Verdauung nach Bypass

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    • Verdauung nach Bypass

      <Achtung lang> :407:

      Hallo liebe Leute,

      ich muß endlich eine Frage an die Bypässler unter euch loswerden, die mich sehr quält. Der Text ist lang, ich entschuldige mich schon mal dafür. Ich weiß, dass ihr keine Ärzte seid, aber genau deswegen sind mir eure Meinungen wertvoll! Wem das Thema unangenehm ist (es geht um Stuhlgang), der muß mir auch nicht antworten. Und sehr gerne auch Antworten von Schlauchis!
      Ich möchte/muß euch vorher noch ein paar Infos zu meiner Situation geben.

      Ich habe seit über 6 Jahren eine Fruktose, und eine Laktoseintoleranz. Da man da kaum noch etwas essen könnte (das mir schmeckt), esse ich eben auch fast alles (leider), wenn ich danach nicht arbeiten gehen muß oder sonst wo hin. Die Laktoseintoleranz geht ja noch. Aber die Fruktoseintoleranz....
      Das Ergebnis : ich bin immer aufgebläht wie im achten Monat der Schwangerschaft und ich muß dann, je nach verzehrter Menge, entweder ständig pupsen (Stinkbomben) oder ich bekomme ganz plötzlichen Durchfall, manchmal auch 2-3 mal an dem Tag, und oft auch kleine Darmrisse , die bluten und schmerzen .
      Diese Situation macht mir sehr zu schaffen und meine Ernährung ist furchtbar. Entweder zu einseitig wenn ich danach noch irgendwo hin muß (trockene Wurstbrote, Nudeln etc), oder mit viel Fruktose (also Gemüse, Salate, Soßen, Süßes) dann am Abend und am Wochenende. Vor kurzem ist nun auch Diabetes dazu gekommen, so dass ich eigentlich auch nicht mehr so viel Brot, Nudeln usw essen sollte. Das war aber meine rettende Alternative bisher, um zu funktionieren (arbeiten gehen).
      Da ich auch Sodbrennen habe, vermute ich, daß das AZ für mich einen Bypass vorschlagen wird. Und da meine Gedärme und mein Magen ziemlich mitgenommen sind durch meine Intoleranzen, weiß ich echt nicht, ob ich das dann auch wirklich möchte. Natürlich hoffe ich, dass sich die Intoleranzen legen, wenn ich danach weniger esse, aber das ist nicht sicher! Und nun zu der Frage, die mich sehr quält (eigentlich sinds mehrere) :
      Wie äußert sich die Malabsorbtion beim Bypass? Wenn man das richtige und wenn man das falsche gegessen hat. Wie ist der Stuhlgang? Blähungen, Durchfälle? Könnt ihr mir bitte ein bisschen beschreiben was mich da erwartet? Angenommene Situation :Bypass + meine Intoleranzen? Könnte es sein, dass ich dann irgendwann nur noch Fleisch essen kann, bevor ich das Haus verlasse?
      Ich bedanke mich schon mal viiiielmals für alle Antworten!
      P. S. Ich esse 2-3 mal am Tag und oft danach was süßes (wegen Diabetes jetzt weniger). Keine Snacks, keine süßen Getränke.
    • Übelste Blähungen und Durchfälle hatte ich mit dem Omega Loop + Gallenreflux. Ich wurde im Oktober zum Bypass umgebaut und habe seitdem nix mehr. Intoleranzen habe ich keine. Für eine ordentliche Verdauung nehme ich 4 Flohsamenschalenkapseln am Tag. Alles Gute.
      Liebe Grüsse Heike ...... und @llseits einen schönen Tag :katze:
    • Vielleicht schaust du dich mal bei den Ernährungsdocs um. Die haben etliche Rezepte und auch tips für Fructose- bzw. Lactoseintoleranz. Es gibt auch ein Medikament (Lactrase z.B.) das du freiverkäuflich bekommen kannst und nach lactosehaltigem Essen hilft.

      Egal welche OP. Du wirst dich mit deiner Ernährung auf jeden Fall befassen müssen.

      Ich hatte vor der OP gar keine Probleme, danach habe ich eine Histamin Intoleranz und eine Casein Unverträglichkeit entwickelt. Damit kann man gut leben, aber ich versuche natürlich auch diese Lebensmittel zu meiden. Also Mandelmilch statt Kuhmilch, Weißwein statt Rotwein usw.
      Beginn MMK Dezember 2019 - 134,5 kg auf 1,69 m

      10. November 2020 - 99,9 kg endlich UHU :love:

      Ziel erreicht - Normalgewicht
    • Ich sehe es auch so, dass du dich sehr viel mit deiner Ernährung befassen musst, was auch viel Zeit kostet (Zeit, die mir gerade ständig fehlt).

      Ich habe zwar keine Intoleranzen, aber viele Allergien und dementsprechend Kreuzallergien, kann also viele Obst- und einige Gemüsesorten nicht roh essen.

      Vor dem Schlauchmagen hatte ich sehr häufig Stuhlgang (weil viel zu viel gegessen) und sehr oft davon Durchfall.

      Jetzt nach der OP habe ich oft Blähungen (weil ich offensichtlich zu viel Luft schlucke) und schlimme Verstopfung (weil ich viel zu wenig trinke, leider). Ich bin dann immer ganz glücklich, wenn die Verstopfung alle 2 oder 3 Tage mit einem irren Durchfall "beseitigt" wird. Alles muss raus, was keine Miete zahlt. Am nächsten Tag hab ich dann wieder abgenommen.

      Woher nun diese Durchfälle kommen, habe ich noch nicht herausgefunden. Manchmal sind die direkt nach dem Essen. Vielleicht zu fett gegessen? (Camembert zum Beispiel). Ich habe mich aber auch noch nicht wirklich bemüht, es herauszufinden. Ich werde wohl mal eine Zeit lang Ernährungs- und Stuhlgangtagebuch schrieben müssen.

      In deinem Fall würde ich aber wirklich nach guten und abwechslungsreichen Rezepten suchen, die deine Unverträglichkeiten berücksichtigen. Dann fühlst du dich an den Zeiten, wo du das Haus nicht verlassen musst, nicht so gezwungen, alles zu essen, was dir schmeckt. Das kommt ja (meines Erachtens) davon, dass du dich eingeschränkt fühlst und dir dann eben holst, was sonst nicht geht. Aber damit machst du dir vermutlich deinen Darm ganz kaputt.

      Eine Frage noch. Sind deine Unverträglichkeiten wirklich auf solider wissenschaftlicher Basis diagnostiziert worden? Meine Tochter hat jahrelang Obst gemieden, weil ein dubioser Arzt ihren ausgestreckten Oberarm beobachtet hat und ihr dann auf Augenschein eine Fructose-Unverträglichkeit diagnostiziert hat - die sie aber nie hatte. (Übrigens hatte ich auch mal so einen Arzt auf Hausbesuch, der hat meinen Bauch betastet und mir danach bescheinigt, dass ich kein Corona habe... dabei hatte ich alle Symptome... konnte aber nicht zum Testen gehen, weil ich ans Bett gefesselt war).

      Liebe Grüße und alles Gute für dich

      Christina
      Höchstgewicht 140,6 kg (4 Wochen vor OP) - BMI 57,77
      Gewicht am OP-Tag (21.02.2023) 133,9 kg - BMI 55,02
      Gewicht 14 Monate nach der OP (21.04.2024) 100,2 kg - BMI 41,17
    • Ja meine Intoleranzen wurden mit Atemtests beim Gastroenterologen festgestellt.
      Ihr habt natürlich recht und Christina hat es glaub ich auf den Kopf getroffen, das mit dem gezwungen fühlen. Ich müßte damit aufhören alles mögliche zu essen. Ich komme aus Griechenland und koche z. B. auch sehr oft traditionelle griechische Gerichte, weil sie im Grunde gesund sind und mein Mann sie auch sehr mag. Die meisten davon haben die Basis Tomate - Zwiebeln - Olivenöl. Dazu Gemüse oder Hülsenfrüchte. Das sollte ich aber eben alles nicht mehr essen. Ich hoffe, dass sich nach der OP ein bisschen was ändert oder dass ich das alles gar nicht mehr mag.
    • hallo,
      Ich habe seit 2014 einen Bypass und vermutlich vorher schon einen "Reizdarm". Anscheinend ein Oberbegriff für "keine Ahnung, was die Ursache für die Beschwerden sind" Die OP hat das natürlich nicht verbessert und ich verbringe täglich 2 - 3 Stunden auf der Toilette. Oft kommt Essen nach 30 - 40 Minuten am anderen Ende schon wieder raus. Ich bin auf alles mögliche getestet, habe Darmsanierungen hinter mir, strenge Diäten.... jetzt ist wieder eine Fehlbesiedlung des Darmes festgestellt. Ich weiß nie vorher (trotz Ernährungstagebuch) auf welches Lebensmittel ich schnell reagiere. Ich habe aber auch beobachtet, dass es wohl auch mit Stress und Psyche zusammenhängt.
      Das Problem ist SEHR belastend, ich bin eine wandelnde Biogasanlage und schaffe es, ganze Gebäude zu verpesten .
      Ich persönlich glaube nicht, dass ein Bypass das Problem verbessert - aber ich bin nur ein Laie. Lass dich gut beraten.
      FROHE OSTERN
    • Ich glaube wirklich wie hier geschrieben du musst duch mit deiner Intoleranz befassen. Ich hatte lange eine Fructoseintoleranz. Ist nicht toll, aber es gibt ja auch z.B. rin paar Tricks. Zub eben das Fructose/Glucose Verhältnis in Lebensmitteln. Bei Tomatensauce (als Beispiel) kann man sich mit Traubenzucker behelfen da dadurch das Verhältnis auf das Level von Haushaltszucker kommt.

      Auch könntest du ausprobieren, ob es dir hilft das fehlende Enzym zuzuführen, mittlerweile gibt es ja sowohl für FI als auch LI Tabletten. Aber gar nicht drauf achten ist einfach ungesund. Im Gegenteil meist bekommst du es besser in den Griff wenn du all die Phasen durchläufst, also Abstinenz, dann stück für Stück Toleranz austesten (nicht alles auf einmal). Ich kann heute übrigens fast alles wieder essen. Nur bei Tomatensaucen habe ich Probleme.
    • @leika oh je. Diese Beschreibung von dir könnte ich sein. Es hilft zwar keinem, aber ich bin froh, dass es nicht nur mir so geht. Ich suche die Schuld am meisten bei der Fruktose, jedoch kann es gut sein, dass ich auch auf anderes reagiere, oder es eben Stress ist. Ich persönlich möchte am liebsten einen Schlauchmagen bekommen, doch ich vermute, dass mir wegen Reflux der Bypass verpasst wird. Da die Wartezeit so groß ist, erfahre ich das aber erst ab ca. Oktober. Leider.

      @aufgeben_is_nich ich hab schon mal Karenz gehalten und konnte danach fast gar nichts mehr essen. Hab auf kleinste Mengen reagiert. Mittlerweile geht wieder mehr. Die Tabletten für LI nehm ich. Die für FI haben bei mir irgendwie nichts gebracht. Isst du das Traubenzucker zur Tomatensauce, oder davor oder danach? Ich könnte mir das bei süßem vorstellen, aber bei salzigem/deftigem Essen?
    • Ich habe seit 2020 einen Bypass und wusste vorher von meiner Laktoseintoleranz. Ich konnte in Verbindung mit Laktase weiter Käse, Quark und Hüttenkäse essen (da alimentäre Hypos habe ich sonst keine Milchprodukte zu mir genommen und bis auf Käse irgendwann alles weggelassen).
      Seit Dezember 2022 weiß ich von meinem allgemeinen Enzymmangel.
      Man kann Enzyme Oral zu führen. Das mache ich nun seit gut 4 Monaten unter ärztlicher Aufsicht. Anfangs habe ich noch Nortase bekommen. Mittlerweile nehme ich seit meiner 2. Op im Januar Enzymatin und Daosin zu jeder Mahlzeit und es hilft.

      Im Grunde hat man mit einem Bypass nicht mehr oder weniger Durchfall/Flatulenzen als mit einem Schlauchmagen außer man isst falsch (hat einen Enzymmangel oder andere Probleme) bei den meisten begünstigen zu viel Fett oder Süßigkeiten Durchfall. Wichtig wäre zu erwähnen, dass Intoleranzen (Latose und Fructose) mit einer Bypass Op verschwinden könnten, wenn nicht hilft nur verzicht oder die fehlenden Enzyme zuführen.
    • Zwei meiner erwachsenen Kinder haben Fructoseintoleranz. Meine Tochter hat sie erworben, mein Sohn gehört zu den sehr seltenen Fällen, die die FI durch einen Gendefekt haben und auch weitervererben können. Diese Form der Fruktoseintoleranz kann zu Leber-und Nierenschäden führen. Sorbitintoleranz gehört quasi immer dazu, was die Auswahl an Lebensmitteln extrem reduziert.
      Wir hatten früher jahrelang (fast schon Therapie-ähnlich) Ernährungsberatung und mein Sohn ist jetzt 26 und hat seine Ernährung im Griff. Meine Tochter ist 28 und „gönnt“ sich gelegentlich Dinge, die sie eigentlich nicht verträgt, wenn sie zu Hause ist.
      Womit ich sagen will: auch in diesen Fällen macht eine wirklich gute, intensive Ernährungsberatung Sinn. Die sind darauf eingestellt und kennen sich aus, denn fast 40% der mitteleuropäischen Bevölkerung können Fructose nicht richtig verwerten.
    • Danke für die Info @Blutwaldfee! Ich wusste nicht, dass es Enzyme zum einnehmen gibt. Ich muß mal meinen Hausarzt darauf ansprechen. Soviel ich weiß, gibt es es aber nicht wirklich ein Medikament bei FI.

      @tina0403 das tut mir sehr leid für deine Kinder. Immerhin konnte ich alles fast 40 Jahre lang essen. Du hast recht. Ich werde nicht um eine Ernährungsberatung drum herum kommen. Die möchte ich aber gerne nach der OP machen.
    • leika schrieb:

      hallo,
      Ich habe seit 2014 einen Bypass und vermutlich vorher schon einen "Reizdarm". Anscheinend ein Oberbegriff für "keine Ahnung, was die Ursache für die Beschwerden sind" Die OP hat das natürlich nicht verbessert und ich verbringe täglich 2 - 3 Stunden auf der Toilette. Oft kommt Essen nach 30 - 40 Minuten am anderen Ende schon wieder raus. Ich bin auf alles mögliche getestet, habe Darmsanierungen hinter mir, strenge Diäten.... jetzt ist wieder eine Fehlbesiedlung des Darmes festgestellt. Ich weiß nie vorher (trotz Ernährungstagebuch) auf welches Lebensmittel ich schnell reagiere. Ich habe aber auch beobachtet, dass es wohl auch mit Stress und Psyche zusammenhängt.
      Das Problem ist SEHR belastend, ich bin eine wandelnde Biogasanlage und schaffe es, ganze Gebäude zu verpesten .
      Ich persönlich glaube nicht, dass ein Bypass das Problem verbessert - aber ich bin nur ein Laie. Lass dich gut beraten.
      FROHE OSTERN
      Ist das mein zweites ich?
      Das hätte ich eins zu eins so schreiben können. Bist du mein Klon?

      Also, seitdem ich umgebaut bin, ist das alles noch viel schlimmer geworden. Ich leide an extrem schmerzenden Blähungen und Durchfällen die mich Tagelang die Wohnung nicht verlassen lassen.
    • Ich hatte vor der OP keine Intoleranzen oder Darmprobleme.
      Jetzt habe ich ab und zu Probleme je nachdem was ich gegessen habe, aber es ist noch überschaubar.

      Allerdings finde ich die Situation dennoch belastend, da ich, wenn es Probleme gibt, nicht gerne in der Öffentlichkeit bin.

      Es kann dann immer sein, dass ich sehr schnell eine Toilette aufsuchen muss. Dafür habe ich jetzt weniger Zeit als vor der OP, ich muss sehr schnell dorthin gehen können. Und hoffe, dass dann niemand anderes auch dort ist.

      Und die Blähungen lassen sich nicht kontrollieren und stinken wesentlich schlimmer als vor der OP