Hat jeder Dicke eine Eßstörung ?

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    • Ich bin über die Jahre bei einem Gewicht von 151kg gelandet... klar jedes extra hat natürlich Kalorien und bei mir halfen Nüsse sehr gut und die haben ja nicht wenig Kalorien. Aktuell bin ich bei 128 kg (bmi knapp 43) nach knapp 2 Jahren, die ich im mmk rumgedümpelt bin. Im März hab ich meinen OP Termin.
    • Hilosh89 schrieb:

      Das Übergewicht genetisch übertragbar ist, ist medizinisch niemals erwiesen worden, nur schlechte Angewohnheiten die zu Übergewicht führen werden weitergegeben, aber nicht „genetische weitervererbt“.
      Ich denke schon, dass das erwiesen ist.
      Übergewicht wird nach derzeitigem Kenntnisstand zu mindestens 60-70% durch Genetik verursacht.
      Sogar Epigenetik kann eine Rolle spielen.
      spektrum.de/lexikon/ernaehrung…sachen-der-adipositas/131
      zeitschrift-sportmedizin.de/ve…pigenetik-uns-dick-macht/
    • Das mag schon stimmen, aber man trägt an seinem Übergewicht auch viel Eigenanteil. Du wirst nicht dick, wenn du dich gesund ernährst und Sport machst. Letztendlich ist die Kalorienbilanz pro Tag entscheidend ob Fett zu- oder abgebaut wird. Es gibt übrigens nur wenige die wirklich viel und alles Essen können ohne zu zunehmen. Die haben einfach unbewusst mehr Bewegung im Alltag was in der Kalorienaufnahme einen Unterschied machen kann.
    • Es gibt sicher einen „Bauplan“, den jeder von uns im Erbgut hat. Als Beispiel kann ich zwei unserer Wohngruppenkinder (beides Mädchen) bringen:
      Kind 1, groß, schmale Schultern und Hüften, lange Beine und Arme, extrem flacher Bauch, schmales Gesicht und Hände. nervöser Typ, futtert wie eine Heuschrecke und nimmt nicht zu. Sämtliche Blutwerte sind OK.
      Kind 2: klein, stämmig, kurzer Hals, breite Schultern, kurze Beine, stramme Oberschenkel und Popo, langer Oberkörper, runder Bauch, rundes Gesicht. Hat in der Vorweihnachtszeit in Windeseile fast 2 kg zugenommen.
      Alle Kinder bekommen hier dasselbe (bis auf das eine mit der Zusatzeernährung): eine gute, gesunde Ernährung mit reichlich Gemüse, Obst, Proteinen und Ballastsstoffen. Naschen ist erlaubt, hin und wieder wird ein bisschen geklaut. Auffällig ist: das schlanke Kind bevorzugt gesunde Lebensmittel, Rohkost, Gemüse, Obst. Während sie beim Essen als Nachschlag einen Berg Brokkoli nimmt, wählt das andere Kind als Nachschlag Kartoffeln oder Nudeln mit reichlich Soße. Während Kind 1 an der Eisdiele auf Fruchteis wie Zitrone oder Mango steht, mag Kind 2 am liebsten Schokoeis, Stracciatella oder Cookies. Erwähnenswert ist übrigens noch, dass die Mutter von Kind 1 schmal ist, ihre anderen drei Kinder aber übergewichtig.
      Es ist übrigens ganz ähnlich, wie ich es bei meinen (mittlerweile längst erwachsenen) Töchtern erlebt habe: die eine mochte von Natur aus eher gesündere, kalorienärmere Lebensmittel und war schlank. Die zweite liebte alles Deftige und Schokoladige und hatte immer Gewichtsprobleme- obwohl ich allen meinen Kindern dasselbe Essen vorgesetzt habe.
      Erziehung und Vorbildfunktion spielen eine große Rolle, natürlich auch eine gewisse Kontrolle. Dennoch scheint der „Bauplan“ und Vorlieben für bestimmte Lebensmittel eine große Rolle zu spielen.
    • Ohne Werbung machen zu wollen. Zu diesem Thema wurde ein Buch mit dem Titel die Ernährung der ersten 1000 Tage oder so ähnlich geschrieben. Sehr interessante da wird auch erklärt das unser Geschmack und unsere Vorlieben schon vor der Geburt geprägt wurden
    • Ich habe Zwillinge. Die eine kommt nach mir. Eher stärkerer Körperbau, muss man etwas aufpassen mit dem Essen, bewegt sich super gern, aber es setzt auch echt schnell an.
      Die andere kommt nach keinem Mann. Schlank, kann essen was sie will, nimmt kein Gramm zu. Bewegt sich auch gern, aber ist eben schlank. Beide bekommen das gleiche Essen. Bei unseren Jungs ist es ebenfalls so. Der eine kommt nach mir, der andere nach meinem Mann. Beim Großen hat es sich mittlerweile etwas verwachsen und er achtet langsam mehr auf sich, ist von einem nicht dicken, aber auch nicht schlanken Kind zu einem sportlichen 12 Jährigen geworden. Wenn Ferien sind und er nicht regelmäßig trainiert, muss er etwas beim Essen aufpasse. Der andere kann ebenfalls essen was er will. Auch wenn er nicht trainiert, sieht man ihm die 2 Brötchen zu Frühstück und die zwei Mal Nachschlag nicht an.

      Ich denke schon, dass die Genetik eine gewisse Rolle spielt. In der Hand hat man es am Ende selbst. Aber jeder hat unterschiedlich viel dafür zu tun.
    • Ich denke, dass die Genetik eine sehr große Rolle spielt und auch bei gleicher Erziehung ganz unterschiedliche Gewichtstypen "rauskommen" können.

      Auch meine Kinder hier als Beispiele:

      Kind 1 von Mann 1: Ich dick, Vater dick, Familie von Vater und Mutter dick - Kind ist jetzt 23 und war von klein auf schon immer kräftig, später dann dick, hat in zwei Wochen nun einen Termin im AZ. Mehr der gemütliche Typ, aß schon immer gerne gesundes und "ungesundes".

      Kind 2 und 3 von Mann 2: Ich dick, Vater normal, Familie Mutter dick, Familie Vater normal. Sohn ist recht picky beim Essen, mag gesunde Dinge fast überhaupt nicht, als Kind viel Bewegung, jetzt als Teenager eher Bewegungsmuffel. Isst Riesenportionen, war und ist aber schlank.

      Tochter 2 futtert gefühlt ständig und alles, ist dafür aber auch ständig in Bewegung (laut Schrittzähler ihrer Uhr ca. 25000 Schritte / Tag, zwei Drittel davon rennt sie...). Sie ist sehr schlank, fast zu dünn.

      Alle Kinder wurden gleich erzogen, bekamen das gleiche Essen - mit Blick auf meine "Gewichtskarriere" habe ich mich redlich bemüht, es bei meinen Kindern besser zu machen. Auf regelmäßige Bewegung und Sport wurde und wird bei allen Kindern geachtet.

      So, wie alle drei vom Charakter grundverschieden sind, sind sie es auch körperlich - und das ist weder der Erziehung noch anderen äußeren Einflüssen geschuldet.