Macht schlank sein wirklich glücklich?

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    • Macht schlank sein wirklich glücklich?

      Ich weiß nicht so Recht wie ich anfangen soll. Ich bin Dank meiner Operation jetzt schlank und körperlich viel besser drauf. Dennoch merke ich das mir was im Leben fehlt. Was es ist kann ich nicht sagen. Aber ich bin nicht glücklicher als vorher. Woran könnte das liegen? Nach meiner Operation dachte ich eigentlich, das dies all meine Probleme lösen wird aber dem ist wohl doch nicht so. Ich bin immer noch der selbe Mensch wie vorher nur in schlank. Aber was habe ich davon endlich schlank zu sein? Gar nix..

      Geht es jemandem ähnlich?
    • leckermaul121 schrieb:

      Ich weiß nicht so Recht wie ich anfangen soll. Ich bin Dank meiner Operation jetzt schlank und körperlich viel besser drauf. Dennoch merke ich das mir was im Leben fehlt. Was es ist kann ich nicht sagen. Aber ich bin nicht glücklicher als vorher. Woran könnte das liegen? Nach meiner Operation dachte ich eigentlich, das dies all meine Probleme lösen wird aber dem ist wohl doch nicht so. Ich bin immer noch der selbe Mensch wie vorher nur in schlank. Aber was habe ich davon endlich schlank zu sein? Gar nix..

      Geht es jemandem ähnlich?
      Huhu,
      Ich bin zwar noch nicht operiert, aber habe schon oft gehört das es sehr viel länger braucht bis der Kopf hinter her kommt. Wie lange ist deine op denn her? Hattest du vorher Einschränkungen die jetzt weg sind an denen du dich erfreuen kannst. Mit den Kilos verschwindet ja auch oft das Schutzschild das wir uns aufgebaut haben.

      Vielleicht hast du Probleme die mit dem damaligen Übergewicht gar nicht zusammen hängend sind. Kann es eventuell sein das sich noch irgendwas versteckt was aufgearbeitet werden muss?

      Ich hoffe das es dir bald besser gehen wird
      Erstgespräch Adipositas Klinik 05.02.2024 (BMI 48,5)
      Start MMK 15.02.2024
      Vorraussichtliches Ende MMK 15.08.2024
    • Nein, schlank sein alleine macht nicht glücklich!

      Oft denkt man nur, dass das Gewicht alleine das Problem ist. Ist einfacher die Augen zu verschließen und die Probleme auf das Offensichtliche zu schieben.. ist das Gewicht dann weg, verlagern bzw lichten sich die Probleme und die Augen werden einem geöffnet..

      jetzt ist es wichtig, innere Arbeit zu leisten. Dem Gefühl auf dem Grund zu gehen, an sich und seinem Leben zu arbeiten.

      Ist es die Wohnsituation?
      Macht dir die Arbeit noch Spaß?
      Sind deine Freunde der richte Umgang?
      Ist man mit dem Partner noch glücklich?
      Neue Sportart suchen?
      Reiselust?

      auch die WHOs sind später nicht der alleinige Schlüssel zum Glück. Auch hier verlagern sich danach Probleme. Oder man wird zu kritisch, erwartet zu viel..

      Und wenn du vorher aus Frust/Langeweile gegessen hast, pass auf, dass du nicht in eine Suchtverlagerung fällst.. Kaufsucht ist vielleicht noch die Beste von allen Süchten :S

      Aktuell liegt Jemand mir nahestehende (mit Magenbypass) mit Leberschaden im Krankenhaus, zu viel Alkohol und NSAR ohne Magenschutz.. hab sie gewarnt, aber sie wollte nicht hören..
      Start: 161,7 kg ~ Ziel: 80 kg ~ Aktuell: 97,x kg

      Start MMK * Juli 2018 - RouxY-Bypass * 04.02.2019
      Start WHO * Juni 2021
    • @leckermaul121, es ist ein bisschen unfair zu sagen, du hättest gar nix davon. Vorher sagtest du, es ginge dir jetzt körperlich viel besser. Ist das denn nichts wert? Wie viele Menschen plagen sich als Dicke mit gesundheitlichen Problemen und sind glücklich und dankbar, diese los zu sein oder geringer zu spüren (mich eingeschlossen). Manche haben auch hinterher noch große Sorgen damit und kämpfen um Lebensqualität.
      Spürst du keine andere Lebensqualität? Es kommt sicher darauf an, wie man sich und sein Leben definiert. Der Sinn des Lebens wird nicht im Tausch gegen geschwundene Kilos auf dem Silbertablett geliefert. Darum frage ich mich, was du dir konkret erhofft hast durch das Schlanksein.
      Ich nehme jetzt mal mich als Beispiel: ich liebte früher Sport und Bewegung, wurde dann sehr krank und sehr dick = Unbeweglichkeit, Kurzatmigkeit, Frust. Mein Wunsch war es, wieder gesünder, beweglich und dadurch lebensfroh und leistungsfähiger zu werden. Ich wollte wieder Sport machen, schöne Kleidung tragen, mehr Energie haben. Ich habe mir vorgestellt, viel zu erleben, zu reisen, Neues zu lernen.
      Und was soll ich sagen? Es ist alles eingetroffen ^^ Ist das kein Zustand von Glücklichsein? Es gibt Tage, da spüre ich das durch Zuviel Arbeit nicht so sehr. Aber ich hatte klare Ziele und die habe ich verfolgt.
      Schlank-Zack! -glücklich ….warum sollte es so sein, wenn man sich vorher keine Gedanken darüber macht, was man dann mit seinem Leben anfängt?
    • Ja kurzfristig! Ich dachte auch mal, wenn ich schlank bin, mache ich dies, mache ich das, kann ich dies erreichen etc.
      Wenn die Honeymoonphase vorbei ist, kommen die alten, verschütteten Problematiken zurück.
      Als Beispiel Depressionen, auch wenn man diese oft mit dem eigenen Gewicht in Verbindung bringt, steckt oft doch mehr dahinter und sie kommen wieder, man nimmt sich selbst immer mit…
      Liebe Grüße
      Jessi

      Sleeve Januar 2012
      Start 125 Kg
      April 2012 -52 Kg


      Abnahme 2023 -15kg
      Umbau RNY Februar 2024
      Start 93 Kg
      Aktuell -7kg
      Gewicht Zukunft? Reflux hat Priorität.


      Mein Bericht
      Ich traue mich mal (kritische Abrechnung)
    • Zu Depressionen kann ich nichts sagen @Jessi_0406. Bei mir hat die Honeymoonphase in ein stabiles Dasein gemündet. Ich vermute, dass zwei Dinge Probleme machen:
      1. abwarten
      2. die Verantwortung auf irgendetwas schieben (das Gewicht z.B.)
      Wir haben uns eigenverantwortlich für die OP entschieden und sind nun gefordert, etwas Schönes aus unserem neuen Leben zu basteln.
    • Ich habe parallel zu meiner Abnahme vieles verändert. Manches davon ist ganz nebenbei passiert (neuer Job), anderes ging damit zwar einher, kam aber nach und nach und irgendwann ganz bewusst.
      Im neuen Job bspw. kennt mich niemand dick. Alle kennen mein „neues“ Ich. Und ich habe die Möglichkeit bekommen ganz „neu“ anzufangen. Klar wurde mir das, als mich ein Kollege ganz ironisch gefragt hat, ob ich mit zum Bouldern kommen mag. Ich war total verwirrt, mit 130kg hat mich sowas niemand je gefragt. Aber mit guten 80kg sehe ich scheinbar aus wie jemand, dem man sowas zutraut.

      Und was soll ich sagen: Seit dem traue ich mir auch so einiges zu. Ich bin selbstbewusster, weil ich mich gutaussehend fühle, vorlauter und auch lauter. Menschen sehen mich jetzt viel mehr und respektieren mich. Kolleginnen laden mich jetzt nicht nur zu privaten Verabredungen ein, sondern machen sogar von mir abhängig ob und was wir machen.

      Ich habe das Gefühl endlich die Version meiner selbst zu sein, die ich immer sein wollte, die ich als Dicke aber nie geschafft habe zu sein.

      Zur Ursprungsfrage: Schlank sein allein macht sicher nicht glücklich. Für mich war/ist es aber die entscheidende Veränderung gewesen, um mit mir selber endlich richtig glücklich zu werden und die dazu nötigen Veränderungen zu schaffen.
      Und das behaupte ich, obwohl ich dank Post-OP-Komplikationen (fast) nur noch flüssig/breiig essen kann.
    • Ich kann mich da nur anschließen:
      Nein, schlank sein allein macht nicht glücklich und ja, an sich ist man immer noch dieselbe Person.
      Deswegen war ich auch neulich sehr froh darüber, als eine Freundin sich sehr ehrlich für mich freute, darüber, dass ich die Nacht wieder mit ihr durchtanzen konnte und dadurch eine meiner Facetten zurück bekommen habe, die sie von mir kennt. Und gleichzeitig betonte, dass ich ja aber immer ich war und sie mich genauso lieb hatte mit dem Höchstgewicht.

      Bin ich aktuell glücklicher, als vor einem Jahr? Ja, aber nicht auf Grund der Figur, sondern eher weil ich wieder beweglicher und fitter bin. Und erst im zweiten Teil, weil ich mich auch optisch wohler fühle.
      Das alles wäre aber nichts ohne mein Umfeld.

      Die OP verschafft einem weder Zufriedenheit im Job, noch löst sie alle Beziehungsprobleme zu anderen Personen. Die Arbeit muss man selbst noch machen. Und manchmal fällt einem die Unzufriedenheit dort auch erst nach OP auf.

      Wie die anderen schon schrieben: Horch in dich rein, wo der Schuh drückt und was du bräuchtest, damit es besser wird <3
      ________________________________________________________________________

      Liebe Grüße,

      Füchsen
      (sie/ihr)

      - Schlauchmagen am 17.01.2024 -
    • Es machte mich anfangs eher verwirrt als glücklich. Später sogar zornig.
      Plötzlich durchschaute man die Oberflächlichkeit seiner Umwelt noch mehr.
      Man lacht nicht mehr drüber, wenn man verarscht wird, nur mit der Hoffnung, es somit schnell vorüber gehen zu lassen.
      Man muss nicht mehr den liebenswerten Pudding auf zwei Beinen spielen um akzeptiert zu werden.
      Mit anderen Worten, weil man plötzlich sein wahres Gesicht zeigen kann, schockiert man seine gewohnten Mitmenschen, die sich irritiert und angewidert abwenden.
      "Nur so war ich schon immer. "Ihr" habt es nur nicht gesehen ", war und ist meine Erklärung dazu.

      Manche ex Dicken haben aber das Glück, neue Freunde zu finden ( auch einen Herzensmenschen!!) , die man mit seinem neuen (eigentlich - schnörkellosen, ursprünglichen und unverfälschten) ICH gewinnen kann.

      Bin ich glücklicher als vor der Abnahme?
      Im Gesamtpaket betrachtet, ja.

      Diese Erkenntnis hat lange gedauert, spontane Euphorie wie bei anderen hier ist zwar ausgeblieben, aber am Ende wird alles gut.
      Denke ich zumindest.
      Weil eines weiß ich gewiss : meinen Herzensmenschen hätte ich als liebenswertes Schwabbelmonster niemals kennengelernt. Nicht weil mein Herzensmensch oberflächlich ist, sondern aus den bekannten Gründen, weshalb unansehnlich Fette nie bekommen was sie sich am sehnlichsten wünschen. Außerdem hätte ich andere Schritte, die für eine lebenswertere Weiterexistenz unabdingbar wären, niemals gewagt.
      Dann schon lieber der fiese, aber erschlankte Isac.

      Ich hoffe Du findest auch noch Deinen Weg @leckermaul121.
      Nach einer Vorgeschichte als Adipöser hat man sich das einfach verdient.
    • Ob schlank sein wirklich glücklich macht, weiß ich nicht. Aber ich finde, schlank sein eröffnet einem mehr Möglichkeiten und Optionen zum glücklich sein.
      Beispiel: ich kann mir heute wieder einen jungen, echt agilen Hund halten und diesen adäquat auslasten....mit 122 kg hätte ich das nicht mehr gekonnt.
      Ich bin freier in vielem was ich tue, weil mein Körper einfach fitter ist. Ich kann wieder Dinge erleben und genießen, welche mit meinem Höchstgewicht nicht möglich war.
      Was ich nicht beobachte, ist das Menschen mit mir anders umgehen als früher...ich würde sagen, das ist gleich geblieben. Wobei ich das Gefühl habe, geflirtet wird jetzt eher weniger .....liegt aber wahrscheinlich an meinem Style :D
    • mein Glück geht meistens im Alltag unter. Manchmal mache ich mir bewusst was sich alles positiv verändert hat.
      Ich kann wieder ohne Probleme Duschen, ohne anzuecken. Ich kann meinen Sport machen ohne von angeekelten Blicken verfolgt zu werden. Eisdielen oder Gartenlokale stellen kein Problem mehr dar. Die Plastestühle geben nicht mehr unter mir nach.
      Die Nächte sind entspannt, liege ausgestreckt und schlafe nicht mehr im sitzen.
      Wenn das kein Glück ist. Ich muss es mir nur ab und an bewusst machen.
      Startgewicht 132kg
      01.12.20 - 62kg
      25.04.22 - 78kg
      24.04.23 - 82kg
      23.04.24 - 87kg
    • Schlank sein alleine macht sicher nicht glücklich. Wenn man vor der OP eine glückliche Beziehung und eine tolle Familie hat, einen guten Freundeskreis und relativ gesund ist, dann macht Schlank sein das Leben perfekt. Bei mir zumindest ist das so. Ich war mit meinem Leben eigentlich sehr zufrieden, nur meine Aktivität und mein Lebensradius war durch das Gewicht extrem eingeschränkt. Dazu kamen zunehmende gesundheitliche Einschränkungen und Belastungen.

      Seit der OP geht es mir gesundheitlich deutlich besser und ich kann mein Leben wieder aktiv genießen.

      Natürlich verändert man sich auch, man wird aktiver und damit nicht mehr so bequem wie früher. Der eine kommt damit klar, der andere nicht.


      Ich glaube das einige Menschen einen guten Teil ihrer Probleme und Unzufriedenheit auf das Gewicht projizieren und glauben, das man dünn diese Probleme nicht hätte. Das ist aber falsch. Weder Partnerschaft noch Beruf oder Freundeskreis werden automatisch besser. Im Gegenteil, was nicht passt, wird noch offensichtlicher. Und man hat nicht mehr die Ausrede, das man nur abnehmen muss um die Probleme zu lösen. Nein, man muss sie wirklich da angehen wo das Übel liegt. Das kann natürlich sehr schmerzhaft sein, wenn es zum Beispiel die Partnerschaft betrifft.

      Ich wünsche dir jedenfalls, das du dein Glück findest und sehen kannst, was in deinem Leben gerade gut ist.
      Beginn MMK Dezember 2019 - 134,5 kg auf 1,69 m

      10. November 2020 - 99,9 kg endlich UHU :love:

      Ziel erreicht - Normalgewicht
    • Ich war schon vorher "gesund" adipös. Damit ist gemeint, dass ich bis auf das hohe Gewicht, noch keine Begleiterkrankungen hatte.
      Freunde, Beziehung/ Familie und einen guten Job hatte ich schon vorher. Aktiv war ich auch. Das war nur deutlich beschwerlicher.
      Nun ist es leichter. Wesentlich glücklicher bin ich nicht. Ich fühle mich gesünder und aktiver. Das ist ein Geschenk.
      Bin Ü50 und statt abwärts, geht es aufwärts. Mal sehen, wie lange.
    • Ich war mehrheitlich schlank in meinem Leben. Danach lange sehr dick. Und jetzt wieder weniger dick.
      Mein Glück war nie mit meinem Gewicht verbunden, sondern mit meiner Art zu leben.

      Mit jahrelanger Therapie und viel Arbeit an mir selber konnte ich mir ein tolles Leben erarbeiten. Seit vier Jahren bin ich hauptsächlich zufrieden mit mir und meinem Leben. Darum wurde ich es mir auch wert mir meine körperliche Gesundheit wieder zu holen.
      Das Dicksein hat mir auf jeden Fall einiges erschwert und ich möchte auch nicht mehr dahin zurück.

      Die Menschen, welche unterschiedlich auf mich reagieren je nachdem wie mein Körper geformt ist, sind für mich eher eine Spiegelung unserer Gesellschaft. Sie machen mich nicht glücklicher aber auch nicht unglücklicher.
      Also lange Rede kurzer Sinn;

      ich war sehr lange, sehr unglücklich und nur mit harter Arbeit an mir und meinem Leben wurde ich glücklicher. Unabhängig von meinem BMI.
      Aber die Baustelle Körper nun auch in den Griff zu bekommen macht das eine oder andere etwas leichter. Auch wenn neue Sorgen dazu kommen - gehört eben dazu.
    • Erstmal Danke für Eure Tipps und Denkanstöße. Ich wurde wegen meinem Gewicht sehr viel gemobbt und vielleicht auch einfach weil ich optisch nicht dem Idealbild entspreche. Das hat Spuren hinterlassen. Meine Seele hat gelitten. Die Operation hat mir Zuversicht gegeben das sich mein Leben jetzt zum positiven verändern wird. Das ist auch auf körperliche Ebene passiert. Aber mental merke ich einfach, das mir was fehlt. Ist es vielleicht das Essen oder was anderes? Was ich definitiv sagen kann, das ich wohl eine Art Sportsucht entwickelt habe. Ich mache jeden Tag viel Sport. Das beruhigt mich, aber eben auch nur kurzfristig. Viele sagen mir auch das ich angespannt und gereizt wirke. Mit Sicherheit habe psychische Probleme die aufgearbeitet werden müssen. Ich habe auch lange Zeit Psychopharmaka genommen, lehne diese Medikamente aber heute kategorisch ab, weil viele dieser Substanzen extrem dick machen. Und man den ganzen Tag nur müde ist. Einen Psychotherapie wäre wohl das beste, aber man muss erstmal jemanden finden der auch zu einem passt. Allgemein fällt es mir schwer anderen Menschen gegenüber Schwäche zu zeigen. Man sieht es mir ja auch an, wenn es mir schlecht geht. Und wenn dann jemand nachfragt, bekommt er eine unpassende Antwort. In vielen Situationen schieße ich mich dann einfach selber ins aus. Und das macht mich auch wütend, weil ich mich nicht kontrollieren kann.