Alkohol ja oder nein?

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    • Chris1965 schrieb:

      Puh... zum Alk kann ich nichts sagen, ich habe immer nur sehr selten was getrunken und war 16 Jahre Suchtbeauftragte an meiner Dienststelle... da wollt ihr meine Meinung dazu nicht hören - und meine Erfahrungen bei anderen Menschen nicht wissen.

      Was mich aber total verwundert... ich durfte erst ab der 7. Woche nach der OP alles essen und ich habe erst vor einer Woche meine ersten Tomaten und Salat gegessen... ich bin da etwas vorsichtiger... aber ich habe mich noch nicht übergeben müssen.

      Ich bin ja einen Monat früher als du operiert worden und ich persönlich finde, dass du ein bisschen schnell auf Normalkost umsteigst. Ist aber meine eigene Meinung.
      Ich halte mich eigentlich soweit nur an den Kostaufbauplan vom KH. Habe aber heute auch nochmal genau nachgefragt im KH da ich ja heute meinen 1. Kontrolltermin hatte, und da wurde mir gesagt das wen ich keine Probleme damit habe nichts dagegen spricht.
      Aber ja ich stimme dir zu, teilweise ist mir der Kostaufbau auch echt etwas schnell gegangen. Überhaupt am Anfang und direkt nach der OP im Krankenhaus wurden mir Sachen aufgetischt die ich einfach nicht runterbekommen habe bzw. die einfach nicht unten geblieben sind.
      Was ich bis jetzt so gelesen und gesehen habe, gibt es teils echt große unterschiede zwischen den einzelnen Krankenhäusern. Manche sagen 7-10 Tage nur flüssig-breiig, bei den anderen wird gesagt (so auch bei mir) nach dem 2. Tage schon umstieg auf weiche Kost. Aber im großen und ganzen habe ich mir mit dem Übergängen zu den erlaubten Kosten nicht so schwer getan. Nur halt wirklich am Anfang in den ersten 10 Tagen ging es mir etwas zu schnell.
    • tina0403 schrieb:



      @kleineMauss81 ,
      Ich erlebe das Gegenteil: da wirkt nichts „stärker“(warum auch?), der Alkohol ist eher schneller durch als vorher.
      Fabian hat einen Schlauchmagen. Ich habe auch einen Schlauchmagen und bei mir ist es genauso, wie kleineMauss81 das schildert. Wenn ich vor dem Essen mal einen Aperol trinke, bin ich gleich ziemlich angetrunken (also viel schneller als vor der OP). Nach dem Essen dann allerdings, fühle ich mich schnell wieder nüchtern.
      Mein Chef (Arzt) hat es mir mal ähnlich erklärt, wie auch im Internet publiziert:
      "Nach einer Schlauchmagen-Operation ändert sich die Art und Weise, wie der Magen Nahrung verdaut. Die Alkoholtoleranz war deutlich reduziert. Da der Magen stark verkleinert ist, gelangt Alkohol schneller ins Blut."

      Ich finde 4 Wochen nach der OP auch etwas zu früh aufgrund des noch nicht vollständig verheilten "Innenlebens". Sicherlich lässt sich das Gläschen Sekt bei Gelegenheit nachholen. Tomaten wurde in meinem AZ auch in den ersten acht Wochen nicht empfohlen, weil sich die kleinen Körnchen in den inneren Nähten verhaken können.
      Viele Grüße aus dem Süden, das Schäfle.

      Der einzige Grund, warum man zurückschauen sollte, ist, zu sehen, wie weit man gekommen ist.
    • *Heike* schrieb:

      Ich würde mir auch nochmal reiflich überlegen ob Alkohol zu Deiner neuen Lebensform passt.
      @*Heike*
      Diese Aussage finde ich ziemlich
      überzogen und oberlehrermäßig. Ähnlich dämlich fände ich es, wenn dir jemand schriebe, du solltest dir überlegen, ob Fastfood zu deiner neuen Lebensform passt :D . Er schreibt ja nicht, dass er sich völlig besaufen will.
      Viele Grüße aus dem Süden, das Schäfle.

      Der einzige Grund, warum man zurückschauen sollte, ist, zu sehen, wie weit man gekommen ist.
    • @Schäfle , danke für die Info zur Verwertung von Alkohol . Sicher ist es immer abhängig vom gesamten Organismus, ob man schnell angetüddelt ist oder nicht. Es ist auch nicht unbedingt günstig, dass ich kaum etwas bemerke (wobei Weinschorle, also mit Wasser verdünnter Wein) ja nicht zu den harten Sachen zählt.
      Wir empfehlen im Grunde fast alle, nicht einen Monat nach der OP schon anzufangen mit Alkohol. Ich denke, wäre mein OP Termin Ende November gewesen, hätte ich mir auch nicht unbedingt an Weihnachten schon Schoki und Gänsebraten reingezogen.Überleg einfach mal, ob es dir absolut wichtig ist. Und wie wichtig früher dir kulinarischer Genuss war - vermutlich extrem wichtig, wenn du es auf über 200 kg gebracht hast. So betrachtet vielleicht sogar etwas gefährlich, dass du das jetzt unbedingt schon ausprobieren willst. Ich meine nicht wegen des Alkohols, sondern im Hinblick auf „Versuchungen nachgeben“.
    • Und noch eine Ergänzung: die meisten von uns kennen noch die Gründe, weshalb eine Diät scheiterte oder gesunde Ernährung mal wieder nicht durchgezogen wurde. Dafür mussten Ostern und Weihnachten genauso herhalten wie Geburtstage, Hochzeiten und andere Familienfeiern. Achja, der Kollege feiert Abschied und Tante Elke lädt zum Brunch ein. Ausreden über Ausreden, warum gerade gegessen oder getrunken wird und die persönlichen Ziele ziemlich schnell in den Hintergrund rücken.
      Ich sage das aus zwei Gründen so direkt:
      1. bist du erst vor einem Monat operiert worden, die Chance deines Lebens, dein Neustart, der Aufbruch zum Leben ohne Adipositas
      2. Du bist wirklich extrem schwer und hast nicht umsonst soviel Übergewicht. Ich denke, dass du wirklich sehr aufpassen musst, nicht wieder in falsche Verhaltensmuster zu fallen. Wenn die Sucht größer ist als der Verstand, wird dir der Sleeve nichts nützen.
    • Es ist dein Körper und dein Weg den du bestreitest aber du bestreitest diesen Weg genau einmal und das ist JETZT. Deshalb wäre mein tipp, dass du alles was dir auf diesem Weg schaden kann, sein lässt. Dazu gehört Alkohol definitiv auch :-)
    • @Rave , diese Meinung teile ich generell nicht. Ich habe mich auf den Start (sehr kurz nach der OP) und auf das sehr massive Gewicht von @Fabian_Izzdaa bezogen. Dass schon einen Monat nach der OP Alkohol zum Geburtstag eine offensichtlich doch wichtige Rolle spielt, lässt mich vermuten, was ich im Text oben beschrieben habe. Es gibt aber sicher Unterschiede hier. Ich habe gestern z.B. Alkohol getrunken. Ich war mit einer Freundin im Restaurant und habe 2 Gläser Weinschorle getrunken. Der Unterschied ist: ich bin seit über 2Jahren operiert. Ich esse gelegentlich Kuchen, Kekse, Süßigkeiten und trinke auch mal Alkohol. Aber ich wiege 58kg, treibe Sport und habe mein neues Leben im Hirn abgespeichert. Wer so extrem adipös ist und so kurz nach der OP Alkohol „probieren“ möchte, hat vermutlich nicht erkannt, wie gefährlich so früh alte Verhaltensmuster sind.
      Das meinte ich. Aber ob man generell für immer bei allem abstinent sein muss, kann nur derjenige einschätzen, den es betrifft.
    • Ich bin gerade an einer ähnlichen Fragestellung wie Fabian. mein Geburtstag ist ziemlich genau 2 Monate nach der OP und mich beschäftigt die Frage ein Glas Weissweinschorle zu trinken.
      Ich finde insgesamt die Ernährungsempfehlungen von Helios Berlin recht gut - auch wenn sie mich nicht operiert haben. Da gibt es die folgende Pyramide

      Auf deren Homepage gehört sie zu Übergangsphase (Phase III).Ich finde, das beschreibt die Einordnung sehr gut. Ob ich selbst persönlich Alkohol vertrage, weiß ich noch nicht, aber ich werde es wohl probieren. Völlig klar ist mir, dass sowas ein Einzelfall bleibt!
    • Wirklich spannend finde ich, das meine Empfehlungen von Ernährungsberaterin und AZ wirklich deutlich anders sind/waren als das. Da sieht man mal wieder wie unterschiedlich das alles aussehen kann.

      Alkohol, grade Wein wegen der Säure, würde ich z.B. nicht so früh trinken. Dafür verstehe ich das Problem mit dem Koffein nicht…?

      Ich bin seit knapp 4 Monate operiert, hatte kürzlich Geburtstag und hab’s ohne Alkohol überstanden. Aber die Bedürfnisse scheinen da unterschiedlich zu sein und dürfen das wohl auch.
    • Vor allem ist es bei jedem Anders. Vor der Op habe ich schon keinen Alkohol getrunken aber im Essen war es ok da der Großteil verkocht.

      Aber ich vertrage seit der 1. Op gar kein Alkohol mehr. Ich habe einmal Nudeln Vongole gegessen und da war Weißwein in der Buttersoße. War danach angetrunken und das sogar ziemlich lange.
      Jetzt zu Ostern (2 ½ Monate nach der 2. Op) habe ich bei meiner Schwägerin die Erwachsenenversion ihres Irischen Bierfleischs aus dem Dutch Oven gegessen und auch danach war ich betrunken und hatte am nächsten Tag sogar einen Kater. Wäre ich mal bei der Kinderversion mit dem Malztrunk geblieben.

      Aber hinterher ist man immer schlauer.
    • Moin in die Runde,

      ich finde, dass bei jedem Suchtmittel jeder grundsätzlich die Risiken selbst abwägen muss und abwägen sollte.

      Du hast nach einer Meinung gefragt und ich möchte meine Ansicht trotz des verstrichenen Ereignisses gerne dazu beitragen ohne auf die anderen Meinungen näher einzugehen.

      Ich hätte 1 Monat nach der OP eben auch aufgrund der Kohlensäure und des Säuregehaltes auf Wein verzichtet. Wenn man einen gesunden Umgang mit Alkohol haben möchte und Ihn nicht aus seinem Leben streichen will, finde ich persönlich es legitim ihn anlassbezogen einzukalkulieren und in Maßen zu trinken.

      Ich würde aber immer auch die Folgen abwägen. Ich war bis heute ja im Urlaub und habe während des Urlaubes auch Cocktails getrunken. (Um das klar zu stellen weder 6-7 pro Tag noch jeden Tag!) Unterm Strich habe ich dann aber meine Ernährung entsprechend angepasst.

      Wie hast du dich am Ende entschieden wenn man fragen darf
    • Ich möchte gerne auf die eingestellte Ernährungspyramide eingehen und kurz von meinem - etwas verstörenden - Besuch bei meiner Ernährungsberaterin eingehen. Verstörend deswegen, weil sie Position bezogen hat gegen das, was hier meistens propagiert wird.

      Ich muss allerdings dazu sagen, dass es um Schlauchmagen ging.

      Erstens ist sie komplett gegen jegliche zusätzliche Zufuhr von Proteinen... weder vor der OP noch nach der OP. Zu viele Proteine sind für die Nieren schlecht und nach ihrer Auffassung hat eine Proteinzufuhr nur einen einzigen Zweck: Den Geldbeutel der Proteinhersteller zu füllen. (Das hatte sie mir schon mal vor der OP gesagt.) Die Werbung und auch die "Meinungsbildung" ist komplett von den Herstellern dominiert.

      Allerdings sollte man sich einigermaßen abwechslungsreich ernähren. Aber nicht - wie ich es gemacht habe - extra oft Fleisch oder Fisch oder Milch auf den Speiseplan stellen.

      Außerdem ist sie gegen die zusätzliche Einnahme von Vitaminen und Calcium usw. noch vor den ersten Blutergebnissen. Und nur dann, wenn wirklich ein Mangel vorliegt, sollte ganz speziell substituiert werden. Aber nicht gleich mit der ganzen Vitamin-Keule.

      Alles, was flüssig ist, zählt zu Getränken (auch Milch), da sich der Körper auch daraus das Wasser holen kann.

      Und (Milch-)Kaffee habe ich ab dem 3. Tag nach der OP schon im Krankenhaus erhalten. Koffein ist also erlaubt. Meine zwei großen Tassen Milchkaffee zählen zu den Flüssigkeiten. Allerdings hat sie gesagt, dass ich langfristig aufpassen muss, dass sich der Körper nicht an Milch gegen den Durst zu sehr gewöhnt, da es kalorientechnisch später mal schwierig ist und da man sich das schlecht wieder abgewöhnen kann.

      Kohlensäure ist übrigens ab sofort auch wieder erlaubt - ich muss halt ausprobieren, ob ich es vertrage.

      Über Alkohol haben wir nicht geredet, weil das bei mir kein Thema ist.
      Höchstgewicht 140,6 kg (4 Wochen vor OP) - BMI 57,77
      Gewicht am OP-Tag (21.02.2023) 133,9 kg - BMI 55,02
      Gewicht 14 Monate nach der OP (21.04.2024) 100,2 kg - BMI 41,17
    • @Chris1965 Diese Empfehlungen dein EB halte ich im wahrsten Sinne des Wortes für Fahrlässig. Die Vorgabe wie viel Eiweiß pro Kg-Normalgewicht ist unabhängig von der Adipositaschirurgie. Wenn man die rein durch Lebensmittel nicht erreicht, muss man das natürlich anders zuführen.

      Auch die Aussage zu Vitaminen und Calcium ist meiner Meinung nach fahrlässig. Ein Calciummangel wird quasi nie im Blut sichtbar, weil der Körper im Mangel das fehlende Calcium aus den Knochen löst, was zu Osteoporose führt.

      Btw ist es viel schwerer einen entstandenen Mangel zu beheben, als bei Überversorgung die Zufuhr zu reduzieren.

      Ich hoffe du beließt dich nochmal unabhängig zu diesen Themen und folgst diesen Empfehlungen nicht blind.
      Wir haben hier im Forum übrigens auch jemanden, der wegen verschiedener Mangelerscheinungen im Rollstuhl gelandet ist, wenn ich mich nicht irre. Das ist kein banales Thema.
    • Ist deine Ernährungsberaterin speziell für bariatische Operationen?
      Ich finde es gefährlich erst einen Mangel entstehen zu lassen und dann gegen zu arbeiten. Wofür soll das gut sein?
      Dass Milch zu Flüssigkeiteb gehört ist mir aufgrund der Inhalte auch ein Rätsel. Eiweiß und Fett sind eindeutig Stoffe, die verdaut werden müssen und daher eigentlich als Mahlzeit zählen. Der Körper kann aus jedem Lebensmittel Wasser ziehen. Wie ist es dann mit Joghurt oder Buttermilch?
    • Hallo Chris. Du kannst dich zu dieser realistischen und mitdenkenden Ernährungsberaterin nur beglückwünschen. Lass dich nicht verunsichern durch Publikationen von nach eigenem Ermessen durchgeführte Supplementationen. Oft ist weniger mehr
      Man kann einen Menschen zum Wissen führen, aber man kann ihn nicht zum Denken bringen.