Der gute Grund- warum bin ich hier?

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Ich bin hier, weil ich mich vor über drei Jahren, gemeinsam mit meinem Mann, entschieden habe, das ich mich operieren lasse. Weil mir klar war, alleine schaffen wir/ich das nicht mehr.
      Selbst wenn ich "brav" war, der Magen war einfach zu groß um dauerhaft abzunehmen, ich musste zu viel essen um satt zu werden.
      Da ich vor der Operation unglaubliche Angst hatte und bestmöglichst vorbereitet sein wollte, war Onkel Google mein Freund und so bin ich hier gelandet. Ich habe nächtelang hier gelesen, alles aufgesogen wie ein Schwamm, habe viel gepostet, gefragt, gejammert, geflucht und mich gefreut.
      Inzwischen ist so etwas wie Alltag eingekehrt, bzw. die Probleme rund um die OP sind andere geworden. Und ich finde das Klima hier manchmal einfach nicht mehr sehr angenehm. Von daher poste ich nur noch selten. Aber ich lese immer noch regelmäßig mit, auch fast 3 Jahre nach der OP kann ich noch etwas lernen.
    • Bin seit über 60 Jahren adipös.
      Vor 11Jahren wurde mir ultimativ bewusst, dass es keinen Wert haben wird erneut schnell abzunehmen und dann gleich wieder zu.

      Von da an war mein festes Ziel:
      Ich wiege an Silvester keinesfalls mehr,
      als am Silvester des Vorjahres, sondern möglichst weniger. So habe ich mein Gewicht in dieser Zeit um 32 kg reduziert. Und erstmals im Leben geht das Gewicht immer weiter runter, statt hoch. Und ich konnte mich an den, inzwischen um fast 1000 kcal reduzierten Gesamtumsatz gewöhnen und viele Ernährungsgewohnheiten verbessern.

      In Foren bin ich, da ich immer am Thema bleiben muss, denn die alten Muster sind stark und werden bis zum Lebensende latent vorhanden bleiben.

      Schade finde ich für mich, dass es sich hier inzwischen zu 99% um ein OP Forum handelt. Aber ist halt so, viele sind froh. (Reimt sich sogar).
    • Als ich 2008 mich endlich für eine OP entschieden hatte, suchte ich Infos dazu, es gab so wenig Ansprechpartner, Magenband war bekannt sonst wenige andere Möglichkeiten. Die meisten kamen mit einem rat, du musst einfach das, oder dies machen dann bist du schlank. Wenn ich den Satz :du musst einfach höre: werde ich innerlich wütend, wenn es so einfach wäre gäbe es keine Adipositas.
      Unserer Betriebsarzt meinte mal zu mir, ich hätte die schlimmste Sucht die man haben kann, wenn man nicht mehr raucht oder trinkt usw. bleibt man davon verschont, aber essen muss man leider. Damit auch die Gefahr.

      Meine erste Diät habe ich mit 12 Jahren gemacht, das war ca. 1966 weil ich schon da einen BH tragen musste und ich sah aus gegenüber meinen Freundinnen wie ein Fass, die Jungs in meiner Schule waren schlimm dauernd haben sie versucht meinen Busen zu berühren, die 12 jährigen heute sind anders, als 1966 die kannten so was kaum, weil über Ernährung so gut wie gar nichts bekannt war dachte ich ess nichts mehr, dann siehst du wieder aus, wie die anderen Mädchen.

      So ging es im meinem Leben weiter Abnehmen, Zunahme, jedes mal etwas mehr Gewicht.
    • Nach über 40 Jahren Dicksein und nachdem immer mehr Krankheiten und Zipperlein auftauchen, hab ich mich endlich zur bariatrischen OP entschieden. Ich bin noch ziemlich am Anfang meiner Reise und ich bin unendlich dankbar, dass es dieses Forum gibt, in dem man soo viel lernen kann und in dem man auch so viele Gleichgesinnte finden kann. Ich bin hier, weil ich mich hier nicht allein oder anders fühle. Weil ich (wirklich) verstanden werde. Weil ihr mir alle mit Rat und Tat zur Seite steht. Danke Leute!
    • Der Thread ist schön.. da kann man nochmal ein Stück reflektieren ^^.

      Also ich bin hier gelandet, als ich angefangen habe mich konkreter mit der Adipositas-Chirurgie auseinander zu setzen. Über die Google-Suche landet man recht fix immer wieder hier. Zum einen um evtl. Erfahrungsberichte über die einzelnen AZs zu erhalten, zum anderen, weil ich ein umfassenderes Bild erhalten wollte über die OPs und das Leben danach.
      Auf Insta folge ich aktuell einigen Personen, die die OP hinter sich haben, aber noch voll in der Honeymoonphase sind. Andererseits habe ich dort ein krasses Beispiel gesehen einer Person, die fast wg der OP gestorben wäre.
      Die OP ist ja kein Pappenstiel, das macht man ja nicht mal eben "einfach so". Von daher wollte ich ein volles Bild.
      Angemeldet habe ich mich, nachdem ich Montag hier vor Ort im AZ war und die Seite ganz oben auf dem Infoblatt aufgeführt wurde. Der Weg ist begonnen, also erhoffe ich mir einfach Hilfe, Unterstützung und Inspiration (ein Wort, dass ich selten in den Mund nehme). Wie schaffen es andere? Welche Erfahrungen gibt es? Was muss ich beachten?

      Ich bin schon lange Dick. Seit Teenie-Zeiten.
      Ich habe mal mehr, mal weniger Probleme damit gehabt, dass ich mehr wiege.

      Jetzt merke ich aber neben den körperlichen Einschränkungen (mein Bauch ist im Weg, auch und insbesondere auch während der Mens) und den ganzen Gedanken (Kann ich meinem dünneren Freund durch die Menschenmasse folgen auf demselben Weg, oder gehe lieber ich vor, damit ich den Weg bestimmen kann? Hält mich der Stuhl, bzw passe ich hinein? Ist die Parklücke zu eng, weil ich die Tür nicht weit genug aufbekommen kann? Urlaub in XYZ wäre schön, aber mit dem Auto die weite Strecke.. puh.. aber Fliegen? Und dann im Flugzeug eine Verlängerung für den Gurt erbitten müssen?? Nein!), dass mein Knie langsam ziept. Im letzten September hatte ich Brustschmerzen, sodass ich ganze 14 Tage lang mit dem Gedanken gespielt habe, ob ich einen Herzinfarkt habe, bevor ich zum Arzt bin um das abklären zu lassen (es war doch "nur" eine Rippenfellentzündung.. ^^°). Und daneben geht es mir gerade psychisch damit dann doch nicht mehr gut.
      Es gab eine Abmachung mit mir selbst, dass ich ein bestimmtes Gewicht nicht mehr erreiche, das ist aber wieder da. Ich fühle mich selbst nicht mehr wohl.

      Also muss jetzt die Reißleine gezogen werden. Ich glaube aber nicht mehr, dass ich es ohne Hilfe schaffe.

      Noch weiß btw. niemand davon. Nicht mal mein Freund. Wie immer möchte ich mir da erst selbst sicher sein, bevor ich da Menschen einweihe. Meinen Freund werde ich aber wohl in spätestens 2 Wochen nach dem Termin im zweiten AZ einweihen.

      Vielleicht hilft es mir auch mich selbst zu reflektieren, welcher Ess-Typ ich denn eigentlich bin (Genuss, ja... und Trotz... vielleicht auch der Punkt "Konstante" (weil ich es nie als "Belohnung" empfunden habe.. auch nicht als Strafe, aber als "ich will das auch dürfen und ich mache das jetzt, EGAL was die anderen Sagen..).
      Essen ist manchmal auch Ablenkung, glaube ich.
      Alles Punkte, die ich auf dem Weg jetzt mit erforschen muss, damit der Weg hinterher auch erfolgreich ist.

      Und das ist meine größte Sorge: Versagen.
      Wieder einmal.
      Hab ja schließlich schonmal 30 Kilo runter gehabt, mich von der Honeymoonphase verlocken lassen und das Leben genossen, weil es gerade mal leicht wirkte. Weil es so verlockend war einmal nicht mehr drüber nachzudenken.
      Das ist der Punkt, der mich wirklich arg sorgt. Ich hasse Kalorienzählen oder Punkte (das stresst mich unfassbar ^^°). Aber es wird zum Teil notwendig werden um mich immer mal wieder selbst zu überprüfen. Gerade für die Momente, wo es dann schwer wird, hoffe ich einfach auf den Austausch hier mit Menschen, die das alles kennen und evtl. Strategien haben.

      Bei den Ursachen bin ich noch auf der Suche. Ja, meine Mutter ist übergewichtig (seit meiner Geburt, bei meinen älteren Brüdern hat sie die Kilos noch verloren...). Sie ist eindeutig Frust- und Stressesserin. Sagt sie auch. Die Tafel Schoki spät Abends lockt sie immer, insbesondere wenn es ihr nicht gut geht. Hat sie aber nicht aufgehalten immer wieder mit "aber ich meine es doch gut mit dir" mich besorgt zu fragen, ob ich nicht was tun will als Teenie und "ob ich das selbst denn noch schön finde" in einer Zeit, in der ich viel unter Mobbing gelitten habe. Das hat nicht geholfen. Gar nicht.
      Ich glaube, sie leidet selbst sehr unter ihrem Gewicht, findet aber auch nicht den Weg. Vor allem nicht allein. Nur ich kann da keine Stütze sein. Das tut mir manchmal leid, aber ich hab mit mir selbst so zu kämpfen.
      Mein Pa ist der Typ knorriger Nordkopp... früher lange arbeitend, nicht soo aktiv in der Erziehung. Manchmal auch auf einem schweren Posten (insbesondere bei meinem ältesten Bruder, da er nicht der leibliche Vater von meinen Brüdern ist, meine Mutter war sehr früh verwitwet mit zwei kleinen Kids -> und wie das vor 40 Jahren so war, war die Trauerarbeit nicht gut.. das Trauma liegt also in der Familie, das ist nicht zu leugnen). Irgendwie herzlich, auch immer irgendwie da, wenn es sein musste (und vor allem in vielen Sachen auch super entspannt)... aber eben auch nicht so richtig da. Typbedingt. Und mittlerweile manchmal auch eher der knurrige Rentner.

      Darüber hinaus steckt es wohl auch ein wenig in den Genen, wenn ich mir meine Tanten väterlicherseits anschaue. Da gibt es nur "sehr schlank" oder "dick".

      Ich glaube übrigens, dass man hier nicht einen bestimmten BMI oder eine bestimmte Kilozahl auf der Waage haben muss, solange es im adipösen Bereich liegt. Wichtiger ist eher, dass man (wie immer) seine Privilegien kennt und dann entsprechend auch auf die Wortwahl achtet. Die Erfahrungen sind einfach meist tiefgreifender auch von Außen, je mehr Übergewicht man mit sich schleppt. Deswegen sollte man aber auch als schwerere Person nicht verkennen, dass auch weniger Übergewicht schon viel mit jemandem anstellen kann.

      Respekt ist der Schlüssel - wie überall.

      Aber wenn Menschen, die erfolgreich mit der Abnahme und vor allem dem Halten sind, einfach alle hier verschwinden, wäre es echt schade - gerade die Stimmen braucht es doch auch, damit andere hoffentlich auch erfolgreich sind.

      So.. genug Gedankengrütze von mir.. ^^°
      Liebe Grüße
      ________________________________________________________________________

      Liebe Grüße,

      Füchsen
      (sie/ihr)

      - Schlauchmagen am 17.01.2024 -
    • Ich habe eine weile mit mir gehadert ob ich hier etwas hinzufüge... Aber ich finde das gehört dazu wenn man sich mit sich selbst auseinander setzt.

      Warum bin ich hier? Weil ich für mich einen Weg aus der Adipositasschleife gesucht habe. Ich war als Kind bis ca. 10 Jahre immer relativ schlaksig. Mein riesiger Vorteil war, dass ich schon als Kind hoch hinaus geschossen bin und in meiner Klasse auch schnell die anderen Kids überragt habe. Meine Gewichtskarriere hat dann so ab 10 gestartet. Mein Vater hatte einen Herzinfarkt und meine Mutter war nur noch mit allem beschäftigt, sodass die Ernährung immer mehr in Richtung Fast Food und co abgedriftet ist. Vorher hat Sie ihr eigenes Gewicht sehr kritisch eine Zeit lang beäugt und mich quasi Kalorienarm mit ernährt. (Beide sind auch adipös sie hat sich damals dann relativ gut runter gebracht).

      Quasi meine gesamte Teenagerzeit durch gings dann etwas runter aber auch schnell wieder rauf. Mein erster Aha-Moment war die Frage meines damaligen Hausarztes ob ich mein Problem angehen möchte oder ob ich mit meiner Lebenserwartung abgeschlossen habe. Er hat mich dann dahingehend beraten beim AC vorstellig zu werden.

      Hab ich dann auch aufgesucht aber die Verzahnung von AC und dem MMK war nicht wirklich da, sodass ich nicht geschafft habe genug Eigenmotivation zu entwickeln mich selbst hinter zu klemmen.

      2014 habe ich dann einen eigenen Versuch mit Low Carb und viel probieren begonnen. Von 176 Kilo dann schon auf 145 Kilo runtergearbeitet. Dann gings über mehrere Monate nicht weiter und ich hab ein anderes AC aufgesucht. Dort wurde sehr respektiert, dass ich bereits einen Teil abgenommen habe und man ist davon ausgegangen, dass vermutlich ohne Hilfe mehr nicht geht. Auch hier begann dann wieder der Anlauf zu einem MMK.

      Die Ernährungsberaterin die ich damals aufgesucht habe hat sich meine geänderten Ernährungsgewohnheiten angeschaut und mir Tipps gegeben, was ich optimieren kann. Nachdem ich zusätzlich zum Schwimmen ihre Tipps beherzigt habe ist das Gewicht weiter gepurzelt und ich war von der Entwicklung so angefixt, dass ich das MMK sausen lassen hab. Ich habe dann schlussendlich gehabt mit Sport, Ernährung und viel Disziplin mich auf aufgerundet 94 Kilo runter zu arbeiten.

      Ich war gut im Training sodass das nicht nur Fettmasse war.

      Danach hat das Leben mehrfach zugeschlagen. Ich habe meinen Mann kennen gelernt habe irgendwann meine Disziplin verloren und ein paar andere Sachen im normalen Alltag angesammelt. Ende vom Lied: 183 Kilo waren im Jahr 2022 wieder auf der Uhr.

      Mein Initiativmoment war ein anderer Bekannter, der durch Corona sehr hochmütig geworden ist bei seiner Abnahme und spöttisch auf andere runter geguckt hat. Das war für mich der letzte Ansporn wieder in eine gesündere Form zurückzufinden, weil mich das Verhalten so dermaßen getriggert hat und ich wusste, dass ich etwas erreichen kann aber nur wenn ich dieses mal die Hilfe in Anspruch nehme.

      Ich habe mir in der Zeit zwischen der Abnahme und der OP immer wieder eingeredet, dass ich es doch alleine wieder schaffe weils einmal schon funktioniert hat.

      War nicht der Fall. Ich bin dann selbst an die Situation herangegangen und habe alles im Vorwege geplant bevor ich im AC vorstellig geworden bin. Hatte eine Ernährungsberaterin schon an der Hand und hab auch die notwendigen Untersuchungstermine schon vereinbart.

      Zum Geburtstag 2022 habe ich mir dann die OP "geschenkt" - Seit dem hat sich viel verändert und ich gebe mir sehr viel Mühe meinen Weg zu gehen. Das ist nicht immer leicht aber das wusste ich vorher.

      Warum bin ich im Forum?

      Ich finde in einigen Fällen gut das man in gegenseitigen Austausch mit unterschiedlichen Leidensgenossen kommt. Entweder Mitstreiter die auf dem Weg sind oder "alte Hasen" die schon ein ordentliches Stück weiter auf dem Weg sind. Ob man nun in dem Moment helfende Hand oder Hilfesuchender ist spielt dabei keine so große Rolle.

      Ich merke aktuell jedoch, dass manche Ansichten so gänzlich den eigenen Ansichten widersprechen und ich an vielen Stellen den Weg auch alleine gehen kann.

      Ich weiß nicht, obs mir nur so geht?

      Ich hoffe ich konnte ein wenig meine Sicht mal erklären.

      Danke für eure Aufmerksamkeit ;)