Jemand mit einem "niedrigeren" BMI operiert? Adipositas Grad 1

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    • Jemand mit einem "niedrigeren" BMI operiert? Adipositas Grad 1

      Hey alle zusammen,
      ich bin neu hier und vieles habe ich mir schon durchgelesen. Jedoch habe ich keinen Beitrag gefunden, wo sich Menschen mit einem BMI von ungefähr 30-35 einer Schlauchmagen OP unterzogen haben.
      Zu mir: Ich bin 32, wiege 93 Kilo, bin 1,68m groß und habe ein BMI von 33. Seit meiner Pubertät habe ich mit meinem Gewicht zu kämpfen. Zahllose Abnehmversuche scheiterten, vor allem am Appetit und am Hungergefühl. Ich habe es endlich satt (no pun intended), adipös zu sein. Um ins Normalgewicht (zwischen 52kg und 70kg) zu kommen, muss ich min 20 Kilo abnehmen. Mein Ziel ist es, 35 kg abzunehmen. Also mindestens 30 maximal 40. Begleiterkrankungen habe ich überhöhtes Hirnliquor. Diese "Krankheit" wird man nur los, indem man abnimmt.
      Nach langem überlegen, durchlesen, abwiegen habe ich mich zu einem Schlauchmagen entschieden, da sich sonst niemals was ändern wird hinsichtlich meines Gewichts. Jedoch habe ich die Befürchtung, dass der Schlauchmagen-Eingriff für meinen BMI oder für die Anzahl von Kilos, die ich abnehmen will, etwas zu krass ist. Viele, die eine Magen-OP machen, haben ja ein deutlich höheres BMI, wo es darum geht 50 kg oder mehr abzunehmen. Ein Magenballon kommt für mich nicht in Frage, da ich weiß, dass ich danach höchstwahrscheinlich wieder zunehmen werde. Ich will eine langfristige Hilfe. Dass der Schlauchmagen nicht die absolute Lösung aller Gewichtsprobleme darstellt, ist mir bewusst. Klar muss ich langfristig mein eingefleischtes Essverhalten ändern. Ich weiß auch, dass es gewisse Vorgaben hinsichtlich des BMIs gibt.
      Gibt es hier jemanden, der mit einem niedrigeren BMI sich einen Schlauchmagen hat machen lassen?

      Ich würde mich über jeden Erfahrungsbericht freuen.

      LG
      Zett
    • In Deutschland wird das nichts. Zumindest wenn du es über die Krankenkasse machen möchtest.
      Ab einem BMI von 35 wird mit Begleiterkrankungen operiert, z.B. Diabetes. Ab BMI 40 auch ohne weitere Erkrankungen.
      Bei einem BMI von knapp über 30 wirst du dich schwer tun auch als Selbstzahler einen Operateur in Deutschland zu finden. In der Türkei wird alles operiert. Aber da würde ich mich sehr genau erkundigen. Da gibt es Licht, aber auch verdammt viel Schatten.
      Beginn MMK Dezember 2019 - 134,5 kg auf 1,69 m

      10. November 2020 - 99,9 kg endlich UHU :love:

      Ziel erreicht - Normalgewicht
    • Ich selber hatte eine intrakranielle Hypertension Pseudotumor Cerebri). Kann also nachvollziehen, dass das Gewicht runter muss, denn das war auch damals die Ansage, die ich bekommen hatte. Aber das mit einem BMI von damals über 50. Operiert wurde ich mit einem BMI zwischen 35 und 40. Der Hirndruck reicht als Erkrankung aus, um ab einem BMI von 35 in einem Adipositaszentrum operiert zu werden.



      Darunter wirst du aber vermutlich kein AZ finden. Hier sind es dann eher Selbstzahler Leistungen oder es wird im Ausland gemacht.
    • Ich bin eine „dünne Dicke“ gewesen mit einem BMI von 42,5. Viele hier sind wesentlich schwerer gestartet. Es ist schon blöd, aber ohne Adipositas Grad 3 sieht es hier in Deutschland wirklich schlecht aus. Die OP ist immer das allerletzte Mittel, sie wird nicht vorbeugend gemacht, damit es nicht noch schlimmer wird, sondern erst, wenn gar nichts mehr geht. Wie auch die anderen schon erklärt haben, wird die Krankenkasse maximal eine Ernährungsberatung zahlen. Und sicher ein Sportprogramm. Hier war vor kurzem eine junge Frau, die sich sehr darüber aufregte, dass man erst noch fetter werden muss, um in Deutschland operiert zu werden. Aber so ist es eben. Da müsstest du tatsächlich in die Türkei.
      Wäre die Abnehmspritze evtl etwas für dich?
    • Warst du schon in einem AZ?
      Bzw. was haben deine Ärzte dazu gesagt?

      Wie die anderen schon meinen könnte es hier damit schwierig werden.
      Letztendlich ist die Magen OP ja auch hier nur die erste Krücke und langfristig muss aber die Ernährungsumstellung den Erfolg bringen, inkl. halten.

      Ein MMK müsstest du ja eh machen. Daher vllt. schon mal nach einer EB suchen, die auch OP Vorbereitung macht?
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      Liebe Grüße,

      Füchsen
      (sie/ihr)

      - Schlauchmagen am 17.01.2024 -
    • Anfragen auf eine Übernahme eines Ballons oder einer OP wurden natürlich von der Krankenkasse abgelehnt. Ernährungsberatung etc. habe ich auch schon hinter mir. Ich habe abgenommen, aber sehr langsam und mühsam. Später habe ich alles wieder zugenommen.

      Ich habe mit einer Klinik in DE gesprochen, die so auftaucht, wenn man nach Adipositaszentrum googlet, die das prinzipiell gemacht hätten. Kostenpunkt aber 17.000€. Deshalb lasse ich es in der Türkei machen, da die OP dort um Weeeeelten günstiger ist und die Ärzte dort auch ( nicht alle) Experten in ihrem Gebiet sind.

      Spritzen gegenüber bin ich skeptisch und habe auch Angst vor den Nebenwirkungen und frage mich, inwiefern mich die Spritze langfristig unterstützen kann. Müsste ich dann jedes mal, wenn ich anfange wieder zuzunehmen, diese Spritze nehmen?

      ich bin noch nicht so geläufig mit den Abkürzungen (MMK? EB? :D). Sorry :/

      Meine Sorge ist lediglich, ob das ein zu extremer Eingriff ist für halt Menschen mit Adipositas Grad 1, abgesehen jetzt von den Vorgaben in Deutschland, die in diesem Stadium sowieso keine OP empfehlen.
      Als ich meine Hausärztin darauf ansprach, hat sie kaum darauf reagiert. Sie fragte nur, ob ich es in der Türkei machen lasse :D

      Was denkt ihr? Ich freue mich einerseits voll auf meine neues Leben aber habe halt Angst davor, ob das so in dem Maße doch nötig war.
    • Meine ehrliche Meinung. Versuch es noch mal so mit einer Aussseiterdiät wie OMD oder Dr. Atkins. Mit Atkins habe ich in kurzer Zeit 40 kg abgenommen. Zwar nicht gehalten, aber mit OP habe ich auch 20 kg zugenommen. Ich meine das frühere Atkins in Reinkultur nicht abgewandelter Keto- Geschichten.

      Hier ist das Buch:
      Diät-Revolution: Der kalorienreiche Weg zu gesunder Schönheit amzn.eu/d/c5JeCU9
      Liebe Grüsse Heike ...... und @llseits einen schönen Tag :katze:
    • Wenn du Angst vor einer Spritze hast….dann verstehe ich den OP -Wunsch nicht. Eine OP ist doch ein viiiiel größerer und gravierenderer Eingriff. Mit Folgen, die nicht immer nur wünschenswert sind. Ich hätte es mit Adipositas Grad 1 nicht machen lassen.
    • Es gibt ja einen Grund, warum bei deinem Gewicht eine OP nicht gezahlt wird. Und wie Tina sagt, wenn du Angst vor Spritzen hast, oder skeptisch bist, dann willst du eine OP machen lassen? Sie ist kein Allheilmittel. Fast jeder von uns hat danach ebenso sein Päckchen zu tragen. Der eine ein größeres, der andere ein kleineres. Ggf. muss du nach einer OP auch regelmäßig zum Spritzen wegen der Suplementierung. Ich weiß nicht, ob dir das alles so bewusst ist. Du wirst dein Leben lang zusätzlich Vitamine nehmen. Regelmäßige Nachsorgen und Blutabnahmen. Keiner kann dir sagen, ob du alles nach der OP verträgst, ob sich nach dem Schlauch ggf. ein Reflux entwickelt und ein Umbau ansteht. Auch mit einer erneuten OP können weitere Probleme auftreten. Und dann das wirklich große und sehr unterschätzte Thema "Der Kopf wird nicht mit operiert!". Siehe dazu Heimes Anmerkung.

      Wenn dir das alles wirklich bewusst ist und du ganz klar sagen kannst, dass du das in vollem Umfang Kauf nimmst. Dann geh in die Türkei zur Operation.
    • Also hier gab es schon Threads von und zu Leuten, die in der Türkei operiert wurden.
      Da kannst du sicherlich was zu finden.

      Ich würde mir das auch überlegen. Es ist eben schon ein großer Eingriff. Dazu ist die Vorbereitung wichtig und auch die Nachsorge.
      Dass die auch operieren können ist das eine, aber es muss eben auch immer klar sein, dass Komplikationen auftreten können und dann hast du deinen Operateur eben nicht hier.

      EB - Ernährungsberatung.
      MMK - Multimodales Konzept. Beinhaltet Ernährungsberatung und Bewegung... das, was man hier in D machen muss, bevor man operiert wird.
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      Liebe Grüße,

      Füchsen
      (sie/ihr)

      - Schlauchmagen am 17.01.2024 -
    • Ich habe keine Angst vor den Spritzen per se, sondern von den Nebenwirkungen. Aber irgendwie habt ihr ja Recht :/ eine OP ist natürlich ein extremer Eingriff, der nicht rückgängig gemacht werden kann. Ich bin extrem verzweifelt. Ich weiß nicht was ich tun soll.

      Ich glaube, ich versuche es erstmal mit der Abnehmspritze und wenn es danach gar nicht geht, ziehe ich erst die OP in Erwägung.

      Ich habe mich im Forum auch zum Thema Abnehmspritze durchgewurschtelt, aber vielleicht ist hier jemand, der auch nochmal seine Erfahrung teilen möchte. Wie viel Kilo kann man damit abnehmen? Und was macht man, wenn man wieder zunimmt? Zwischendurch wieder Spritzen? Hat jemand Erfahrungen mit Langzeitfolgen? Welche Marke habt ihr genommen und was war der Kostenpunkt?
    • Erfahrungen zu Langzeitfolgen kann es bei den Spritzen ja noch nicht geben (weil es eben etwas andres ist, wenn der Wirkstoff bei Leuten eingesetzt wird, die kein Diabetes haben...).

      Aber auch da ist es super wichtig, dass eine Ernährungsumstellung stattfindet. Oder eine Verhaltenstherapie.
      Auch das ist nur eine Stütze.
      Hab letztes Wochenende eine Person kennen gelernt, die die jetzt länger nimmt und aktuell die Dosierung umstellen muss.
      Sie wird aber auch von ihrem Arzt engmaschig betreut (richtig gut, bislang auch noch nie so gehört).
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      Liebe Grüße,

      Füchsen
      (sie/ihr)

      - Schlauchmagen am 17.01.2024 -
    • Hi,

      zettwiezorro schrieb:

      Ich habe mich im Forum auch zum Thema Abnehmspritze durchgewurschtelt, aber vielleicht ist hier jemand, der auch nochmal seine Erfahrung teilen möchte. Wie viel Kilo kann man damit abnehmen? Und was macht man, wenn man wieder zunimmt? Zwischendurch wieder Spritzen? Hat jemand Erfahrungen mit Langzeitfolgen? Welche Marke habt ihr genommen und was war der Kostenpunkt?
      Offiziell wird angegeben, das man zwischen 10 und 20 % seines Übergewichts damit abnehmen kann. Da ich schon abgenommen hatte, bevor ich die Spritze dann bekommen habe, habe ich weiter abgenommen. Aber was da jetzt konkret der Spritze zuzuschreiben ist und was nicht, kann ich Dir daher leider nicht genau sagen.

      Ich habe schon ohne Spritze angefangen sehr auf mein Sattgefühl zu achten und rechtzeitig mit dem Essen aufzuhören, sodass sich meine Mengen schon um einiges verkleinert hatten. Davor war ich das, was man Volumenesser nennt. Bei mir mussten die Portionen richtig groß sein, damit ich das Gefühl hatte, satt zu sein.

      Als ich die Spritze von meinem Arzt zur weiteren Unterstützung verschrieben bekommen habe, als es mit der Abnahme langsamer ging, war es zu zu Beginn so, dass ich die ersten 3 bis 4 Monate immer so eine latente Übelkeit verspürte,das Verlangen nach Essen eh nicht groß war und die Portionen wurden noch kleiner. Da hab ich dann weiter noch gut abgenommen. Seit der Spritze sind bei mir noch weitere 16 Kilos verschwunden. Was da jetzt der Spritze zuzuschreiben ist oder nicht - keine Ahnung.

      Ich hab jedenfalls zwischendurch die Spritze auch über mehrere Monate abgesetzt. Das war kein bewusster Prozess, sondern ich hab einfach irgendwann mal vergessen, mich wöchentlich zu spritzen. Bei mir trat da dann übrigens kein Jojo-Effekt auf, ich hab deshalb nicht zugenommen, was ja oft beschrieben wird.

      Aber, da ist es - wie bei einer OP - eben wichtig, dass man selbst sein Verhalten anpasst, sich ändert. Nur so vermeidet man eine Zunahme.

      Vor einem Verhaltensrückfall war ich leider aber auch nicht gefeit, das hab ich erst jetzt gerade unlängst erlebt. Ausgelöst durch eine längere notwendige Einnahme von Kortison stieg mein Appetit ins Unermessliche. Ich wusste zwar von der möglichen Nebenwirkung - musste schon öfter punktuell über einige Wochen Kortison einnehmen -, hatte damit aber nie Probleme. Dieses Mal war das leider anders. Anfangs konnte ich gegen den gesteigerten Appetit - nicht Hunger, ich war von den gleichen Mengen wie sonst auch satt - noch ankommen. Aber so nach 3 Wochen wurden die Mengen größer und ich aß sogar Süßigkeiten (sonst absolut nicht mein Thema, bei mir ging es immer um die Menge). Ich hab es "geschafft" innerhalb von 5 Wochen 7 Kilos zuzulegen.

      Da hab ich dann wieder gespritzt. Die Wirkung war nicht mehr so stark wie beim ersten Mal, aber ich hab wieder die Kurve bekommen. Gibt keinen Zucker mehr, die Mengen sind wieder akzeptabel und ich werde jetzt noch 2 Monate spritzen und dann wieder weglassen. Wobei ich auch das Kortison inzwischen wieder absetzen konnte. Was also Henne oder Ei war, weiß ich nicht so recht, aber egal. Da ich nicht mehr zunehm bzw. die ersten 3 Kilos wieder weg sind und es wieder in die richtige Richtung läuft, bin ich zufrieden.

      Ich denk, die Spritze kann eine sehr gute Unterstützung sein, ist aber kein Allheilmittel. Ist erst Mal kein operativer Eingriff, daher vielleicht die "sanftere" Methode als Einstieg. Wenn man es nicht verträgt oder nicht mehr einnehmen will, setzt man es einfach ab. Ist also sehr einfach wieder zu ändern. Aber bezüglich Langzeitauswirkungen ist es noch zu früh, etwas zu sagen. Der Wirkstoff Semaglutid ist erst seit 2017 in den USA bzw. 2018 in Deutschland als Diabetesmittel Ozempic zugelassen. Daher denk ich, gibt es da noch keine verlässlichen Infos, was für längerfristige Nebenwirkungen auftreten können.


      Mir hat es geholfen, aber ich weiß nicht, ob ich damit bzw. ohne Semaglutid tatsächlich auf konventionellem Weg die Abnahme schaffe, die ich brauche (allerdings ist mein Ausgangsgewicht auch um einiges höher als Deines @zettwiezorro . Sollte ich mich jedoch noch für eine OP entscheiden, dann weiß ich, dass ich dann keinen Schlauchmagen will, sondern einen Bypass mit der verbundenen Malabsorption.




      Noch zur generellen Info:
      Was häufiger beschrieben wird, ist, dass die Wirkung von Semaglutid irgendwann mal nachlässt. D.h. man hat da ein bestimmtes Zeitfenster, in der die Spritze bei der Abnahme gut hilft, aber irgendwann mal lässt die Wirkung nach (kann man vielleicht entfernt mit der Honeymoon-Phase nach einer OP vergleichen, wobei da die prozentuale Abnahme wohl ungleich höher ist). Dann muss man die Dosierung erhöhen. Das habe ich auch so erlebt. Daher habe ich von Anfang an die Dosis übrigens nur langsam gesteigert. Manche denken ja, viel hilft viel, davon kann ich nur abraten.

      Es gibt verschiedene Dosierungshöhen, daher wirklich möglichst langsam die Dosis erhöhen, solange die aktuelle Dosis noch Wirkung zeigt. Dann kann man länger davon profitieren. Abgesehen davon ist das als Selbstzahler dann auch günstiger. Bezüglich der Kosten:


      Der Apothekenabgabepreis für die Anfangsdosis für die ersten vier Wochen beläuft sich auf 171,92 Euro. Für die höchste Erhaltungsdosis von 2,4 Milligramm, die einmal wöchentlich gespritzt wird, beträgt der Abgabepreis für vier Wochen 301,91 Euro, die Tageskosten liegen hier bei 10,78 Euro.
      Wegovy – alles, was Sie rund um die Abnehmspritze wissen müssen - FOCUS online
    • Zwei meiner Bekannten haben Ozempic bekommen, beide waren bzw. sind Diabetiker.
      Bei einer hat es nichts gebracht außer Übelkeit und sie hat nach einem Monat wieder aufgehört.
      Die andere hat weitergemacht und so in 3 Monaten bisher ca. 8kg abgenommen. Aktuell hat sie einen Stillstand, wobei ich dazu sagen muss, dass ihre Ernährung sowohl für eine Diät, als auch für ihren Diabetes leider kaum geeignet ist. Sehr viel Süßes, sehr fettig - aber gut, wer bin ich, ihr da rein zu reden... :/