Mikrobiom natürlich regenerieren

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    • Mikrobiom natürlich regenerieren

      Ich lese oft von möglichst schnellen Abnahmen. Nun, das funktioniert bei mir leider nicht. Also blieb nur eine langsame Gewichtsreduktion. Das war ganz ok. Reduziert Achterbahnen nach Diäten, dauerhafte Gewohnheitsveränderung braucht viel Wiederholung und für unerwartete Probleme mit Sport, Psyche, sozialen Einflüssen ist mehr Zeit. Und eine bei Adipösen i.d.R. vorhandene Fettleber (oh Schreck) lässt sich zwar mit vielseitiger vollwertiger Ernährung regenerieren. Die Leber wird aber bei mehr als max. 500g pro Woche zusätzlich zur Selbstheilungsarbeit ungünstig überlastet (irgendwo irgendwann mal gelesen). Die Selbstheilung der Leber geht nur mit einem verbesserten Mikrobiom. Das wiederum ist m.E. nur mit vielseitiger vollwertiger Ernährung möglich.

      zdf.de/nachrichten/ratgeber/ge…holisch-ursachen-100.html

      Mein primäres Ziel ist daher die Regeneration der Geschmackszellen, der adipösen Fettleber und der Darmflora durch Verhaltensänderung der Essgewohnheiten in vielen kleinen Schritten. Mein Fokus liegt auf ausreichend Makro- und Mikronährstoffen. Abnehmen ist ein Nebeneffekt. Wie kann das funktionieren?

      Ich bin ü55, habe Adipositas, SU, Lipödem, PCOS, div. chron. Erkrankungen, hatte eine sehr gute Ernährungsberatung vor einigen Jahren, mein GU ist ca. 1400, ehem. Höchstgewicht 112 kg bei 1,62 cm, bisher seit regelm. Wiegen 32 kg in 3 1/2 Jahren abgenommen, noch 2 kg bis zum BMI-Übergewicht statt Adipositas. Permanente Selbstmotivation erreiche ich durch Internetinfos, Bücher, Filme, Forenbeiträge und Sendungen wie z.B. von Herrn Leges „Besseresser" und „... packt aus" im ZDF.

      Meine Ernährungsumstellung verläuft planmäßig in Jahresetappen. Wichtig ist mir mediterrane Kost, schlichtes Alltagsessen wie bei meiner Großmutter, Verzicht von industriellen hochverarbeiteten Produkte, ständiges Rumfeilen an Essensgewohnheiten, u.a. Regeln für Ausnahmen und viel Geduld.

      Jahr I, Ziel Regeneration:
      alles selbst machen (z.B. Kuchen statt Süßkram), wahrnehmen, was ich wann esse, div. Supermarktregale ignorieren lernen, Gehtraining, Wassergymnastik
      = 4 kg Abnahme in diesem Jahr, massiv intensivierte Geschmackszellen, u.a. keine Süßgelüste mehr (Befreiung!)

      Jahr II Ziel höherwertige Lebensmittel:
      zusätzlich viel mehr Salat, statt deutschen Rezepten gibt's öfter „Gemüse-mit...“, weniger Zwischenmahlzeiten, mehr Lebensmittel mit gutem GL, immer denselben Hartkäse, keine Obstbegrenzung, viel Säfte lt. Arztempfehlung (Fehler), mehr Balkonkräuter, ergänzend zzm bisherigen etwas Gymnastik
      = ca. 12kg im Jahr Abnahme, kein fester Essensrhythmus, zu gr. Portionen, oft zuwenig Sättigung

      Jahr III Essensverhalten etablieren und optimieren:
      2 Mahlzeiten am Tag, Gewicht u. Essen jetzt tägl. stichwortartig notiert, 3-5 unterschiedliche Gemüsesorten täglich, weniger Kartoffeln, noch mehr tierisches und pflanzliches Eiweiß, viel „Füllmaterial” (Chicoree, Porree usw.), mehr Kräuter, Umstieg auf Vollkornbrot, keine Wurst u. Blauschimmelkäse mehr, Saft nur sehr selten, Jahreszeitregeln (z.B. Bratwurst nur auf dem Weihnachtsmarkt), wenig Einkaufsstress, zusätzlich zum bisherigen Sport mehr Schwimmen und radeln, gelegentl. sehr lange Spaziergänge bis 14 km
      = 11 kg Abnahme im Jahr (davon 4 kg durch mehrmonatiges Sportverbot und Medis wegen schwerer Krankheit Zunahme), neue Erfahrung ist der Jipper auf saisonales Gemüse

      Derzeitiges Jahr IV Feinschliff, beibehalten, Gewöhnung:
      ca. alle 10 Tage selbstgebackenes Vollkornbrot, Frühstück als Haferflocken-Joghurt-Obst, fast täglich Hülsenfrüchte, sehr selten Fleisch, sporadisch ein „Darmbooster” (selbstgemixter frischer Smoothie mit Gemüse, was ich nicht mag, Joghurt/ Buttermilch, wenig Obst, etwas Salat und Kräuter), Gemüsesalat bei Ausflügen, fünfmal pro Woche Wassersport, tägl. leichte Gymnastik
      = bin endlich täglich pappsatt, Portionen werden automatisch kleiner, 2kg Abnahme pro Monat. Ooohh!

      Ich vermute, dass meine Darmflora bzw. mein Soffwechsel mit Ernährung und Sporttraining jetzt endlich soweit angekurbelt ist, dass ich trotz weniger Gewicht mehr abnehmen kann. Die Nach-und-nach-Veränderungen waren erstaunlich einfach. Das ist mir nach lebenslangem Kampf mit Übergewicht noch nicht ganz geheuer.

      Bei wem steht noch die Gesundung auf natürlichem Weg ohne Zusatzmittel im Fokus? Wie geht ihr vor?

      ndr.de/ratgeber/gesundheit/Pro…en,darmgesundheit100.html
      charite.de/service/pressemitte…die_darmflora_beeinflusst/
      aerzteblatt.de/archiv/177992/D…f-Adipositas-und-Diabetes
    • Willkommen hier.

      Die meisten hier haben ja einen anderen Weg eingeschlagen mit der Vorbereitung auf die OP.
      Allerdings dürften einige Sachen auch ähnlich sein. Süßigkeitenverzicht, bzw. wieder auf die Ernährung und das Sattgefühl achten war auch im MMK bei mir Thema und hat bei mir letztes Jahr auch schon zu guten Abnahmen geführt.
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      Liebe Grüße,

      Füchsen
      (sie/ihr)

      - Schlauchmagen am 17.01.2024 -
    • @Linsi Vielen Dank für Deinen Erfahrungsbericht. Du machst das jetzt seit 4 Jahren?

      Wie zeitintensiv ist das alles? Und arbeitest Du noch?
      Wie schaffst Du es mit der permanenten Selbstmotivation?

      Toll, dass Du für Dich einen guten Weg gefunden hast.

      Das Forum hier hat den Schwerpunkt auf operative Lösungen bei Übergewicht, ich finde trotzdem die anderen Wege auch immer noch spannend.
    • Hi Linsi,

      ich bin beeindruckt, wie du an das Thema rangehst. Kannst du das so diszipliniert durchziehen? Deine Beschreibung klingt ja schon generalstabsmäßig geplant. Wahnsinn.
      Ich möchte auch ohne OP abnehmen - oder besser gesagt nicht nach der Abnahme wieder zunehmen. Wie abnehmen geht weiß ich. Für den Rest kämpfe ich. Mal wieder.
      Irgendwann wird es gut <3
    • MEIN Trödelvorgehen beruht auf
      - Stetig etwas zum Thema Ernährung bzw. Abnehmen zu lesen, Anregungen zu kriegen (Motivation, Erkenntnisse, was will ich)
      - Immer wieder neue, sehr kleine Veränderungen bei meinen Lebensmitteln bzw. meinem Essverhalten vornehmen (neue Gewohnheiten mit Freude verankern)
      - Herauszufinden, was ich wann wieviel wieso esse (Fehler machen, reflektieren, erkennen, nach und nach ändern)

      Ja, ich mag meine Regeln. Das hilft mir, ungewohnte Veränderungen hinzukriegen. Ich finde es erstaunlich, dass meine Ernährungsumstellung jetzt zunehmend einfacher wird!

      Lt. einer Studie konditionieren wir uns unsere Gelüste selber an. Viel Gemüse zu essen bewirkt Jieper auf Gemüse.
      ndr.de/ratgeber/gesundheit/Neu…das-Gehirn,zucker684.html

      Wie willst DU vorgehen, um Deine Ernährung bzw. Gesundheit zu verbessern, Dich besser zu fühlen?