Heute war ich bei meinem Adipositas Arzt. Bin ja schon seit 2016 bei ihm und er kennt mich mittlerweile gut.
Wollte euch berichten was dabei rauskam.
Er hat mir schon von der Nasenspitze abgelesen das ich Fragen habe und lies mich auch gleich damit starten. Da nahm ich gleich mein Zettel in die Hand ( ja ich weiss, total altmodisch) und begann mit der ersten Frage.
- Wieso habe ich ständig Hunger und wie kann das überhaupt sein?
Dies sei von Mensch zu Mensch unterschiedlich und könne mir auch niemand klar beantworten. Weder Mediziner noch sonst wer. Er habe auch Patienten, die nach der OP sofort Gelüste auf Süsses bekamen, andere die kaum was essen oder trinken konnten, solche die wie ich immer wieder Hunger hatten und solche die sich eine Erinnerung machen mussten, wann sie essen sollten. Es sei einfach so, dass der Körper komplex sei. Der Pouch wäre bei mir so gemacht worden wie bei allen anderen auch. Da gäbe es klare Vorgehensweise und würde mit einem Tubus genau gemessen. Nach der OP reagiere der Körper mit vielen Mechanismen, Hormone, Stoffwechsel etc. Darum könne man nie genau sagen, wie der Körper XY darauf reagiert. Sei alles individuell.
Das hätte dann auch meine Frage beantwortet, warum ich mehr essen kann als andere frisch operierte. Auch da bräuchte ich mir keine Sorgen machen, denn:
"Die Operation hat funktioniert!"
Als er das sagte beruhigte es mich irgendwie. Den ganzen Monat dachte ich immer darüber nach, was da vielleicht alles falsch läuft bei mir.
Irgendwie musste ich über mich selber lachen, als ich ihm erklärte ich hätte Wasser im Körper. Er fragte wo. Ich zeigte meine Hände und verwies auch auf meine Füsse, die er sich gleich ansah. "Nein, das sind keine Wassereinlagerungen sondern ganz normale Hände und Füsse." Ich zeigte ihm, dass ich einer meiner Ringe nicht abnehmen könne...aber am Abend jeweils schon. "Auch das ist normal und kommt sogar bei mir vor. Ich gebe ihnen somit keine Entwässerungsmedikamente mit."
Er lachte und ich musste auch lachen, aber mehr weil ich mich grad selber ultra doof fand.
Doch genau darum wollte ich nicht in ein AZ, sondern alles über ihn machen lassen. Er hat eine ruhige aber bestimmte Art, nimmt mich ernst aber rückt mir auch den Kopf zurecht wenn notwendig.
War natürlich nötig als ich erzählte das dieser Monat einfach grässlich war für mich. Er wollte wissen, womit ich mir gerade das Leben schwer mache. Nachdem ich ihm alles schilderte, wie penibel ich auf die Menge beim essen schaue und tracke, doch noch jeden Tag auf die Waage schaue etc. fand er deutliche Worte: Ab sofort und die nächsten 5 Monate soll ich wann immer ich Hunger habe essen. Nur einmal in der Woche auf die Waage steigen und mich von dem selbstgemachten Druck befreien. Es könne nichts passieren, wenn ich einfach auf meinen Körper bzw Magen und Darm höre. Aber dieses sich ständige Befassen mit dem Essen müsse ja erst recht Hunger machen und könne sich zur Obsession entwickeln.
Er hat recht und ich will auch nicht mehr so leben wie in diesem Monat. War echt nicht mehr ich selber und einfach todunglücklich. Mindestens jeden zweiten Tag habe ich die OP bereut.
Als ich nach dem Termin nach Hause kam und auf alle meine Fragen Antworten dabei hatte, konnte ich endlich "loslassen". Ich fühle mich um einiges leichter. Was ich übrigens auch bin aber ihr wisst was ich meine.
Nissa, reiss dich zusammen. Es läuft alles normal und du kannst dich wieder anderen Dingen widmen als 24h diesem Thema. (Etwas übertrieben, aber gefühlt war es schon so.)
Danke fürs lesen. Vielleicht hilft es irgendwem auch noch, der/die sich im Thema so verloren hat.
Ich startete bei 163kg und habe in einem Monat 14kg verloren. (Zwei Wochen davon Stillstand und kurze Zunahme)
Wollte euch berichten was dabei rauskam.
Er hat mir schon von der Nasenspitze abgelesen das ich Fragen habe und lies mich auch gleich damit starten. Da nahm ich gleich mein Zettel in die Hand ( ja ich weiss, total altmodisch) und begann mit der ersten Frage.
- Wieso habe ich ständig Hunger und wie kann das überhaupt sein?
Dies sei von Mensch zu Mensch unterschiedlich und könne mir auch niemand klar beantworten. Weder Mediziner noch sonst wer. Er habe auch Patienten, die nach der OP sofort Gelüste auf Süsses bekamen, andere die kaum was essen oder trinken konnten, solche die wie ich immer wieder Hunger hatten und solche die sich eine Erinnerung machen mussten, wann sie essen sollten. Es sei einfach so, dass der Körper komplex sei. Der Pouch wäre bei mir so gemacht worden wie bei allen anderen auch. Da gäbe es klare Vorgehensweise und würde mit einem Tubus genau gemessen. Nach der OP reagiere der Körper mit vielen Mechanismen, Hormone, Stoffwechsel etc. Darum könne man nie genau sagen, wie der Körper XY darauf reagiert. Sei alles individuell.
Das hätte dann auch meine Frage beantwortet, warum ich mehr essen kann als andere frisch operierte. Auch da bräuchte ich mir keine Sorgen machen, denn:
"Die Operation hat funktioniert!"
Als er das sagte beruhigte es mich irgendwie. Den ganzen Monat dachte ich immer darüber nach, was da vielleicht alles falsch läuft bei mir.
Irgendwie musste ich über mich selber lachen, als ich ihm erklärte ich hätte Wasser im Körper. Er fragte wo. Ich zeigte meine Hände und verwies auch auf meine Füsse, die er sich gleich ansah. "Nein, das sind keine Wassereinlagerungen sondern ganz normale Hände und Füsse." Ich zeigte ihm, dass ich einer meiner Ringe nicht abnehmen könne...aber am Abend jeweils schon. "Auch das ist normal und kommt sogar bei mir vor. Ich gebe ihnen somit keine Entwässerungsmedikamente mit."
Er lachte und ich musste auch lachen, aber mehr weil ich mich grad selber ultra doof fand.
Doch genau darum wollte ich nicht in ein AZ, sondern alles über ihn machen lassen. Er hat eine ruhige aber bestimmte Art, nimmt mich ernst aber rückt mir auch den Kopf zurecht wenn notwendig.
War natürlich nötig als ich erzählte das dieser Monat einfach grässlich war für mich. Er wollte wissen, womit ich mir gerade das Leben schwer mache. Nachdem ich ihm alles schilderte, wie penibel ich auf die Menge beim essen schaue und tracke, doch noch jeden Tag auf die Waage schaue etc. fand er deutliche Worte: Ab sofort und die nächsten 5 Monate soll ich wann immer ich Hunger habe essen. Nur einmal in der Woche auf die Waage steigen und mich von dem selbstgemachten Druck befreien. Es könne nichts passieren, wenn ich einfach auf meinen Körper bzw Magen und Darm höre. Aber dieses sich ständige Befassen mit dem Essen müsse ja erst recht Hunger machen und könne sich zur Obsession entwickeln.
Er hat recht und ich will auch nicht mehr so leben wie in diesem Monat. War echt nicht mehr ich selber und einfach todunglücklich. Mindestens jeden zweiten Tag habe ich die OP bereut.
Als ich nach dem Termin nach Hause kam und auf alle meine Fragen Antworten dabei hatte, konnte ich endlich "loslassen". Ich fühle mich um einiges leichter. Was ich übrigens auch bin aber ihr wisst was ich meine.
Nissa, reiss dich zusammen. Es läuft alles normal und du kannst dich wieder anderen Dingen widmen als 24h diesem Thema. (Etwas übertrieben, aber gefühlt war es schon so.)
Danke fürs lesen. Vielleicht hilft es irgendwem auch noch, der/die sich im Thema so verloren hat.
Ich startete bei 163kg und habe in einem Monat 14kg verloren. (Zwei Wochen davon Stillstand und kurze Zunahme)