Abneigung gegen Essen?

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    • Abneigung gegen Essen?

      Hallo zusammen,

      ich wurde am 18.10. operiert und habe einen Schlauchmagen bekommen. Seither versuche ich mich am Essen, hatte aber anfangs (Flüssig phase) das Problem, dass ich das "Zeug" nicht mehr sehen konnte (dachte ich). Mit der EB vom AZ telefoniert, die meinte, ich könne versuchen, die Brei Phase vorzuziehen, soll halt gut kauen.

      Hab ich dann auch gemacht. Nur "ekelt" mich alles an, was ich versuche. Nichts schmeckt normal, auch Sachen, die ich früher geliebt habe (Käse, Oliven). Ich habe gegessen, weil ich halt weiß, ich muss und es muss Eiweiß rein. Mir war und ist ständig latent übel.

      Letzte Woche hab ich dann mal mit meinem Arzt telefoniert, der meinte: dass manche Sachen nicht mehr schmecken, wär bekannt. Aber dass alles nicht schmeckt bzw starke Abneigung hervorruft, wär schon ungewöhnlich.

      So hab ich mir das nicht vorgestellt und ich weiß langsam nimmer, was ich noch machen soll. Das einzige, was einigermaßen geht, ist ein halber High Protein Pudding. Trinken wiederum klappt gut, 1,5 Liter plus Kaffee (mit Adozan) dinf kein Thema.

      Kennt das jemand? Und hat Tipps für mich? (Außer, dass ich Geduld haben muss - das hab ich jetzt oft genug gehört)...
      Ich hab am Tag zwischen 450 und 600 Kalorien.

      Danke schon mal.
      Viele Grüße
      Chris
      --
      10/2022: Start mit 150,3 kg (1,68 m)
    • Ich finde mich gerade voll in dir wieder. Beim Gedanken an festes Essen, schnürt sich mir der Hals zu. Ich ernähre mich fast nur noch von Salat (der geht), Tomatensuppe und Eiweißshakes. Gehacktes bzw. ich nehme Tatar geht gerade noch so, z.B. als Bolognese. Grenzwertig, ich weiß. Aber ich mag einfach nicht. Tut mir Leid, dass ich da keine Lösung für dich habe.
      *************
      Und ich dachte, ich wäre in der Placebo-Gruppe …
    • Lulu0705 schrieb:

      Ich finde mich gerade voll in dir wieder. Beim Gedanken an festes Essen, schnürt sich mir der Hals zu. Ich ernähre mich fast nur noch von Salat (der geht), Tomatensuppe und Eiweißshakes. Gehacktes bzw. ich nehme Tatar geht gerade noch so, z.B. als Bolognese. Grenzwertig, ich weiß. Aber ich mag einfach nicht. Tut mir Leid, dass ich da keine Lösung für dich habe.
      Na, immerhin bin ich schon mal nicht allein! *sarc*
      Salat darf ich noch nicht. An Hack traue ich mich irgendwie noch nicht. Ich hab echt Schiss, dass ich mir mit dieser "Phase" (?) nach und nach alle Lebensmittel versaue. Irgendwie ging noch nix ein zweites Mal...
      Viele Grüße
      Chris
      --
      10/2022: Start mit 150,3 kg (1,68 m)
    • Die Frage ist: ist das so schlimm? Viele ekeln sich erstmal, alles ist neu. Nimm dir einfach Zeit. Oktober….das war also letzten Monat. Es werden nicht sofort alle Muskeln in deinem Körper verkümmern, wenn du dich im neuen Jahr herangetastet hast. Du hast doch auch Jahre gebraucht, um an Gewicht zuzulegen. Da darf der Körper jetzt auch mal rebellieren.
    • Hey @grainnee … ich bin ein paar Tage vor dir mit einem Schlauch dran gewesen und ich denke ich weiß, wovon du redest.

      Ich sag dir jetzt mal nicht, was bei dir los ist, sondern wie es bei mir war … WAR ;)

      Während der ersten Post-OP Woche konnte ich den Suppenkram auch nicht mehr sehen und mir verging tatsächlich alle Lust, die Küche auch nur zu betreten. Und ich koche gerne :)
      Ich rief erst gar nicht im AZ an sondern beschloß zu testen, inwiefern ich die Breiphase vorziehen konnte und was ich vertragen würde. Man wird ja so bescheiden … den Anfang machte ein Erbsenpüree, danach ein Kartoffelbrei. Dabei wurde mir schnell klar, dass wenn ich mir das nicht mit entsprechendem Würzen auf lecker trimme, hole ich mir echt ‘nen Ekel. Erbsenpüree geht seither auch gar nicht mehr.

      Brei ging nach nichtmal einer Woche in „relativ fest“ über … und jetzt kommt der eigentliche Punkt … beim drüber Nachdenken heute weiß ich, dass es bei mir eine reine Kopfsache war. Denn tatsächlich hatte ich quasi nie Probleme, irgendwas Gegessenes zu vertragen. Klar, mal zuviel oder mal zu schnell geschluckt, aber ich hab alles vertragen. Ich habe mir dann überlegt, was ich denn gerne essen würde, also WIRKLICH gerne … und habe genau das dann versucht, „in verträglich“ zusammenzustellen (in meinem Fall war das eine selbstgebaute Pizza). Boden ohne Hefe, wegen dem Blähen, Belag mit Gemüse, Tomatensoße, statt Schinken dann diese winzigen Schinkenwürfelchen und obendrauf geriebenen Cheddar.
      Alleine der Geruch beim Backen …. und ich hätte mich echt reinsetzen können.
      Kleine Anmerkung mit eingebautem Realitäts-Check … ich hab ein Stück, kleiner als meine Handfläche geschafft und letztendlich über fünf Tage immer mal wieder Pizza gegessen, bis sie endlich weg war … aber das war‘s wert denn, der Appetit war wieder da. Schlagartig. Und deshalb meine für mich sicher zutreffende Meinung, dass es bei mir nur Kopfsache war.

      Sorry für den langen Monolog … hatte beim Schreiben auch was Therapeutisches … ich will damit nur sagen @grainnee, dass ich auch bei dir gelesen hab, dass du drauf wartest, Dinge „zu dürfen“. Salat, da warte ich auch noch ein bisschen weil Rohkost, aber Hack … was spricht gegen einen Test? Schmeiß‘ dir ‘ne Frikadelle in die Pfanne und guck, was draus wird. Mach‘s halt vorsichtig, am besten selbst machen und mach sie dir genau so, wie du sie gerne magst. Und dann probier aus. Und dann mit anderen Sachen.

      Klar sollte man immer im Hinterkopf haben, was Onkel Doktor und Ernährungsberatung empfohlen und mit erhobenem Zeigefinger gepredigt haben. Aber das, kombiniert mit deinem wortwörtlichen Bauchgefühl wird der Mix sein, der dich wieder in die Spur bringt und die Blockade im Kopf verschwinden lässt. Ganz bestimmt.

      Der einzige Druck, den du spüren solltest, ist gelegentlicher Magendruck, wenn’s dann doch eine Gabel voll zuviel war :D
    • Lulu0705 schrieb:

      Ich finde mich gerade voll in dir wieder. Beim Gedanken an festes Essen, schnürt sich mir der Hals zu. Ich ernähre mich fast nur noch von Salat (der geht), Tomatensuppe und Eiweißshakes. Gehacktes bzw. ich nehme Tatar geht gerade noch so, z.B. als Bolognese.
      Festes Essen macht mir aktuell auch oft Probleme. Ich versuche bei weichen Sachen zu bleiben damit nicht alles wieder raus kommt
    • Lulu0705 schrieb:

      @murmelgrumpf Das hast du schön zusammengefasst! Ich glaube, nicht nur @grainnee wird das helfen. Vllt. auch mir. Mal schauen. Danke!
      Ganz ehrlich @Lulu0705 … und da sag‘ ich dir wahrscheinlich nichts Neues … das ist ein Gefühl, das schon irgendwie Angst machen kann. Vor allem wenn man sich selbst über viele Jahre hinweg eigentlich völlig anders gekannt hat.
    • @grainnee auch ich hatte diese Phase! Hab keine Sorge, das vergeht normal. Anfangs muss sich ja die gesamte Verdauung sowie das Geschmackssystem neu ausrichten. Bei mir machte es kurz vor Monat 3 irgendwie einen Sprung - vorher war Essen kein Spaß, alles streng nach Plan und ohne Genuß. Aber dann wurde es fast über Nacht viel besser und mittlerweile genieße ich meine kleinen Portionen und probiere vieles aus ^^
      hab Geduld!