - und noch immer sind es dieselben Kilos. Ich reiße mich zusammen, esse wenig und kalorienreduziert, versuche dann, Pausen einzuhalten, mache 20 Minuten Sport am Tag. Ich schaffe dann vielleicht unter der Arbeitswoche 1 bis 2 kg - und dann kommt das Wochenende und alles mühsam abgehungerte Gewicht ist wieder drauf, obwohl ich keine Essorgien einlege, vielleicht ab und zu mal eine Geburtstagsfeier, zu der ich dann auch mitesse.
Hinzu kommen auch immer mehr körperliche Probleme:
Seit geraumer Zeit muss ich verdammt aufpassen, was ich esse. Fettarmes Fleisch, manche Nudelsorten, vieles an Obst und Gemüse vertrage ich nicht mehr. Bei Fleisch und Nudeln habe ich nach dem Essen das Gefühl, dass irgendetwas meinen Mageneingang blockiert, und es tut weh. Ich kann dann auch nichts mehr trinken, da sich Flüssigkeit nur auflagert und die Beschwerden verstärkt. Im Endeffekt bleibt mir dann nichts anderes übrig, als mich zu erbrechen, dann verschwinden die Beschwerden sofort und ich kann theoretisch normal weiteressen.
Viele Gemüse- und Obstsorten vertrage ich nicht mehr, mein Bauch bläht dann auf und ich bekomme Rückenschmerzen.
Da ist es natürlich sehr schwer, sich gesund zu ernähren ...
Dazu kommt, dass ich bei einer reduzierten Nahrungsaufnahme (wie zurzeit, da ich auf Teufel komm raus abnehmen will) sehr schnell zwischen den Mahlzeiten ein wahnsinnig schlimmes Brennen im Oberbauch bekomme ("Nüchternschmerz"), der mich quasi zum Essen zwingt, da nur so die Schmerzen wieder aufhören.
Ich weiß nicht mehr, was ich noch machen soll, da mir auch so langsam die Ideen ausgehen. Zurzeit lebe ich faktisch von Knäckebrot, ballaststoffreichen Diätriegeln aus dem Internet, Bananen und Zwieback in warmer Mandelmilch. Toast geht auch, ist mir aber eigentlich zu kalorienreich.
Der größte Witz ist jedoch: Ich war im August für 2 Wochen in der Türkei, All Inclusive plus. Da hatte ich 3 Mahlzeiten (evtl. noch 1 Snack am Tag) in Buffetform. Ich habe faktisch ausschließlich Kohlenhydrate, viel Zucker und sehr, sehr fettiges Fleisch zu mir genommen (und so gut wie kein Gemüse oder Obst). Meinem Bauch ging es sehr gut die ganze Zeit (zu Hause habe ich oft Bauchschmerzen und Blähungen) und ich habe gerade einmal 2 kg zugenommen, obwohl ich wirklich verdammt viel und verdammt ungesund gegessen habe.
Kann mir DAS irgendjemand erklären?
Und das meine ich, wenn ich sage, ich habe keine Strategie mehr. Alles, was ich bisher für richtig gehalten habe, ist ausgehebelt worden.
Fakt ist aber, dass ich leide und nicht mehr weiß, was ich machen soll. Meine Umwelt versteht mich nicht. Ich bekomme immer nur zu hören, dass man es mir nicht ansieht, dass ich zugenommen habe. Das ist ja auch schön, aber ich selber sehe und fühle es. Und ich habe Angst, dass es immer weiter geht und ich nichts dagegen tun kann. Denn mein derzeitiges Gewicht habe ich, OBWOHL ich so wenig und so kontrolliert esse, OBWOHL ich darauf achte, jeden Tag Sport zu machen, OBWOHL ich mir so vieles verkneife, was ich gerne essen würde (Ich liebe Süßigkeiten!!!)
Ich war dieses Jahr schon beim Endokrinologen, da ich die Hoffnung hatte, dass es an meiner Schilddrüse liegen könnte und es dagegen Medikamente gibt. Da ist aber alles okay.
Ich war bei meiner Frauenärztin, da ich befürchtete, dass mit meinen Hormonen was nicht stimmt. Auch da ist alles okay.
Es scheint mir niemand helfen zu können oder zu wollen. Nur blöde Ratschläge, als wenn ich nicht selbst ein wandelndes Ernährungslexikon wäre.
Ich bin wirklich mit meiner Weisheit am Ende und könnte nach jedem Gang auf die Waage nur noch heulen. Ich habe so vieles auf mich genommen, allein schon die ganzen Wiederherstellungs-OPs, die kein Spaziergang waren. Und nun droht alles für die Katz gewesen zu sein.
Im Januar habe ich einen Termin bei einer Gastroenterologin, von der ich hoffe, dass sie sich mit dem Thema Magenbypass auskennt (ihr Mann ist war damals mein Chirurg in Herne) und mir helfen kann.
So, entschuldigt, dass der Text so lang ist. Aber ich musste mich einfach mal auskotzen. Danke für Euer Ohr
wahrscheinlich gibt es auf meine Fragen keine Antworten, aber vielleicht habe ich ja Glück und finde hier zumindest Menschen, denen es ähnlich ergeht und die vielleicht doch den einen oder anderen Tipp für mich haben.
Einmal kurz angerissen:
Mein Magenbypass ist nun ziemlich genau 15 Jahre alt. Leider war es damals noch nicht so, dass man eine großartige Nachsorge hatte. Ich wurde in Herne operiert, entlassen und war dann auf mich allein gestellt. Für meine damalige Hausärztin war ich die erste Patientin mit einem Magenbypass.
Im ersten Jahr schaffte ich es von gut 140 kg auf ca. 95 kg runter. Dann ging erst mal lange Zeit nichts mehr, ich nahm sogar 10 kg zu. Schaffte es dann aber schlussendlich wieder zurück auf 95 kg. Mit diesem Gewicht hatte ich 2011 meine Bauchdeckenstraffung. Angespornt durch das schöne Ergebnis der OP nahm ich dann nochmal 10 kg ab und blieb erst einmal auf den 85 kg stehen.
2015 kämpfte ich mich auf knapp 75 kg runter, pendelte etwas und hatte dann bis 2019 ein Gewicht, das immer irgendwo zwischen 68 und 73 kg schwankte. Es lief gut. Sobald ich merkte, dass ich zunahm, bekam ich es in ein bis zwei Tagen wieder in den Griff.
Zwischenzeitlich hatte ich noch einige Wiederherstellungs-OPs, die mehr oder weniger erfolgreich verliefen (Brust und Arme, Oberschenkel, Torso)
Ende 2019 ließ ich mir die Gebärmutter entfernen, da ich unter Dauerblutungen und Unterleibsschmerzen litt. Zudem diagnostizierte meine Gyn mir eine Endometriose in der Gebärmutter.
Und dann kam 2020 - und ab da lief irgendwie alles aus dem Ruder.
Im Laufe des Jahres 2020 stieg mein Gewicht von knapp 73 kg auf über 80 kg und ich konnte nichts dagegen tun. Meine alte Strategie - mit dem Essen aufpassen, weniger Kohlenhydrate, dann wird es wieder - ging nicht mehr auf. Ich konnte es einfach nicht aufhalten.
Heute, 2 Jahre später, kämpfe ich noch immer - und noch immer sind es dieselben Kilos. Ich reiße mich zusammen, esse wenig und kalorienreduziert, versuche dann, Pausen einzuhalten, mache 20 Minuten Sport am Tag. Ich schaffe dann vielleicht unter der Arbeitswoche 1 bis 2 kg - und dann kommt das Wochenende und alles mühsam abgehungerte Gewicht ist wieder drauf, obwohl ich keine Essorgien einlege, vielleicht ab und zu mal eine Geburtstagsfeier, zu der ich dann auch mitesse.
Hinzu kommen auch immer mehr körperliche Probleme:
Seit geraumer Zeit muss ich verdammt aufpassen, was ich esse. Fettarmes Fleisch, manche Nudelsorten, vieles an Obst und Gemüse vertrage ich nicht mehr. Bei Fleisch und Nudeln habe ich nach dem Essen das Gefühl, dass irgendetwas meinen Mageneingang blockiert, und es tut weh. Ich kann dann auch nichts mehr trinken, da sich Flüssigkeit nur auflagert und die Beschwerden verstärkt. Im Endeffekt bleibt mir dann nichts anderes übrig, als mich zu erbrechen, dann verschwinden die Beschwerden sofort und ich kann theoretisch normal weiteressen.
Viele Gemüse- und Obstsorten vertrage ich nicht mehr, mein Bauch bläht dann auf und ich bekomme Rückenschmerzen.
Da ist es natürlich sehr schwer, sich gesund zu ernähren ...
Dazu kommt, dass ich bei einer reduzierten Nahrungsaufnahme (wie zurzeit, da ich auf Teufel komm raus abnehmen will) sehr schnell zwischen den Mahlzeiten ein wahnsinnig schlimmes Brennen im Oberbauch bekomme ("Nüchternschmerz"), der mich quasi zum Essen zwingt, da nur so die Schmerzen wieder aufhören.
Ich weiß nicht mehr, was ich noch machen soll, da mir auch so langsam die Ideen ausgehen. Zurzeit lebe ich faktisch von Knäckebrot, ballaststoffreichen Diätriegeln aus dem Internet, Bananen und Zwieback in warmer Mandelmilch. Toast geht auch, ist mir aber eigentlich zu kalorienreich.
Der größte Witz ist jedoch: Ich war im August für 2 Wochen in der Türkei, All Inclusive plus. Da hatte ich 3 Mahlzeiten (evtl. noch 1 Snack am Tag) in Buffetform. Ich habe faktisch ausschließlich Kohlenhydrate, viel Zucker und sehr, sehr fettiges Fleisch zu mir genommen (und so gut wie kein Gemüse oder Obst). Meinem Bauch ging es sehr gut die ganze Zeit (zu Hause habe ich oft Bauchschmerzen und Blähungen) und ich habe gerade einmal 2 kg zugenommen, obwohl ich wirklich verdammt viel und verdammt ungesund gegessen habe.
Kann mir DAS irgendjemand erklären?
Und das meine ich, wenn ich sage, ich habe keine Strategie mehr. Alles, was ich bisher für richtig gehalten habe, ist ausgehebelt worden.
Fakt ist aber, dass ich leide und nicht mehr weiß, was ich machen soll. Meine Umwelt versteht mich nicht. Ich bekomme immer nur zu hören, dass man es mir nicht ansieht, dass ich zugenommen habe. Das ist ja auch schön, aber ich selber sehe und fühle es. Und ich habe Angst, dass es immer weiter geht und ich nichts dagegen tun kann. Denn mein derzeitiges Gewicht habe ich, OBWOHL ich so wenig und so kontrolliert esse, OBWOHL ich darauf achte, jeden Tag Sport zu machen, OBWOHL ich mir so vieles verkneife, was ich gerne essen würde (Ich liebe Süßigkeiten!!!)
Ich war dieses Jahr schon beim Endokrinologen, da ich die Hoffnung hatte, dass es an meiner Schilddrüse liegen könnte und es dagegen Medikamente gibt. Da ist aber alles okay.
Ich war bei meiner Frauenärztin, da ich befürchtete, dass mit meinen Hormonen was nicht stimmt. Auch da ist alles okay.
Es scheint mir niemand helfen zu können oder zu wollen. Nur blöde Ratschläge, als wenn ich nicht selbst ein wandelndes Ernährungslexikon wäre.
Ich bin wirklich mit meiner Weisheit am Ende und könnte nach jedem Gang auf die Waage nur noch heulen. Ich habe so vieles auf mich genommen, allein schon die ganzen Wiederherstellungs-OPs, die kein Spaziergang waren. Und nun droht alles für die Katz gewesen zu sein.
Im Januar habe ich einen Termin bei einer Gastroenterologin, von der ich hoffe, dass sie sich mit dem Thema Magenbypass auskennt (ihr Mann ist war damals mein Chirurg in Herne) und mir helfen kann.
So, entschuldigt, dass der Text so lang ist. Aber ich musste mich einfach mal auskotzen. Danke für Euer Ohr