Gerade mache ich mir Gedanken.
Heute gab es Spargel mit Katenschinken, Kartoffeln und brauner Butter. Lieblingsessen.
Ich bin in einer Gärtnerei aufgewachsen und schon als 5-Jährige mit meinem Opa, Onkel, Papi und einigen Arbeitern bei Sonnenaufgang auf die Spargelfelder zum Stechen gegangen. Zwei Finger wurden mit Kreppband zum Graben umwickelt, ich bekam einen Drahtkorb, ein Stecheisen und eine Holzkelle. Ganz schnell hatte ich es raus, wo ein Spargel unter der Erde versteckt ist: dort bricht sich die Erde in feinen Linien auf den trapezförmigen Reihen. Wenn der Spargel nämlich durch die Erde bricht, verfärbt sich seine Spitze lila und er ist nicht mehr so wertvoll wie der weiße.
Als Gärtnerkind gab es also in der Spargelzeit täglich Spargel zu essen. Mal mit Kotelett oder Steak, fast immer mit Katenschinken. Ich habe es geliebt!! Niemals gab es dieses köstliche Gemüse mit der ekligen Hollandaise-Pampe, sondern immer mit brauner Butter. Mein Opa fluchte über Menschen, die es wagten, diese teure Köstlichkeit damit zu verunstalten. Ich musste ihm recht geben, nachdem ich es einmal probiert hatte. Das hat nichts mehr mit Spargelgenuss zu tun und verdirbt alles.
JETZT aber der Punkt, auf den ich hinaus wollte:
Ich habe mich heute überfressen. Spargel mit brauner Butter, Katenschinken und Kartoffeln gelangte heute in viel zu großer Menge in meinen Bauch. Mein Magen ist übervoll, es drückt und gluckert und trotzdem fühle ich mich irgendwie so beseelt und zufrieden. Das kann nur an den Erinnerungen liegen. Glücksmomente aus der Kindheit. Bis zum 6. Lebensjahr finden 80% der Prägung statt, an den restlichen 20 kann man später nur noch son bisschen herumfeilen.
Und es ist ganz krass zu realisieren, wieviel Macht dieses Essen hat. Ich glaube, ich finde es nicht mal schlimm, weil es gute Gefühle sind. Die Frage ist, ob die Menge die Gefühle ausmacht. Das ist etwas, was ich überdenken muss. Zum Glück ist es Spargel und nicht Schokolade
Kennt ihr dieses Verhalten: Oh! Schöne Erinnerung! Davon bitte mehr!!?
Heute gab es Spargel mit Katenschinken, Kartoffeln und brauner Butter. Lieblingsessen.
Ich bin in einer Gärtnerei aufgewachsen und schon als 5-Jährige mit meinem Opa, Onkel, Papi und einigen Arbeitern bei Sonnenaufgang auf die Spargelfelder zum Stechen gegangen. Zwei Finger wurden mit Kreppband zum Graben umwickelt, ich bekam einen Drahtkorb, ein Stecheisen und eine Holzkelle. Ganz schnell hatte ich es raus, wo ein Spargel unter der Erde versteckt ist: dort bricht sich die Erde in feinen Linien auf den trapezförmigen Reihen. Wenn der Spargel nämlich durch die Erde bricht, verfärbt sich seine Spitze lila und er ist nicht mehr so wertvoll wie der weiße.
Als Gärtnerkind gab es also in der Spargelzeit täglich Spargel zu essen. Mal mit Kotelett oder Steak, fast immer mit Katenschinken. Ich habe es geliebt!! Niemals gab es dieses köstliche Gemüse mit der ekligen Hollandaise-Pampe, sondern immer mit brauner Butter. Mein Opa fluchte über Menschen, die es wagten, diese teure Köstlichkeit damit zu verunstalten. Ich musste ihm recht geben, nachdem ich es einmal probiert hatte. Das hat nichts mehr mit Spargelgenuss zu tun und verdirbt alles.
JETZT aber der Punkt, auf den ich hinaus wollte:
Ich habe mich heute überfressen. Spargel mit brauner Butter, Katenschinken und Kartoffeln gelangte heute in viel zu großer Menge in meinen Bauch. Mein Magen ist übervoll, es drückt und gluckert und trotzdem fühle ich mich irgendwie so beseelt und zufrieden. Das kann nur an den Erinnerungen liegen. Glücksmomente aus der Kindheit. Bis zum 6. Lebensjahr finden 80% der Prägung statt, an den restlichen 20 kann man später nur noch son bisschen herumfeilen.
Und es ist ganz krass zu realisieren, wieviel Macht dieses Essen hat. Ich glaube, ich finde es nicht mal schlimm, weil es gute Gefühle sind. Die Frage ist, ob die Menge die Gefühle ausmacht. Das ist etwas, was ich überdenken muss. Zum Glück ist es Spargel und nicht Schokolade
Kennt ihr dieses Verhalten: Oh! Schöne Erinnerung! Davon bitte mehr!!?