Hat jeder Dicke eine Eßstörung ?

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    • @Majulan kaum jemand wird diese 7000kcal ja in einer Woche zusätzlich essen. Oder an einem Tag.
      In der Regel geht das ja schleichend über Monate und Jahre.

      Dazu kommt, dass sich der Stoffwechsel mit jedem Jahr ändert.
      Wenn ich meine (schlanken) Brüder anschaue, die körperlich stark arbeiten: Auch die müssen mittlerweile anders Essen, als vor 20 Jahren, weil sie sonst mittlerweile auch zunehmen würden. Sie haben dazu aber auch einfach die besseren Gene abbekommen, die Familienseite ist eher schlank, die Männer sehr drahtig.
      Einer von beiden hat in seinen 20gern den Meister gemacht. In der Zeit hat er auf Grund der mangelnden Bewegung zugenommen... Umstände ändern sich - zunahme... die Zeit war irgendwann vorbei, Abnahme (bei ihm funktionierts halt..).
      Meine Familienseite ist eher anders gepolt. Oma ist im Alter auch runder geworden, gerade am Bauch..

      Dann ist Essen eben auch gemütlich. Menschen sind gemütlich. Dass viele in Beziehungen auf einmal zunehmen, ist ja auch nichts neues. Das Hungergefühl ist bei jedem unterschiedlich (merken wir hier ja auch im Forum). Da schleicht sich dann auch viel ein.
      Es ist oft ein falsches Essverhalten: zu viel, zu fettig, zu süß... falsche Getränke.

      Das würde ich aber eben nicht als Essstörung definieren.
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      Liebe Grüße,

      Füchsen
      (sie/ihr)

      - Schlauchmagen am 17.01.2024 -
    • Die damalige Oberärztin im AZ hat zu mir gesagt, das Übergewicht von bis zu ca. 15 kg Lebensstil bedingt ist und auch mit einer Ernährungsumstellung bekämpft werden kann. Aber eine schwere Adipositas hat immer eine Ursache. Die kann genetisch, psychisch, krankheitsbedingt oder auch Medikamente bedingt sein oder eine Kombination.
      Beginn MMK Dezember 2019 - 134,5 kg auf 1,69 m

      10. November 2020 - 99,9 kg endlich UHU :love:

      Ziel erreicht - Normalgewicht
    • Es geht ja idR darum Begriffe nicht zu sehr zu verwässern.

      Bei einem gestörten Essverhalten gehe ich ja mit - aber es ist eben keine Essstörung. Da nicht pathologisch.. oder maximal an der Grenze dazu. Frustessen, emotionales Essen kennen ja auch sehr schlanke Menschen.
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      Liebe Grüße,

      Füchsen
      (sie/ihr)

      - Schlauchmagen am 17.01.2024 -
    • Früher dachte ich auch, dass jeder Dicke irgendwie essgestört sein muss, aber seit ich mich mehr mit den Ursachen von Übergewicht beschäftigt habe, glaube ich das nicht mehr.

      Ich glaube sogar, dass es Leute gibt, die völlig normal essen und trotzdem dick sind. Genetisch bedingt.

      Bei anderen ist es so, dass sie wirklich zu viel essen, aber auch das kann genetisch bedingt sein, wenn einem das Gehirn ständig Hunger signalisiert, obwohl der Körper gerade nichts brauchen würde, oder das Sättigungsgefühl fehlt.

      Daneben gibt es viele weitere Ursachen.

      Was man auch oft nicht bedenkt: was essen eigentlich die Schlanken? Wie viele gibt's da, die mindestens so viel essen wie mancher Dicke, aber eben nicht dick davon werden? Das werden nicht wenige sein. Ist halt Pech, wenn jede Kalorie gleich anschlägt.
    • Ich hatte vor meiner OP keine Essstörung! Ich hab es geliebt frisch zu kochen und gutes zu essen. Meine Mutter hat auch sehr gut gekocht und wir aßen alle sehr gerne und gutes Essen, aber auch die mediterrane Küche kann fettig und hoch kalorisch sein. Ich habe mir täglich nur einen kleinen Riegel oder sowas gegönnt. Abends habe ich mir einmal die Woche eine halbe Packung Chips reingeschoben. Aber nein eine Essstörung hatte ich nie, sondern habe zuviele Kalorien zu mir genommen und mich kaum bewegt, da ich Student bin und einen Bürojob habe. Ich habe nie aus Wut, Frust oder so eine Tafel Schokolade gefressen, meistens fing ich an irgendwie im Haus zu putzen oder auszumisten.
      Eine Essstörung (Bulimia Nervosa A) hatte ich kurzzeitig 3 Monate nach der OP entwickelt und Gottseidank habe ich diese innerhalb 3 Monate bewältigt durch Therapie und Achtsamkeit.

      Das Übergewicht genetisch übertragbar ist, ist medizinisch niemals erwiesen worden, nur schlechte Angewohnheiten die zu Übergewicht führen werden weitergegeben, aber nicht „genetische weitervererbt“. Wir haben alle ein Gehirn, dass uns zum Eigenständigen denken hilft. Nur durch meine OP und den Gewichtsverlust, bin ich meinen Fehlern in der Ernährung und Bewegung so richtig bewusst geworden. Auch merke ich wie viel andere Menschen (vorallendingen meine Familie) Essen kann, wie fettig das essen meiner Mutter ist, welches ich eigentlich seit Jahren schon nicht mehr vertrage. Essen wird und wurde bei uns in der Familie immer zelebriert. Egal was wir planen oder tuen, für Essen wird immer gesorgt, es dreht sich immer darum. Nicht wo können wir als Nächstes Wandern gehen, wo können wir schwimmen gehen. Sondern wo essen wir, was essen wir. Spieleabend? Klar was gibts zu essen? Es wird immer so getan als würde man verhungern wenn man nicht vorsorgt, anstatt es einfach mal auf sich zukommen zu lassen und den Tag entspannt zu starten.
    • Ich kenne viele Schlanke und auch schlanke Familien die genauso viel oder mehr aßen als ich (auch vor der OP), haben die also auch eine Essstörung? Schwierig das zu behaupten… Permanent Zuviel gefressen habe ich nicht, ich aß 2-3 Mahlzeiten am Tag. Ich kochte gerne mit viel Butter und Sahne auch habe ich mich kaum bewegt, abgesehen für meine Kids und zum kochen/putzen, was es aber nicht besser gemacht hat.

      Unsere Süßigkeiten stehen manchmal wochenlang unangetastet im Schrank, das reizt mich nicht und meine Kinder auch nicht mehr so, da es nichts verbotenes ist, aber etwas was in Maßen genossen werden sollte. Das habe ich auch vor meiner OP zu praktiziert, denn ich möchte nicht, dass meine Kinder irgendwann an Übergewicht leiden müssen wie ich ab Teenageralter. Sie sollen die Lebensmittel kennen, lernen und bewusst damit umgehen!

      Ich kenne auch eine Person die Binge Eating hat und die kann echt anstrengend sein, glaub mir das ist eine Essstörung! Denn sobald diese Person bei mir ist, ist das erste was sie tut sich an die Süßigkeiten Schublade zu machen und unser „Vorrat“ für mehrere Wochen reichen würde, ist locker in einer Minute weggefressen, denn zuhause werden keine Süßigkeiten bei ihr gekauft.
      Anstatt bewusst damit umzugehen und es auch dem Kind beizubringen, wird einfach komplett verboten und verzichtet. Ihr Ehemann ist schlank und treibt Sport, es übt sehr viel Druck auf sie aus. Du sollst das nicht dieses nicht, schon wieder was süßes, ist das nicht genug usw. Sobald sie sich unbeobachtet fühlt stopft sie alles in sich, das ist nicht normal!
    • Womit wir wieder bei Essstörung und gestörtem Essverhalten wären...

      Nicht jeder Dicke hat eine Essstörung (z.B. BingeEating), wohl aber meiner Meinung nach ein gestörtes Essverhalten - denn Essen über den Bedarf hinaus (und wenn man zunimmt, isst man immer über den persönlichen Bedarf hinaus...) ist kein "normales" Essverhalten.
    • Majulan schrieb:

      Womit wir wieder bei Essstörung und gestörtem Essverhalten wären...

      Nicht jeder Dicke hat eine Essstörung (z.B. BingeEating), wohl aber meiner Meinung nach ein gestörtes Essverhalten - denn Essen über den Bedarf hinaus (und wenn man zunimmt, isst man immer über den persönlichen Bedarf hinaus...) ist kein "normales" Essverhalten.
      Das möchte ich auch unterschreiben.

      Und die Gene spielen sehr wohl eine Rolle. Das ist wissenschaftlich längst bewiesen (zu etwa 60% siehe auch hier gesundheitsforschung-bmbf.de/g…ahren-dickmacher-1703.php) und wurde mir auch vom AZ definitiv so gesagt.
      Beginn MMK Dezember 2019 - 134,5 kg auf 1,69 m

      10. November 2020 - 99,9 kg endlich UHU :love:

      Ziel erreicht - Normalgewicht
    • Ja, eine gern genommene Begründung für Übergewicht :D
      Die Knochendichte variiert von Mensch zu Mensch. Wer sehr stark körperlich arbeitet oder extrem viel Sport macht, hat in der Regel etwas schwerere Knochen. Bei einem Erwachsenen macht das aber nur maximal 2-3 Kilo aus.
      Bei mir war lediglich das Fett schwer.
    • Bei mir wars die eigene Trägheit und das angefutterte Fett. Kann ich heute unumwunden zugeben. Ich denke, dass es oft mals eher eine Beziehungsstörung zum Essen ist. Man versucht oftmals etwas damit zu kompensieren ob bewusst oder unbewusst.

      Wenn man nach der Abnehmphase oder auch schon davor oder dabei bemerkt hat, wo die Beziehung zum Essen vielleicht einen Einfluss auf die Lebensgewohnheiten hat, hat man auch den Schlüssel in der Hand dauerhaft etwas zu verändern.

      Das ist zumindest meine persönliche Erkenntnis. Und auf Gewohnheiten die so gut antrainiert sind, greift man in Krisensituationen vielleicht auch eher zurück.
    • Ich hatte/bzw habe ständig Probleme mit dem Magen. Sodbrennen Magenschmerzen... das fing ungefähr mit 15 an. Irgendwann habe ich gemerkt ah wenn da was im Magen ist tut es weniger weh. Also hab ich ständig gegessen. Beim Arzt hieß es dann irgendwann das Sodbrennen kommt vom hohen Gewicht. Also hab ich Diät an Diät gemacht... Anschließend Ausschluss Diät zum schauen von was das Sodbrennen kommt und es wurde keine wirkliche Ursache gefunden. Dann kamen die Verdauungsstörungen dazu. Dumpings von vielen verschiedenen Lebensmitteln Durchfall über Wochen. Das Gewicht hat sich dadurch nicht verändert. Gummibärchen waren dann lange das einzige was weder zu Magen noch zu Verdauungsstörungen geführt hat. Ich habe keine Ahnung bei wievielen Ärzten ich war. Meist hieß es nur nehmen sie ab und dann wird das auch wieder. Essen war lange notwendiges übel, weil ich meist die Angst hatte was passiert danach. Also gabs nur noch eigentlich eher ungesunde Lebensmittel. Die haben keine Probleme gemacht naja und Softdrinks. Süßstoffe vertrage ich nicht. Ich denke auch solche Geschichten können zu einem hohen Gewicht führen