Hallo,
Mit Daten bin ich ein rechter Schussel. So habe ich gestern abend beim Suchen nach persönlichen Unterlagen gerade mal meinen ersten OP Bericht wieder gefunden. Und siehe da, das Datum war schon März 1997 dh ich kann in einem guten halben Jahr zehnjähriges Jubiläum feiern. Bin ich damit die älteste Bändlerin hier. Oder ist jemand noch früher operiert worden? Übrigens sind alle Teile noch drin und bisher auch noch nichts versetzt oder umgebaut.
Das Gewicht ging am Anfang schon runter in Richtung Wunschgewicht und ist seit Jahren konstant bei 63 - 66 Kilo (Größe 1,60) Die Blockung muß je nach "Nervenzustand" immer mal ein bischen geändert werden. Meine Essensmöglichkeiten waren allerdings immer eingeschränkt - so kann ich weder Fleisch noch Obst oder Salat essen. dh nur Sachen die sehr gut kaubar oder nicht faserig sind, gehen problemlos. Aber trotz dieser Einschränkungen ist meine Lebensqualität eine völlig andere als wärend der 25 Jahre als "Fettkloß" im ewigen und im Endeffekt auch wieder sinnlosen Diätstress.
In diesem Jahr hatte ich allerdings zwei merkwürdige Phänomene. Im Februar wirkte das Band plötzlich überhaupt nicht mehr. Nachblocken war nutzlos. Es wurde ein Einwachsen des Bandes oder Abriß der Zuleitung vermutet. Alle Untersuchungen wie Röntgen, Magenspiegelung etc brachten nur das Ergebnis alles okay. (Ich habe damals ausführlich darüber geschrieben.)
Mit viel Geduld hat Professor Birk in Zweibrücken dann wieder langsam hochgeblockt und bei circa 6ml "griff" das Band dann wieder. Mit den oben beschriebenen Einschränkungen ging es mir wieder gut.
Meine Essensmenge ist allerdings legendär klein. Wenn ich so zusammenzähle, dann komme ich im Durchschnitt auf 1200 -1400 Kalorien. Damit nehme ich wohlgemerkt nicht ab. Offensichtlich habe ich in meiner alten Diätkarriere meinen Stoffwechsel so ruiniert, dass er in diesem Leben nicht mehr normal werden wird. Ich habe aber nie Hunger und bin damit zufrieden.
Und jetzt kommt der Clou. Ohne jede Veränderung der Blockung war ich plötzlich "Zu" . Ich ließ mich etwas entblocken. Alles ist bestens - ich konnte sogar zum ersten Mal seit langem einen kleinen,kleinen Teller Salat essen. Und dann zwei Tage später. Wieder "zu". Übers Wochenende - von Freitag mittag an. Essen völlig unmöglich. Trinken eigentlich auch. Es gehen nur die alten Tricks wie Eiswürfel lutschen. So bringe ich mich übers Wochenende ohne Auszutrocknen. Am Montag um 8 Termin in der Ambulanz.
Diesmal zieht der Doc die ganze Flüssigkeit raus - sie sieht sehr merkwürdig aus und die Menge ist eigentlich auch erstaunlich groß. 6ml obwohl doch kurz vorher was raus geholt wurde. Das System wird durchgespült. Und ich bleibe erst mal ungeblockt. Von der Flüssigkeit im Band soll jetzt ein Abstrich gemacht werden.
Erste Vermutung des Professors. Schon im Februar hatte er den Verdacht, dass an der Verbindung Port zum Schlauch etwa abgerissen sein könnte und deswegen das System undicht sei. Da die Blockung aber letztendlich doch gegriffen hat, wurde die Hypothese - die wohl nur durch "Aufschneiden" zu überprüfen gewesen wäre - fallen gelassen.
Da jetzt praktisch "zu viel" im Band ist, könnte es sein, dass sich hier doch eine Art "Ventil" gebildet hat ,durch das jetzt mal ganz laienhaft ausgedrückt "Flüssigkeit" aus dem Gewebe eingedrungen ist. Das wird jetzt untersucht. Am 15.9. habe ich den nächsten Termin.
Ich schreibe diese Erfahrung so ausführlich, weil ich mich an einen Beitrag vor kurzem erinnere, wo darüber diskutiert wurde, ob etwas in das Band "reinkönne" Die allgemeine Meinung war - wenn ich nicht irre - das sei unmöglich. Wenn das Band undicht sei, dann würde eben alles raus gehen. Vielleicht löst sich ja hier das Rätsel.
Über meine Entblockung bin ich im Moment noch nicht unglücklich. Ich schwelge in Obst (muß allerdings wegen der Säure aufpassen) und habe dadurch weniger Gelüste auf Süßes.Gewichtszunahme seit Montag 1 KIlo - aber da ich seit Freitag 3 Pfund abgenommen hatte - wegen des Flüssigkeitsmangels vermutlich - regt mich das noch nicht auf.
Es ist schon eine lustige Erfahrung mal wieder alles essen zu können. Mengenmäßig ginge sicher mehr - aber ich will nichts ausreizen. Ich esse wenn ich Hunger habe - wenn ich wirklich Hunger habe. Zum Test trinke ich immer erst ein großes Glas Wasser oder Tee und wenn ich dann 20 Minuten später immer noch hungrig bin, dann weiß ich es war nicht nur Appetit und nehme was zu mir. Mal sehen, wie sich das entwickelt.
Der Härtetest kommt am Wochenende. Von Freitag bis Montag bin ich bei Freunden in London. Da werde ich mir dringend die Zügel anlegen müssen - vor allem bei dem obligatorischen Besuch in China Town. Bin mal gespannt wie weit doch die jahrelangen Gewohnheiten des Wenigessens sich schon eingeschlichen haben - oder ob sofort wieder der unkontrollierte Fresszwang einsetzt.
Übrigens - als im Februar das Band einfach nicht funktionierte, da habe ich sofort wieder "zugeschlagen". Vermutlich wollte ich dauernd wissen, wie und ob ich das Band ans Funktionieren bringen könnte. Jetzt wo ich weiss, das ich entblockt bin, gehe ich entspannter damit um.
Ist ein bischen lang geworden, aber ich dachte neue Erfahrungen eines alten Hasen könnten ja ganz spannend sein.
Gruß
Fippy
Mit Daten bin ich ein rechter Schussel. So habe ich gestern abend beim Suchen nach persönlichen Unterlagen gerade mal meinen ersten OP Bericht wieder gefunden. Und siehe da, das Datum war schon März 1997 dh ich kann in einem guten halben Jahr zehnjähriges Jubiläum feiern. Bin ich damit die älteste Bändlerin hier. Oder ist jemand noch früher operiert worden? Übrigens sind alle Teile noch drin und bisher auch noch nichts versetzt oder umgebaut.
Das Gewicht ging am Anfang schon runter in Richtung Wunschgewicht und ist seit Jahren konstant bei 63 - 66 Kilo (Größe 1,60) Die Blockung muß je nach "Nervenzustand" immer mal ein bischen geändert werden. Meine Essensmöglichkeiten waren allerdings immer eingeschränkt - so kann ich weder Fleisch noch Obst oder Salat essen. dh nur Sachen die sehr gut kaubar oder nicht faserig sind, gehen problemlos. Aber trotz dieser Einschränkungen ist meine Lebensqualität eine völlig andere als wärend der 25 Jahre als "Fettkloß" im ewigen und im Endeffekt auch wieder sinnlosen Diätstress.
In diesem Jahr hatte ich allerdings zwei merkwürdige Phänomene. Im Februar wirkte das Band plötzlich überhaupt nicht mehr. Nachblocken war nutzlos. Es wurde ein Einwachsen des Bandes oder Abriß der Zuleitung vermutet. Alle Untersuchungen wie Röntgen, Magenspiegelung etc brachten nur das Ergebnis alles okay. (Ich habe damals ausführlich darüber geschrieben.)
Mit viel Geduld hat Professor Birk in Zweibrücken dann wieder langsam hochgeblockt und bei circa 6ml "griff" das Band dann wieder. Mit den oben beschriebenen Einschränkungen ging es mir wieder gut.
Meine Essensmenge ist allerdings legendär klein. Wenn ich so zusammenzähle, dann komme ich im Durchschnitt auf 1200 -1400 Kalorien. Damit nehme ich wohlgemerkt nicht ab. Offensichtlich habe ich in meiner alten Diätkarriere meinen Stoffwechsel so ruiniert, dass er in diesem Leben nicht mehr normal werden wird. Ich habe aber nie Hunger und bin damit zufrieden.
Und jetzt kommt der Clou. Ohne jede Veränderung der Blockung war ich plötzlich "Zu" . Ich ließ mich etwas entblocken. Alles ist bestens - ich konnte sogar zum ersten Mal seit langem einen kleinen,kleinen Teller Salat essen. Und dann zwei Tage später. Wieder "zu". Übers Wochenende - von Freitag mittag an. Essen völlig unmöglich. Trinken eigentlich auch. Es gehen nur die alten Tricks wie Eiswürfel lutschen. So bringe ich mich übers Wochenende ohne Auszutrocknen. Am Montag um 8 Termin in der Ambulanz.
Diesmal zieht der Doc die ganze Flüssigkeit raus - sie sieht sehr merkwürdig aus und die Menge ist eigentlich auch erstaunlich groß. 6ml obwohl doch kurz vorher was raus geholt wurde. Das System wird durchgespült. Und ich bleibe erst mal ungeblockt. Von der Flüssigkeit im Band soll jetzt ein Abstrich gemacht werden.
Erste Vermutung des Professors. Schon im Februar hatte er den Verdacht, dass an der Verbindung Port zum Schlauch etwa abgerissen sein könnte und deswegen das System undicht sei. Da die Blockung aber letztendlich doch gegriffen hat, wurde die Hypothese - die wohl nur durch "Aufschneiden" zu überprüfen gewesen wäre - fallen gelassen.
Da jetzt praktisch "zu viel" im Band ist, könnte es sein, dass sich hier doch eine Art "Ventil" gebildet hat ,durch das jetzt mal ganz laienhaft ausgedrückt "Flüssigkeit" aus dem Gewebe eingedrungen ist. Das wird jetzt untersucht. Am 15.9. habe ich den nächsten Termin.
Ich schreibe diese Erfahrung so ausführlich, weil ich mich an einen Beitrag vor kurzem erinnere, wo darüber diskutiert wurde, ob etwas in das Band "reinkönne" Die allgemeine Meinung war - wenn ich nicht irre - das sei unmöglich. Wenn das Band undicht sei, dann würde eben alles raus gehen. Vielleicht löst sich ja hier das Rätsel.
Über meine Entblockung bin ich im Moment noch nicht unglücklich. Ich schwelge in Obst (muß allerdings wegen der Säure aufpassen) und habe dadurch weniger Gelüste auf Süßes.Gewichtszunahme seit Montag 1 KIlo - aber da ich seit Freitag 3 Pfund abgenommen hatte - wegen des Flüssigkeitsmangels vermutlich - regt mich das noch nicht auf.
Es ist schon eine lustige Erfahrung mal wieder alles essen zu können. Mengenmäßig ginge sicher mehr - aber ich will nichts ausreizen. Ich esse wenn ich Hunger habe - wenn ich wirklich Hunger habe. Zum Test trinke ich immer erst ein großes Glas Wasser oder Tee und wenn ich dann 20 Minuten später immer noch hungrig bin, dann weiß ich es war nicht nur Appetit und nehme was zu mir. Mal sehen, wie sich das entwickelt.
Der Härtetest kommt am Wochenende. Von Freitag bis Montag bin ich bei Freunden in London. Da werde ich mir dringend die Zügel anlegen müssen - vor allem bei dem obligatorischen Besuch in China Town. Bin mal gespannt wie weit doch die jahrelangen Gewohnheiten des Wenigessens sich schon eingeschlichen haben - oder ob sofort wieder der unkontrollierte Fresszwang einsetzt.
Übrigens - als im Februar das Band einfach nicht funktionierte, da habe ich sofort wieder "zugeschlagen". Vermutlich wollte ich dauernd wissen, wie und ob ich das Band ans Funktionieren bringen könnte. Jetzt wo ich weiss, das ich entblockt bin, gehe ich entspannter damit um.
Ist ein bischen lang geworden, aber ich dachte neue Erfahrungen eines alten Hasen könnten ja ganz spannend sein.
Gruß
Fippy
