Rückfall aus dem Hinterhalt in alte Gewohnheiten !

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    • Kann ich auch, verehrte Sahnestück. Außerdem kann ich noch mit ex Psychopharmakasucht, ex Nikotinsucht und ex Spielsucht dienen.
      Klingt ja fast, als wäre ich stolz darauf, aber ist eher ungut. Von allen Dingen war die Alkokiste am mühsamsten. Bei keiner anderen Sucht war die Metamorphose zum unkontrollierten Scheißtyp so heftig.

      Okay, bekam ich mit 185 kg nix zu fressen, weil wieder mal ein Abnehmversuch stattfand, war ich mürrisch und gereizt. Aber bekam ich nichts zu saufen, hatte ich Schmerzen, Visionen, das komplette Programm eben. Und besoffen tat ich Dinge, die... Naja. Ich kenne keinen Fettsack, der solche Dinge tat, wenn er seine Fresssucht befriedigt hatte.

      Wie man's dreht, wers nicht selbst erlebt hat wird es nie verstehen. Das ist wie mit den schlanken Typen, die adipösen Menschen nervende Abnehmtipps geben. Sie verstehen es einfach nicht.
      Darum klinke ich mich hiermit aus und wünsche allen erfolgreiche Suchtbewältigung von der sie Ahnung haben.
    • Ach weißt du, dann bin ich ganz gerne nicht normal :D . Ob Werbung oder nicht. Ich esse Chips und Kekse und Lakritz. Nicht bis zum Abwinken, aber gelegentlich ein bisschen. Ich schäme mich auch nicht für meine Genuss-Sucht (da ist es! Das böse Wort), ich bin so. Und zwar gern. Ohne Stock im Hintern, offen, ehrlich und mit Fehlern (falls es welche sind).
      Werbung ist schon eine coole Sache, aber nichts, was mich anheizt zu Mega-Fressattacken. Es gibt zum Glück unterschiedliche Menschen.
    • Grundsätzlich ist jemand der einer Sucht verfallen ist, auch in anderen Bereichen extrem suchtgefährdet.

      Darauf wurde ich während der psych. Begutachtung explizit hingewiesen. Und ich kann bestätigen, das nachdem Rauchen und Essen bei mir abgeschafft wurden, ich mit dem Einkaufen kämpfe. Alkohol vermeide ich nahezu komplett, weil ich davor echt Respekt habe und mich kenne.
      Beginn MMK Dezember 2019 - 134,5 kg auf 1,69 m

      10. November 2020 - 99,9 kg endlich UHU :love:

      Ziel erreicht - Normalgewicht
    • Ja…Demenz durch Fast Food. Das ist ja ein Ding. Wenn das mein 92-jähriger Schwiegervater gewusst hätte, dann hätte es ihn weniger schwer treffen können. Wir hätten ihm sagen können: iss nicht so viele Burger, lass die Pommes, das zerdergelt dein Gehirn! Oh nee, schon wieder so viele Softdrinks? Das macht dich doch dement!
      Aber nun ist es zu spät.

      Seit wann gibt es eigentlich Fast Food in unserem Land? Ich glaube mich an meinen ersten Mc Donalds-Besuch 1978 zu erinnern.

      Aber komisch, dass hier plötzlich ein ganz neues Thema entsteht. Und als würden alle Nicht-Asketen plötzlich von Demenz bedroht sein. Alles merkwürdig.
    • Für mich ist es wichtig zu wissen, dass Essen auch eine Sucht ist. Die gleichen Rezeptoren werden getriggert wie bei wie klassische Suchtmittel und die Symptome sind ähnlich: das Verlangen kann nicht kontrolliert werden, es kann Entzugserscheinungen geben und es muss immer mehr sein.

      Der wesentliche Unterschied ist jedoch, wir schaden uns hauptsächlich nur alleine. Wir sind eher nicht toxisch für andere, bringen die Familie und andere nicht in Gefahr durch unsere Sucht, wir müssen uns nicht verschulden oder werden kriminell um unsere Sucht zu befriedigen- Zucker ist billig- und der totale Absturz bleibt uns in der Regel erspart. Wir leiden still und einsam.

      Das ist einerseits gut, andererseits stehen wir auch immer alleine da. Daher ist die offizielle „Anerkennung“ als Krankheit für mich so hilfreich. So muss ich diesen Kampf nicht mehr alleine führen und kann professionelle Unterstützung bekommen.
    • Also es ist immer noch eine Sucht mit welcher Intensität das mag individuell sein. Und ich glaube wenn man "gesunde" Angehörige hat dann fügt man auch denen massiven Schaden zu. Alleine die Sorge um einen geliebten Menschen ist eine hohe Belastung. Auch wenn man so korpulent ist, dass man an vielen Alltagsaktivitäten nicht teilhaben kann sorgt für das Umfeld auch immer wieder für Probleme.

      Auch der Grad der Belastung für die Angehörigen ist wieder individuell. Aber auch die Fresssucht verursacht auf genug Feldern leid. Ich stimme dir aber zu Mingmen, dass die Beschaffungsschwelle hier relativ gering ist.
    • *Heike* schrieb:

      @Mingmen
      Das hast Du gut geschrieben.
      Danke

      Taracun schrieb:

      Also es ist immer noch eine Sucht mit welcher Intensität das mag individuell sein. Und ich glaube wenn man "gesunde" Angehörige hat dann fügt man auch denen massiven Schaden zu. Alleine die Sorge um einen geliebten Menschen ist eine hohe Belastung. Auch wenn man so korpulent ist, dass man an vielen Alltagsaktivitäten nicht teilhaben kann sorgt für das Umfeld auch immer wieder für Probleme.

      Auch der Grad der Belastung für die Angehörigen ist wieder individuell. Aber auch die Fresssucht verursacht auf genug Feldern leid. Ich stimme dir aber zu Mingmen, dass die Beschaffungsschwelle hier relativ gering ist.
      Denke, wir sind grundsätzlich einer Meinung. Süchtige belasten ihre Nächsten. Aber die Auswirkungen sind bei anderen Süchten gravierender. Alkoholiker die volltrunken Unfälle bauen oder aggressiv werden, selbst erlebt, oder Spielsüchtige, die Schulden anhäufen und wo die Eltern dann dafür gerade stehen müssen, auch selbst erlebt.

      Und ich habe auch erlebt, wieviel Aufmerksamkeit und Einfühlungsvermögen/"Verständnis" diejenigen bekommen haben, weil sie ja krank sind und Hilfe brauchen. Auch von mir, denn ich habe immer die Not dahinter sehen können. Nur meine eigene Not hat niemand erkannt oder sehen wollen. Und ich habe ja auch immer gedacht ich bin selber und muss das alles alleine schaffen. War alles nicht so schön...und bin jetzt deswegen froh Unterstüzung . durch die OP, bekommen zu haben. Und auch dass wir hier im Forum uns offen austauschen und manchmal auch "nackig" machen ist für mich ein positives Zeichen.