Bulimie

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Bulimie - wenn essen zum Problem wird

      Die Bulimie (bulimia nervosa), auch Ess-Brechsucht oder Ochsen- bzw. Stierhunger genannt, gehört zusammen mit der Magersucht (anorexia nervosa) zu den am meisten verbreiteten Essstörungen. Bei jungen Frauen im Alter von 18 bis 25 Jahren sind nach Schätzungen des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie bis zu 20% betroffen - Tendenz steigend.

      Bulimie-Betroffene sind meist normalgewichtig. Sie werden phasenweise von Heißhungerattacken heimgesucht, denen sie nachgeben und versuchen anschließend, ihr Gewicht durch Erbrechen, Hungern, Diäten, ausgiebigen Sport oder den Missbrauch von Abführmitteln zu kontrollieren. Während dieser Essanfälle verlieren Bulimiker die Kontrolle über sich selbst und über die Nahrungsmengen, die sie dabei verzehren. Das Zusammenspiel von Essen und Erbrechen hat der Bulimie auch den Namen Ess-Brech-Sucht verliehen.

      Bulimikerinnen haben im Gegensatz zu Magersüchtigen oft Normalgewicht und schaffen es, ihre Krankheit über Jahre hinweg erfolgreich zu verbergen. Die Ess-Brech-Sucht beginnt meist in höherem Alter als die Magersucht und manchmal auch als Folge derselben - etwa um das 18. Lebensjahr herum. Die Betroffenen leiden nicht nur unter einer gestörten Selbst-Wahrnehmung, sondern auch ihr Sozialverhalten ist oftmals gestört.

      Auffallend sind:

      - Missbrauch von Alkohol, Tabletten und Abführmitteln
      - Rückzug in die Isolation, aber auch das Gegenteil: eine Überanpassung an Gruppe, Familie
      - Depressionen, Minderwertigkeitsgefühle, Unzufriedenheit über die eigene Geschlechtsrolle, zum Beispiel die Ablehnung der Weiblichkeit und Sexualität allgemein
      - unkontrollierten Geld-Ausgaben, bis hin zu Ladendiebstählen

      Das bulimische Essverhalten kann deutliche körperliche Folgen haben, die gesundheitlich bedenklich sind: Durch Abführmittelmissbrauch können sich Durchfall und Verstopfung abwechseln, durch das Erbrechen drohen Elektrolytentgleisung (Kalium-, Eisen-, sowie Calciummangel) und Fehlernährung, beim Erbrechen benetzt Magensäure den Zahnschmelz und schädigt ihn, die Speicheldrüsen können sich vergrößern ("Hamsterbacken"), es kommt zu Kreislaufproblemen.

      Zusammenfassung der Auswirkungen auf den Körper:

      - Schwellungen der Speicheldrüse
      -Zahnschmelzschädigungen (durch zu viel Magensäure im Mundraum)
      -Blasenschwäche
      - Risse in der Speiseröhre und in der Magenwand, Magen schrumpft
      - Störungen im Magen-Darm-Trakt
      - Haarausfall, brüchige Nägel, trockene Haut
      - Kreislaufprobleme (niedriger Blutdruck)
      -Menstruationsstörungen, normalerweise kann eine Frau nur dann eine Periode haben, wenn mindestens 15 % ihres Körpers aus Fett bestehen
      -Nieren neigen zu Infektionen und Steinbildung und können versagen

      Die Betroffenen sind permanent mit Nahrungsaufnahme, Lebensmitteln, ihrer Figur und der damit verbundenen Angst, dick zu werden, beschäftigt. Bulimikerinnen haben im Gegensatz zu Magersüchtigen oft Normalgewicht und schaffen es, ihre Krankheit über Jahre hinweg erfolgreich zu verbergen. Das führt in vielen Fällen dazu, dass eine bestehende Bulimie erst lange nachdem sie begonnen hat, erkannt und behandelt wird. Dabei ist eine frühzeitige Behandlung besonders wichtig, da die Aussichten auf vollständige Genesung mit jedem weiteren Jahr der Erkrankung sinken.

      Die Behandlung der Bulimie besteht aus mehreren Komponenten und kann sich über Jahre hinziehen. Sie sollte im Rahmen einer Psychotherapie durchgeführt werden, die sowohl die Betroffenen, als auch deren Familien einschließt.

      Wissenswertes über Bulimie erfahren Sie hier:

      hausarzt.qualimedic.de/Bulimie.html

      Mit persönlichen Fragen wenden Sie sich bitte an unsere Experten-Sprechstunde:

      hausarzt.qualimedic.de/Forum-10002.html