Zugenommen nach Bypass + Fragen#

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    • Zugenommen nach Bypass + Fragen#

      Guten Tag!

      Ich versuche mich kurz zu halten. Zu mir, weiblich 1.66 cm und 26 Jahre jung.
      2019 - Bypass bei 161 Kilo
      Niedrigstes Gewicht bis 2023 waren 74 Kilo.
      Dann Eisenarmut und im Oktober Trennung von meinem Mann bis jetzt neues Gewicht 97 Kilo.

      Frage Nr 1) Thema Trennung, wir waren knapp 10 Jahre zusammen. Kannte ihn seit dem ich 17 bin, ICH wollte die Trennung weil es einfach gemeinsam nicht mehr ging, dennoch fühle ich mich aktuell als wäre ich erneut in der Pubertät. Ich muss alles irgendwie „neu“ lernen. Oft liege ich im Bett fast den ganzen Tag und bin kraftlos, ich habe aber keine negativen Gedanken, mein Gedankenkarusell ist eher: „Du hast jetzt immer jahrelang gearbeitet, gestresst, gerannt - ruh dich aus und danach bist du wie neu geboren.“ Keine Ahnung was das soll, ich hätte gerne meine Power zurück, denn ich war bis vor einem Jahr ein Arbeitstier, 9 Stunden arbeiten, ich war lieber in der Arbeit als daheim, immer 200 % Haushalt war easy für mich, seit dem ich 17 bin - ich will diese power zurück!

      Also ich bin tatsächlich so das ich im Bett liege und NICHTS mache. Ich habe kein Social Media, TikTok oder anderes Zeugs. Jemand eine Idee? Meine Therapeutin sagt halt oft „Heilung“ aber ich bin halt auch körperlich total Kraftlos.


      Nr 2. habe vor 8 Wochen aufgehört zu rauchen. Laut Rauchertabelle ist der Körper nach 12 Wochen dabei sich wieder zu normalisieren.

      Jetzt bin ich nebenbei schon im Adipositas Zentrum + Ernährungsberatung weil ich eben seit 6 Monaten insgesamt 23! Kilo zugenommen habe. Therapeutische Hilfe habe ich schon sehr sehr lange.

      Ich kenne meine Probleme und Fehler, Süßigkeiten, snacken, ungesundes Essen - es ist wie verhext zumal ich bis vor der Trennung total Öko/Bio unterwegs war. Ich will wieder dahin zurück aber mir fehlt einfach dieser ✨Klick✨ im Kopf.

      Kann es sein, dass diese Trennung doch nicht so einfach ist für mich als ich mir einrede? Ich wollte diese Trennung ja! Aber ich fühl mich echt wie ein kleines Kind, alleine in dem Haus hier Achja sozial zurückgezogen kam hinzu… Aber ich hab keine Gedanken von Hoffnungslosigkeit oder das alles scheisse sein soll (habe positive Gedanken) - das ist halt das was mich soooo verwirrt.

      UND - kennt ihr Leute die trotz Zunahme nach Bypass wieder dann erneut abgenommen haben, als sie wieder besser drauf geachtet haben? Hab schon überlegt mit Wegovy aber das wäre so dumm, weil auf der einen Seite lebe ich naturnah und Öko und dann hier wieder Chemie reinballern. Ebenso trinke ich keinen Alkohol, nicht mal einen Tropfen.


      Meine größte Angst ist es wieder auf ein extrem hohes Gewicht zu kommen und für immer keine Krücke/Hilfe zu haben. Einfach - Pech gehabt. Diese Angst ist so schlimm - ich sag es mal egoistisch, manche Menschen wissen nicht wie sie ihre Miete zahlen sollen und haben Panik Ende des Monats, diese Angst, habe ich vor der Zunahme. Und das es keinen Plan B etc gibt. Sondern einfach - verloren.

      Irgendwelche Ideen für mich?
    • Hallo,

      Du hast geschrieben, das Du eine Eisenarmut hattest....ist das denn jetzt im Griff? Mir ging es eine zeitlang irgendwie auch diffus nicht gut, körperlich müde, platt, erschöpft....der Seele ging es aber gut. Trotzdem hab ich mich gefragt, in meiner Verzweiflung, ob ich vielleicht doch Depressionen habe...nöööö, definitiv nööö.
      Dann kam raus, das ich eine Eisenmangelanämie habe. Da haben wir dann mit hohen Dosen Eisen geschossen und nach zwei Wochen bemerkte ich, das es mir deutlich besser ging....nach vier Wochen hatte sich der Eisenwert ordentlich sichtbar im Blutbild verbessert.
      Vielleicht ist das noch mal ein Punkt, der hinschauenswert ist?
    • Liebe @HerziNini

      ich hätte auch als erstes an einen Burnout gedacht, aber da ich viele Menschen in Trauersituationen begleite, glaube ich jetzt doch eher, dass du deine Beziehung noch nicht verarbeitet hast. Im Durchschnitt braucht es 1 Jahr, um eine Beziehung zu verarbeiten (auch wenn du sie selbst beendet hast). Früher habe ich mal gelesen: So viele Jahre, wie die Beziehung gedauert hat, so viele Monate dauert es, sie zu verarbeiten.

      Ich weiß jetzt nicht, ob du unbedingt eine Psychotherapie brauchst oder so... aber vielleicht eine Selbsthilfegruppe oder einen Ratgeber mit Tipps. Oder dass du dir einfach mal alles von der Seele schreibst. Ein bisschen kommst du mir vor wie ich manchmal... ich falle immer wieder in ein tiefes Loch, halte mich aber doch auch für einen positiven Menschen... kürzlich sagte mir eine Ärztin, dass ich dazu neige, meine Schmerzen oder das Negative zu bagatellisieren. Vielleicht musst du auch dein Augenmerk darauf richten, dass deine Seele nicht hinterher kommt... und wenn die Seele mehr Zeit zum Ausruhen oder regenerieren braucht, schickt sie manchmal den Körper vor, schlapp zu machen, damit man sich die entsprechende Zeit nimmt. Denn einen kranken oder müden Körper kann man nicht einfach zu Höchstleistungen zwingen.

      Trotz allem würde ich aber den Eisenwert auch nochmal bestimmen oder ein gesamtes Blutbild machen lassen... Vitamin D oder auch die B-Vitamine tragen alle dazu bei, dass man leistungsfähig bleibt.

      Die Angst, wieder zuzunehmen, kennen hier vermutlich viele. Da weiß ich nicht so recht, was ich dir raten soll. Allerdings denke ich, dass die schnelle Gewichtszunahme bei dir ihre psychischen Hintergründe hat... und dass du - sobald es dir besser geht - wieder abnehmen kannst. Du spürst ja im Grunde recht genau, dass du Ruhe brauchst. Bitte denke mal darüber nach, ob deine Seele deinen Körper blockiert, damit du dir die Ruhe gönnst, die du brauchst.

      Ich drücke dir fest die Daumen. Du bist noch jung und du wirst es schaffen, ganz bestimmt!


      Liebe Grüße

      Christina
      Höchstgewicht 140,6 kg (4 Wochen vor OP) - BMI 57,77
      Gewicht am OP-Tag (21.02.2023) 133,9 kg - BMI 55,02
      Gewicht 14 Monate nach der OP (21.04.2024) 100,2 kg - BMI 41,17
    • Also ein Burnout kann es dennoch sein.
      Und ja.. es kann auch eine Art Depression sein. Bei beidem spielt Alter keine Rolle.
      Oder Vllt unterschwellig doch Überforderung mit dem Allein sein?
      wobei es eher nach erstem klingt.
      Das unterscheidet ein Burnout ja auch von einer Depression, meine ich. Es muss nicht alles dunkelgrau sein…

      Wie kommt es denn, dass du gerade viel süßes isst, bzw viel ungesundes?
      Hängt das evtl auch mit der jetzt losgelassenen Kontrolle zusammen? Also niemand mehr zu Hause, der das jetzt negativ kommentieren könnte? So war das bei mir damals nach meinem Auszug aus dem Elternhaus ein bisschen, als es mir dann auch nicht gut ging, bzw Stress auf der Arbeit dazu kam. Da gab es dann oft leicht verfügbares Essen, weil ich abends einfach keine Lust mehr hatte auf kochen für mich allein.

      Und: wieso warst du früher lieber arbeiten, als zu Hause? War das tatsächlich Freude an der Arbeit, oder war es Kompensation für das Selbstbewusstsein? Auch im Haushalt? So nach dem Motto: „ich bin schon dick, jetzt muss ich auf allen anderen Seiten glänzen“ - wäre ja auch nicht unüblich. Dann könnte es jetzt tatsächlich ein Loslassen sein. Ein nicht mehr genügen müssen, sondern einfach mal sein dürfen. Es ist okay nicht immer 200% geben zu müssen. Das hält auch niemand auf Dauer aus.

      Letztendlich musst du für deine Ernährung ja auf den Grund gehen, was das gerade auslöst. Und dann kannst du dran arbeiten. Vllt hilft es dir ja erstmal wieder ein Ernährungstagebuch zu führen mit Anmerkungen, warum du gerade isst. Also was die Gefühle dahinter sind.
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      Liebe Grüße,

      Füchsen
      (sie/ihr)

      - Schlauchmagen am 17.01.2024 -
    • Ach, ich habe noch das Rauchen vergessen. Es gibt kaum Menschen, die nicht erst mal zunehmen, wenn sie mit dem Rauchen aufhören. Und leider gibt es viele Menschen (vor allem Frauen), die extra mit dem Rauchen anfangen, um abnehmen oder ihr Gewicht halten zu können. Bitte denke daran, dass das Rauchen wirklich Gift ist und dass du dir - besonders auch langfristig - einen sehr großen Gefallen getan hast, dass du aufgehört hast. Ich habe großen Respekt davor, denn es ist mega schwierig, einer Sucht zu entkommen. Ich drücke dir fest die Daumen, dass du dabei bleiben kannst. Ob es nach 12 Wochen besser wird, weiß ich nicht. Mein Vater und meine Mutter haben beide gleichzeitig aufgehört zu rauchen. Mein Vater hatte nie mehr das Verlangen nach einer Zigarette und meine Mutter hat 7 Jahre lang gelitten wie ein Hund - und dann wieder angefangen zu rauchen. Es hat ihr letztendlich das Leben gekostet.

      Aber so viel ich weiß, beginnt der Körper schon in den ersten Stunden nach Beendigung des Rauchens damit, gesünder zu werden. Insofern hast du mit 8 Wochen schon richtig viel erreicht!

      Also bleibe bitte tapfer und stark, auch wenn du gerade in schwierige Zeiten steckst.
      Höchstgewicht 140,6 kg (4 Wochen vor OP) - BMI 57,77
      Gewicht am OP-Tag (21.02.2023) 133,9 kg - BMI 55,02
      Gewicht 14 Monate nach der OP (21.04.2024) 100,2 kg - BMI 41,17
    • Hallo! Danke für die lieben Antworten! Das bedeutet mir viel und gibt mir auch Hoffnung.
      Ebenfalls habe ich die Info bekommen, dass rauchen aufhören bis zu 12 Wochen ein depri Loch verursachen kann.
      Meine Hoffnung ist jetzt 12 Wochen, Eisen Mangel klären, ggfs. Leberfasten… Step by Step zurück ins Leben.
      obwohl der Bypass 5 Jahre alt ist, sollte doch, wenn ich wieder auf die Kalorien achte, abnehmen wieder möglich sein, oder? Oder hab ich jetzt sozusagen „versagt“? :-(
    • Du wärst nicht die Erste, die danach zunimmt.
      Man sagt ja auch, dass bis zu 10% recht üblich sind.
      Und ich denke, dass eine Abnahme dann genauso möglich sein wird. Die Werkzeuge hast du in der Hand. Es geht halt ein Stück von vorne los mit aufs Essen achten und Sport machen, wenn es geht.
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      Liebe Grüße,

      Füchsen
      (sie/ihr)

      - Schlauchmagen am 17.01.2024 -
    • Bei mir erschwert sich das ziemlich, weil ich einen Grundumsatz von 940 kcal habe und kein angemessenes Sättigungsgefühl. Ich jammere trotzdem gerne rum :-) Mit Krafttraining habe ich gestern wieder angefangen. Konnte mich über ein Jahr nicht aufraffen.

      Ernährungstechnisch bin ich kein Low Carb Fan. Ich brauche Aussenseiterdiäten wie Atkins und OMAD.
      Liebe Grüsse Heike ...... und @llseits einen schönen Tag :katze:
    • Also Blutwerte sind da und alle sind top. Eisen ist bei 19! Also ich hab’s endlich geschafft!
      Also scheint die Antriebslosigkeit wirklich psychisch zu sein. Ich fasse es nicht, ich als Mensch aus einer Arbeiter-Familie.
      Okey. Vielleicht sollte ich mir wirklich mal Zeit geben zu heilen.