Hallo,
wie ihr ja in meinem Profil seht, musste ich mich nach meiner konventionellen Abnahme vor 10 Jahren und dann wieder steigendem Gewicht mit der Diagnose Lipödem auseinandersetzen. 20 Jahre Diagnoseverzug (2006 hatte ich die ersten Beschwerden geäußert). Und ich hatte es schon vor 10 Jahren nach der Abnahme - nur war es unter der Abnahme ein Lipödem im Stadium 1 übriggeblieben .... immer eine Hosengröße mehr, als oben rum.
.... was den Schub dann danach wirklich auslöste? War es die schnelle Abnahme (und damit freiwerdende Hormone), oder war es die Bauchdeckenstraffung (ja, ich hatte danach auch Fettwulste an der Hüfte entwickelt = Ende der Narbe bekommen), oder waren es einfach die Wechseljahre ... who knows. Ich vermute auch ein Problem im Vasopressin-Wert. Heute ist es ein Lipödem Stadium 3 mit allen Beschwerden incl. dem entsprechendem Gewicht, zusätzlich die kaputte Haut, Fettwulste, kleines sekundäres Lymphödem.
Dass man mit einem Lipödem andere Proportionen hat, sollte bekannt sein. Eigentlich sieht man es im Gesicht, welches alleine betrachtet nie so einen massiven Körper/Beine vermuten ließ. Schwierig wird es immer dann, wenn ein großer Busen und Bauchfett dazukommt. Aber man sieht es auch im Gesicht, Schlüsselbein, Dekolletee, wenn kein 'Kuchenfett' mehr da ist. Denn nur das Lipödemfett ist nicht mehr abnehmbar. Die Aussage "Ich kann nicht abnehmen, weil ich ein Lipödem habe" ist vereinfacht und bitte so nicht verwenden!
Richtigerweise müsste es lauten "Ich habe ein Lipödem, und ich kann das nicht-vom-Lipödem betroffene Fett abnehmen. Aber das Fett, dass vom Lipödem krankhaft verändert ist, kann schwerlich über Kaloriendefizit reduziert werden".
Das natürlich zuerst das "Kuchenfett" runter sollte ist klar. Die Anzahl der Fettzellen müssen reduziert werden. Mit voluminösen Fettzellen hat man nur eine große Aspiratmenge - aber eine Patientin mit niedrigem Gewicht hat bei weniger Apriatmenge vielleicht mehr Fettzellen, die entfernt wurden.
Wer sich jetzt mit der Aussage "ich kann nicht mehr abnehmen" immernoch schwertut: Stellt euch vor du hättest ein Lipom. Das ist ein abgekapseltes Fettgeschwulst. Das haben auch Männer. Mir wurde so eines mit 18 am Innenschenkel operativ entfernt - man konnte es verschieben, hat es unter der Haut gespürt. Kein Mensch würde daraufkommen zu sagen "Friß mal weniger und mach ein wenig Sport, dann geht das weg". Nur das Lipödem besteht nicht völlig aus abgekapselten Fettgeschwulsten, sondern verbirgt sich im subkutanen Fettgewebe. Das normale Körperfett kann natürlich abgenommen werden.
Für das Lipödem gibt es eine neue Leitlinie - im Jan-2024 veröffentlicht (Version S2K, hier Seite 26 aufschlagen). Leitlinien sind jedoch kein Muss für den MDK. Lipohypertrophie nennt man übrigens die schmerzlose Variante des Lipödems - quasi ein Vorläufer. Übrigens schätzt man, dass 50% der Lipödem-Diagnostizierten auch übergewichtig sind - irgendwas hat also die Krankheit an sich, dass man einfach zunimmt. Aber bitte nur als Schätzwert nehmen.
Und zu diesem Thread: Es ist also hier weniger eine Frage ... es ist das Bedürfnis mein gerade mühsam zusammengesuchtes Wissen auch für die breitere Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen ..... nennt es Klugscheißerei: ich stehe dazu. Und es wird länger:
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Dass der BMI schräg ist, wissen wir. Dieser wurde 1832 von einem Statistiker anhand von Soldaten (= Männer) entwickelt und ganz sicher nicht um für Diagnosen herangezogen zu werden. Nichts desto trotz sagt dieser BMI uns, dass Fett oder Muskelmasse 'zuviel' ist. Daraufhin machte ich mich auf die Suche, was es noch gibt - bzw. ich hatte die Stellungsnahme vom G-BA gelesen (Text siehe unten in blau).
Es gibt ein paar Maße, die du vorab von Dir benötigst:
WHtR = Waist-to-Height-Ratio
Verhältnis Taillenumfang / Körpergröße .... mein Wert z.B. 0,64
WHR = Waist-to-Hip-Ratio
Verhältnis Taillenumfang / Hüftumfang ... mein Wert z.B. 0,79
LipQ = Lipohypertrophiequotient (nach Herbertz)
Verhältnis Oberschenkelumfang / Körpergröße ... mein Wert z.B. 0,515 = 52%
wie ihr ja in meinem Profil seht, musste ich mich nach meiner konventionellen Abnahme vor 10 Jahren und dann wieder steigendem Gewicht mit der Diagnose Lipödem auseinandersetzen. 20 Jahre Diagnoseverzug (2006 hatte ich die ersten Beschwerden geäußert). Und ich hatte es schon vor 10 Jahren nach der Abnahme - nur war es unter der Abnahme ein Lipödem im Stadium 1 übriggeblieben .... immer eine Hosengröße mehr, als oben rum.
.... was den Schub dann danach wirklich auslöste? War es die schnelle Abnahme (und damit freiwerdende Hormone), oder war es die Bauchdeckenstraffung (ja, ich hatte danach auch Fettwulste an der Hüfte entwickelt = Ende der Narbe bekommen), oder waren es einfach die Wechseljahre ... who knows. Ich vermute auch ein Problem im Vasopressin-Wert. Heute ist es ein Lipödem Stadium 3 mit allen Beschwerden incl. dem entsprechendem Gewicht, zusätzlich die kaputte Haut, Fettwulste, kleines sekundäres Lymphödem.
Dass man mit einem Lipödem andere Proportionen hat, sollte bekannt sein. Eigentlich sieht man es im Gesicht, welches alleine betrachtet nie so einen massiven Körper/Beine vermuten ließ. Schwierig wird es immer dann, wenn ein großer Busen und Bauchfett dazukommt. Aber man sieht es auch im Gesicht, Schlüsselbein, Dekolletee, wenn kein 'Kuchenfett' mehr da ist. Denn nur das Lipödemfett ist nicht mehr abnehmbar. Die Aussage "Ich kann nicht abnehmen, weil ich ein Lipödem habe" ist vereinfacht und bitte so nicht verwenden!
Richtigerweise müsste es lauten "Ich habe ein Lipödem, und ich kann das nicht-vom-Lipödem betroffene Fett abnehmen. Aber das Fett, dass vom Lipödem krankhaft verändert ist, kann schwerlich über Kaloriendefizit reduziert werden".
Das natürlich zuerst das "Kuchenfett" runter sollte ist klar. Die Anzahl der Fettzellen müssen reduziert werden. Mit voluminösen Fettzellen hat man nur eine große Aspiratmenge - aber eine Patientin mit niedrigem Gewicht hat bei weniger Apriatmenge vielleicht mehr Fettzellen, die entfernt wurden.
Wer sich jetzt mit der Aussage "ich kann nicht mehr abnehmen" immernoch schwertut: Stellt euch vor du hättest ein Lipom. Das ist ein abgekapseltes Fettgeschwulst. Das haben auch Männer. Mir wurde so eines mit 18 am Innenschenkel operativ entfernt - man konnte es verschieben, hat es unter der Haut gespürt. Kein Mensch würde daraufkommen zu sagen "Friß mal weniger und mach ein wenig Sport, dann geht das weg". Nur das Lipödem besteht nicht völlig aus abgekapselten Fettgeschwulsten, sondern verbirgt sich im subkutanen Fettgewebe. Das normale Körperfett kann natürlich abgenommen werden.
Für das Lipödem gibt es eine neue Leitlinie - im Jan-2024 veröffentlicht (Version S2K, hier Seite 26 aufschlagen). Leitlinien sind jedoch kein Muss für den MDK. Lipohypertrophie nennt man übrigens die schmerzlose Variante des Lipödems - quasi ein Vorläufer. Übrigens schätzt man, dass 50% der Lipödem-Diagnostizierten auch übergewichtig sind - irgendwas hat also die Krankheit an sich, dass man einfach zunimmt. Aber bitte nur als Schätzwert nehmen.
Und zu diesem Thread: Es ist also hier weniger eine Frage ... es ist das Bedürfnis mein gerade mühsam zusammengesuchtes Wissen auch für die breitere Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen ..... nennt es Klugscheißerei: ich stehe dazu. Und es wird länger:
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Dass der BMI schräg ist, wissen wir. Dieser wurde 1832 von einem Statistiker anhand von Soldaten (= Männer) entwickelt und ganz sicher nicht um für Diagnosen herangezogen zu werden. Nichts desto trotz sagt dieser BMI uns, dass Fett oder Muskelmasse 'zuviel' ist. Daraufhin machte ich mich auf die Suche, was es noch gibt - bzw. ich hatte die Stellungsnahme vom G-BA gelesen (Text siehe unten in blau).
Es gibt ein paar Maße, die du vorab von Dir benötigst:
- Gewicht für den BMI (kann glaub ich jeder selbst ausrechnen) ... mein Wert BMI 46.
- Alter
- Größe
- Taillenumfang (kurz über dem Bauchnabel - geringste Stelle)
- Hüftumfang (größte Stelle)
- Umfang am Oberschenkel - größtes Maß - waagrecht gemessen. Wer Kompressionsstrümpfe hat kennt das "G-Maß".
WHtR = Waist-to-Height-Ratio
Verhältnis Taillenumfang / Körpergröße .... mein Wert z.B. 0,64
WHR = Waist-to-Hip-Ratio
Verhältnis Taillenumfang / Hüftumfang ... mein Wert z.B. 0,79
LipQ = Lipohypertrophiequotient (nach Herbertz)
Verhältnis Oberschenkelumfang / Körpergröße ... mein Wert z.B. 0,515 = 52%
Mehr "über mich" im Profil. Bei Fragen bitte PN. Werde NICHT aktiv im Forum sein!
Konventionelle Abnahme in 2011/12 von 70kg und leider jetzt Lipödem, Stadium 3.
Beschwerdenfrei durch erste Liposuktionen.
Konventionelle Abnahme in 2011/12 von 70kg und leider jetzt Lipödem, Stadium 3.
Beschwerdenfrei durch erste Liposuktionen.