OP - kurz vorher Zweifel

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    • OP - kurz vorher Zweifel

      Hallo zusammen,

      ich bin neu hier und in einem kleinen Gedankenchaos versunken. :D

      Kurz zu mir: Ich bin 28J, seit meiner Kindheit adipös, hatte ein Startgewicht von 142kg bei einer Größe von 1.72cm. Habe dann das MMK gemacht und habe während des MMK's 25kg abgenommen und wiege aktuell 117 kg. Meine Schlauchmagen OP wäre in 2 Wochen. ^^

      Ich habe viel zu viele Vorerkrankungen für mein Alter: Erhöhter Puls/Blutdruck, PCOS (Habe nicht mal mehr einen Zyklus und viel zu hohe Testosteronwerte), LWS-Syndrom, Hyperplasie, Pre-Diabetes, Fettleber

      Viel anstrengender finde ich meinen psychischen Zustand, ich wurde in der Schule gemobbt sodass ich heute mit einer sozialen Phobie kämpfe. Ich hatte noch nie eine Beziehung, weil ich überhaupt kein Selbstbewusstsein habe geschweige denn selbstsicher bin, geschweige es mir vorstellen könnte, dass mir jemand "zu nah" kommt einfach weil ich mich schlichtweg nicht wohlfühle.

      Jetzt, so kurz vor der OP kommen mir ständig diese Zweifel in den Kopf. Nicht, wegen dem weniger Essen nach der OP sondern eher die Gedanken ob ich mich wirklich schon so aufgegeben habe? Hab ich genug gemacht? Sollte ich es nicht nochmal konservativ probieren? Komplikationen, auch auf lange Zeit gesehen? :/

      Zudem muss ich leider sagen das fast niemand aus meinen Umkreis diese OP befürwortet, außer ein paar wenige enge Freundinnen. Nicht mal der Gastroenterloge bei dem ich meine Magenspieglung machen lassen habe, hat die OP befürwortet, weil er der Meinung ist ich sollte das Ganze nochmal konservativ probieren, da ich während den MMK "gut" abgenommen habe. Und ich auch noch nie operiert worden bin. :/

      Hattet ihr diese Zweifel auch vor der OP?
    • Ich habe in meinem Leben vor OP gefühlt schon 20x 30 kg ab und danach jeweils 35 kg zugenommen.
      Was ändert ein MMK daran. Da klappt das kontrolierte abnehmen und dann kommt der Alltag und man kann es wegen
      dem viel zu großen Magen nicht durchhalten.
      Ich würde den Start aus dem MMK mitnehmen und nach OP dort ansetzen,
      MMK ist Compliance und zeigt das Du Willen hast und nun den Schritt mit der OP brachst um den Weg fortzusetzen
    • Ja ich hatte diese Zweifel. Habe mit dem MMK und darüber hinaus 30Kg abgenommen, und dachte ich packs jetzt allein. So verlief mein Jahr 2023. Jetzt Anfang 2024 stand ich resümierend da, es nicht geschafft zu haben. Im Gegenteil, es kamen wieder wenige Kilos drauf.
      Jetzt denke ich mir „hätte ich mal früher….“, aber egal. Nun geht es aufwärts.

      Am Ende wirst du es allein entscheiden müssen, sofern die Rahmenbedingungen (BMI >35) stimmen.
      Mich hat vor allem das lebenslange Vitamine schlucken müssen abgehalten.
      Mein MMK war im Mai 2023 abgeschlossen, und habe jetzt letzten Freitag meinen Magenschlauch erhalten, nachdem ich zum Jahreswechsel zurückgeblickt und eine Entscheidung getroffen habe, bevor das MMK nicht mehr gültig ist.
    • wenn man sich für eine OP entscheidet ist das kein Aufgeben sondern eine sehr mutige Entscheidung. Sie wird auf jeden Fall das ganze Leben verändern. Darüber muss man sich klar sein.
      Leider werden die Probleme in der Seele damit nicht verschwinden. Das ist eine ganz andere Baustelle.
      Aber einen Schritt nach dem anderen, sonst wird man stolpern.
      Hier hast du immer den Zuspruch und Ratschläge mit denen du weiter machen kannst.
      Lass dich nicht verunsichern
      Startgewicht 132kg
      01.12.20 - 62kg
      25.04.22 - 78kg
      24.04.23 - 82kg
      23.04.24 - 87kg
    • Ich würde die OP trotzdem machen. Ich habe auch schon so oft konserativ abgenommen, aber konnte mein Gewicht langfristig nie halten. Immer kam ein wenig mehr an Gewicht dazu, sodass ich nun bei meinem Höchstgewicht bin. Ich habe fast 3 Jahre überlegt, bevor ich mich beim AZ meldete. Meine Mama sagte mir schon seit 3 Jahren melde dich mal bei einem AZ, aber ich habe nie auf sie gehört, da ich dachte ne ich möchte es alleine versuchen. Mein Hausarzt ist auch gegen die OP sowie andere meiner Verwandte, aber wenn Du denkst, dass es der richtige Weg ist solltest du es machen. Eine OP ist eine gute Starthilfe. Natürlich garantiert eine OP nicht, dass du dein Gewicht langfristig hälst nach der Abnahme, dafür muss man schon die Ernährung ändern sowie beweglicher werden, aber trotzdem ist es ein Anfang. Ich selber hatte auch eine soziale phobie und habe mich jahrelang versteckt. Ich möchte mich nicht mehr verstecken und verkriechen und hoffen irgendwann mal eine Beziehung zu haben oder wieder so selbstbewusst zu werden wie ich damals als ich noch schlanker war. Du musst den Teufelskreis durchbrechen. Nimmst du den Therapie wegen deiner sozialen Phobe ?
    • Hey,
      Diese Gedanken machen sich sehr viele.
      Ich hatte das auch lange - aber eher, bevor ich mich überhaupt ans AZ gewendet habe. Hab ich überhaupt genug versucht um abzunehmen ohne diese Möglichkeit?
      Das war 2022 im September unter anderem der Grund (der andere war, dass ich keinen Hausarzt hatte für die Überweisung ), warum ich mich so easy habe davon abhalten lassen einen Termin im AZ zu machen.
      Der Winter 2022 hat gezeigt: Nope, ohne Hilfe keine Chance, weil ich auch einfach nicht mehr wusste, wie ich es anfangen soll.

      Also bin ich im Mai 2023 ins AZ und in das MMK gestartet.
      Mein MMK lief super. Ganz viele Aspekte, die zusammen kamen.
      Bis zur OP vor 1 1/2 Wochen hatte ich 40 Kilo abgenommen (von BMI über 50 auf gut 40).
      Da habe ich auch viele Fragen bekommen, ob ich das denn noch machen wollen würde.

      Klar habe ich auch einen Moment darüber nachgedacht. Aber letztendlich habe ich schon oft viel abgenommen, aber immer wieder zu.

      ja, auch die OP garantiert dir nicht, dass du nach der Abnahme einfach easy dein Gewicht hältst. Aber sie hilft dir dabei.

      Und das, sowie der durchaus noch lange Weg bis zum Normalgewicht waren mein Ansporn jetzt für die Op.

      Ich habe mein erfolgreiches MMK als guten Ausgangspunkt gesehen und die OP immer als zusätzlichen Push für den Abnehmweg.

      Die OP ist eine Stütze. Arbeit wirst du noch genug haben - mental und körperlich - auch nach der OP.
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      Liebe Grüße,

      Füchsen
      (sie/ihr)

      - Schlauchmagen am 17.01.2024 -
    • Abgenommen habe ich schon oft und auch viel und eine OP kam nie in frage, „weil das schafft man ja auch so“.

      So habe ich auch vor etwa 1,5 Jahren noch gedacht und auch lauthals verkündet, wenn jemand das Thema OP auf den Tisch gebracht hat.

      nach 20 Jahren auf Diät, war die OP aber die richtige Entscheidung, die man durchaus auch viel früher hätte treffen können.

      Aber klar, es ist eine schwerwiegende Entscheidung, die jeder für sich alleine treffen muss und über deren Folgen man sich im Klaren sein muss.
    • Also ich habe auch erst 2 Jahre konservativ abgenommen. Ich wollte schauen ob es klappt. Sind auch über 30 Kg weg dadurch. Aber ich habe einige Begleiterkrankungen und da bin ich halt irgendwann nicht kur kicht weitergekommen, sondern die Aussicht, dass sich manche dadurch bessern können und ich potentiell eine bessere Lebensqualität habe, hat mich bis zur OP durchgetragen.
    • Ich hatte Zweifel vor der OP. Für mich kam sie gar nie in Frage, bis zu dem Tag als mein Adipositas Arzt mein Lipödem an den Beinen untersuchte und meinte, bei meinem Gewicht könne man da gar nichts machen. Das war für mich ausschlaggebend der OP zuzustimmen. Nur so wie es aktuell aussieht, hätte ich besser auf mein Gefühl geachtet.
      Hätte ich doch nur eher schon einen Spezialisten für Lipödem gesucht - nicht erst nach der OP. Aber leider vertraute ich meinem Arzt, welcher mich konservativ schon seit 2016 begleitete.
      Gewicht verlieren konnte ich selber ganz gut aber leider nicht halten. Aber auch mit meinem Magenbypass wird es keine Garantie dafür geben. Es kommt ganz auf mein Verhalten an. Ich habe es selber in der Hand ob ich wieder dick werde oder nicht. Wie auch auf dem konservativen Weg.

      Ja, ich hatte Zweifel wegen der OP und auch acht Monate danach denke ich nicht, dass ich den richtigen Weg gewählt habe. Ich bin älter als du. Daher dachte ich halt auch, mir rennt die Zeit weg und ich wollte einfach das Lipödem loswerden.
      In meinem Umfeld war auch absolut niemand für die OP - bis zu jenem Untersuch und die Aussicht für mich, bald nicht mehr unter den Lipödem zu leiden wenn ich die OP mache. Das man da schon eher dahinter gehen hätte können, wusste ich damals nicht.

      Psychisch ist das ganze ein ziemlicher Höllenritt und ich habe seit 8 Monaten grössere Probleme als davor.

      Ich würde es mir an deiner Stelle auch gut überlegen. Es kann bestenfalls dein Leben und deine Gesundheit verbessern. Da gibt es im Forum viele Beispiele von Erfolgstorys.
      Mit dem Wissen welches ich zum heutigen Zeitpunkt habe, würde ich die OP - in meinem Fall - nicht mehr machen.
    • Hier in D muss man für eine operative Behandlung des Lipödems erst alles andere ausschöpfen - also auch eine Abnahme. Ich meine, dass BMI unter 35 sein muss.

      oh man, @Nissa das tut mir leid zu hören, dass du aktuell wieder so struggelst <3
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      Liebe Grüße,

      Füchsen
      (sie/ihr)

      - Schlauchmagen am 17.01.2024 -
    • So wie dir geht es vermutlich den meisten vorher. Es ist eben eine lebenslange Veränderung.
      ich wurde vor zwei knapp zwei Wochen operiert und so langsam geht es bergauf. Das einzige was mich immer wieder beschäftigt ist, wie es im Alter wird aber darüber muss sich Zukunfts Dannie dann Sorgen machen. Ansonsten hoffe und freue ich mich auf eine Zukunft in der ich aktiver als eh schon sein kann und plane bereits mit Freunden und Familien all die Dinge die mit einem dicken Körper schwieriger waren :)

      Bezüglich der psychischen Komponente: ich lese hier im Forum leider sehr oft, dass Menschen nach der OP und Abnahme sehr frustriert sind da sie glauben, dass schlank sein = glücklich sein bedeutet.
      Das ist eben nicht der Fall. Ich finde nicht dass du unbedingt warten musst, bist du psychisch fitter bist aber eine Therapie durch die du dein Selbstwert stärkst, unabhängig von deinem äußeren, wird sicherlich helfen, vor allem das Leben in deinem neuen Körper annehmen zu können.
    • Vor der OP war mir klar, dass ich für konservative Versuche keine Energie habe und ich sah die OP als einzige Chance. Trotzdem habe ich mich zur OP eigentlich nur entschieden, weil der Druck von außen (das steigende Gewicht und mein damaliger Freund) und innen (Kinderwunsch) irgendwann zu hoch wurde. Ab da war ich dann aber auch voll im Boot und es lief auch alles glatt.

      Mittlerweile bin ich froh, dass der Bypass zurück verlegt worden ist, halte mein Normalgewicht seit einem halben Jahr. Aber die Traumatherapie läuft immer noch und bis "glücklich und zufrieden" ist noch ein Weg zu gehen.

      Ich bin schlicht der Meinung, jede Krankheit - also auch morbides Übergewicht - hat eine seelische Ursache. Die kann sich mit dem Push einer schnellen Abnahme und des steigenden Selbstbewusstseins einer OP leichter bearbeiten lassen, die OP wird sie aber nicht "wie von selbst" auflösen.
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      Beginn Eiweißphase BMI 45,4 - OP BMI 42,8 - 6 Monate post-OP BMI 30,2 - 12 Monate post-OP BMI 26,0

      Seit 18.01.2016 Normalgewicht :laola:
    • Hallo @Animsaj097 - hast du denn vorher schon mal abgenommen? Und dann evtl wieder zugenommen? Und im Zweifel kamen dann noch mehr Kilos wieder drauf.
      Diese Historie haben hier die meisten. Denn unsere Abnahmen waren selten von Dauer. Und das ist eigentlich schon Teil deiner Frage :)
      Vielleicht hilft es dir, dich zu fragen, für wen du das machst. Nicht für deine Freundinnen, nicht für den Gastro, der dich nur als Arzt kennt. Du weißt, dass du seit deiner Kindheit adipös bist und mit nicht mal 30 Erkrankungen hast, die andere mit 60 haben. Wo siehst du dich mit 60?
      Adipositas ist eine Erkrankung laut WHO, und keine seelische Angelegenheit. Wir sind chronisch krank.
      Das sind vielleicht harte Fragen, aber ich glaube, die Dimension dieser OP ist noch nicht ganz klar. Ich bin mit nahezu allen gleichen Erkrankungen wie du in die Op gegangen, 10 Jahre älter, aber egal. Und ich wollte sie alle loswerden, um meinem Körper nicht die nächsten Jahrzehnte mit Schmerzen, Einschränkungen, Medikamenten etc. zu begegnen.
      Das hat geklappt. Pco ist weg, Blutdruck ist normal, alle Blutfette normal, fettleber weg, Insulinresistenz und Prädiabetes weg.

      wenn du für dich sagen kannst: klar, ich schaff noch mehr Kilos bis in einen normalgewichtigen BMI und halte die auch! Dann super und ohne OP machbar.
      Ich konnte das nicht.
      Und jedes Jahr ohne diese einschränkenden Vorerkrankungen wird dir dein Körper danken.
    • Naja, so kann man es nicht für jeden sagen @Katinka7

      Die OP hilft , das man am Anfang schnell abnimmt. Die Essenseinstellungen ändert. Halten kann man das Gewicht nicht durch die OP. Sondern nur wenn man auch das Essverhalten geändert hat.
      Die meisten hier, die sich je angemeldet haben, von denen hört man nach 1-2 Jahren nichts mehr. Weil sie zugenommen haben und sich schämen. Obwohl man vor der OP ja gesagt bekommt. Das man nur bis u 70% seines Übergewichtes verlieren kann, kommt auf das Ausgangsgewicht an. Und auch das man hinterher gerne 10% wieder zunimmt.
      Ich hab alles durch und wirklich krank wurde ich durch die OP . Vorher war ich blutmäßig immer kerngesund, jetzt hab ich ständig andere Wehwehchen.
      Also man kann nicht pauschal sagen, sobald man diese OP gemacht hat, ist man gesund und glücklich. Den das meiste spielt sich im Kopf ab und viele brauchen eigentlich eine Verhaltenstherapie und Psychologen.
      Die Frage ist ja eher, warum isst man und zu welchem Zweck.
    • Bedenke, @Kaname, dass hier alle Beiträge nur anekdotisch sind. Einzelmeinungen sind keine Wissenschaft. Es gibt immer positive und negative Erfahrungen. Und ich habe nicht gesagt, dass jeder nach OP glücklich ist. Ich habe mich auch ausdrücklich nicht auf die Diskussion im Verlauf bezogen, sondern auf den Anfangspost.
      Die Studienlage sieht aber so aus, dass Begleiterkrankungen nach OP deutlich reduziert werden und es statistisch die einzig wirksame langfristige Maßnahme zur Gewichtsreduktion ist.
    • dieses Poster hing im Sprechzimmer im AZ, jede Zahl ist belegt und ich fand es sehr eindrücklich.
      Man bekommt eine gesundheitliche Chance, die man nutzen kann - und dazu gehört auch eine Verhaltensänderung, richtig.
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