Herzinfarkt überstanden - wie belastbar ist Ihr Körper noch?

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    • Herzinfarkt überstanden - wie belastbar ist Ihr Körper noch?

      Herzinfarkt überstanden - wie belastbar ist Ihr Körper noch?

      Der Herzinfarkt ist überstanden, doch oft, fast immer, bleibt die Angst vor einem neuen Infarkt und aus dieser Angst heraus, traut der Betroffene seinem Körper nichts mehr zu. Jegliche Anstrengung wird vermieden und das Hineinhören in den Körper wird zum täglichen Begleiter. Dabei gibt es wirksame Mittel, das Herz auf optimale Weise zu schützen, die Leistungsfähigkeit zu steigern und so die Lebensqualität zu verbessern und wieder zu gewinnen.

      Ganz wichtig ist eine wirksame medikamentöse Versorgung, die eine ausgewogene Balance von Blutdruck, Cholesterin und Blutzucker herstellt und damit das Risiko für einen Infarkt senkt.

      Der Genuss am Essen soll unbedingt erhalten bleiben. In der bekannten „Lyon Diet Heart Study“, deren Resultate im renommierten britischen Medizinfachblatt "The Lancet" und im vergangenen Jahr auch im amerikanischen "Circulation" publiziert wurden, untersuchte man über vier Jahre lang Patienten, die bereits einen ersten Herzinfarkt erlitten hatten. Das Ziel war, herauszufinden, ob ein Wechsel auf mediterrane Kost tödliche und nichttödliche Herzinfarkte verhindern kann. Das Ergebnis zeigte, die Sterblichkeit nach einem Herzinfarkt konnte durch eine mediterrane Küche um 60 % gesenkt werden.

      Die Säulen dieser Küche sind:

      - mehr Fisch und weniger Fleisch

      - Omega 3 Fettsäuren, die sind enthalten in: vorwiegende Kaltwasser-Meeresfische wie Lachs, Makrele, Hering, außerdem in Walnüssen, Rapsöl, grünem Blattgemüse

      - viel Obst, es enthält schützende sekundäre Pflanzenstoffe

      - viel Gemüse, dabei u.a. verstärkt Hülsenfrüchte (sekundäre Pflanzenstoffe)

      - Fette mit überwiegend Ölsäure (einfach ungesättigte Fettsäure) vorwiegend enthalten in Oliven, Rapsöl, Nüssen

      Ein wichtiger Schutz für das Herz ist auch die regelmäßige körperliche Aktivität. Geeignet sind vor allem Ausdauersportarten wie schnelles Gehen oder langsames Laufen, Radfahren, Wandern und Skilanglauf. Besonders hilfreich ist ein individuell zugeschnittenes und kontrolliertes Training unter medizinischer und physiotherapeutischer Aufsicht. Dazu dienen "Koronarsportgruppen", die außerdem den Kontakt zu anderen Betroffenen ermöglichen.

      Stressabbau sollte für jeden individuell gestaltet werden. Dazu sollte bei Bedarf ausprobiert werden, welche der unterschiedlichen Entspannungsformen für einen persönlich am geeignetsten erscheint. Neben progressiver Muskelentspannung, autogenem Training, imaginativer Aufbauentspannung, Yoga, Tai Chi, Qi Gong kann vielen Patienten insbesondere das neu entwickelte Lachyoga helfen, den Alltagsbelastungen mit mehr Humor und Gelassenheit gegenüberzutreten. Die Kunst besteht darin zu lernen, eine zeitliche und emotionale Balance zwischen den verschiedenen Lebensbereichen zu finden.

      Emotionaler Rückhalt durch Familie und Freunde stellt einen der wesentlichen Schutzfaktoren für das Leben mit einer Herzerkrankung dar. Herzinfarktpatienten mit guten sozialen Kontakten und Rückhalt nur eine halb so hohe Sterblichkeit in den weiteren Jahren gegenüber sozial isoliert lebenden Menschen. Aber auch Alleinstehende können zum Beispiel durch ein Haustier den nötigen Rückhalt erhalten.
      Sehen Sie in dem Infarkt eine Chance, Ihr Leben anschließend bewusster zu gestalten.

      Wissenswertes über den Herzinfarkt erfahren Sie hier:

      herzberatung.de/Herzinfarkt.html

      Mit persönlichen Fragen wenden Sie sich bitte an unsere Experten in der Herzberatung:

      herzberatung.de/forum_2001.html