Hunger bei jedem anders

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    • Hunger bei jedem anders

      Einer der Hauptgründe weshalb ich mich für eine Magen OP entschieden habe, ist das fehlende Hungergefühl nach der OP. Es fällt mir zunehmend schwerer Diät zu halten, weil ich nach so vielen Jahren und Versuchen einfach keinen Hunger mehr ertragen kann und möchte. Ich bekomme auch ziemlich schnell Kopfschmerzen, wenn ich das Hungergefühl ignoriere und das essen hinausschiebe.
      Mich würde interessieren, warum wohl bei manchen der Hunger sehr schnell wieder kommt, bei manchen erst nach Jahren, bei manchen gar nicht weg ist usw.
      Gibt es dazu wissenschaftlich belegte Studien oder Erklärungen? Gibt es irgend etwas, dass man von sich aus tun kann, damit dieses "Gefühl" gar nicht erst wieder kommt? Also, kann es sein, daß es von unserem Essverhalten nach OP abhängig ist? So könnte ich ewig weiterfragen.
      Ja, ich habe von Ghrelin gelesen. Aber warum gibt es da so krasse Unterschiede? Habt ihr Theorien dazu? Dankeschön
    • Fehlendes Hungergefühl ist eher die Ausnahme. In den meisten Fällen ist der Hunger nicht gedrosselt, sondern nur die Menge begrenzt. Verallgemeinern kann man das nicht. Ich bin zum Beispiel wegen fehlender Sättigung 4 x operiert. Ergebnislos.
      Liebe Grüsse Heike ...... und @llseits einen schönen Tag :katze:
    • Es liegt nicht nur am Ghrelin alle denken das immer aber es spielt die Glukose und Insulinausschüttung genauso eine Rolle wie das Hormon Leptin.
      Man kann durch eine kohlenhydratarme und eiweißreiche Ernährung den Ghrelinspiegel niedrig halten.

      Vor der Op habe ich weder Hunger noch Satt verspürt, sondern einfach abends gegessen bis zum Übervoll.
      Nach der Op ist Hunger richtig schmerzhaft und Satt fast genauso schlimm - da können es 30g oder 90g sein, wenn Satt dann Satt. Es geht sogar soweit, dass ich den Bissen im Mund nicht Schlucken kann und ausspucken muss.
    • Ich habe auch fast 8 Jahre nach der OP (Schlauchmagen) in den seltesten Fällen Hunger.
      Was ich aber bei mir bemerkt habe:
      Bei mir spielt es eine große Rolle, was ich esse. Wenn es nichts (z.B. Jogurt) oder wenig (wäre z.B. Essen aus der Dose) zum Kauen gibt, ich zu wenig Ballaststoffe oder leere Kohlenhydrate (Toastbrot) esse,
      dann knurrt mein Magen nach wenigen Stunden wieder.
      Da ich nie Essen aus der Dose oder dem Alupack esse, Jogurt dazu aber nie als alleine Mahlzeit gegessen wird, habe ich dahingehend sehr selten Probleme.

      Hunger verspüre ich nur, wenn die Esspause zu lange war und ich nebenbei zum Beispiel Wandern bin. Bei Hunger braucht mein Mann auch nicht mit mir diskutieren, wenn ihm sein Leben lieb ist :D


      Übrigens: ein kleines Magenknurren ist für mich kein Hunger, sondern mein Magen macht auch Geräusche wenn ich nach längerer Zeit trinke.

      Da muss der Magen schon laut und nachdrücklich Lärm machen + flaues Gefühl und sinkender Blutzuckerspiegel. Das sind meine gesicherten Hungerzeichen.
      Äh, das war ich nicht - diese komische Signatur
    • @StraigthOn genau, ein leichtes Magenknurren ist auch bei mir kein Hunger. Mein Magen macht ständig irgendwelche Geräusche, mal Laut mal leise aber ständig. Er grummelt, gluckert, blubbert und weiß der Geier mal knurrt er so laut das man es richtig gehend am ganzen Tisch hört aber es hat bei mir nie mit Hunger zutun.

      Bei mir ist es ähnlich wie bei dir. Die Konsistenz und Zusammenstellung entscheidet darüber wie lange ich richtig Satt bin.

      Wie gesagt Hunger tut mir wirklich weh. Es ist also nicht nur ein flaues Gefühl, sondern richtiger Schmerz - als ob meine Diva sich selbst frisst. Und mich sollte man dann auch in Ruhe lassen - ich werde zum Drachen :D
    • Mich hält auch eine Kombi aus Ballaststoffen und Eiweiß, mit so wenig KHs wie möglich, am längsten satt. Da setzt mein Hungergefühl, also wirklicher Hunger und nicht nur Magenknurren, später ein. Sobald ich aber mehr KHs esse, setzt auch mein Hunger deutlich früher ein. Eine Portion KHs gibt es für mich daher, wenn ich Lust habe, nur abends in Form von Eis. Denn das liebe ich über alles und bevor da der Hunger kommt, bin ich im Bett.
      Ganz schlimm Hunger, obwohl das meist Gelüste sind, aber die dafür gaaaanz schlimm, bekomme ich, wenn ich Alkohol trinke. Da heißt es dann Achtung, Gehirn einschalten und Kontrolle behalten. Deshalb mag ich im Winter ganz gern für den Cocktailgeschmackt das Clearwhey Mojito von Myprotein. Das ist dann ein Ersatz.
    • Seit der OP knurrt mein Magen nicht mehr.
      Also, dieses Verdauungsblubbern nach dem Essen macht er schon, aber sonst nichts.
      Das Gefühl, dass das Magenknurren begleitet, habe ich aber noch - schwer zu erklären.

      Hunger hatte und habe ich übrigens immer.
      Neidvoll habe ich von Mitgliedern hier gelesen, die „nach der Uhr“ essen mussten, weil sie es sonst glatt vergessen hätten.

      Wenn ich den Hungerpunkt bei mir übergehe, werde ich zur Belastungsprobe für mein Umfeld.
      Ich bin tendenziell übellaunig und nicht mehr sehr nachsichtig mit meinen Mitmenschen; außerdem bin ich weinerlich und empfindlich. Es kam durchaus schon vor, dass ich wegen einer Nichtigkeit (Bestellung im Restaurant) in Tränen ausgebrochen bin. Im Rückblick möchte ich dafür vor Scham vergehen 8|

      Seitdem achte ich verstärkt darauf, nicht zu lange mit den Mahlzeiten zu warten.
      Deshalb funktioniert auch der Flüssigkeitstag bei mir nicht - Brühe wirkt dem Problem nicht entgegen.
      Wahrscheinlich ist das alles die Psyche, keine Ahnung.
    • Blutwaldfee schrieb:

      Es liegt nicht nur am Ghrelin alle denken das immer aber es spielt die Glukose und Insulinausschüttung genauso eine Rolle wie das Hormon Leptin.
      Man kann durch eine kohlenhydratarme und eiweißreiche Ernährung den Ghrelinspiegel niedrig halten.
      Das ist sehr interessant. Da muß ich mal in der Richtung recherchieren.

      @Heike ja ich lese von deinen Problemen diesbezüglich. Ich habe große Angst, dass mir das auch passieren könnte.

      @StraigthOn ja genau, du gehörst jetzt zu denen,
      die meistens keinen Hunger verspüren. Und das seit Jahren. Damit meine ich auch nicht nur ein Grummeln. Wie gesagt, ich bekomme dann sogar Kopfschmerzen.

      Also könnte man da vielleicht gegensteuern wenn man nicht nur auf die Kalorien, sondern auf die Nährstoffe achtet. Das sollte man sowieso, klar, aber vielleicht tut man sich dann ja auch in Betracht des Hungers einen Gefallen.
      Ich lese immer neidvoll von denen, die sagen, dass sie sich den Wecker stellen müssen, weil sie sonst oft vergessen würden zu essen.
    • reality schrieb:

      Ohhh Heike, wenn ich dir nur helfen könnte. Vieles was du sagst spricht mir aus dem Herzen. Vor allem dein Gusto beim Essen :rolleyes: . Ich schätze, dass ich mich auch schwer tun werde auf KH zu verzichten ;(
      Ich muss aber sagen, dass ich so gut wie keine Bewegung habe, was das Ganze natürlich nicht besser macht.
      Liebe Grüsse Heike ...... und @llseits einen schönen Tag :katze:
    • @reality
      nicht nur vielleicht, sondern ganz sicher. Wenn man einen Körper überwiegend nur mit leeren Kalorien oder flüssig/breeig ernährt, ist doch glasklar, das er dann mosert.
      Die Verdauung ist dazu da, das sie was Tun darf - nein, sie WILL was tun. Fängt beim Kauen und mit dem Einspeicheln schon an .... da beginnt der erste Schritt der Verdauung.
      Was soll die Verdauung und die Verdauungssäfte den machen, wenn da alles im schnelldurchlauf durchrutscht :D .

      Ich stell mir das gerade bildlich vor. Mund geht auf, der Speichel freut sich tierisch auf Arbeit und eh er überhaupt in Action kommt ist der liebe Shake auch schon weg. Der Speichel hatte nicht mal Zeit zum winken.
      Ab damit in den Magen ...... der freut sich auf Kneten und und eine Chemieorgie um alles schön zu zersetzten und Mikro-Makronährstoffe in die richtigen Blutbahnen, Nervenzellen, Organe und Muskeln aufzuteilen.
      Bloß, da kommt dann eingeweichtes seit Monaten im eigenen Saft gelegenen Dosenessens vorbei. Vorbei auch der Traum, das er viel für den Körper zu verteilen hat ...... so kannst du den Weg bis zur Toilette durchspülen.

      Je weiter das degenerierte Essen in den Körper wandert, umso weniger ist von dem eh schon zu Beginn "Wenigem" noch da. Ein Albtraum für mich, ich mag mir das gar nicht vorstellen.

      Kommt ja auch keiner auf die Idee seinen Benziner oder Diesel mit Wasser oder sonstigem Flüssigen aufzutanken.

      Also, nicht das du jetzt meinst, ich meine deinen Ernährungsstil. Um Himmels Willen, den kenne ich ja gar nicht :D .
      Meine Gedanken gehen nur gerade mit mir durch und ich bin jetzt schon Froh darum, das es heute Abend selbstgemachte Frittata mit Kartoffeln und frischen Paprika, viel Eiern und Schafskäse - Mozarella gibt.
      Halt Eiweiß, Ballaststoffe und Kauen, wie sich das für mich gehört.

      Ich bis morgen Mittag Ruhe vor Hunger habe, und mein Körper feiert ein Freudenfest über all die leckeren Ballaststoffe, Mikro- und Makronährstoffe. Partytime für die Verdauung also. Ach so, bevor der Hunger kommt, steht
      ja schon das planmässige Mittagessen auf den Tisch - vergessen, ich Knallkopf :grinsen:
      Äh, das war ich nicht - diese komische Signatur
    • Ich bin seit zwei Wochen operiert und habe nach wie vor Hungergefühle, obwohl ich aus der Breiphase draussen bin.
      Was sich geändert hat ist das Sättigungsgefühl. Aber ich muss da echt konzentriert essen damit ich es bemerke und nicht zu viel esse.

      Grundsätzlich habe ich mir gewünscht auch zu denen zu gehören, die vergessen zu essen. Aber dem ist nicht so. Nun werde ich mich damit arrangieren und einfach darauf achten, keine langen Essenspausen zu haben.
    • @Nissa Falls es dich tröstet: ich hatte in den ersten zwei Monaten nach der OP auch oft Hunger, Magenknurren und teilweise schon schmerzhafte Krämpfe wenn mein Magen „leer lief“. Ich hab teilweise alle 3h eine Kleinigkeit essen müssen.

      Inzwischen hat sich da einiges getan und ich habe wieder weniger Hunger und komme mit weniger Mahlzeiten aus.

      Long Story Short: warte es ruhig mal ab. Da wird sich in den kommenden Wochen und Monaten immer mal wieder was ändern. Der aktuelle Zustand ist nicht zwingend für immer.
    • Es ist interessant zu lesen, wie unterschiedlich das ist. Ein großes Ziel war bei mir, dass Essen nicht wichtiger ist als alles andere in meinem Leben, der Stellenwert sollte einfach weiter unten angesiedelt sein. Genau dazu wurde mir überraschenderweise auch im AZ geraten: Essen nicht abwiegen und nicht nach der Uhr essen, sonst wird es zum Thema. Bei mir funktioniert es, allerdings funktioniert genauso das Snacken :D . Wird ja hochgradig verteufelt und manchmal habe ich Angst, dass mich irgendwann die Zunahmekeule erwischt. Aber mein Ziel ist erreicht: ich esse nicht nach Plan, sondern intuitiv. Wirklichen Hunger kenne ich nicht, weil ich immer dann esse, wenn ich Lust darauf habe. Und ich esse das, was ich gerade möchte. Das kann auch möglicherweise irgendwann in die Hose gehen. Aber es entspricht meiner Art zu leben. Alles, was nicht authentisch ist, funktioniert bei mir nicht.
      So muss jeder seinen Weg gehen und gucken, was am besten passt. Ich würde gern beantworten, ob das dem Hunger vorbeugt und würde vermuten: ja. Weil ich die Bedürfnisse befriedige, die ich gerade befriedigt haben will. Und wenn süß im Hirn ist, esse ich süß. Täte ich es nicht, wäre ich unzufrieden. Und ich weiß ja gar nicht, ob ich noch lange genug lebe, um mir Unzufriedenheit leisten zu wollen.