BPD/DS: Art, Häufigkeit und Menge bezüglich der Vitamin B 12-Injektion

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    • BPD/DS: Art, Häufigkeit und Menge bezüglich der Vitamin B 12-Injektion

      Hallo,

      gestern habe ich die erste Vitamin B 12 - Injektion von meinem Hausarzt erhalten.

      Der Apotheker hat schon vorher ausgerechnet, wie ich die von Prof. Weiner in seinem Buch "Neue Chancen bei Adipositas" (Seite 122) genannte Jahresdosis von 100.000 IE (IE = Internationale Einheiten) erreichen kann:
      > alle 3 Monate: 6 Ampullen "B 12 Ackermann 1000 µg"
      (1 µg =1/1.000.000 Gramm), verteilt auf 3 Wochen, pro Woche 2 Injektionen
      > Jahresbedarf: 24 Ampullen (= 4 Wiederholungen pro Jahr)
      Mein Hausarzt hat sich für intravenöse Injektionen entschieden.

      Ich habe aber folgende Fragen:
      1) Ist die Berechnung des Apothekers korrekt?
      2) Welcher Hersteller bietet die besten Produkte an?
      Gibt es einen Vergleichstest?
      z. B. "B 12 Ackermann 1000 µg Amp."
      3) Welche Injektionsart ist wirklich zu empfehlen?
      - intravenös
      - intramuskulär
      - subkutan

      :331:

      LG

      Ricky
    • :316: Ricky :499:

      Vitamin B12:
      Cobalamin ist der chemische Name für Vitamin B12

      Vitamin B12 wird meistens im terminalen Ileum (unterster Teil des Dünndarms) aufgenommen. Für die Aufnahme ist ein Transportprotein, der so genannte Intrinsic Factor, notwendig. Dieser Faktor wird in der Magenschleimhaut produziert. Durch die starke Verkleinerung des Magens kann es zu einem Mangel an Intrinsic Factor kommen und hierdurch die Vitamin B12 Aufnahme über den Verdauungstrakt gestört sein obwohl die Aufnahme ja im noch vorhandenen letzten Teil des Dünndarms erfolgt.

      Da Vitamin B12 aber in Nervenzellen und zur Produktion von roten Blutkörperchen im Knochenmark sowie zur Herstellung von DNA gebraucht wird muss ggf. B12 gespritzt werden.

      Bedarf:
      Der tägliche Bedarf beträgt nur ca. 1 - 2 Mikrogramm. Ein Mangel an Vitamin B12 entwickelt sich sehr sehr langsam, bei völligem Stop der Zufuhr in der Regel erst nach zwei bis drei Jahren, da der Körper das Vitamin über längere Zeit in der Leber speichern kann. Also kann sich ein Mangel auch erst über ein sehr langen Zeitraum bemerkbar machen, da der Speicher langsam aber stetig leer gefahren wird. Irgend wann kommt es dann zu Mangelerscheinungen.

      Bei einem Mangel an Vitamin B12 kann es zur Perniziösen Anämie (Perniziosa) und zur funikulären Myelose kommen.

      Folgen einer Überdosierung sind bisher keine bekannt, da es sich um einen wasserlöslichen Stoff handelt wird er ggf. über die Niere ausgeschieden.

      Vitamin B12 ist allerdings nur ein Teil der Vitamin B-Gruppe.
      Hier handelt es sich um eine Sammelbezeichnung wasserlöslicher Vitamine, unterschiedlicher, chemischer Zusammensetzungen. Außer den eigentlichen B-Vitaminen, wie B1 Thiamin, B2 Riboflavin, B6 Pyridoxin und B12 Cobalamin rechnet man noch Biotin, Folsäure, Nicotinsäure und Pantothensäure hinzu. Die Gruppe der B-Vitamine kommt in tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln vor.

      Ohne die Faktoren der B-Gruppe laufen fast keine biochemischen Prozesse im Körper ab. Vitamine der B-Gruppe stellen keine einheitliche Klasse dar. Sie sind chemisch und pharmakologisch völlig verschiedene Substanzen. Einzelne B-Vitamine kommen in der Natur niemals isoliert vor. Aus diesem Grund wirken sie in der Regel auch im Verbund.

      Von daher scheint eine Einnahme eines B-Komplex Präparates sinnvoll, allerdings auf Grund der oben beschriebenen Aufnahmeprobleme beim B12 mit zusätzlicher Injektion und zwar bereits bevor ein Mangel messbar wird da sonst erst mal der ganze Speicher wieder aufgefüllt werden muss.

      Nun zur Bezahlung.
      Da ein B12 Mangel eine behandlungsbedingende Erkrankung ist, besteht auch eine Leistungpflicht der KK gemäß SGB V.

      Es spielt hierbei nämlich absolut keine Rolle wodurch der Mangel verursacht wurde. Sonst müsste ja auch jeder Alkoholiker seine Medikamente gegen die Leberzirhose oder der Raucher die Medikamente nach seinem Herzinfarkt selber bezahlen.
      Dies gilt auch für die ärztliche Leistung der Injektion!

      Bei der Menge und Häufigkeit würde ich mich an die Empfehlungen von Prof. Weiner halten.
      Da das B12 in einem Depot (Leber) gespeichert wird ist es allerdings mit Sicherheit nicht notwendig monatlich oder gar wöchentlich zu spitzen. Da ist vierteljährlich mit Sicherheit absolut ausreichen und selbst jährlich muss zumindest bei Männern auch ausreichen bei entsprechender Menge.
      Frauen haben da ja einen höheren Bedarf.

      Bei intravenösen Injektionen von B12 ist es wichtig zu wissen, dass hier das Risiko allergischer Reaktionen wesentlich größer ist. Ich würde daher die i.m. Injektion vorziehen. Eine subcutane Injektion kommt für mich auf Grund der Flüssigkeitsmenge nicht infrage.

      So dass war lang aber wichtig.

      LG

      Roman