OP oder doch keine OP?

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • OP oder doch keine OP?

      Hallo zusammen,

      ich stehe kurz davor, eine Operation als Selbstzahler durchzuführen und habe einige Bedenken hinsichtlich meiner gesellschaftlichen Verpflichtungen. Ich nehme an vielen Events teil, bei denen Essen und Trinken eine wichtige Rolle spielen, da dort oft Geschäfte gemacht werden.

      Meine Frage ist: Kann ich mit einem Schlauchmagen weiterhin an solchen Veranstaltungen teilnehmen? Wie ändert sich meine Fähigkeit, bei diesen Anlässen zu essen und zu trinken?
      Was nützt mir ein schlanker Körper, wenn ich danach nicht mehr gesellschaftlich an meinem bisherigen Leben teilhaben kann? Diese Entscheidung betrifft nicht nur meine Gesundheit, sondern auch mein soziales und berufliches Leben. Die Möglichkeit, an diesen Events teilzunehmen, ist entscheidend für meine beruflichen Kontakte und meinen finanziellen Erfolg. Ich hoffe, ihr versteht meine Problematik und könnt eure Erfahrungen mit mir teilen. Ist es möglich, mit einem Schlauchmagen den beruflichen und gesellschaftlichen Anforderungen weiterhin gerecht zu werden?
      Freue mich auf euren Rat!

      P.S Natürlich habe ich da durch gesundheitliche Verbesserungen, aber die Frage ist ob ich diese sonst andres erreichen muss.
    • Hallo und herzlich willkommen.
      Um deine Frage kurz zu beantworten. Natürlich kannst du an Veranstaltungen essen und trinken und jetzt das Aber.
      Du solltest grundsätlich essen und trinken trennen. In deinen Minimagen passt beides nicht hinein oder wenns zuviel ist, kommt es retour.

      Und im ersten Jahr sind die Portionen so übersichtlich das du mehr im essen herumstocherst als das essen an sich.
      Auch kommt es gelegentlich zu Unverträglichkeiten und ich würde nichts essen ausser Haus was ich nicht vorher zuhause getestet habe.

      Dio Priorität setzt Du selber. Man muss ja ausser Haus kein Gelage veranstalten und sich einen hinter die Binde kippen. Das führt nämlich auch
      dazu das Du nix abnimmst.
      Vielleicht schreibst Du noch etwas mehr zu Dir. M/W/D Göße, Alter Gewicht und warum du die Op als Selbstzahler machen möchtest.
      Hier in Deutschland ?
    • Ich kann mich voll @Katzenmutter anschließen.
      Auch bei mir gibt es immer wieder berufliche und gesellschaftliche Anlässe, die mit essen verbunden sind. Ich habe das zum Anlass genommen, meine Perspektive auf diese Termine zu ändern: das sind kulturelle Gewohnheiten, die wir einfach so kennen, wo aber im Grunde die Menge des Essens keine Rolle spielt. Ich kann genauso mit Geschäftspartnern oder Freunden zusammensitzen und eben nur kleine Portionen essen. Der Genuss und die schöne Zeit sind dennoch da.
      Solltest du mit Geschäftspartnern aus anderen Kulturen zu tun haben, kann es helfen, dir einen Satz zurecht zu legen - gerade was Alkohol oder riesen Teller angeht. Bei mir sind es dann eben gesundheitliche Gründe, weswegen es kleine Portionen sind und kein Alkohol. Das kommt aber ganz auf deine Verträglichkeiten nach op an. Nach dem 1. Jahr wird sich sicher auch einiges noch verbessern.

      Aber generell sehe ich das genauso wie meine Vorrednerin - das gibt die Chance, die eigenen ungesunden Muster zu reflektieren. Nur weil man es immer schon und vor allem in der Gruppe so macht, muss es ja nicht gesund sein.
    • Ich selbst habe auch länger überlegt, ob ich eine OP angehen will / soll. Bei mir sind es weniger soziale Verpflichtungen, warum ich mich bis jetzt nicht dazu durchringen konnte, sondern berufliche, da ich im kulinarischen Bereich unterwegs bin. Unverträglichkeiten nach der OP kommen vor und das wäre für mich auf Dauer beruflich fatal.

      Ich habe eine OP zwar immer noch im Hinterkopf, daher bin ich hier im Forum auch immer noch als Userin unterwegs, aber ich nehme aktuell Mounjaro (Abnehmspritze), die bei mir inzwischen - es hat etwas gedauert, bis sich der passende Wirkstoffspiegel eingestellt hat - sehr gut wirkt.

      D.h. dadurch wird der Hunger reduziert, das Sättigungsgefühl ist erheblich länger - die Nahrung verweilt länger im Magen und Darm und dadurch ausgeprägter - und der Foodnoise - z.B., dass einen alles mögliche beim Einkauf anspricht, gern kaufen und essen möchte - ist bei mir weg. Es spricht mich einfach nichts mehr zusätzlich an, was nicht auf meinem Einkaufszettel steht. Bei Süßem (war noch nie ein großes Problem bei mir) entsteht schon fast Widerwillen, wenn ich es nur rieche. Also, nicht mal mehr Obst ist interessant, das hab ich vorher schon immer gern gegessen.

      Man muss aber schon sein Ernährungsverhalten ändern, um damit dauerhaft erfolgreich abzunehmen. Es ist - genau wie eine OP - kein Selbstläufer. Und je besser man seine Ernährung umstellt, um so besser nimmt man ab und hält das Gewicht vor allem dann auch.

      Abnehmtechnisch sieht es im Vergleich zu einer OP so aus, dass die meisten mit einer OP zu Beginn schneller und mehr abnehmen. Denn da gibt es ja oft die Eiweißphase vor der OP und danach kann man aufgrund der OP und dem Heilungsprozess nur sehr langsam mit der Nahrungszufuhr beginnen. Dadurch ist nur eine geringe kcal-Zufuhr zu Beginn möglich.

      Ich nehm jetzt im Schnitt 1 kg pro Woche mit Mounjaro ab und es ist erstmals nach dem dritten oder vierten Monat Abnehmphase kein Kampf, dabei zu bleiben. Mir geht es damit richtig gut und ich hoffe natürlich, dass das so bleibt. Wenn nicht, bleibt mir dann immer noch die Option einer OP.


      D.h. das wär eventuell für Dich auch eine Möglichkeit. Denn mit der Spritze könntest Du auch weiter an den von Dir beschriebenen Events teilnehmen. Bei mir funktioniert das jedenfalls in beruflicher Hinsicht gut. Allerdings ist die - von mir auch sehr erwünschte - reduzierte Nahrungszufuhr auch da. Die Sättigung tritt einfach sehr viel schneller ein und da geht dann einfach nichts mehr. Meine Mengen haben sich schon sehr reduziert.
    • Ich kann jetzt nur von einer Führungsposition sprechen - also nicht ich, sondern noch drüber und da ist es unmöglich nichts zu Essen und zu Trinken, speziell bei Partnern in China. Da wurde bis jetzt auch keine Krankheit akzeptiert.
      Ich würde es an deiner Stelle auf jeden Fall mit Mounjaro probieren.
    • Sugargypsy schrieb:

      Ich habe eine OP zwar immer noch im Hinterkopf, daher bin ich hier im Forum auch immer noch als Userin unterwegs, aber ich nehme aktuell Mounjaro (Abnehmspritze), die bei mir inzwischen - es hat etwas gedauert, bis sich der passende Wirkstoffspiegel eingestellt hat - sehr gut wirkt.


      D.h. dadurch wird der Hunger reduziert, das Sättigungsgefühl ist erheblich länger - die Nahrung verweilt länger im Magen und Darm und dadurch ausgeprägter - und der Foodnoise - z.B., dass einen alles mögliche beim Einkauf anspricht, gern kaufen und essen möchte - ist bei mir weg. Es spricht mich einfach nichts mehr zusätzlich an, was nicht auf meinem Einkaufszettel steht. Bei Süßem (war noch nie ein großes Problem bei mir) entsteht schon fast Widerwillen, wenn ich es nur rieche. Also, nicht mal mehr Obst ist interessant, das hab ich vorher schon immer gern gegessen.
      Hallo, ich werde mich mit der Spritze mal auseinander setzen.

      Feigeneis schrieb:

      Ich kann jetzt nur von einer Führungsposition sprechen - also nicht ich, sondern noch drüber und da ist es unmöglich nichts zu Essen und zu Trinken, speziell bei Partnern in China. Da wurde bis jetzt auch keine Krankheit akzeptiert.
      Ich würde es an deiner Stelle auf jeden Fall mit Mounjaro probieren.
      Hallo Feigeneis, auch die ein liebes Danke schön. Du sprichst mir etwas aus der Seele.

      Katzenmutter schrieb:



      Vielleicht schreibst Du noch etwas mehr zu Dir. M/W/D Göße, Alter Gewicht und warum du die Op als Selbstzahler machen möchtest.
      Hier in Deutschland ?
      Hallo Katzenmutter, ich bin m und mitte 40. 133kg bei 193cm. Ich bin Privatversichert, sicherlich zahlt meine Krankenkasse eine OP aber dann werden auch einfach alle Risiken danach berechnet in meinem Beitrag. Manchmal ist es daher besser, einfach die Summe selber zu zahlen. Ich würde mich in Deutschland operieren lassen.

      Katinka7 schrieb:


      Ich kann genauso mit Geschäftspartnern oder Freunden zusammensitzen und eben nur kleine Portionen essen. Der Genuss und die schöne Zeit sind dennoch da.
      Solltest du mit Geschäftspartnern aus anderen Kulturen zu tun haben, kann es helfen, dir einen Satz zurecht zu legen - gerade was Alkohol oder riesen Teller angeht. Bei mir sind es dann eben gesundheitliche Gründe, weswegen es kleine Portionen sind und kein Alkohol. Das kommt aber ganz auf deine Verträglichkeiten nach op an. Nach dem 1. Jahr wird sich sicher auch einiges noch verbessern.
      Hallo Katinka7, leider ist es nicht so einfach wie du hier schreibst. Feigeneis hat es da schon sehr gut getroffen, es gibt Kulturen dort wird es nicht akzeptiert. Wenn Du selbstständig bist, ist sowas schon ein erhebliches Risiko.



      @ all
      Wie sieht es den mit Ausdauersport aus wenn man einen Schlauchmagen hat. Bekomme ich dann noch genug Wasser und Elektrolyte in den Körper? Ich würde halt auch gerne wieder viel Rennrad fahren. Aktuell bin ich halt einfach zu schwer.
    • Als Selbstständiger ist das natürlich ein Thema, die Info hatten wir nicht ;)
      Am besten lässt du dich mal in einem größeren Adipositaszentrum beraten, da ist die Chance höher, das auch für solche Sachen schon Erfahrungen vorliegen. Bei unserem gibt es auch eine Gruppe, in die Menschen vor Op kommen und genau solche Fragen stellen können. Vielleicht hilft dir der Austausch dort.

      Wegen des Sports: auch das kann man vermutlich nicht pauschal beantworten. Wasser geht bei den meisten, ggf mit einem Schuss Saft oder isotonischem Zusatz dazu. Dann ist es besser verträglich.
      Elektrolyte kann man ja konzentriert zu sich nehmen oder auch als Getränk Beimischung, bei dm haben sie das neuerdings in Beutelchen. Hier gibt es einige, die viel Sport machen.
    • Ich kenne diese Situationen auch sehr gut. Habe ohne OP auf Normalgewicht abgenommen und kompensiere Tage mit beruflichen oder gesellschaftlichen Anlässen jeweils durch einen Fastentag, so kann ich das Gewicht halten.

      Würde auch zu der Spritze (gibt es wohl inzwischen auch in Tablettenform) raten, dann hast Du eh weniger Hunger und langst beim Geschäftsessen weniger zu;-)
    • Ich habe es mit der Spritze 2x probiert (Ozempic) - ich hatte nach Erhöhung der Minimaldosis heftige Nebenwirkungen, dass ich abends nicht in der Lage war, das Haus zu verlassen. Also OP & Spritze beides kann entsprechend kontraproduktiv sein - aber ich würde die Abnehmspritze auf jeden Fall vor einem Eingriff ausprobieren.
    • Hallo, du wirst mit dem Schlauchmagen ein sehr "schlechter Esser" sein und wenn es deinem Gegenüber wichtig ist, dass du reinhaust, verlangt er Unmögliches von dir. Du musst Essen und Trinken trennen.
      Sport geht, sofern du immer wieder (alle 15-20 Min) 100ml trinkst, geht ja auf dem Fahrrad. Die Flasche ansetzen und ordentlich tanken geht nicht.
    • Feigeneis schrieb:

      Ich kann jetzt nur von einer Führungsposition sprechen - also nicht ich, sondern noch drüber und da ist es unmöglich nichts zu Essen und zu Trinken, speziell bei Partnern in China. Da wurde bis jetzt auch keine Krankheit akzeptiert.
      Ich würde es an deiner Stelle auf jeden Fall mit Mounjaro probieren.
      ist dann denn nicht genauso schwierig mit der Spritze?
      Essen und Trinken obwohl kein Appetit und vielleicht Abneigungen oder Ekelgefühle gegen Lebensmittel?
    • Obwohl ich das Dilemma verstehe, denke ich auch, dass das alles keine Lösungen sind. Und wie absurd ist das - Gewicht verlieren wollen/müssen, aber immer wieder Essen müssen, um sein Geld zu verdienen? ?(
    • Ich denke auch, dass da eine grundlegende Überlegung und Bewertung stattfinden muss. Denn wenn dein Leben von dem Essen müssen abhängt, dann solltest du vorher schauen, ob da eine Veränderung möglich ist.
    • Naja, man nimmt ja ab und dann isst und trinkt man.
      Die Einladungen sind ja nicht 24/7 und mit der Spritze nimmt man turbomässig schnell ab wenn man Glück hat.
      zb 4 Tage wenig bis nichts Essen und dann am Freitag ein Meeting, oder so.
      Ich mein, man KANN Essen und Trinken gleichzeitig und es ist Platz im.Magen.
      Man probiert halt überall ein Häppchen, einen Schluck und gut ist es.
    • Ich kenne die Problematik und kann aus meiner Sicht berichten, dass ich 0 Probleme habe. Ich kann mit Geschäftspartnern essen- ja wenig, aber ich nehme oder bestelle dann von vornherein etwas kleines. Ich kann trinken, auch Alkohol - das Haut nur schneller rein, mache ich deswegen geschäftlich nur zum Anstoßen und nippen.
      Sport funktioniert problemlos, wenn man sich angewöhnt vorher ausreichend zu essen und währenddessen zu trinken und ggf zu essen. Allerdings kann es bei dir ganz anders sein. Ich finde die Empfehlungen zu den Spritzen persönlich reichlich fragwürdig. Lass dich bitte von Ärzten gut beraten.
      LG Dani :wird gut:
    • Rotschopf schrieb:

      Ich finde die Empfehlungen zu den Spritzen persönlich reichlich fragwürdig. Lass dich bitte von Ärzten gut beraten.
      Warum findest Du es einen fragwürdigen Rat, die Abnehm-Spritze zu empfehlen?

      Die entsprechenden Wirkstoffe (Liraglutid Semaglutid oder Tirzepatid) sind ganz offiziell hier in Deutschland zugelassen und über ein ärztlich verordnetes Rezept erhältlich. Warum wohl?

      Hast Du bezüglich Spritzen eigene Erfahrungen oder anderes Wissen, warum Du so eine pauschale - zumindest für mich recht negative lautende - Aussage triffst?

      Wenn ja, würden mich die Details schon sehr interessieren, gern mit passenden Quellen, warum Du diese Wirkstoffe so negativ siehst.

      Ansonsten würde ich eher Deinen Beitrag als sehr fragwürdig einordnen bzw. zumindest den von mir zitierten Kommentar aus Deinem Beitrag.
    • Isafjoerdur50 schrieb:

      Jule, wie ging es Dir nach dem Schlauchmagen 1&2 Tag nach OP? Also bezüglich der Schmerzen? Das mit dem Trunken kann ich mir irgendwie noch gar nicht richtig vorstellen…
      Direkt nach OP? Wie vom Trecker überfahren. ;-) Ab Tag 3 hab ich 1 l geschafft, indem ich immer wieder über den Tag verteilt mit Überwindung kleine Schlucke genommen habe. Schmerzen beim Trinken ca. 1-2 Wochen. Trinken musst du neu lernen, da sagt dir der Magen Bescheid, was geht und was nicht.

      Übrigens auch was bzgl. Meetings: ich bin beruflich beratend tätig und muss jetzt während einer 1 1/2 stündigen Sitzung ca. alle 15-20 min trinken, das finde ich eigentlich unhöflich und habe früher davor und danach zwei große Gläser gekippt. Das geht jetzt nicht mehr. Man kann das dann nicht nachholen, wenn man ein paar Stunden nichts getrunken hat, weil einfach nur so wenig reingeht.
      Das ist beim Bypass anders.