Langzeitfolgen und Gefahren nach der OP - Wieviel kann verhindert werden?

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    • Langzeitfolgen und Gefahren nach der OP - Wieviel kann verhindert werden?

      Was mich seit geraumer Zeit beschäftigt sind die Langzeitfolgen nach dem Umbau. In einzelnen Beiträgen poppt das immer mal wieder auf.

      Ich meine jetzt nicht speziell die spontanen Symptome wie Sodbrennen, Dumpings, Reflux, sondern die Sachen, die sich langsam einschleichen und deren Auswirkungen nicht sofort sichtbar oder spürbar werden, wie z.B. ein dauerhafter Mangel an Vitaminen und Mineralien.

      Also alles, was nicht direkt sichtbar oder spürbar wird.

      Nach 1,5 Jahren post OP denke ich manchmal, boah, ... sich jeden Tag für den Rest meines Lebens darum Gedanken zu machen alle Supplemente jeden Tag einzunehmen... ich bin so ein bisschen müde gerade was das angeht...

      Ich WEIß es, aber ich schaffe es nicht jeden Tag immer gleich gut. Und dass man mal dasmit dem Calcium hat schleifen lassen merkt man ja auch nicht sofort, es gibt keinen Lerneffekt wie z.B. was falsches gegessen und dann hat man sofort Symptome und merkt sich das für später.(vielleicht..)

      Wie geht ihr damit um?

      Was sind Eure Hilfstmittel, habt Ihr bestimmte Strukturen etabliert? Pläne, Reminder, etc...

      Welche Langzeit/ Spätfolgen sind Euch bekannt? Gerne auch mit Verweisen zu Berichten im Internet.

      Und welche Spätfolgen/ Komplikationen kommen unweigerlich auf einen zu? Die sich mit der sorgfältigsten Ernährung und Aufmerksamkeit dennoch nicht verhindern lassen? Was wisst Ihr darüber?

      Ich versuche schon mich zu informieren, aber kann z.B. nicht gut englische Fachberichte lesen, dazu ist mein Englisch nicht gut genug.

      Mir geht es jetzt nicht darum eine Diskussion darüber zu führen "Da hättest Du Dich vorher aber informieren müssen". Das habe ich im Rahmen meiner Möglichkeiten getan, aber vieles wird einem ja auch erst später "bewusst", und ich habe tatsächlich die Komplexität unterschätzt.
    • Ich wurde vor mehr als 2,5 Jahren operiert. Das Calcium nehme ich morgens und abends, den Rest mittags. Dafür habe ich eine Medikamentendose mit 6 Fächern, die IMMER am gleichen Platz steht und immer randvoll ist mit den Nahrungsergänzungsmitteln. Für unterwegs fülle ich 1 aus jedem Fach in eine Minidose. Ich nehme es sehr genau und habe bisher nur ganz selten die Einnahme vergessen. Ich persönlich finde es nicht schlimm. Schließlich bin ich schon Mitte 50 und habe jetzt die Chance, etwas dafür zu tun, dass es mir gut geht. Mich nervt es auch nicht. Die Alternative mit Fettleibigkeit waren hochdosierte Betablocker, ACE Hemmer, Entwässerungstabletten. Außerdem viele Schmerzmittel wegen dauernder Kopf- und Knochenschmerzen. Ich denke, es wäre bald Insulin dazugekommen….
      Was ist jetzt besser? Ich nehme dankbar an, NUR Nahrungsergänzungsmittel nehmen zu müssen, mein Asthmaspray und ganz selten etwas zur Entwässerung. Meine Blutwerte sind exzellent.
      Ich finde, auf die Sichtweise kommt es an.
      Um noch auf die Spätfolgen zu kommen: meine Supplemente werde ich evtl. Irgendwann anpassen müssen. Vielleicht gibt es irgendwann Vernarbungen oder andere Spätfolgen. Mängel versuche ich zu umgehen. Was sonst als Folge kommt, ist es mir wert: das Fettsein hätte vermutlich weitaus schlimmere Langzeitschäden verursacht. Somit befasse ich mich nicht sonderlich mit: „Was könnte möglicherweise….“, sondern genieße den Jetzt-Zustand und trage meinen Teil dazu bei.
    • Danke @tina0403

      Mir geht es nicht um den Vergleich was wäre schlimmer gewesen, sondern darum "jetzt ist es so" und was kann passieren?

      Worauf sollte ich achten? Was kann passieren wenn ich es nicht tue?

      Ich verstehe Deine Sichtweise. Wir kommen alle aus unterschiedlichen Lebens- und Leidenssituationen, aber uns eint die Zeit nach der OP und wie wir damit umgehen sollten.
    • Ich mache meine Pillendose morgens für den Tag voll, mit allem was ich nehme muss. Abends gibt es den Eiweißdrink und das war’s. Gegessen wird wonach mir ist. Nebenwirkungen und Unverträglichkeiten gibt es nicht. Muss mir keinen Kopp machen was könnte passieren. Es gibt nur ein Problem, das steigende Gewicht. Über einen Umbau brauche ich auch nicht nachdenken, da ich zu leicht und zu alt bin.

      Et kütt wie et kütt
      Mit dem richtigen BMI Rechner Normalgewicht.
    • @Mingmen , zu wenig Eiweiß bedeutet Muskelabbau, dem beuge ich mit genug Protein und Sport vor. Zu wenig Calcium ist schlecht für die Knochen. Auch die anderen Supplemente werden bei Vernachlässigung Mängel zeigen :nix: , das ist ja klar.
      Was kann also passieren, wenn du dich nicht an die Vorgaben hältst? Osteoporose vermutlich, Muskelabbau, Herzprobleme, Haut-und Haarprobleme, vielleicht Organschäden.
    • Was die Supplemente angeht, fahre ich eine andere Strategie: Ich hab sie überall, wo ich mich i.d.R. aufhalten könnte, stationiert.
      Ich hab welche am Arbeitsplatz/Schule (Calcium+Vitamin+Zink), in meiner Sporttasche (Calcium), Rucksack für die Stadt (Calcium+Vitamin+Zink) und natürlich zu Hause. Mein "Problem": Ich vergesse sie eigentlich nie, da ich einen relativ festen Tagesablauf habe, aber ich hab sie dann nicht immer griffbereit gehabt. Von daher hat sich das System für mich gut bewährt.
      Vielleicht als Tipp: Als ich kürzlich nach einer Venen-OP 10 Tage lang immer um 15 Uhr eine Thrombose-Spritze setzen musste, habe ich mir dafür eine Erinnerung auf dem Handy/Smartwatch eingerichtet. Das hat gut funktioniert. Die hätte ich sonst bestimmt das ein oder andere mal vergessen.

      Sich über die Folgen der OP den Kopf zu zerbrechen, bringt nicht (mehr) viel. Ich habe die OP gewählt und war mir über die möglichen Folgen bewusst. Jetzt heißt es das Beste daraus zu machen und möglichst darauf zu achten, dass die Supplemente, Blutwerte, Essverhalten und Bewegung stimmen. Auf alles andere habe ich vermutlich keinen Einfluss.
    • Ich habe drei dieser Tablettenboxen für jeweils eine Woche. Darin passt alles, was ich täglich so nehme, wenn auch nicht immer unbedingt im richtigen Fach :D . Wenn die dritte Box kurz vor Ende ist, richte ich alle drei Boxen neu. Die einzelnen Dosen kann man entnehmen, wenn ich also mehrere Tage wegfahre, nehme ich immer die passenden Dosen mit. Das ist praktisch und ich vergesse fast nie eine "Portion", weil ich ja die leere Dose dann wieder am Abend in die Box einschiebe. Bei "Morgen" und "Nacht" liegt ein Calcium-Softchew, außerdem bei "Nacht" noch mein Blutverdünner (passt gerade so). Bei "Mittag" liegt noch die restliche Morgenration von zwei Magnesiumkapseln und meine Wassertablette sowie mein Blutdrucktablettenkrümel (gar winzig). Bei "Abend" liegt meine Multivitaminkapsel, die ich am Mittag nehme, sowie Dienstag mein Vitamin D, Donnerstag mein Vitamin B2 und Samstag mein Vitamin B6. Das Vorbereiten der Boxen braucht etwas Zeit, aber dann bin ich wieder für drei Wochen versorgt. Bei mir klappt das auf diese Weise gut und ich bin sowieso sehr diszipliniert mit Medikamenten. Wenn ich aber jeden Tag daran denken müsste, das ganze Zeug aus den Schachteln bzw. Blistern zu nehmen, würde das nicht funktionieren.
      Viele Grüße aus dem Süden, das Schäfle.

      Der einzige Grund, warum man zurückschauen sollte, ist, zu sehen, wie weit man gekommen ist.
    • Mir geht’s ähnlich @Mingmen, ich mache mir auch Gedanken drüber, ob ich auch wirklich alles zuführe, was ich sollte … und dennoch vergesse ich ab und zu das eine oder andere Pillchen. Ich glaube auch, dass Struktur und Routine, wie hier mehrfach gesagt wurde, am besten funktioniert. Deshalb packe ich mir den Kram jetzt auch in eine Box für den Tag und abends muß die leer sein. Nur mit dem Eiweiß pass ich ziemlich auf, dass ich da auf die Tagesdosis komme.
    • NEMs nehme ich immer nach der Uhr. Auf meiner Watch sind Wecker für jede Einnahme gestellt. Da kann man nichts vergessen. Ich habe 7 von den 1x7 Anaboxen (ein Riegel normalerweise 7 Tage), da hat mir eine Freundin die originale Schrift entfernt und mir die Einnahmezeiten drauf gestempelt, da ich 7 Fächer (davon 3 mit zusätzlichen Trenner) pro Tag benötige. Die fülle ich alle 1x die Woche Sonntags und muss mir morgens nur eine nehmen. Zusätzlich habe ich immer meine B12 und das D3+K2 Sprays dabei (ist bei meiner Pillendose).
      Bis jetzt habe ich so noch nie meine Supps vergessen.

      Bei mir ist es wie folgt aufgebaut:
      5:00 L-Thyroxin, Bilastin und Fenistil Dragees, Enzyme fürs Frühstück (Tenner zwischen)
      7:00 2x Multi (ohne Eisen) mit 500mg Calcium, 300mg Magnesium
      9:00 50mg Eisen mit Vitamin C
      11:00 Enzyme fürs Mittagessen
      12:00 500mg Calcium, 300mg Magnesium, Riboflavin, Folsäure
      16:00 500mg Calcium, 300mg Magnesium
      18:00 Enzyme fürs Abendessen, 20mg Panto (Trenner zwischen)
      Zum Calcium nehme ich jeweils das D3+K2 Spray, um 22 Uhr benutze ich mein B12 Spray.

      Ich habe eine Kuhmilchallergie entwickelt - dachte meine LI wäre schlimm aber eine KMA ist 100x schlimmer.
      Man findet da wohl häufiger einen Zusammenhang zwischen Bypass und KMA aber ich kann nur das wiedergeben das mir ein Internist erklärt hat. Mit einem Bypass kann wohl das Immunsystem überfordert sein (Störung des mucosalen Immunsystems) es kann zu einer KMA kommen. Lebensmittelallergien/-unverträglichkeiten kommen bei Bypässen häufiger vor als bei Sleeves.
    • Wie bereits erwähnt, habe ich in jahrzehntelanger Adipositas OP Forschung /Beobachtung, mit der Universitätsklinik, festgestellt : selbst wenn man die Supplemente brav einnimmt, meinetwegen intravenous, treten Folgen von Nährstoffmangel auf. Selbst wenn man im Blut von Jungfrauen badet und bei Vollmond die rohe Leber eines unschuldigen Knaben verspeist, lässt es sich nicht verhindern.

      Die Malabsorptionsstrecke, sowie die Umgestaltung des Magens usw... lässt sich nicht mit Medikamenten auf Dauer ausgleichen.
      Es ist zwar ein hinkender Vergleich, aber denk an Insulinpflichtige Diabetetiker. Auch wenn sie sich vorschriftsmäßig spritzen, hat fast jeder nach 20 bis 30 Jahren Diabetes Folgeschäden.

      Ich sage und betrachte das ziemlich nüchtern. Sollte ich mit 75 Folgeschäden der OP bekommen an denen ich weitere 20 Jahre laboriere und in weiteren 10 Jahren sterbe, so ist das eben traurig aber unvermeidlich.
    • Tatsächliche bemerke ich es an meinen Backenzähnen, dass sich dort spürbar mehr Belag / überhaupt spürbarer Belag über den Tag ansammelt. Deswegen schrubbe ich diese Intensiver seit der Operation.
      Hat mich sehr gewundert dass ich es direkt nach 2-3 Tagen bemerkt habe, aber ist einleuchtend, wenn das zermalmen in dem Bereich fehlt.
    • Ich habe nichts gemerkt aber ich putze auch 3 mal täglich meine Beißerchen und kaue meine Minimengen ziemlich lange und ordentlich durch - weil es sonst nicht durch die Anastomose rutschen kann.

      Meine Zahnärztin hat mir allerdings schon damals direkt beim letzten Termin vor der Op gesagt das Calcium, Magnesium, Vitamin C und Phosphor für die Zähne essentiell sind und ich sehr gut auf die anderen NEMs achten muss. Bis jetzt war meine Zahnärztin immer sehr zufrieden.