Älter werden mit bariatrischer OP

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    • Älter werden mit bariatrischer OP

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      Ich habe schon so manches Mal daran gedacht, wie es sein wird, wenn ich NOCH älter bin. Jetzt bin ich 56, meine OP war vor gut 4 Jahren. Zum Glück. Denn ich bin eine fitte Oma, trotz Asthma und Arthrose. 3x die Woche mache ich Krafttraining, zusätzlich kommt Piloxing, Radfahren, Aroha. Zumba habe ich aufgegeben, meine Rübe kriegt die schnellen Bewegungen nicht immer umgesetzt :D
      Ich denke darüber nach, ob ich mit 76 oder 86 noch auf die Proteine achten werde. Wie meine Gesundheit aussehen könnte.
      Ich glaube, diese Gedanken der Endlichkeit kommen bei vielen, wenn die Lebensmitte deutlich überschritten ist. Bisher haben wir 4 Kinder und 6 Enkelkinder. Wir sind gesund….ziemlich. Ich habe Arthrose und merke nach dem Aufstehen morgens deutlich meine Schulter und meine Hüfte. Noch bin ich so fit, dass ich sehr viel in Bewegung bin. Nächste Woche fliege ich (wieder mal allein) nach Ägypten und werde wie verrückt schnorcheln.
      Die OP hat diesen riesengroßen Gewinn gebracht, das alles tun zu können. Und trotzdem kommt da manchmal der Gedanke daran, wie es wird, wenn sich das ändert. Ich bin ja hier nicht die einzige Ü-Fü, manche haben bereits einschneidende Erfahrungen gemacht.
      Gehts euch auch so, dass ihr euch genau beobachtet und guckt: was geht noch gut? Was ist schon ein bisschen Richtung Rentnerstatus?
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      Hallo @tina0403, ich denke auch darüber nach, wie es als Operierte im Alter sein wird, v.a. was wäre, wenn ich nicht mehr selbst kochen/mich versorgen kann. Ich hab da so schlimme Sachen erlebt, da wird mir Angst und bange. Da denkt doch keiner an die Vitamine und da gibt's dann 3x am Tag irgendwas, was wenig mit der notwendigen Ernährung zu tun hat... Ich werd dann entweder ratz fatz dick oder fall vom Fleisch, außerdem krieg ich Nervenschäden vom VitB12 Mangel und was sonst noch. (Ist ja egal, ob das in einem Pflegeheim ist oder ich es zuhause nicht mehr gebacken krieg.) Diese Probleme sind mit Bypass ja nochmal potenzierter.
      Ich hab die OP gemacht, um länger und gesünder zu leben, aber glaube, dass es am Ende nochmal schwierig werden könnte. Aber wer weiß, was noch kommt. Vielleicht krieg ich ja nochmal so ne üble Depression, dann ist's sowieso Essig mit dem gesunden Lebensstil.
      Und noch was Positives zum Schluss: Vielleicht passiert auch nichts davon und ich leb jetzt noch eine ganze Weile glücklich vor mich hin und fall irgendwann einfach tot um.
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      Diese Gedanken hab ich in der Form nicht. Ich hab eher die grundsätzlichen Gedanken, wie es im Alter sein wird.
      Wie fit werde ich wann noch sein? Muß ich vielleicht irgendwann in ein Pflegeheim, wo ich mir mit einer Fremden das Zimmer teilen muß? Wir wird es überhaupt, wenn wir in Rente gehen, kommt man dann mit dem was wir an Rente bekommen finanziell noch klar?
      Wie wird es gesundheitlich für uns weiter gehen, unabhängig von der OP. Wird mein Mann vielleicht dement? Kriege ich vielleicht mehr Probleme mit den Augen, Knochen?

      Was ich auf jeden Fall jetzt schon manchmal denke: Alt werden ist halt nix für Feiglinge :D
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      Danke für eure Antworten ^^
      Der Zahn der Zeit nagt nicht nur an den Knochen. Ich hatte gestern eine Spiro-Ergometeie und habe ganz schön gekämpft. Meine Werte liegen etwas unter dem Durchschnitt (also Frauen in meinem Alter), was dem Asthma geschuldet ist. Ich soll intensives Intervalltraining machen, um meine Atmung zu verbessern und die Bronchien zu trainieren. Der Test wurde gemacht, weil ich mich trotz Bewegung und Sport oft unfit fühle und japse. Der Arzt sagte: „Stellen Sie sich vor, sie würden joggen und dabei die ganze Zeit durch einen Strohhalm atmen müssen. So in etwa ist es bei Ihnen.“
      Und das trotz Cortison (seit der Diagnose 2019)und Salbuthamol. Da habe ich auf dem Rückweg im Auto gedacht: Na toll. Und das mit 56, was kommt denn später?
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      @tina0403 hast du deinen Lungenarzt schon einmal auf ein Biological angesprochen? Ich nehme Dupixent (alle 14 Tage ein Pen zum Spritzen) und seitdem weder ein Asthmaproblem noch die Polypen. Mein Asthma begleitet mich seit 30 Jahren.
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      Ja. Ich mache mir da schon Gedanken zu. Zumindest, wie ich mich bzw. mein Körper sich in den nächsten Jahren zum hoffentlich positiven verändern wird. Ich hoffe, dass ich die Gelenkschmerzen - die mich im Moment oft einbremsen - in den Griff kriege. Mit Muskelaufbau. Aber das geht halt alles nicht über Nacht. Außerdem muss ich dringend an meiner Ausdauer arbeiten. Ich weiß nur noch nicht so recht "wie" - wenn man gefühlt bei minus 500 anfängt. Aber auch da werde ich einen Weg finden.

      Es ist doch schonmal ein gutes Zeichen, dass wir uns da überhaupt Gedanken machen, was in 10 oder 15 Jahren ist. Und das wir gegen den zahn der Zeit kämpfen wollen. Das habe ich mit knapp 140kg nicht gemacht.
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      @tina0403 Der Befund lautet allergisches Asthma bronchiale. Und manchmal ist es wie aus dem nichts. zb verschluck ich mich mit Tee und dann hust ich und die Bronchien sind zu und pfeifen und ich brauch sofort meinen Spray. Manchmal sind sie sich nicht sicher glaub ich.......angefangen hat das ganze mit einer Luftnot beim Schlafen und einer Lungenkapazität von 40% vor der Behandlung, der Grund war ein überschifftes Schlafzimmer aus Amerika, mit Schädlingsmitteln besprüht....
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      Ich denke da auch öfter drüber nach. Mit meinem Schlauch sind die Beeinträchtigungen natürlich etwas geringer als bei OP Formen mit Malabsorption. Vitamine usw. bekommt man sicher ganz gut organisiert, zumal meine Kinder ja um meine Bedürfnisse wissen. Meine Tochter ist auch operiert und kennt sich entsprechend gut damit aus.

      Ich habe mit 55 Jahren das erste neue Kniegelenk bekommen und im September folgt das zweite. Alles Folgen des jahrelangen Übergewichts. Aber ohne die Abnahme säße ich wahrscheinlich jetzt im Rollstuhl weil ich aufgrund des Gewichts inoperabel war.

      Die Hautstraffungen an Bauch, Beinen, Armen und Brust habe ich nach einem Hinweis meiner Hautärztin machen lassen. Sie fragte mich bei einer Routinemäßigen Hautkrebs Untersuchung ob ich mit all der überschüssigen Haut zurecht komme. Bis dahin war ich mir nicht sicher ob ich diese Operationen auf mich nehmen möchte. Sie wies auf den hohen Pflegeaufwand hin, den ich da schon betreiben musste um nicht ständig offene und entzündete Stellen zu haben und fragte mich, wer das wohl für mich tun würde, wenn ich es einmal nicht mehr schaffe. Das hat mich ziemlich erschüttert und bestärkt doch die WHOs in Angriff zu nehmen.

      Generell denke ich, das Alt werden kein Spaß ist. Aber ohne die OP würden wir vielleicht gar nicht so alt. Das Leben verändert sich, aber das birgt auch neue Perspektiven und Erlebnisse mit sich. Etwas mehr Reisen, mehr Zeit für Freunde und Familie. Man darf sich nur nicht darauf versteifen alles so aufrecht zu erhalten wie bisher. Man ist keine 30 mehr und wenn man das annimmt kann man auf den eigenen Verfall vielleicht etwas gelassener reagieren.
      Beginn MMK Dezember 2019 - 134,5 kg auf 1,69 m

      10. November 2020 - 99,9 kg endlich UHU :love:

      Ziel erreicht - Normalgewicht
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      Hallo @Grisu X, ich habe genau denselben Gedanken: wer soll das denn pflegen? Es war eine Überlegung für die Magen-OP ("Wer soll mich denn hochheben mit 125 kg, wenn ich mal schlimm hinfalle?") Und jetzt frag ich mich, wer das später pflegt oder was wäre, wenn ich mal (Gipsbein oder so) mal länger immobil sein sollte.
      Ich habe eine Frage: Was hat denn die Hautärztin in ihr Gutachten geschrieben? Würdest du das zur Verfügung stellen? Sorry @tina0403, das ist off topic. Ich mach noch nen Thread auf.
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      Man muss ja nicht zwingend alt sein um Pflegebedürftig zu sein.

      Aus eigener Erfahrung denke ich mir, dass man sich mit fast allem irgendwie arrangieren kann. Harte Grenzen gibt es natürlich für jeden. Lebenswert sollte das Leben natürlich bleiben.
      Es gibt ja aich viele Menschen mit extrem komplexem Pflegebedarf und auch die leben unter der Pflege ;-).

      Das wird sich alles sortieren. An Tabelttengabe wird es eher nicht scheitern.
      Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird.
      Das wird schon alles ;-)
      Himmel, Arsch und Zwirn.
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      Also ich bin jetzt 45 Jahre und ich sehe dem Ganzen seit der Op eher positiv entgegen. Vor Beginn meiner Abnahme hatte ich 153 kg. Wie wäre ich damit alt geworden? Wann hätte ich richtige Probleme mit meinen Gelenken bekommen usw. Jetzt werde ich dünner und fitter und nehme nur noch meine Antidepressiva und keine zig Tabletten mehr. Die Supplemente und das Eiweiß läuft nebenbei und wird bestimmt auch in Zukunft kein Problem. Ich freue mich jetzt richtig darauf mit meinem Mann alt werden zu können
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      Die Sorgen vor dem Alter treiben mich auch als Nicht-Operierte um, zumal ich schon immer mit einer angeborenen Schwerbehinderung lebe und einige Operationen hatte.

      Ich rate Euch, alle Besonderheiten explizit in einer Patientenverfügung festzuhalten und diese mit einer Vorsorgevollmacht zu kombinieren, dann habt Ihr einen (sicherheitshalber besser mehrere) "Erfüllungsgehilfen", die ein genaues Auge darauf haben können, dass man Euren Willen respektiert und umsetzt, wenn Ihr es nicht mehr könnt.
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      Wenn ich die Gene meiner Familie geerbt hätte, wäre ich schon nicht mehr. Inzwischen habe ich mit noch 75 alle um gut 20 Jahre überlebt. Bis auf die Einschränkungen beim Rücken bin ich noch einigermaßen fit. Gehe Turnen und schwimmen. Hab keine Familie aber gute Kontakte in die Umgebung.
      Vor 14 Tagen kam dann die Hammer Diagnose. Demenz - Ergebnis Grenzwertig. Hab neue Medikamente um alles etwas raus zu zögern. Im September wird wieder überprüft, ob sich etwas geändert hat.
      Dann sind da die Gedanken - wie lange hab ich noch? Muss ich anfangen meine Sachen endgültig zu regeln?
      Auf jeden Fall hab ich Angst.
      Startgewicht 132kg
      01.12.20 - 62kg
      25.04.22 - 78kg
      24.04.23 - 82kg
      23.04.24 - 87kg
      23.04.25 - 89kg
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      Die Sachen sollten unabhängig von Alter une Gesundheit so früh wie möglich geregt werden.
      Eine Anwältin meinte mal zu mir das der beste Tag um alles zu regeln gestern sei. Der zweitbeste Tag ist heute.

      Man weiß ja nie was einem passieren kann.

      Ich wünsche dir alles, alles Gute <3
      Himmel, Arsch und Zwirn.
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      Du kannst online einfach nach Vorlagen suchen und sie ausfüllen oder anpassen. Man muss sie nicht notariell bescheinigen lassen, sie gilt einfach so.

      Wichtig ist nur das du jemanden hast, der wenn du nicht mehr kannst, dafür sorgen kann das man sie berücksichtigt.
      Himmel, Arsch und Zwirn.