Extreme Verunsicherung#

@HerziNini genau ein Bypass ist anfälliger für Blutzuckerspitzen und demnach auch für Dumpings.

Ein Beispiel Weißbrot hat einen Glykämischen Index von 70, Wassermelone einen von 103. Demnach würde man davon ausgehen, dass die Wassermelone eigentlich die schlechtere Wahl bei einer Mahlzeit ist.

Bewertet man jedoch nicht nur den GI, sondern auch die Glykämische Last so kann man 100g Wassermelone problemlos essen da die GL mit 4-6 viel niedriger ist als die von 100g Weißbrot mit 34-41. Würde man nun auf die selbe Last kommen wollen müsste man in dem Beispiel ca 560-1000g Wassermelone essen (je nach welche Tabelle man dafür zur Hand nimmt).

Der Glykämische Index gibt nämlich nur an wie schnell die Kohlenhydrate aufgenommen werden, jedoch nicht in wie weit die Insulinausschüttung beeinflusst wird.

Edith: Jedoch nicht in wie weit die Insulinausschüttung aufgrund der verzehrten Menge beeinflusst wird - sollte es heißen.

richtig, externen Zucker braucht er nicht, aber jeder sucht sich die Ernährung aus die zu ihm passt. Wenn es ketogen ist, alles gut wenn man das mag. Ich würde sterben denn die Mengen an Fett und Eiweiss kann ich nicht bzw. will ich nicht.
Ich mag die Mischkost und reduziere den zugesetzten Zucker sodass ich am Tag zwischen 30-50 Gramm liege. Und das ist über alles gerechnet. Also auch das was schon in den normalen Lebensmitteln drin ist wie z.b. bei den Milchprodukten. Klappt gut und keine Zuckerspitzen und es kommt kein Heisshunger auf.

Aber es ist so das ich erst innerlich mit mir Frieden schliessen musste um jetzt so zu leben. Früher habe ich Krieg gegen mich geführt.

@Blutwaldfee

Du kennst dich ja, leider, sehr gut mit Unterzuckerungen aus. Wir haben hier beide mit einem Phänomen zu tun, welches wir uns überhaupt nicht erklären können, aber vielleicht hast du eine Idee?

Wir beide, also der auch operierte Gatte und ich, leiden an wiederkehrenden, seltsamen Unterzuckerungen. Seltsam deswegen, weil es da überhaupt und gar kein erkennbares Muster gibt. Wir essen immer so ziemlich das Gleiche, im Wochenverlauf, also unsere Stammgerichte. Frühstück, Nachmittagssnack und Abendessen ist eh immer das Gleiche. Mittagessen variiert, aber eben zwischen Stammgerichten.
Wochenlang passiert gar nichts und urplötzlich Unterzuckerungen. Bei mir deutlich schlimmer als beim Gatten. Ich hab das dann immer so ca. 2,5 -3 h nach dem Mittagessen, und das manchmal tagelang, teilweise fast wochenlang hintereinander.
Der Gatte hat es wenn er es hat immer ca 2,5 -3 h nach dem Abendessen.
Allerdings nicht so gehäuft wie ich.

Manchmal habe ich das Gefühl, der Zyklus spielt eine Rolle und Bewegung. Im Moment haben wir Urlaub und machen eine längere Mittagsruhe, in der Zeit hab ich jetzt nichts gehabt, obwohl ich es vorher wieder gehäuft hatte.
Ist auch nicht sooo schlimm, ich komme meistens mit dem Essen von Apfel und Banane da wieder raus und nem Müsliriegel oder so. Traubenzucker vermeide ich möglichst, weil dann ist alles verloren, dann muß ich essen, essen, essen, das lässt sich dann nur mit totaler Gewalt stoppen.
Beim Gatten das Gleiche.

Ist jetzt nicht so tragisch hier alles, aber mich nervt es, weil ich am frühen Nachmittag zum Beispiel nur noch ungern Auto fahre, weil das auch echt plötzlich kommt.

Hast Du eine Idee wie das zustande kommt oder wie man das verhindern kann?

Zuerst müsste man schauen ob es bei bestimmten Gerichten häufiger vorkommt und ob es bei irgendwelchen Lebensmitteln gar nicht vorkommt.

Bei Kartoffeln zum Beispiel steigt der Blutzucker je nach Stärkegehalt Mal stärker Mal schwächer an. Mehlige Kartoffeln = viel Stärke, festkochende = weniger Stärke auch sind die Sorten untereinander oft unterschiedlich.
Warum ich das erwähne: Kochen verklebt die Polysaccharide in der Kartoffel dadurch kann der Körper die Stärke der Kartoffeln verwerten. Kühlt man Kartoffeln ab kommt es zur Retrogradation also die verklebte Stärke bildet sich zurück und die Resistente Stärke entsteht welche nicht verdaulich ist und im Darm ähnlich wie Ballaststoffe wirkt.
Das selbe ist bei Reis, Nudeln und manchen Linsensorten zu beobachten.

Mal angenommen ihr Esst also an zwei Tagen das selbe und benutzt dafür die Reste vom Vortag kann es sein, dass man beim 1. Essen ein Dumping bekommt, beim 2. aber nicht.

Und ein kleiner Funfact aus meinen Unterzuckerungen: esse ich pures Apfelmus aus geschältem Apfel, Wasser und 1 Spritzer Zitronensaft unterzuckere ich bereits bei einem Esslöffel das entspricht etwa 25g; bereite ich mein Apfelmus aber mit ungeschälten Äpfeln, Fencheltee, etwas zusätzliches Pektin und Zitronensaft zu vertrage ich je nach Tagesdurchschnitt meines BZ 50-70g ohne Probleme.

Das ist doch ein super Ergebnis für die Zeit

@Blutwaldfee

Vielen Dank für deine Mühe und deine ausführliche Antwort, ich weiß das sehr zu schätzen.

Das mit der veränderten Stärke nach dem aufwärmen kennen wir, können das als Urssache allerdings ausschliessen.

Das passiert sowohl bei aufgewärmten Essen, als auch bei frisch gekochtem. Das passiert bei mir nach dem Mittagessen auch nach sehr eiweißlastigem Essen, genauso wie bei vermehrten Kohlehydraten.

Der Gatte bekommt diese Zuckerabfälle nur nach dem Abendessen, nie nach dem Mittag, ich dafür nur nach dem Mittag, nie abends.

Der Gatte ist aber seit Jahren jeden Abend original das gleiche Abendessen, wirklich absolut gleich. Monatelang passiert nichts und plötzlich mehrere Male pro Woche, dann wieder ewig nichts. Ähnlich ist das bei mir ja auch.

Vor unserem Urlaub hatte ich es wieder fast täglich, jetzt im Urlaub hatte ich es nicht einmal. Mache aber auch jeden Mittag eine lange Pause im Bett, teilweise mit Mittagsschläfchen. Vielleicht liegt es daran?

Ich fürchte, dieses Mysterium werden wir in diesem Leben nicht mehr lösen.

Dir aber auf jeden Fall gute Besserung, habe im anderen Thread gelesen das du krank bist. Hoffentlich wird es schnell besser!