Heute in 10 Wochen

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Heute in 10 Wochen

      …ist der letzte Tag meines „alten“ Lebens. Am 5.1.23 beginnt ein neuer Abschnitt und so sehr ich mich darauf freue so groß ist auch der Respekt vor alldem was da kommt.
      Ich weiß, dass die OP kein Selbstläufer ist und das ich trotzdem den Hintern zusammenkneifen und mich reinhängen muss.
      mir gehen so viele Gedanken durch den Kopf.
      1. Ich bin am Leben gescheitert und das im Kleinklein. Ich habe einen tollen Mann an meiner Seite, einen super bezahlten Job, ein wunderschönes Eigenheim und eigentlich keine Sorgen. Trotzdem bin ich „zu dämlich“ zum anständig essen.
      2. wie erkläre ich nur meine Abnahme? Meine Eltern wissen es nicht, meine Großeltern und auch der Rest der Familie haben keine Ahnung. Wenn ich es ihnen sage…was wenn sie mich dann für meine Disziplinlosigkeit verachten?
      3. was wenn ich mich dafür verachte?

      Heute geht es mir nicht so gut. Ich stehe hinter meiner Entscheidung aber habe solche Angst vor den gefühlten Konsequenzen.
    • Ohjeohje :friends: , das sind ja gemeine Gedanken.
      Jeder geht anders mit dem OP -Thema um, jeder favorisiert etwas anderes für sich. Da man sich leicht in Lügenketten verstrickt, bin ich von Anfang an offen damit umgegangen. Meinen Kindern habe ich erst drei Wochen vor der OP davon erzählt, weil sie sich sonst Ewigkeiten Sorgen um mich gemacht hätten. Heute sind die unglaublich stolz auf ihr topfitte Mami <3
      Es gibt nichts Verachtenswertes an einer OP- ganz im Gegenteil! Du hast dich entschlossen, eine Lösung zu finden, damit du in Zukunft glücklich, zufrieden und vor allem gesund für deine Familie da sein kannst. Wenn du den allerengsten Mitmenschen vorenthältst, warum du abnimmst UND warum du nur noch Miniportionen isst UND vielleicht immer mal eine Flasche mit einem Proteinshake zur Hand hast…..dann würde sich so mancher vielleicht tatsächlich fragen, ob alles OK ist bei dir. Überlege es dir gut, manche mogeln sich auch durch und möchten nicht darüber reden. Meine Kinder hätten es allerdings als Vertrauensbruch empfunden.

      Sich für eine Magen-OP zu entscheiden setzt Durchhaltevermögen und Disziplin voraus. Das sind Eigenschaften, die keinesfalls verachtenswert sind. Also vergiss das mit der Disziplinlosigkeit schnell ^^ . Es ist keine Schande, sich helfen zu lassen. Viel schlimmer wäre es, untätig immer dicker zu werden.
      Es ist also alles in Ordnung, du kannst deinen Frieden Schritt für Schritt mit dir machen ^^
    • Warum sollten sie sich dafür verachten? Ein Nachteil an unserer Disziplinlosigkeit ist doch, dass man sie nicht wirklich verheimlichen kann. Deine Familie sieht doch, dass etwas nicht stimmt. Verachten sie dich jetzt auch schon? Wenn ich deinen Post so sehe, habe ich nicht den Eindruck.
      Und meine zweite Frage? Wofür solltest du dich verachten? Ich finde Verachtung ein sehr hartes Wort. Ich war auf dem Weg in den OP sauer auf mich, dass ich es nicht ohne diesen Schritt hinbekommen habe. Aber verachtet habe ich mich dafür nicht. Sieh es doch positiv. Du hast ein Problem und so viel Mut aufgebracht, dass du dir Hilfe geholt hast. Sich Hilfe zu holen ist keine Schande. Ganz in Gegenteil.
      Ob du es sagst, musst du ganz allein für dich entscheiden. Da wird hier im Folgenden bestimmt jeder seine Meinung dazu kund tun. Es gibt keinen Masterweg. Ich habe es nur ganz wenigen vor 3 Jahren gesagt. Mein Mann und meinen zwei besten Freundinnen. Meine Eltern, meine Schwester, meine Kinder etc wissen es bis heute nicht. Ich bin gut so gefahren und würde es auch wieder so machen. Mein Gedanke war, dass ich mich auf mich konzentrieren wollte. Ich wollte keine Beobachtungen und Meinungen der anderen. Andere brauchen die Unterstützung durch ihr Umfeld. Überlegt es dir gut, was für dich von Vorteil wäre. Du wirst dich richtig entscheiden.
    • Ich bin immer offen damit umgegangen und habe Freunde und Familie mit auf die Reise genommen. Keiner hat mich verachtet oder versucht mir rein zu reden. Es hilft ungemein sich nicht erklären zu müssen, wenn die Portionen plötzlich absurd winzig sind, oder man vorher gern gegessenes nicht mehr verträgt.

      Warum solltest du dich selbst verachten? So dick wird man nicht nur aus purer Disziplinlosigkeit. Adipositas ist eine ernsthafte Erkrankung. Meine AZ Ärztin hat mir gesagt, das man einen solch hohen BMI nur erreicht, wenn etwas nicht stimmt. Gesunde nehmen nicht in diesem Ausmaß zu. Und in einem solchen Ausmaß abzunehmen ist nahezu unmöglich. Unter 2% schaffen das überhaupt nur.

      Es ist keine Schande Hilfe anzunehmen und das tust du. Steh zu dir, dann stehen auch die anderen zu dir.
      Beginn MMK Dezember 2019 - 134,5 kg auf 1,69 m

      10. November 2020 - 99,9 kg endlich UHU :love:

      Ziel erreicht - Normalgewicht
    • Danke für eure Rückmeldungen. Ich glaube ich kämpfe grade einfach mit all dem, WEIL es bei gesunden Menschen so unangestrengt aussieht. Meine beste Freundin war am Wochenende bei mir und ich hatte Kuchen besorgt. Sie lehnte ab, weil sie einfach grad keinen Hunger hatte. Solche Gedankengänge begreife ich (noch) nicht .
    • Bei uns Dicken oder Ex-Dicken ist so viel Erlerntes und Gewohntes, was ganz automatisch passiert.
      Kuchen 8o ? Auffuttern! Jetzt! Da denkt man gar nicht drüber nach. Auch nach der OP ist es mir sooo oft passiert, dass ich entweder zuviel gekocht oder zuviel auf dem Teller hatte oder plötzlich merkte: Pfui Teufel…der Kuchen schmeckt mir gar nicht. Oder macht ekliges Geglucker im Bauch.
      Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Deine Freundin hatte diese Gewohnheiten wohl nicht. Es gibt ja auch Menschen, die generell nicht so versessen auf Süsses oder auf Schokolade sind, die haben es leichter.
      Du kannst dich auf jeden Fall freuen ^^ , es wird spannend und bestimmt toll !
    • Danke für die lieben Worte. Ich verachte nicht mich, nur die Unfähigkeit wie ein normaler Mensch zu essen. Heute geht es mir schon besser. Ich tue etwas, ich habe einen großen Entschluss gefasst und denke nicht, dass ich mich schämen muss. Ich bin ganz doll froh, euch gefunden zu haben.
    • Alles wir gut ! Wirst sehen !
      Startgewicht 113,6 kg im Juli 2017- Op-Gewicht 104 kg am 30.8.17 und aktuell 62 kg

      Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende. (Oscar Wilde )

    • Die Zeit rennt. Noch 5 Wochen und 1 Tag, bis ich ins Flugzeug steige. Ich habe die letzten Wochen genutzt, um nochmal in mich zu gehen. An meinem Entschluss hat sich nichts geändert. Ich freue mich inzwischen fast darauf, da ich merke, dass ich es ohne Hilfe nicht schaffe. Ich verschlinge die Beiträge hier im Forum, um mir wirklich eine realistische Vorstellung von dem zu machen, was auf mich zukommt. Vielen Dank an dieser Stelle an alle, die ihre Erfahrungen so bereitwillig teilen.

      Liebe Grüße und einen schönen ersten Advent
    • Wohin geht denn dein Flug ?
      Ich wünsche dir alles Gute!
      Startgewicht 113,6 kg im Juli 2017- Op-Gewicht 104 kg am 30.8.17 und aktuell 62 kg

      Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende. (Oscar Wilde )